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  #1  
Alt 13.01.2008, 22:01
silverdragon silverdragon ist offline
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Standard Nichtseminom Stadium IIIc - und nur ärztliches Blabla

Hallo. Ich weiß nicht, ob mir hier jemand weiterhelfen kann, aber vielleicht hab ich ja Glück.
Das ganze ärztliche Blabla regt mich tierisch auf, vor allem, weil keiner einem was genaues erklärt.
Vielleicht kann einer von euch ein wenig Licht ins Dunkel bringen?

Kurz zur Vorgeschichte: Mein Freund hat nach monatelangen Rückenschmerzen im Dezember 2007 einen Arzt aufgesucht, danach kam das ganze Spiel mit Urologe...Krankenhaus...OP (Entfernung des rechten Hodens) und seit dem 08.01.2008 Chemo. Es sind 4 Zyklen PEB vorgesehen, sollte es nachm 2ten Zyklus nicht zufriedenstellend aussehen, soll er Hochdosischemo bekommen...
Naja, auf jedenfall ist er jetzt erstmal kurz zu Hause, bevor es am Tag 8 weitergeht mit der nächsten Chemoeinheit im 1.Zyklus.


Diagnose:
1. Hodentumor rechts ED 12/07
- Mischtumor Klinisches Stadium IIIc nach IGCCCG
- Entgültige TNM noch ausstehend
- Z. n. inguinaler Ablatio testis rechts 21.12.2007
- CT — Thorax und Abdomen 12/07
o ausgedehnte retroperitoneale Lymphome bis 5cm mit Ausbreitung bis retrocrural und parailiakal
o multiple pulmonale Filiae

2. Anämie

Therapie: - Implantation Portsystem am 07.01.2008

- Adjuvante Chemotherapie PEB 1. Zyklus Tag 1 — 5

Verlauf: Aufgrund der 4 avisierten Zyklen Chemotherapie erfolgte unter
Lokalanästhesie die komplikationslose Implantation des Ports.
Wundheilung per primam.

Die Chemotherapie wurde unter antiemetischer Begleitmedikation bisher gut toleriert. Leukopenien traten bisher nicht auf.
Anamnese:
Bekannter Patient, wir verweisen auf unsere Epikrise vom Dezember 2007. Bei
Z. n. Ablation testis bei Hodentumor rechts nun Wiederaufnahme zur adjuvanten Chemotherapie.
Nach Rücksprache mit dem Tumorkonsil Potsdam sollte die Chemotherapie aufgrund der grossen Tumormasse und der Einordnung des Befundes in die „poor prognosis group“ nach IGCCCG schnellstmöglich beginnen. Angedacht sind 4 Zyklen mit einem Zwischenstaging nach 2 Zyklen.
Im Intervall keine Beschwerden.

Aufnahmebefund:
27 — jähriger Patient in zufriedenstellendem AZ. Cor und Pulmo o. B., Abdomen weich, NL bds. frei. Reizlose Narbe rechts inguinal. Linker Hoden o.B. bei leeren rechten Skrotalfach.

Labor:
Werte des Routinelabors (Natrium, Kalium. Calcium, Bilirubin, GOT, GPT, AP,
Gamma — GT, Kreatinin, BZ, kleines BB, Quick, P1T) im Normbereich.
Hb vor Entlassung bei 118 g/l, Leukozyten normwertig.

Tumormarker:

20.12.2007 26.12.2007
LDH 1102 U/L 630,3 (S2)
(NB:125_—243)

20.12.2007 26.12.2007
ß—HCG 47752 51669(S3)
(NB: 0 — 5U/I)

20.12.2007 26.12.2007
AFP 1827,96 ng/ml 748,9
(NB: bis 13,4) (S2)

20.12.2007 26.12.2007
PLAP 0,93 ausstehend
(NB: <0,1)

Befunde CT Abdomen, Thorax und CCT vom 27.12.2007:
Thorax: Mittelständiges Mediastinum. Kein Nachweis von Raumforderungen.
Herz und große Gefäße regelrecht.Im Lungenparenchym Abbildung multipler
Rundherdstrukturen von bis zu 13 mm im Durchmesser. Kein Infiltrat, keine
Ergüsse. Axillär bds. Nachweis einzelner unter 6 mm großer LK.

