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  #1  
Alt 19.08.2007, 17:32
MatthiasM MatthiasM ist offline
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Standard Psychologische Probleme ?

Hallo Community,

Erstmal n hallöchen an alle, wie ihr seht bin ich neu hier.
Letztes Jahr hatte ich eine Blinddarmentzündung, der Blinddarm wurde mir entfernt, nach 3Tagen durfte ich das Krankenhaus verlassen (hatte hämatome etc, blutergüsse also), ausserdem is blut in den Hodensack gelaufen, der war nich besonders klein. Nach der OP meinte man zu mir das würde der Körper schon absorbieren. Man bemerke ich hatte noch bemerkliche schmerzen in der Magengegend, doch dafür hatte sich irgendwie keiner interessiert und man dachte es würden einfach die normalen Schmerzen von der Wunde seien.
Die Nacht darauf, war ich wieder im Krankenhaus, weil ich kaum noch laufen konnte vor schmerzen.
Innere blutungen, 350ml blut in der Bauchgegend gehabt, wär beinahe nich mehr auf dieser Welt gewesen. Ganze OP Team wurde wachgemacht und ich wurde mitten in der Nacht "durchgespült". Danach war erstmal alles "ok", das blut hatte sich absorpiert, doch mein rechter Hoden blieb dick!!! (Der war vorher nicht so dick!!!) Das war schon fast Tennisball groß.. das hätte ich doch mitbekommen... Mein Krankenhaus riet mir einen Urologen aufzusuchen..
Ich gleich zu dem nächsten in der Gegend gegangen.. nächster Termin in 6 wochen.. hmm ??? Und so soll ich die ganze zeit rumlaufen ? Ich hatte nunmal echt Probleme mittm dicken sack zu laufen...
Nach 2-3Wochen bin ich einfach ins krankenhaus und hab die Hodenschmerzen vorgetäuscht, danach hin wurde Ultraschall etc gemacht und sie meinten es könnte ein Geschwüls seien oder sonstwas...
Der Hoden wurde mir daraufhin rausgenommen und in einem anderen Krankenhaus sofort parallel ein Schnellschnitt gemacht, welche einen mischmalignen Keimzelltumor befund erbrachte. Erzählt hatte mir allerdings zunächst erstmal noch nichts...
An einem Dienstag war die Hoden OP, ich bin aufgewacht, und man hatte mir SOFORT ein Einzelzimmer angeboten, das fand ich schon sehr kurios. Am Freitag wurde ich dann entlassen, mit der Bitte am Montag wiederzu kommen, damit ich mit einen Arzt reden kann, solle doch aber vorher anrufen.
Ich rief dort am Montag an und die Schwester meinte dann zu mir ich solle doch um 15:30 da seien, dann könnte ich mit dem Oberarzt sprechen.. klick aufgelegt.. und dann erst nachgedacht..
Oberarzt?? Warum Oberarzt??? Hatte noch n scherz zu meiner Lebensgefährtin rausgehauen (den ich hätte lieber doch seien lassen sollen) das ich jetzt noch wahrscheinlich Krebs habe.... Wir kamen beim Oberarzt an, die Sekretärin legte die Akte auf den Tisch (war ihr großer FEHLER!!) .. ich blätterte natürlich sofort rum... Alles blablablabla.. bis auf der letzte Satz... Herr xx solle sich doch bitte zu Herr Prof. Dr. Späth-Schwalbe (soll ganz gut bekannt seien?) vorstellen gehen für die Chemotherapie... Ich dachte mir nur OOOPS ?! Was ist denn hier los.. meine freundin brach natürlich sofort in Tränen aus.
Danach hatte halt noch der Arzt mit mir geredet.. wahrscheinlich das übliche blabla.... Da hat erstmal der Schock gesessen...
Habe daraufhin in 06/06 eine 3-Zyklen Chemo bekommen nach dem PEB-Schema. Der erste Zyklus ging noch einigermaßen, im 2. Zyklus gings mir schon mega schlecht... Aber dauerhafte Gewichtszunahme(!) evtl durch das Cortison.. ich hatte so einen loch im bauch.. Hatte zwar nich hunger auf alles und immer nur bestimmte sachen aber nujo... Warja nich schlecht in der chemo überhaupt zu essen
in 09/06 ca, beendete ich die Chemotherapie und war heilfroh.. Denn es war echt ein Drama und was für die psychischen Nerven...
Ich entwickelte selber irgendwie eine Krankenhaus phobie, ich konnte die dinger nicht mehr sehen, geschweige denn reingehen.. Man trifft da einfach nur jede Art von Mensch, vom Alkoholiker, bis zu Tablettensüchtigen... Nichts für mich! Dadurch scherte ich mich auch vor der Krebsnachsorge, welche natürlich total wichtig ist.
Letzten Monat, ringte ich mich dann doch durch zur Nachsorge zu gehen, man sollte jetzt schon dazu sagen das ich immer nervlich sehr angespannt war in letzter zeit, wenn mich meine Freundin z.B. etwas fragt und ich Sitze gerade was am Computer und lese was und kann gerade nicht, und sie mich das dann nochmal fragt, dann fühl ich mich sowas von genervt und könnt dann gleich immer an die decke gehen und etc... Ich komm nervlich einfach nciht mehr so wirklich zu rande....
Letzten Monat nach dem CT.. keine gute Nachricht... 10 aufgetretene Rundherde in der Lunge, man dachte natürlich gleich an Metastasen... Ich war nervlich dann erst recht wieder ein komplettes Wrack.
Daraufhin sollte ich dann natürlich wieder ins Krankenhaus Spandau (Berlin) zum Professor...
Dienstag darauf.. Chef-Visite.. Der professor mir schon gleich gesagt was ich für eine Chemo bekommen würde und etc.. Ich deacht mir na super wieder alles gelaufen....diesmal aber nachdem PEI-Schema.

