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  #31  
Alt 07.08.2007, 01:20
TobiT TobiT ist offline
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Standard AW: Wenn die Psyche nicht mehr mitspielt....

Es tut mir schrecklich das so sagen zu müssen, aber ihr alleine kommt da so nicht raus.

Ihr werdet alle daran kaputt gehen, wenn ihr nicht bald die notbremse zieht. Und damit ist keinem geholfen, weder euch noch deinem Vater.

Ich habe mir jetzt nicht den gesamten Threat durchgelesen, aber wie steht es denn mit einer Form der Kurzzeitpflege? Die Symptome die du beschreibst müssen doch mindestens für eine Pflegestufe 2 ausreichen.... Ihr sollt deinen Vater um Gottes Willen nicht abschieben, aber dieser gewisse Abstand, einfach die Möglichkeit denjenigen auch mal ein paar Stunden nicht zu sehen und ihn trotzdem in guten Händen zu wissen ist unglaublich wichtig!

Eine Begutachtung von einem Psychologen/Psychater würde ich auch anraten, er kann die Medikamente richtig einstellen und auch weiteren Rat geben!

Auch ich wünsche euch viel Kraft und Mut, das durchzustehen. Aber nochmal, Alleine wird das sehr sehr sehr schwer!!!!

glg
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  #32  
Alt 07.08.2007, 09:48
Benutzerbild von lima-mali
lima-mali lima-mali ist offline
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Standard AW: Wenn die Psyche nicht mehr mitspielt....

Liebe Susanne,

nein! Ganz entschieden: NEIN!

Nicht 'irgendwie' und 'irgendwann' und 'es wird schon werden' und 'wir hoffen auf morgen'! Bis du sicher, dass du eine Veränderung wirklich willst oder hast du dich mit der Lage bereits arrangiert?

Wenn du wirklich willst, dass eure Lage sich ändert, dann musst du dich heute ändern.

HEUTE!

Ihr werdet erpresst - und immer, wenn man einer Erpressung nachgibt, erkauft man sich damit keine Ruhe, sondern die nächste Erpressung. Ihr erlebt es doch seit Monaten täglich. Spürst du nicht, dass du bereits eine Gefangene deiner eigenen Argumente bist?

1.) Schaltet unverzüglich einen guten Pflegedienst ein, der täglich z.B. Wundversorgung und Medikation erledigt.
2.) Kümmert euch um einen guten Therapeuten, der Hausbesuche macht und beim Patienten die Mobilität fördert.
3.) Erklärt eurem Vater in Ruhe, aber konsequent und mit Nachdruck, dass er in ein Pflegeheim muss, wenn die Pflege zuhause nicht sichergestellt werden kann.
4.) Holt euch sofort psychotherapeutische Hilfe - für euch, nicht für den Vater. Ihr habt ein massives Problem.

Heute!

Jammere nicht, klage nicht darüber, wie schlimm alles ist. Das hilft ab und zu, die Seele zu befreien, löst aber dauerhaft kein Problem.

Nutze die Zeit, die du bisher für das Klagen verwandt hast, um sofort erste Schritte zur Lösung einzuleiten.

Heute!
__________________
Weitergehen - und nach dem Wunder Ausschau halten.

Geändert von lima-mali (07.08.2007 um 09:54 Uhr) Grund: Schrebfehler
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  #33  
Alt 07.08.2007, 19:20
Benutzerbild von Susanne28
Susanne28 Susanne28 ist offline
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Standard AW: Wenn die Psyche nicht mehr mitspielt....

Hallo ihr Lieben,
ich danke euch für eure netten Antworten-sie spiegeln genau das wieder was mir sowie so bewusst ist... es ist nur eben sehr schwer umzusetzen und das fängt eben leider schon damit an die richtige Hilfe zu finden- sei es für uns oder eben für meinen Vater.
Unterstützung bei der häuslichen Pflege brauchen wir eigentlich nicht, das nimmt quasi den geringsten Teil der Zeit in Anspruch und bis zum Rollstuhl mussten wir ja auch nur unterstützen. Es sind einfach die Millionen Kleinigkeiten im Alltag und dafür gibt es einfach niemand zum Helfen.. wie sollte sowas auch bezahlt werden. Die einzige Chance hierbei wird einfach sein einige Annehmlichkeiten zu streichen, ihn in die Selbstständigkeit zu führen. Tja und der alleraufwendigste Punkt sind die stundenlangen Gespräche über die Krankheit, Symptome,.... auch hierfür wird sich niemand finden, nicht in dem nötigen Ausmaß. Wir müssen wohl lernen NEIN zu sagen , spätestens wenn wir uns zum dritten Mal im Kreis drehen...
Meine Mutter hat heute mit dem Pychotherapeuten meines Vaters telefoniert, er kommt notfalls auch zum Hausbesuch, vielleicht kriegt er meinen Vater auch mehr als einmal pro Woche unter... Das wäre ein Anfang. Zudem versucht die Oberärztin meinen Vater in einer guten Rehaklinik unter zu bringen, vielleicht haben wir ja dabei Glück.