Abdomen: Unauffälliger Befund an Leber, biliärem System, Pankreas, Milz und
Nebennieren sowie Nieren.Die Aorta ist von konfluierenden LK-Paketen teilwei-
se ummauert. Letztere heben den Nierenstiel und das Pankreas deutlich nach
ventral an und es lassen einzelne LK von bis zu 5 cm im größten Durchmesser
abgrenzen.Der LK-Besatz setzt sich nach cranial retrocrural mit Einzelgrößen
von bis zu 9 mm fort.Auch knapp unter der Aortenbifurkation zeigen sich parailiacal noch vergrößerte LK. Bds. und re. in Höhe des Leistenbandes zeigen sich weitere bis 1,5 cm große LK.Blase und Rektum regelrecht.Im subcutanen Bauchwandgewebe einzelne Gaseinschlüsse.Keine Osteodestruktion.

Beurteilung: Bei Angabe eines Hodentumors, dringender Vd. auf multiole Lun-
genmetastasen sowie ausgedehnte retroperitoneale LK-Metastase mit Ausbreitung nach retrocrural und paraillacal. Suspekte LK zudem re. im caudalen Paraillacalraum. Postop.geringes Hautemphysem.

CCT vom 28.12.2007:
Regelrechte Hirnstamm-, Kleinhirn- und Großhirnstrukturen ohne Hinweis auf
herdförmige Veränderungen, eine Raumforderung oder eine intracranielle Blutung.
Ventrikelsystem und Furchenzeichnung symmetrisch und altersgerecht.
Kein Anhalt für ein fokales oder generalisiertes Hirnödem. Kein path. KM-
Enhancement. Mitabgebildete NNH- und Felsenbeinstrukturen normal belüftet.
Beurteilung: Kein Metastasennachweis cerebral.




Für ein paar aufklärende Worte oder ein paar Tips wäre ich sehr dankbar.

silverdragon
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  #2  
Alt 13.01.2008, 23:43
PantaRei PantaRei ist offline
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Standard AW: Nichtseminom Stadium IIIc - und nur ärztliches Blabla

Hallo Silverdragon,

schade, dass Du/Ihr hier gelandet seid.

Wenn ich es richtig verstehe, dann verstehst Du nichts/kaum was von all dem, was Du mühsam abgeschrieben hast und nun hier ins Forum gestellt hast? Ich verstehe von dem auch nicht alles, habe aber eine - ich glaube ganz gute - Vorstellung, was mit Deinem Freund los ist. Ich will mal versuchen zu übersetzen.

Das was bei "Diagnose" steht heisst folgendes:
Es hat sich ein Tumor im rechten Hoden gebildet. Wenn solch ein Tumor vorhanden ist, und wenn er bösartig ist, dann kommt die spannende Frage, ob er schon gestreut hat, d.h. ob sich Tumorzellenim Körper ausgebreitet haben.
Dies wird untersucht mit einem CT. D.h. es wird der ganze Körper (bis auf die Beine) mit Röntgenstrahlen "durchleuchtet". Hinterher kann man schauen, wo sich überall Tumoransammlungen finden.
Hinterher wird ein Stadium festgelegt. Man unterscheidet drei Stadien:

# Stadium I
Krebszellen werden nur im Hoden gefunden.

# Stadium II
Krebszellen sind in die Lymphknoten im Bauchraum gestreut (Lymphknoten sind kleine, bohnenförmige Strukturen, die im ganzen Körper gefunden werden können; sie produzieren und speichern Körperabwehrzellen; ein Tumor schickt seine Zellen/Ablagerungen überlicherweise erst über die Lymphbahnen "auf Reise").
Die Lymphknoten im Bauchraum sind direkt mit dem Hoden verbunden, daher finden sich dort als erstes Lymphknotenmetastasen.

# Stadium III
Der Krebs hat in Bereiche jenseits der Lymphknoten im Bauchraum gestreut. Es gibt hierbei Metastasen in Körperbereichen weit entfernt vom Hoden, bspw. in den Lungen, Gehirn, Knochen oder in der Leber.

zur Erläuterung:
http://www.uniklinik-freiburg.de/tum...hodenkrebs.pdf

Dein Freund hat Stadium III, d.h. man geht von einer weiten Ausbreitung aus.