Natürlich waren noch ein paar untersuchungen vorher.. Die aber allerdings keine ergebnisse brachten..
Tumormaker, nicht angestiegen. ALLERDINGS WIRD BEI MIR IMMER NUR Beta HCG getestet.. habe hier gelesen es gibt noch mehr??
Feinnadel-Biopsie= Keine Zellen die Metastasen haben könnten, oder sie haben nicht getroffen...
Jedenfalls, war für die schon wieder fast der Krebs ausgeschlossen und dann stand Tuberculose in frage...Das ganze hin und her, ist auch schon wieder ne sache glaube ich für mein Gehirn...
Daraufhin folgte eine Bronchoskopie, Lungenfunktionstest und blabla.. Mein sauerstoff-wert im blut war natürlich auch nicht so Super.
Das alles ergab auch keine Ergebnisse..
Jetzt wurde ich am letzten Dienstag in einem anderen Krankenhaus mit einer Thoraxchirurgie operiert, durchgang war eine Thoraskopie oder so ähnlich ? Jedenfalls nahmen sie mir diesmal ein komplettes stück gewebe, also so ein Rundherd aus der Lunge... Ergebnisse.. hmm... Geschlossene Blutgefäße zum teil... Nun steht eine Lungenembolie in frage...Und schon wieder was anderes.. Allerdings sagte er auch das sei auch noch nicht so ganz sicher.. Mir steigt alles übern kopf hinaus -.-

Nun die Frage an euch... Habt ihr selber nach der Chemotherapie echte psychische Probleme, seit nicht mehr so belastbar, fühlt euch schnell genervt etc??? Ich komm einfach mit garncihts mehr klar... Und wenn ich hier im forum lese kommt auch alles wieder hoch und ich könnte nur heulen, alleine schon die letzten Tage im krankenhaus.... Ich verkrafte das alles irgendwie garnich mehr, was solle man dagegen tuen ??
Soll ich echt zum Arzt gehen und mir psychopharmaka geben lassen ?? Inwiefern sind die noch "Gesund"? Gesund können die ja nich seien, aber richtig schaden???
Ich weiß einfach nicht mehr weiter.. Und der streit mit meiner Freundin hört und hört einfach nich auf weil ich einfach zu sensibel bin in manchen Situationen, und das schlimme ist, ich kann dagegen nichts unternehmen.
Schon alleine der gang zum Psychologen würde mir sehr schwer fallen, bzw garnicht in Frage kommen.Ich selber würde mir immer zuerst die Frage stellen warum der psychologe mir jetzt die Frage stellt, also könnte ich glaube ich eher den Psychologen therapiern. Ich bin kein dummer im kopp, hab logik etc.. Doch sowas.. is mir zu viel...
Freue mich über jede Rückantwort, und bitte jegliche Rechtschreibfehler zu ignoriern, habe 1 1/2 jahre in Amerika gelebt, seitdem ist das nicht mehr so super )