Der Besuch beim Neurologen gerade hat sich als totaler Fehlschlag entpuppt, ich bin stinksauer... Der hat zwar seine Tests durchgeführt und festgestellt dass mein Vater eine Polyneuropathie hat aber dass das nicht allein die Ursache sein... Das wussten wir auch schon! Woher die Schwäche nun kommt wusste er nicht- angeblich aber keinesfalls vom Nichtbewegen, was mir nicht so richtig einleuchtet,- naheliegend ist aber, dass es vom Tumor kommt. Klar, beim Tumorpatienten. Entweder würde der Tumor eine Krankheit verursachen (welche hat er nicht gesagt, ich tippe mal auf LEMS, allerdings gibt es das eigentlich mehr beim Kleinzeller) oder eben Tumor/Meta in der Wirbelsäule. Jetzt soll er zum MRT. Ich kann mir das nicht so richtig vorstellen, da mein Vater alle 4 Wochen in Frankfurt von einem sehr guten Radiologen CT und MRT mäßig gut durchgecheckt wird, der Tumor wächst ja wenn sowieso in Richtung Wirbelkörper, das wissen wir ja. Und die letzten Untersuchungen sind ja erst eine Woche her und der Radiologe wusste von den Problemen meines Vaters...
Naja, egal, was mich so richtig geärgert hat, war dass ich ihn dreimal auf auf die pychischen Probleme meines Vaters ansprechen musste bis er außer der Antwort " ach, er ist ja so schwer krank, da macht es dann nichts wieviel Tarvor er nimmt" die Möglichkeit in Betracht gezogen hat, dass vielleicht was Stimmungsaufhellendes besser ist, als etwas dass ihn schachmatt setzt...aber ist ja auch egal wie er seinen Tag bewältigt. Krönung des Gesprächs war dann noch die Aussage, dass es ja alles insgesamt nicht gut für meinen Vater aussähe wie er das hier so vor sich hätte, auch wenn das natürlich nicht seine Baustelle sei....
GENAU DAS HABEN WIR GEBRAUCHT!!

Also, wir sind ja schließlich nicht blöd, wir wissen durchaus dass Lungekrebs eine sehr bedrohliche Krankheit ist und mein Vater im Stadium4 ist, aber die behandelnden Profs finden den Krankheitsverlauf meines Vaters bislang recht erfreulich. Sie machen ihm keine falschen Hoffnungen aber sie würdigen auch gute Ergebnisse. Alles ist eben relativ....

Jetzt hoffe ich, dass mein Vater wirklich keinen neuen Untermieter bekommen hat... bitte Daumendrücken.

Liebe Grüße Susanne
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  #34  
Alt 07.08.2007, 23:27
Schnucki Schnucki ist offline
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Standard AW: Wenn die Psyche nicht mehr mitspielt....

Liebe Susanne,

seit ein paar Tagen geht mir Euer Problem einfach nicht aus dem Kopf, ich weiß nur nicht, wie ich es formulieren soll.

Dein Vater hat bis jetzt schon viele Therapien mitgemacht, Chemos, Tarceva etc. Für einen Nichtbetroffenen ist es nicht ganz nachvollziehbar, was genau er da alles erlebt hat, klar, man steckt ja nicht in seiner Haut.

Dein Vater hat Angst, Angst um sein Leben und das ganze ja zurecht. Er hat Angst vor Schmerzen.

Meiner Meinung nach ist sein Verhalten einfach den Weg, den er für sich wählt, um mit der Krankheit fertig zu werden.

Ich stelle mich da bewußt gegen alle anderen vorläufigen Meinungen, weil ich einfach denke, dass jeder damit anders umgeht.

Ich fände hier etwas mehr Akzeptanz für seinen Weg gut, aber das heißt nicht, dass Ihr Euch endlos tyrannisieren lassen dürft.

Ich würde ihn den von ihm gewählten Weg der Verarbeitung gehen lassen, Du wirst ihn nicht ändern können. Dieses "Ich will ihn ändern" funktioniert nicht bei gesunden Menschen, bei einem Menschen in dieser Lebenssituation erst recht nicht.