Im folgenden sind dann die Befunde und Ergebnisse von Blutuntersuchungen und verschiedenen CT-Untersuchungen erläutert:

Die Tumormarker sind recht hoch. (Tumormarker sind bestimmte Blutwerte, die dann erhöht sind, wenn viel "Tumoraktivität" im Körper vorhanden ist)

Thorax (Brustregion): Dort hat man Metastasen in der Lunge gefunden. Und wohl einige vergrößerte Lymphknoten, die verdächtig sind.

Abdomen (Unterbauch / Bauchraum): Dort, wo sich die ersten Metastasen überlicherweise bilden, sind wohl sehr viele vergrößerte Lymphknoten zu finden. Es ist ja die Rede von "grosser Tumormasse". Diese und auch die recht hohem Markerwerte führen zu dem "c" an der III.

Hirn: Hier ist wohl nichts auffällig.



Wie wird nun therapiert:


- Üblicherweise wird zuerst der Hoden entfernt (der zweite scheint bei Deinem Freund gesund zu sein).
- Dann wird mit Chemo versucht, die Metastasen absterben zu lassen.

Wie ich es verstehe, hofft man, bei Deinem Freund zunächst eine "Standard-Chemotherapie" zu machen und damit erfolgreich zu sein. Wenn diese dann den gewünschten Erfolg bringt, dann wäre man zufrieden. Falls nicht, ist eine Hochdosischemo vorgesehen.



Insgesamt scheint es Deinen Freund ziemlich erwischt zu haben - er hat leider ein Stadium mit einer großen Ausbreitung im Körper.

Aber: Auch noch schwerere Erkrankungen können geheilt werden (bspw. Lance Armstrong). Und dass die Ärzte erstmal die Standard-Chemotherapie erwägen, sollte Euch hoffen lassen!!




Tips kann ich Euch nicht wirklich gehen.

Ich habe den Eindruck, dass die Untersuchungen alle recht sorgfältig gemacht und dokumentiert sind. Bei mir war es nicht so ausführlich.

Auf jeden Fall solltet Ihr schauen, dass Ihr in einem SEHR GUTEN Krankenhaus seid. Wo Dein Freund ist, schreibst Du nicht. Aber von Potsdam steht was drin.

In Eurer Nähe ist wohl einer der Spezialisten für weitfortgeschrittenen Hodenkrebs: Prof. Beyer: Seine Adresse findest Du hier:

http://www.tzb.de/03312899471393d3e/...7041/index.php

Dort solltet Ihr Euch eine Zweitmeinung einholen. Und falls ihr mit der jetzigen Klinik nicht zufrieden seid, solltet Ihr auf eine Verlegung bestehen. Einige hier im Forum waren auch in Berlin - vielleicht wissen die mehr.


Ich hoffe, ich habe Dir jetzt nicht Angst gemacht. Ich habe versucht, es recht nüchtern runtergeschrieben. Tatsächlich macht es mich ziemlich betroffen, was Dir und Deinem Freund widerfahren ist! Wie geschrieben, Ihn hat es wohl ziemlich erwischt. Trotzdem könnt Ihr gute Hoffnung haben, dass er es schaffen wird. Hier im Forum gibt es die unterschiedlichsten "Fälle". Einige überwinden die Krankheit einigermaßen schnell - bei anderen ist es ein härterer "Kampf". Aber bei allen geht das Leben weiter und zwar irgendwann auch wieder in seinen alten Bahnen. Das werdet Ihr auch schaffen und ich wünsche es Euch sehr!

Du kannst gerne weiter fragen. Es gibt hier auch andere, die sich besser auskennen als ich. Wir können gerne auch mal telefonieren, wenn Dir das hilft.

Viele Grüße

PantaRei

Geändert von PantaRei (13.01.2008 um 23:50 Uhr)
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  #3  
Alt 14.01.2008, 04:43
Dirk1973 Dirk1973 ist offline
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Standard AW: Nichtseminom Stadium IIIc - und nur ärztliches Blabla

Hallo Silverdragon,

ich kann mich da PantaRei nur anschließen.... viel hinzufügen kann ich seinem sehr ausführlichen und völlig korrektem Posting nicht.

Aber eines möchte ich ganz deutlich machen: Dein Freund gehört aus meiner Sicht zur Therapie unbedingt in ein Tumorzentrum. Das mag für Euch evtl. die Besuche beschwerlicher machen und auch die Wege zu den ambulanten Terminen werden evtl. länger, aber in diesem Stadium braucht er Docs mit viel Erfahrung. Denn vieles in der Hodenkrebs-Therapie hängt einfach von eben dieser Erfahrung ab.