Edit: Noch eine Frage...
Wurden bei euch nach der Chemo die lymphknoten entfernt ?? Erst bei der Nachsorge ??
Also ich kam diesmal ins Spandauer Krankenhaus und da wurde mir dann gesagt.. Das die Lymphknoten nach der Chemo hätten entfernt werden müsse, allerdings hatte es der Arzt daraufgeschoben das ich ein Halbes jahr zur Spät zur nachsorge gegangen bin und es hätte da gemacht werden sollen.. Allerdings wird bei einer Nachsorge doch nur Untersuchungeng emacht und wenn nix ist, dann ist nix ???? Inwiefern ist da was rechtlich gesehen zu machen ? Irgendwie fühl ich mich auch nicht super behandelt, überall sind immer widersprüche... Wie zum Beispiel halt das mit den Lymphknoten...
Edit #2: Bei mir sollte eigentlich noch nach der Chemo eine Probe vom 2. Hoden genommen werden, wurde auch nicht gemacht..
Das wollten sie diesmal nun tuen.. Doch 1Tag später hieß es dann auf einmal dann doch nicht mehr, und 2tage Später sollte ich ja dann Tuberculose haben...
Edit #3: Hodentumor wurde mit p3, pL1, pVa, cN2, M0 definiert.. was hat das alles zu bedeuten?
Edit #4 : Habe neue Lymphknoten im Thorax bereich, die im Abdomen scheinen nun aufgehört haben zu wachsen bzw haben zum teil sich verringert und weisen kalkaufstände auf.
Edit #5: Zu dem ganzen kommt noch hinzu.. Das ich vor 4 tagen, starke schmerzen im Abdomen hatte, war zum glück imKrankenhaus... Der arzt drückte mir meinen "Darm"(!!) wieder hinein... Hatte von der Blinddarm OP nun ein Narbenbruch, bzw habe den immernoch, und darf jetzt nächste Woche wieder unters Messer.. das sind auch alles gründe evtl dafür, ich weiss es nicht.. Es nimmt einfach alles kein Ende....

Geändert von MatthiasM (19.08.2007 um 17:56 Uhr)
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  #2  
Alt 19.08.2007, 21:59
Dirk1973 Dirk1973 ist offline
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Standard AW: Psychologische Probleme ?

Hallo Matthias,

klingt ja alles nicht so schön. Allerdings wirft mir Dein Beitrag so die eine oder andere Frage auf. In welcher Klinik wurde Dir der Hoden entfernt? Vivantes Spandau Neue Bergstr. oder Waldkrankenhaus Spandau? Beide haben keine Urologie!

Prof. Späth-Schwalbe isz Gastroenterologe, heißt für Magen, Darm und Co. Nix für´n Hodentumor!

Wurde im Humboldt-KH die Chemo gamacht?

Wieso haben die bei Dir nur ß-HCG gemacht ? Interessant bei HK sind auch vor allem AFP, LDH und PLAP.

Die Probenentnahme aus dem gesunden Hoden wird standardmäßig bei der Hodenentfernung mitgemacht.

Die Lymphknoten werden nur eigentlich nur dann entfernt, wenn sie nach der Chemo nicht vollständig verschwunden sind. Oder aber nach der Hoden-OP und VOR einer Chemo. Dass sie nach einer 3zyklischen Chemo noch entfernt werden, ist doch recht selten.