Ich glaube, Ihr tätet Euch leichter, wenn Ihr das einfach anerkennen würdet. Natürlich nicht immer gleich hüpfen, weil Ihr Euch sonst aufarbeitet - aber ihn einfach gewähren lassen. Das ist auch eine Art von Beschäftigung für ihn.

Mal eine gegensätzliche Meinung, aber wenn ich mir einfach nur vorstelle, ich wäre in der Situation, wären für mich Angehörige, die mit Gewalt versuchen, meinen Weg, meine Akzeptanz zu hintergehen, einfach nicht akzeptabel.

Bei meiner Mum hab ich es auch versucht und schnell gemerkt, dass ich akzeptieren muß, wie sie damit umgeht. Dann konnte sie auch damit umgehen.

LG

Astrid
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  #35  
Alt 08.08.2007, 01:25
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Susanne28 Susanne28 ist offline
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Standard AW: Wenn die Psyche nicht mehr mitspielt....

Liebe Astrid,
danke für deine ehrliche Meinung! Ich bin mir nur nicht so sicher ob das was mein Vater da geht wirklich ein Weg oder einfach eine Sackgasse mit tiefem Loch am Ende ist... Es erschöpft ihn völlig, was er da macht... Seine Angst hat ihn völlig im Griff, diese Angst verstehe ich völlig, auch wir haben Angst. Aber er ist eben der krank ist, Schmerzen hat, durch das alles wirklich durch muss. Das tut mir in der Seele weh. Er will auch nicht wirklich so sein, ärgert sich selbst, dass sein Puls bei 150 ist nur weil er aufstehen will, weil das Telefon klingelt,... Merkt dass ihm die Aufregung die Kraft raubt. Aber er kann nichts dagegen tun. Er sagt selber, er fühlt sich wie in einer tiefen Grube und da sind Hände die nach ihm greifen, die ihn nach unten ziehen wollen.... Er will da raus und er/wir schaffen es einfach nicht. Im Moment will er nichts lieber als wieder laufen zu können, aber vor lauter Aufregung über das Nicht-Laufen-Können bringt er kaum Kraft fürs Üben auf. Sooft ich auch insgeheim wütend bin, dass er nichts macht, so genau weiß ich auch bei vielen Sachen, dass er es einfach nicht kann. Ich will ihn nicht ändern, ich will dass ihm jemand irgendwie hilft die Krankheit zumindest ein bisschen zu bewältigen. Wir können das nicht obwohl wir uns soviel Zeit zum Reden nehmen wann immer ihm danach ist, Unterstützung anbieten, Alternativen aufzeigen, Krankengymn., Psychotherapie, med. Therapien, Hilfsmittel... organisieren. Trotzdem ist es eigentlich unglaublich wieviel einfacher es scheinbar ist gute Onkologen/Radiologen/ Komplementärmediziner zu finden, als jemanden der Zeit für psychische Probleme hat und sie nicht mit "naja, kein Wunder, so krank wie sie sind.." abtut.
Mal gehts einen Schritt nach vorne, dann wieder 5 zurück. Die Krankheit hat aus meinem mitten in Leben stehenden Vater einfach einen völlig hilflosen Menschen gemacht, der sich nicht mehr zu helfen weiß....

Liebe Grüße Susanne
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  #36  
Alt 08.08.2007, 16:09
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Susanne28 Susanne28 ist offline
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Standard AW: Wenn die Psyche nicht mehr mitspielt....

Der vierte Brustwirbel ist zusammengebrochen wg der Infiltration des Tumors... das ist schon seit 1,5 Jahren infiltriert, warum achtet da keiner drauf...
Ich könnt schreien... fahre jetzt zur Neurochirurgie, vielleicht kanns operiert werden....

Geändert von Susanne28 (08.08.2007 um 19:48 Uhr)
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  #37  
Alt 08.08.2007, 19:52
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Susanne28 Susanne28 ist offline
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Standard AW: Wenn die Psyche nicht mehr mitspielt....

es kann nicht mehr operiert werden, weil nichts mehr da ist was repariert werden kann.. der Tumor ist ins Rückenmark gewachsen, die Stelle dürfte auch nicht nochmal bestrahlt werden.... Mit etwas Glück kann er den jetzigen Stand eine Weile halten, noch ist er ja nicht völlig gelähmt, nur etwas taub und geschwächt.. fraglich ist zudem wie aktiv der Tumor zur Zeit vielleicht doch ist... vermutlich wird er morgen in die Onko verlegt....
das kann doch alles gar nicht sein........
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  #38  
Alt 08.08.2007, 21:39
Schnucki Schnucki ist offline
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Standard AW: Wenn die Psyche nicht mehr mitspielt....

