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#1
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AW: Behandlungen vorüber, und nun alles gut???
Hallo An!tram,
Das große Problem ist, dass es keine Einheitsbehandlung, sondern nur Behandlungsansätze der Strahlenproktitis gibt ;(( Jeder Darm reagiert plötzlich anders auf die allgemeine Ernährung, die Peristaltik (Muskeltätigkeit) sowie nach einem Eingriff oder der Bestrahlung. Vieles kann zuerst über die Ernährung versucht werden, um das Problem in den Griff zu bekommen. Dazu muß ich aber sagen, dass es sehr viel Ausdauer und Disziplin erfordert, um die Ergebnisse oder auch Misserfolge zu protokollieren. Ich kenne einige Patienten, welche z.B. mit dem probiotischem Joghurt recht erfolgreich waren. Dieser normalisiert außerdem die angegriffene Darmflora. Das A und O ist das Erreichen eines gut geformten, und nicht zu festen Stuhlganges. Hier kommt das Nahrungsjournal ins Spiel. Viele Speisen miteinander machen den Stuhlgang weicher, aber im einzelnen keine Reaktion herbeiführen. Außerdem ist das Trinken von mindestens 2 Liter am Tag ein guter Weichmacher. Jeder zu feste, oder zu weiche Stuhlgang irritiert weiterhin den Darm, regt ihn zu gesteigerter Arbeit an. Wenn auch von den Ärzten immer noch die ballastreiche Kost empfohlen wird, haben viele Betroffene aber gerade damit ihre größten Probleme. Oft helfen in den ersten Monate eher Obst aus der Dose, leicht verdauliche, und kohlehydrathaltige Kost (z.B. Toastbrot). Tiefgefrorenes Gemüse recht weich gekocht ist besser verdaulich als frisches Gemüse. Aus persönlicher Erfahrung ist eine Behandlung mit Kortisoneinläufe (oder sonstige Einläufe), wie von manchen Proktologen empfohlen, meist kontraproduktiv. Es gibt spezielle Kliniken, welche mit der HBO-Therapie (hyperbare Sauerstofftherapie oder auch Druckkammertherapie), das durch Strahlung belastetes Gewebe des Darmes wieder einigermaßen auf Zack brachten. Persönlich kenne ich nur einen Betroffenen, bei welchem diese Therapie anschlug. Leider sträubst du dich gegen ein Stoma, welches dir aber vorübergehend Linderung bringen könnte, und dem Darm seine Ruhe- und Regenierungszeit geben könnte. Die Anlage, sowie die Rückverlegung sind im Vergleich zur Vorgeschichte "kleinere" OP's.
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Jutta _________________________________________ |
#2
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AW: Behandlungen vorüber, und nun alles gut???
Liebe Jutta,
Ernährungstagebücher habe ich geschrieben. Man konnte es nicht an Nahrungsmitteln ausmachen. Zur Stuhlformung nehme ich Flohsamenschalen. Trotzdem habe ich seit über 2 Jahren Schwierigkeiten. Die HBO-Therapie wird von der Krankenkasse nicht bezahlt. Privat ist sie mir zu teuer. LG An!tram |
#3
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AW: Behandlungen vorüber, und nun alles gut???
Hallo An!tram,
ich hatte dir per PM einen Link zur Uniklinik Düsseldorf geschickt. Einer der dortigen Forschungsschwerpunkte im Rahmen der HBO sind die postradiotherapeutischen Schädigungen. Frage doch einmal an, ob es möglich ist, HBO im Rahmen einer Studie kostenfrei zu bekommen. Dort stehen auch die weiteren Regelungen zu den Behandlungskosten beschrieben. Neben dem Hinweis, dass die Therapie bei stationärer Aufnahme keine weiteren Kosten verursacht, steht dort u.a. auch: "In absoluten Ausnahmefällen kann die gesetzliche Krankenversicherung auf besonderen Antrag des Versicherten eine ambulante HBO-Behandlung im Sinne einer Einzelfallentscheidung übernehmen. Es müssen hierfür allerdings schwere Krankheiten vorliegen, die zuvor mit allen anderen Mitteln und Methoden lange erfolglos behandelt worden sind. Lange bedeutet in diesem Zusammenhang mehr als 6 Monate oder Jahre." Ich finde, dass das durchaus einen Versuch wert ist, oder? Hier noch einmal der Link für alle: Uniklinik Düsseldorf LG chaosbarthi
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Sigmacarcinom 2005 (T4, G3, alles andere 0, HNPCC), Ileostoma Nicht die Dinge selbst, sondern nur unsere Vorstellungen über die Dinge machen uns glücklich oder unglücklich. (Epiktet, griech. Philosoph, 50-138) Geändert von chaosbarthi (14.01.2011 um 00:16 Uhr) |
#4
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AW: Behandlungen vorüber, und nun alles gut???
Lieber Choasberti,
leider lebe ich ca. 600 km von der Uniklinik entfernt. Ansonsten wäre ich sehr gerne zu einer Studie bereit. Im Moment geht es mir relativ gut. Ich liege seit 3 Wochen und kann somit meinen Stuhlgang, -drang einigermaßen aufhalten. Sobald ich stehe geht es wieder los. Die Durchfälle werden weniger, ab und an kommt es zu "Explosionen" . Ich danke Euch, für alle Vorschläge und für das Zuhören. Es tut einfach manchmal gut, sich einfach auszusprechen. Die Umgebung will es einfach nicht mehr hören. LG An!tram |
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