Deine Tumorklassifikation scheint folgendes zu bedeuten (soetweas ulkiges habe ich schon lange nicht mehr gesehen....):

p3 soll wohl pT3 heißen und bedeutet, dass der Tumor größer als 5cm war,
pL1 beudeutet, dass der Tumor schon an den Lymphgefäßen dran war,
pVa gibt es eigentlich nicht. Wäre eine Aussage über eine Invasion einer Vene. Entweder 0 für nein, 1 für mikroskopisch (klein) oder 2 makroskopisch (groß).

cN2 heißt, dass klinisch (c) gesichert Lymphknoten vergrößert sind,
M0 bedeutet, dass keine Fernmetastasen (Lunge, Hirn etc. gefunden wurden.

Lass es mich mal so zusammenfassen: sieh zu, dass Du in ein Tumorzentrum (Charité oder Vivantes Urban) kommst. Spätesten jetzt, wo sie noch eine Chemo mit PEI nachsetzen wollen, gerhörst Du dort hin. Irgendwie klingt das alles in allem etwas merkwürdig.

Was Deine Psyche angeht, solltest Du ernsthaft darüber nachdenken, ob Du nicht doch lieber zur einem Psychoonkologen gehen solltest....
__________________


Geändert von Dirk1973 (19.08.2007 um 22:30 Uhr)
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  #3  
Alt 19.08.2007, 22:40
Dirk-Gütersloh Dirk-Gütersloh ist offline
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Standard AW: Psychologische Probleme ?

Hallo Matthias,

sehe das genauso wie mein Namensvetter - Deine körperlichen Probleme gehören in gute Hände. Dirk hat Dir entsprechende Empfehlungen gegeben.

Bezüglich einer Hilfe bei Deinen psychischen Problemen scheinst Du recht antiquierte Vorstellungen von einer Therapie zu haben. So mit Fragestunde, Bilder malen und so. Mmmmh .... ich habe Psychotherapie ganz anders erlebt.

Meine Krebserkrankung hatte ich meiner Meinung nach ganz gut weggesteckt, also mein Vater im Sommer 2003 ebenfalls an Krebs erkrankte. Ein halbes Jahr später hatte ich mit starker Atmennot (bis hin zu Erstickungsangst) und Schmerzen in der Brust zu kämpfen. Wie Du Dir denken kannst, habe ich alle möglichen Ärzte besucht und viele Untersuchungen hinter mich gebracht. Es wurde einiges gefunden, was ich vorher nicht wusste, aber nichts, was eine Lösung brachte. Zum Schluss hat mir mein Hausarzt eine Psychotherapeutin empfohlen. Nach längerer Therapie bin ich beschwerdefrei.

Natürlich hat sie mir auch Fragen gestellt. Aber keine hintergründigen mit Falltür , sondern wir haben uns einfach unterhalten und ich habe mit einer Person, die ich vorher nicht kannte, über meine Probleme reden können. Habe meine Lebenssituation aus verschiedenen Perspektiven sehen können. Das alles scheint geholfen zu haben.

Ich hatte auch das Glück, dass sie schon viele Krebspatienten in ihrem Kundenkreis hatte. Dirk hatte es eben schon angesprochen, es gibt auch spezielle Psychoonkologen, die auf den Umgang mit Krebspatienten spezialisiert sind.

Ich kann Dich nur ermuntern, Dir Hilfe zu holen!

Gruß Dirk
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  #4  
Alt 19.08.2007, 23:02
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lima-mali lima-mali ist offline
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Standard AW: Psychologische Probleme ?

Lieber Matthias,

ich stand diesen Psycho-Leuten auch immer sehr reserviert gegenüber - bis.... wir in der Klinik auf eine sehr gute Psychoonkologin trafen.

Sie kann uns unsere Sorgen und Ängste zwar nicht nehmen, aber sie hilft uns, dass wir besser damit umgehen können. Sie betrachtet die Dinge von aussen - wir dagegen nur von innen. Die andere Sehensweise hilft uns sehr. Wir hätten mache Krise der letzten Monate im Alleingang nicht so gut bewältigt.

Ich kann dir also aus unserer Erfahrung nur raten, psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Versuch es einfach - 'nein' sagen kannst du dann ja immer noch.

Alles Gute und liebe Grüße,
lima-mali
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Weitergehen - und nach dem Wunder Ausschau halten.
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  #5  
Alt 20.08.2007, 10:29
matze01 matze01 ist offline
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Standard AW: Psychologische Probleme ?