Das tut mir leid Susanne, aber es zeigt ja doch, dass Dein Vater doch irgendwo das richtige Gefühl hatte ......

Ich drück Euch die Daumen, dass der Stillstand lange anhält.

LG

Astrid
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  #39  
Alt 08.08.2007, 21:49
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MichaelaBs MichaelaBs ist offline
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Standard AW: Wenn die Psyche nicht mehr mitspielt....

Liebe Susanne,
ich bin ganz erschrocken und traurig, weiß gar nicht, was ich sagen soll!
Wenn Dir nach reden ist, du kennst ja die Nummer.

Ganz liebe Grüße und eine feste Umarmung
Michaela
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  #40  
Alt 08.08.2007, 22:32
Benutzerbild von Heidi O.
Heidi O. Heidi O. ist offline
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Standard AW: Wenn die Psyche nicht mehr mitspielt....

Liebe Susanne,
ich möchte dir ganz viel Kraft schicken ... auch ich war, wie Michaela grad sehr erschrocken, als ich hier gelesen habe.
Nehme dich ganz lieb in meine Arme und wünsche dir und deiner Familie alles erdenklich Gute.
Weiter helfen kann ich ja leider nicht ... nimm doch Michaelas Angebot an und telefonier mal mit ihr.

Kann schon nachvollziehen, wie dir zumute ist, was die Stimmungen deines Vaters betrifft.
Mir ging es ja im Herbst mit meiner Mutter ähnlich, obwohl es "nur" eine Depression war und keine zusätzliche schwere Erkrankung.
Auch sie war im Krankenhaus und die pychischen Probleme wurden trotz Hinweise von uns abgetan ... mit den Worten "Das hat doch jeder mal"
Monatelang haben wir nach einem Arzt gesucht, der uns hilft und ich hatte das Gefühl mich aufzureiben und mein eigenes grad "wiedergewonnenes" Leben zu verlieren.
Wir haben dann wohl großes Glück gehabt, endlich wurde nach einer Klinikeinweisung (auf mein Drängen und mein suchen nach dieser Spezialklinik) ein Medikament verordnet, das meiner Ma geholfen hat und unserer ganzen Familie wieder zur Normalität hat finden lassen.
Es ist schrecklich keine Hilfe zu finden, machtlos zu sein und selbst das Gefühl zu haben dadran kaputt zu gehen.

Bitte liebe Susanne, pass gut auf dich auf und versuch dich selbst nicht zu vergessen.
Ach, es tut mir so schrecklich leid für euch und ich würde dir so gern Hilfe sein können.

... in Gedanken bei dir und nochmals eine ganz dicke Umarmung, Heidi

__________________


Ihr fehlt mir so sehr ... ♥Gloria ♥UteMichaela ... für immer im Herzen
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  #41  
Alt 08.08.2007, 23:56
Gloria-Beetle Gloria-Beetle ist offline
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Daumen hoch AW: Wenn die Psyche nicht mehr mitspielt....

Hallo Susanne,

ich kann Dich so gut verstehen. Ich kämpfe mit den gleichen Problemen mit meinen Eltern.

Oft kann ich gut damit umgehen und denke sie sind halt alt in Deinem Fall halt krank, aber wenn mein Vater lacht, wenn ich von meiner Krankheit rede, da bin ich auch manchmal an der Grenze.

Ich wünsch Dir ganz viel Kraft.

Liebe Grüsse

Gloria
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  #42  
Alt 09.08.2007, 02:29
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Heike 1963 Heike 1963 ist offline
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Standard AW: Wenn die Psyche nicht mehr mitspielt....

Liebe Susanne,

Deine schlechten Nachrichten schneiden mir ins Herz.

Ich umarme Dich und wünsche Dir ganz viel Kraft.

Liebe Grüße
Heike
__________________
Ich habe nicht mit Krebs gerechnet,
der Krebs hat nicht mit mir gerechnet.
Nicht mit meiner Phantasie,
meiner Lernfähigkeit,
meinem Überlebenswillen...

Ursula Goldmann-Posch
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  #43  
Alt 09.08.2007, 09:10
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Sammy34 Sammy34 ist offline
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Standard AW: Wenn die Psyche nicht mehr mitspielt....

Liebe Susanne,
das tut mir wirklich unendlich leid das es Deinem Vater wieder so schlecht geht. Ich hoffe, dass Ihr das ganze nochmal in den Griff bekommt.

Ich kann Dich gut verstehen dieses ständige bergauf und bergab macht einen total fertig.