Die Kontaktadressen hat Euch PantaRei ja auch schon verlinkt.

Wenn Ihr weitere Fragen habt... Ihr wißt ja, wo Ihr uns findet..
__________________

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  #4  
Alt 14.01.2008, 06:56
silverdragon silverdragon ist offline
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Standard AW: Nichtseminom Stadium IIIc - und nur ärztliches Blabla

Guten Morgen.
Danke erstmal für eure Antworten.
Mein Schatz ist im Städtischen Klinikum in Brandenburg/Havel. Die Ärzte da haben uns gesagt, dass sie Rücksprache mit Potsdam (Bergmann-Klinikum) und der Berliner Charité gehalten haben und man dann übereingekommen wäre, dass es bis zum Zwischenstaging nach dem 2.ten Zyklus erstmal alles in Brandenburg gemacht wird. Sollte das Ergebnis dann nicht so ausfallen wie gewünscht, kommt er nach Berlin in die Charité zur Hochdosischemo.

Mir persönlich wär es wurst, wie lange ich fahren müßt, um ihn zu besuchen, solange er in wirklich guten Händen ist! Aber wir haben leider so gar keinen richtigen Plan, ob das alles so richtig funzt in Brandenburg...
So vom Gefühl her würde ich schon sagen, dass die da ihre Sache gut machen, aber ich hab festgestellt, wenn man nicht selber total hinterher ist und sagt: "hey, ich muss noch hierhin und dahin und was ist mit dem Gespräch und was muss ich da beachten....etc pp." dann schleift das alles so´n bissel.
Vielleicht ist das auch normal, dass man vieles selber machen muss, aber so richtig betreut fühlt man sich da nicht.
Auch wissen wir nicht, wie das mit der Kur dann im Anschluss funktioniert und was man für so´nen Schwerbehindertenausweis machen muss. Aber es ist vielleicht auch nochn bißchen früh, sich darüber Gedanken zu machen...*?* Ich weiß nicht....

Wünsche euch noch nen schönen Tag und schau dann heut abend wieder rein...muss erstmal arbeiten...

Liebe Grüße, silverdragon
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  #5  
Alt 14.01.2008, 08:53
PantaRei PantaRei ist offline
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Standard AW: Nichtseminom Stadium IIIc - und nur ärztliches Blabla

Hallo,

es ist gut, wenn Ihr Euch in dem Krankenhaus erstmal gut aufgehoben fühlst. Dann vielleicht wirklich erstmal nichts ändern. Aber besteht darauf, dass Rücksprache gehalten wird. Und holt Euch "Zweitmeinungen" ein.
Infos dazu gibt es hier:
http://www.iv-hodenkrebs.de/

Einen Fall wie bei Deinem Freund gibt es halt einfach nicht besonders oft im Jahr in Deutschland. Daher können auch nur wenig Ärzte genaueres Wissen darüber haben.

Das folgende Beispiel zeigt, wie schwer eine Beurteilung sein kann: Die Beurteilung zur Hälfte der Chemotherapie (restaging) kann bspw. schwierig sein, da häufig nicht klar ist, ab wann man mit einem Sinken der Tumormarker rechnen kann.
Schau Dir mal folgenden Eintrag an - Eintrag vom 21. November 2007:
http://www.nopogobiker.de/blog/?paged=4
Und der Patient dort (Alex) ist soweit ich weiss in einer Uniklinik in Behandlung.

Es ist wohl tatsächlich so, dass man selbst für Einiges sorgen muss und nicht "an die Hand genommen wird". Das ist traurig, aber nicht zu ändern. Aber Du bist ja auf dem besten Wege, Informationen einzuholen.
https://www.krebshilfe.de/fileadmin/.../016_hoden.pdf
ist zur Info sicherlich sehr gut.