Hallo Matthias,

(wir sind ja Namensvetter... ), ich habe auch imletzten Jahr 3 Zyklen PEB Chemo plus 4 Wochen Bestrahlung hinter mir. Die Probleme mit der Belastbarkeit kann ich gut nachvollziehen. Mir geht es ähnlich, bin auch schnell genervt und leide unter chronischer Antriebslosigkeit. Ich glaube aber, daß das normal ist und wir einfach viel Zait brauchen, um das Erlebte zu verarbeiten. Ich habe auch schon öfters darüber nachgedacht, einen Psychologen zu besuchen. Nach den positiven Erfahrungen hier im Forum werde ich das wahrscheinlich auch machen.
Zu deiner Krankengeschichte würde ich dir auch raten, in eine auf Krebs spezialisierte Klinik zu gehen. Ich kenn mich leider in Berlin nicht so gut aus, aber meine Vorredner haben ja schon den einen oder anderen Tip gegeben.

Ich wünsche dir auf jeden Fall alles Gute und halt durch....es kommen auch wieder bessere Tage.... Denk dran, trotz allem ist Hodenkrebs immer noch die am besten heilbare Krebsart.

Gruß Matze
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Gruß Matze

Alles wird gut!

Meine Story auf: https://sites.google.com/site/matzesseite
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  #6  
Alt 20.08.2007, 13:18
MatthiasM MatthiasM ist offline
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Standard AW: Psychologische Probleme ?

Zitat:
Zitat von Dirk1973 Beitrag anzeigen
Hallo Matthias,

klingt ja alles nicht so schön. Allerdings wirft mir Dein Beitrag so die eine oder andere Frage auf. In welcher Klinik wurde Dir der Hoden entfernt? Vivantes Spandau Neue Bergstr. oder Waldkrankenhaus Spandau? Beide haben keine Urologie!

Prof. Späth-Schwalbe isz Gastroenterologe, heißt für Magen, Darm und Co. Nix für´n Hodentumor!

Wurde im Humboldt-KH die Chemo gamacht?

Wieso haben die bei Dir nur ß-HCG gemacht ? Interessant bei HK sind auch vor allem AFP, LDH und PLAP.

Die Probenentnahme aus dem gesunden Hoden wird standardmäßig bei der Hodenentfernung mitgemacht.

Die Lymphknoten werden nur eigentlich nur dann entfernt, wenn sie nach der Chemo nicht vollständig verschwunden sind. Oder aber nach der Hoden-OP und VOR einer Chemo. Dass sie nach einer 3zyklischen Chemo noch entfernt werden, ist doch recht selten.

Deine Tumorklassifikation scheint folgendes zu bedeuten (soetweas ulkiges habe ich schon lange nicht mehr gesehen....):

p3 soll wohl pT3 heißen und bedeutet, dass der Tumor größer als 5cm war,
pL1 beudeutet, dass der Tumor schon an den Lymphgefäßen dran war,
pVa gibt es eigentlich nicht. Wäre eine Aussage über eine Invasion einer Vene. Entweder 0 für nein, 1 für mikroskopisch (klein) oder 2 makroskopisch (groß).

cN2 heißt, dass klinisch (c) gesichert Lymphknoten vergrößert sind,
M0 bedeutet, dass keine Fernmetastasen (Lunge, Hirn etc. gefunden wurden.

Lass es mich mal so zusammenfassen: sieh zu, dass Du in ein Tumorzentrum (Charité oder Vivantes Urban) kommst. Spätesten jetzt, wo sie noch eine Chemo mit PEI nachsetzen wollen, gerhörst Du dort hin. Irgendwie klingt das alles in allem etwas merkwürdig.

Was Deine Psyche angeht, solltest Du ernsthaft darüber nachdenken, ob Du nicht doch lieber zur einem Psychoonkologen gehen solltest....

Grml wenn ich das so lese...
Nein der Hoden wurde mir im Humbdoldt-krankenhaus entfernt, von da an sollte ich mich an Prof. Dr. Späth Schwalbe wenden.
Das Humbdoldt Krankenhaus hat hier allerdings keinen guten Ruf (man merkt es schon an meinen Nachblutungen sowie dem Narbenbruch..)..
Wo mir der Hoden entfernt wurde, stand es auch noch nicht fest das es Krebs ist. Eventuell wurde deswegen keine andere Hodenprobe genommen??