Schicke Euch ein dickes Kraftpaket, lass Dich umarmen

Liebe Grüße
Martina
__________________
Die Spielregeln des Lebens, verlangen von uns nicht, dass wir um jeden Preis siegen, wohl aber, dass wir den Kampf niemals aufgeben
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  #44  
Alt 09.08.2007, 14:20
Benutzerbild von Susanne28
Susanne28 Susanne28 ist offline
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Standard AW: Wenn die Psyche nicht mehr mitspielt....

Noch wissen wir nichts neues, der Prof der Onkologie konnte noch nicht erreicht werden, daher liegt er immer noch in dem schönen Krankenhaus. Zudem hab ich vom Radiologen die Bilder auf CD angefordert und werde sie auf jeden Fall zu unserem Radiologen nach Frankfurt schicken, ich hab immer noch die Hoffnung dass einfach die dauerhafte Infiltration den Wirbel zerstört hat... es ist doch erst 10 Tage her, dass laut CT der Tumor unverändert war... Dann könnte meinem Vater der Aufenthalt in der Onko vielleicht zunächst erspart bleiben und er könnte zur Reha. Die nette Sozialarbeiterin im aktuellen Krankenhaus hat versucht alle Wege zu ebnen, in eine Rehaklinik (sogar mit Onkologie) könnte er direkt per Krankenwagen ohne Antrag verlegt werden, für die andere, natürlich die mit der besseren psychologischen Betreuung, will niemand zahlen. Aber weil uns das das Wichtigste ist, sind wir ernsthaft am Überlegen es selbst zu tragen. Seinen Psychotherapeut haben wir auch schon eingeschaltet, der wird am einen Krankenhausbesuch machen, leider ist er morgen nicht da... aber immerhin.
Und für meine Mutter und mich werden wir jetzt auch Hilfe suchen, eine Freundin hat mir ihre Therapeutin empfohlen, mal sehen ... Aber so langsam weiß ich wirklich nicht mehr was ich machen soll und in gut einer Woche muss ich auch wieder arbeiten...
Der Psychotherapeut meines Vaters hat meiner Mutter gesagt, wir müssten nicht immer stark sein, wir dürften auch ruhig mal bei meinem Vater weinen, auch wenn der uns das verboten hat.... vielleicht würde mein Vater wieder mehr eigene Kräfte aktivieren, wenn wir unsere Schwäche mal zeigen.
Wenn ich da so drüber nachdenke, steigt schon fast wieder Panik in mir auf, denn eigentlich ging es mit meinem Vater so ab März psychisch und letztlich auch körperlich bergab und das war genau der Zeitpunkt wo wir ärztemäßig quasi ein Rundum-Sorglos-Paket geschnürt hatten, mit Onkologe, Radiologe für Chemoembolisation, Psychonkologe/Komplementärmediziner, Psychotherapeut, Physiotherapeut.. zum erstenmal hatten wir das Gefühl wir haben alles relativ im Griff und für alles gesorgt... tja, so kann man sich irren, vielleicht war das alles falsch und hat meinen Vater daran gehindert sich um sich selbst kümmern zu müssen, vielleicht hätte er müssen müssen... für den Rest hatte er ja dann noch uns...
Aber ich bin jetzt sowieso völlig durch den Wind, kann keinen richtig klaren Gedanken fassen, fühl mich wieder so verdammt hilflos....

Ich danke euch allen für eure lieben Worte, auch wenn ich gleich wieder weinen musste als ich sie las...

Liebe Grüße Susanne
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  #45  
Alt 09.08.2007, 15:14
Benutzerbild von lima-mali
lima-mali lima-mali ist offline
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Standard AW: Wenn die Psyche nicht mehr mitspielt....

Liebe Susanne,

ihr habt wirklich alles, aber auch alles, getan, was für deinen Vater getan werden konnte. Ihr habt euer Bestes gegeben - mehr ist uns Menschen nicht möglich. Wenn wir immer wüssten, was absolut richtig ist, wären wir keine Menschen, sondern Gott.

Ihr habt euch immer um deinen Vater gekümmert und gesorgt, daher:

Du bist für seinen jetzigen Zustand nicht verantwortlich!

Du musst nicht alles können,
du musst nicht alles in den Griff kriegen,
du musst nicht für alles die Verantwortung tragen,
du musst nicht immer stark sein,
du musst nicht...

Manchmal bleibt uns nicht mehr zu tun, als eine Situation ertragen, aushalten, durchhalten, die Hilflosigkeit ertragen. Und manchmal muss man die Dinge einfach geschehen lassen.

Ich wünsche dir viel Kraft und einen Hauch Gelassenheit, von Herzen!

Liebe Grüße,
lima-mali
__________________
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