Alles Gute,

PantaRei

Geändert von PantaRei (14.01.2008 um 11:52 Uhr)
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  #6  
Alt 14.01.2008, 11:11
TriaAlex TriaAlex ist offline
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Standard AW: Nichtseminom Stadium IIIc - und nur ärztliches Blabla

Zitat:
Zitat von PantaRei Beitrag anzeigen
Das folgende Beispiel zeigt, wie schwer eine Beurteilung sein kann: Die Beurteilung zur Hälfte kann bspw. schwierig sein, da häufig nicht klar ist, ab wann man mit einem Sinken der Tumormarker rechnen kann.
Schau Dir mal folgenden Eintrag an - Eintrag vom 21. November 2007:
http://www.nopogobiker.de/blog/?paged=4
Und der Patient dort (Alex) ist soweit ich weiss in einer Uniklinik in Behandlung.
Fast, ursprünglich war ich nicht in einer Unikllinik, erst zum zweiten und dritten PEI-Zyklus.

Ich kann mich meinen Vorschreibern aber nur anschließen, ich denke in diesem Fall ist es auf alle Fälle ratsam, zu einem Arzt zu gehen, der sich auch wirklich mit Hodentumoren auskennt, d.h. in eines der Tumorzentren, die sich auf solche Erkrankungen spezialisiert haben. Aus meiner eigenen Erfahrung kann ich Prof Bokemeyer nur empfehlen. Nach allem, was ich bisher gelernt habe, ist er neben Prof. Schmoll DIE Koryphäe auf dem Gebiet. Er reagiert auch recht schnell auf E-Mails, was ich unglaublich nett fand. Ich war auch bei ihm in Hamburg, obwohl ich eigentlich aus Frankfurt komme und die Fahrerei war zwar etwas nervig, aber das sollte einem die eigene Gesundheit wert sein.

Hier gibt es eine recht gut verständlichen Fachaufsatz von ihm, über die Behandlung von metastasierten Hodentumoren, falls Du ihn noch nicht kennst.

Ansonsten - fragt die Ärzte einfach, ich habe auch festgestellt, dass die einem immer nur die Hälfte von sich aus sagen - ich habe immer nachgefragt, bis ich alles wusste - da habt Ihr auch ein Recht drauf. Und wenn Ihr etwas nicht versteht - weiterfragen. Oder hier fragen.

Weiterhin alles Gute

Alex
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Mein Blog

Geändert von TriaAlex (14.01.2008 um 11:16 Uhr)
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  #7  
Alt 14.01.2008, 14:50
Tine77 Tine77 ist offline
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Standard AW: Nichtseminom Stadium IIIc - und nur ärztliches Blabla

Hallo silverdragon!

Tut mir wirlich sehr leid, dass es deinen Partner auch getroffen hat. Ich kann genau nachvollziehen wie es dir in dieser Situation geht. 2005 hatte mein Mann die selbe Diagnose. Auch Stadium III c, Tumor im Bauchraum und Metastasen in der Lunge. Er hat ebenfalls 4. Zyklen PEB und drei OP`s über sich ergehen lassen müssen. Mit den Ärzten und Pflegekräften war es auch nicht immer leicht. Mein Mann wollte einfach nur geheilt werden und hat damals nicht viel nachgefragt. Ich habe damals keine Auskunft bekommen, da wir noch nicht verheiratet waren. War eigentlich ein ewiger Krampf. Aber gut, um dich ein wenig aufzubauen, er hat alles sehr gut überstanden, muss jetzt natürlich immer zur Nachsorge, aber es ist alles in Ordnung. Mittlerweile sind wir verheiratet und ich bin im fünften Monat schwanger (ohne Spermaeinfrierung)
Übrigens war er im Neuköllner Krankenhaus in Berlin.

Ich wünsche euch beiden jeden Menge Kraft, denn die nächste Zeit wird auf jeden Fall heftig. Zusammen schafft ihr es.

Liebe Grüße, Tine
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  #8  
Alt 15.01.2008, 22:18
silverdragon silverdragon ist offline
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Standard Danke und eine Bitte an Tine

Hallo. Noch mal ganz lieb danke an alle,die geantwortet haben!!!
Mein Schatz will nur weder was von einer ärztlichen Zweitmeinung hören, noch sonst irgendwas darüber erfahren. Frei nach dem Motto: Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß. *nur das nötigste an info´s reicht ihm*

Naja, geht halt jeder anders mit um.
Wenn er keine Info´s drüber haben will, ist das seine Sache, aber ich tät schon gern wissen, wie, was wann warum. Oder so.