Es sind überall widersprüche.. ich versteh das alles nich, besonders was Dirk nun sagte, mit den Lymphknoten z.B., von jedem Arzt hört man etwas anderes. Zu der CHemo mit PEI - Die steht nicht mehr in Frage, hatte ich eventuell mich nicht so genau ausgedrückt, ist auch nicht alles so einfach so zusammenzufassen.
Davon war die Rede wo ich ins Vivantes Spandau gekommen bin (Neue Bergstr.) .. direkt am 2. Tag .. allerdings zeigten die Untersuchungen besonders der ß-HCG Tumormarker keine weitere Tumorbildungen, bzw die Biopsien zeigten auch nich das es Metastasen sind, von daher ist es nun wahrscheinlich eine Lungenembolie, nach den Ärzten, allerdings streitet sich das Krankenhaus Neukölln (und deren Pathologie) nun mit dem Krankenhaus Spandau über was ich nun habe. Weil anscheinend manche Werte gegen eine Lungenembolie sprechen aber andere widerrum nicht (wie z.b. die CT bilder und die Thorakoskopie). Ich werd erstmal meine letzten BLutuntersuchungen nachguggn ob was von den anderen Tumormarkern genommen wurde....Ok sieht nicht so aus, da werde ich mich mal noch erkundigen. Das diese auch in Zukunft abgenommen werden.
Wegen den psychologischen Problemen, werd ich mich wohl dann dochmal versuchen an eine Psychologin für Onkologie auf zu suchen.
Danke dir erstmal Dirk, für die Tumorklassifikation. Finde das irgendwie komisch wie nach einer Inneren Blutung aufeinmal n Tumor von 5cm(!) entstehen kann, bzw dann erst zum vorschein kommen kann... Weil das hätte ich doch vorher gemerkt, wenn nich zumindestens meine Freundin oO ...

Das mit den lymphknoten ist auch noch so ne sache .. Da werd ich mich mal erkundigen...Ich errinnere mich nur das die Ärztinnen meinten es wäre besser wenn die nach der Chemo rauskommen, der Arzt dann jetzt in Spandau (Dr. Hackenberg, OA) meinte die hätten auf jedenfall nach der Chemo rausgenommen werden müssen...

Danke erstmal an alle, für die guten Beiträge, denn es istja doch immernoch besser mit Betroffenen zu reden. Bin auch noch für weitere Kommentare zu haben.
MfG
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  #7  
Alt 20.08.2007, 14:14
Dirk1973 Dirk1973 ist offline
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Standard AW: Psychologische Probleme ?

Hallo Matthias,

ich antworte jetzt mal nur ganz kurz, ausführlich dann wenn ich etwas mehr Zeit habe, heute Abend.

Der Hodentumor wächst still und leise, dann auch recht schnell und nahezu schmerzlos. Das ist ja die Schweinerei am HK. Wenn er Beschwerden macht, dass Du es mitkriegst, dann ist er in der Regel schon etwas fortgeschritten. Ist halt ein Krebs....

Humboldt-KH.... kenne ich nur zu Genüge... Mein (und ab jetzt ganz privater!) Tip: Halte Dich da fern. Siehe zu, dass Du zukünftig bei Problemen in die Charité gehts. Entweder Mitte oder Benjamin Franklin in Steglitz. Aber Vivantes ist insgesamt ein etwas fragwürdiger Krankenhauskonzern geworden.

Und Deinen Entschluß nun doch über einen Psychoonkologen nachzudenken, kann ich nur begrüßen. Maile mir doch mal Deinen Wohnort-Bezirk. Vielleicht kann ich Dir da einige Anlaufstellen nennen.
__________________

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  #8  
Alt 20.08.2007, 16:10
Andi Frenzel Andi Frenzel ist offline
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Standard AW: Psychologische Probleme ?