Deswegen meine Bitte an Tine: Könntest du mir schreiben, wie´s genau bei deinem Mann gewesen ist? Was für Op´s er hatte und wie du damit klar gekommen bist....*?*
Vielleicht auch per mail, aber ich weiß nicht, wie das funktioniert hier im Forum mit der mailadresse, weil ich tät meine nur ungern hier reinschreiben...*schlechte Erfahrung mit spam mails sei dank....*

Erstmal noch mal ein ganz großes und liebes DANKESCHÖN an euch!!!

Und ich wünsche jedem, das die Wünsche für die Zukunft in Erfüllung gehen!

Liebe Grüße, Silverdragon
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  #9  
Alt 16.01.2008, 09:51
Tine77 Tine77 ist offline
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Hallo silverdragon!

Habe dir eine Nachricht geschickt.

Liebe Grüße, Tine
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  #10  
Alt 17.01.2008, 21:25
Ulf2006 Ulf2006 ist offline
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Hallo silverdragon,
irgendwie sehe ich in dem Befund von Deinem Freund einige Parallelen zu meinem Eigenen. Näheres kannst Du auf meiner Homepage lesen.
Ich muss meinen Vorschreibern auf jeden Fall zustimmen, Dein Freund gehört in ein Zentrum! Man braucht Fachleute und Spezialisten, die den ganzen Tag nichts anderes machen und nicht nur einmal im Jahr ein Hodentumor in diesem Stadium behandeln.
Auf der anderen Seite kann ich deinen Freund nur zu gut verstehen, dass er von alle dem nichts wissen will, ging und geht mir teilweise nicht anders. Er braucht Dich jetzt und jemanden, der es für ihn in die Hand nimmt.
Kämpft und macht alles platt!
Gott schütze Euch!
__________________
ulf2006
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  #11  
Alt 18.01.2008, 12:36
silverdragon silverdragon ist offline
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Hallo!

Er will wirklich von ner zweiten Meinung nix wissen. Und von nem Krebs-Zentrum schon gar nicht.
Ich spreche dieses Thema schon gar nicht mehr an. Momentan lasse ich ihn einfach machen, was er machen will.
Wenn er nicht essen will, dann ißt er eben nicht. Wenn er nicht trinken will, dann trinkt er eben nicht. Wenn er alleine zur allzweitägigen Blutkontrolle fahren will, dann fährt er alleine.
Bin es leid, mich ständig mit ihm anzulegen. Bringt ihm noch weniger als mir. Ist irgendwie alles voll blöd, ich mutiere von der Freundin zum Hochleistungskrankenschwestermuttertier....
Jetzt sind die Leukozyten auch noch ziemlich weit runtergegangen, zwar noch nicht soweit, dass er irgendwas zusätzlich braucht, aber naja...
Nu mach ich mir natürlich noch mehr Sorgen als vorher, aber ich zeig´s ihm nicht. Vielleicht ist das falsch, vielleicht ist´s richtig, ich weiß es nicht.
Ich weiß gar nicht mehr, was ich denken soll.
Das einzige, was ich mit aller mir zur Verfügung stehender Kraft tue, ist daran zu glauben, dass alles gut wird und er bald wieder gesund ist.

Liebe, wenn auch immernoch und schon wieder ratlose Grüße,
Silverdragon
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  #12  
Alt 18.01.2008, 13:25
Ally Ally ist offline
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Hallo Silverdragon,

mein Partner hatte Dez. 2005 ebenfalls Hodenkrebs, bei ihm gab es große Metastasen im unteren Bauchraum. Er bakam dann dauch die PEB Chemo (3 Zyklen) und lebt und arbeitet seit April 06 wieder ganz normal (bis auf das spülen des Ports und die Kontrolluntersuchungen).
Seine Reaktionen entsprachen in Etwa denen deines Freundes.

Im Nachhinein war es für ihn auch die richtige Entscheidung, obwohl mir das zum damaligen Zeitpunkt sehr schwer fiel zu aktzeptieren. Er brauchte einfach das Vertrauen zu seinen Ärzten um positiv denken zu können. Jede Diskussion über andere Ärzte, andere Methoden, Medikamente etc. hätten das positive Denken "gestört". So agiert halt jeder Mensch anders... er mochte auch nichts wissen über die Erkenntnisse die ich aus dem Netz gezogen habe.
Wobei ich dazu sagen muss, seine Behandlung fand genau nach dem Schema statt, wie es überall dokumentiert wurde. So konnte ich auch beruhigt verfolgen, dass sie ihn dort korrekt behandeln.
Zudem wird in einem Tumorzentrum zunächst auch kein anderer Ablauf der Behandlung durchgeführt wie in einem kleinen Krankenhaus. Nach dem ersten Befund und der OP kommt der Port und die Chemo startet. Die PEB-Chemo läßt wenig Abweichungen zu und er bekam von Beginn an sämtliche Medikamente gegen Übelkeit und Nebenwirkungen die ihm halfen damit klarzukommen. Die Ärzte haben sich enorm viel Zeit genommen und er wurde keineswegs als "Nummer" behandelt wie man es häufig aus anderen Kliniken hört.

Erst wenn der Tumor bzw. die Metastasen auf die Chemo nicht so reagieren wie 90 % der Tumore kümmern sich die Ärzte um Alternativen.. und so wie ich dein Posting verstehe planen eure Docs genau so.. wenn sie mit dem Standard nicht weiterkommen soll er verlegt werden... ist doch ok.

Das die Leukozyten runtergehen ist normal. Das ging bei meinem Freund auch nach dem ersten Zyklus los (er hatte drei Zyklen) und wurde nach dem zweiten bedenklich, er bekam dann ein Medikament gespritzt. Zum Glück konnte er aber alle Zyklen geplant durchziehen. Wir waren sehr vorsichtig bezüglich der Ansteckungsgefahr. So wurden Leute mit Schnupfnasen etc. nicht in seiner Nähe "geduldet", war manchmal hart für die Freunde und Verwandte aber zum Schluss hat es jeder verstanden. Menschenansammlungen (auch Besuch bei uns daheim) ging er aus dem Weg und Badezimmer etc. waren tabu oder wurden mit Sagrotan gereinigt.

Essenstechnisch wurde es nach dem zweiten Zyklus schwierig für ihn. Er hat sich dann ab Mittag Gedanken gemacht was er wohl essen könnte und hat mir Nachmittags Bescheid gegeben.. so bin ich während der Chemo auch mal mit einem Pizzakarton oder einer Mac Donalds Tüte ins Krankenhaus marschiert. .

Ich drücke euch die Daumen
Ally
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  #13  
Alt 19.01.2008, 20:25
TriaAlex TriaAlex ist offline
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Hallo Silverdragon,

die Reaktionen Deines Freundes sind leider vermutlich ganz normal, so ging es mir auch. Alle meine Verwandten fragten immer wieder wie es mir denn ginge und wollten mir helfen. Glaub mir, auch wenn es alle nur gut meinen, ging mir das irgendwann sowas von auf die Nerven (ich habe dann alle Telefone ausgeschaltet und mich erst wieder gemeldet, wenn ich das wollte, bzw. habe alle an mein Blog verwiesen). Das klingt nun eventuell hart, aber diese Krankheit zehrt schon genug an den Nerven und jeder geht da nun mal anders mit um.

Wenn er keine zusätzlichen Meinungen haben will, hilft es eventuell Dir, wenn Du Dich darüber informierst. Mein Vater war bei seiner Kerbserkrankung (Prostata) ähnlich: er wollte garnicht genau wissen, was warum gemacht wird, er ließ alles über sich ergehen - ich habe dagegen alles dreimal nachgefragt und war vermutlich der anstrengenste Patient, den mein Onkologe hatte, aber anders kann ich das nicht. So ist halt jeder anders.

Denk immer daran, auch wenn die Therapie noch hart wird, sowohl für Deinen Freund aber auch für Dich, danach habt Ihr es geschafft und er ist wieder gesund.

Dass die Leukos runter gehen ist vollkommen normal. Wenn sie allerdings zu sehr sinken, kann es sein, dass Dein Freund Neupogen bekommt - das sind 3-5 Spritzen, die er sich selbst in den Bauch drücken muss - in etwa wie die Heparinspritzen gegen Thrombosen. Das drückt die Leukozytenzahl recht schnell wieder nach oben, aber solange die nicht unter 2.0 sinken, ist das noch nicht so wild. Anfangs hab ich mich auch total verrückt gemacht, mit Badezimmer und Kühlschrank desinfizieren, aber mittlerweile mach' ich mich da nicht mehr so verrückt. Ok, Menschanansammlungen sind tabu und auch Besucher sollten nicht wirklich krank sein, aber sonst - ich ess fast alles und mache auch locker meinen Sport weiter.

Alex
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