Hallo Matthias,

die Entnahme der Lymphknoten nach Chemotherapie nennt man Residualtumorresektion. Diese nicht ganz unproblematische Operation wird nicht nach Gutdünken durchgeführt, dafür gibt es vielmehr klare Richtlinien. Bei Nichtseminomen (dazu gehören auch die Mischtumore) sehen diese Richtlinien vor, dass bei Markernormalisierung alle Residuen >1cm reseziert werden sollen.

Nach der Chemotherapie sollte bei dir ein Abschlusstaging durchgeführt worden sein, eine CT-Aufnahme, aus der dann hervorgeht, ob noch Lymphknoten vergrößert sind. Auf dieser Grundlage hätte die Entscheidung RTR ja / nein getroffen werden müssen.
Wie nun nach so langer Zeit ( - dass es nicht besonders clever war, über Monate die Nachsorge schleifen zu lassen weisst du sicherlich selbst - ) mit den in Frage stehenden Befunden umzugehen ist: Mit dieser Frage solltest du dich schleunigst an Spezialisten wenden.

In diesem Sinne kann ich mich meinen Vorrednern nur anschließen.

Sehr kompetente Ansprechpartner findest du hier:
http://www.charite.de/ch/uro/de/html...odentumor.html

Gruß, Andi
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  #9  
Alt 20.08.2007, 19:48
Dirk1973 Dirk1973 ist offline
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Standard AW: Psychologische Probleme ?

Jo Andi,

dann sag´ ich mal: Danke schön!

Du hast genau das geschrieben und gemacht (Charité-Link), woran ich heute Mittag gedacht habe, nur keine Zeit dafür hatte....

*verneig

Wenn ich jetzt noch den Bezirk verraten kriege, schaue ich noch nach einem Psychoonkologen
__________________

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  #10  
Alt 20.08.2007, 23:30
Andi Frenzel Andi Frenzel ist offline
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Standard AW: Psychologische Probleme ?

Hi Dirk,

ich hatte die Infos gerade parat - aber wenn gewünscht, lasse ich dir gerne immer mal wieder Arbeit liegen .

Beste Grüße,
Andi
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  #11  
Alt 20.08.2007, 23:33
Dirk1973 Dirk1973 ist offline
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Standard AW: Psychologische Probleme ?

Boah NEIN !!!!, nicht falsch verstehen, aber heute war irgendwie Tag der PN´s....

Gebe Dir aber gerne mal etwas ab......
__________________


Geändert von Dirk1973 (20.08.2007 um 23:41 Uhr)
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  #12  
Alt 10.09.2007, 19:13
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PaulChang PaulChang ist offline
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Standard AW: Psychologische Probleme ?

Matthias,

Mein Hodenkrebs ist schon sehr lange her. Ich habe damals ziemliches Glück gehabt, weil der Tumor die Haut des testicle nicht durchdrungen hatte, daher auch nicht metastasiert hatte, obwohl es sich um eine weitaus aggressivere Form handelte, als Deine.

Eine Biopsie zu machen von einem gesunden Hoden, kann in manchem Fall auch gefährlich sein, weil ein evtl dort vorhandener Tumor zum Streuen angeregt werden könnte. Ohne Verdachtsmomente würde ich da Vorsicht halten lassen.

Sicher wird man so langsam "verrückt" ob all der Dinge, die da auf einen einstürzen.

Schreib dir das (so wie auch schon von dir gemacht) von der Seele, klön mit Gleichgestellten oder denen die ein Ohr dafür offen halten und/oder erzähl deine Geschichte so oft du die Möglichkeit dazu hast. Ein berufsmäßiger Zuhörer (Psychologe) wird da nur im Ausnahmefall eine bessere Alternative.

Alle Ratschläge (so gut sie auch gemeint sind), sind nur Ausdruck eigener Erfahrung, die wiederum an eigene (d.h. individuell sehr unterschiedliche) Gegebenheiten angelehnt sind.

Entscheiden kannst letztlich nur DU, denn auch die Ärzte bieten dir manchmal entgegengesetzte Therapien an, bzw raten von dem ab, was ein anderer gutheisst (obwohl sie beide DEINE Geschichte kennen(sollten)).: Daher ist es auch so wichtig, daß Dir ein breitgefächertes Spektrum an Argumenten angeboten wird, das du- wenn nötig nachfragend- in deine Entscheidungslogik einbaust.

Das macht das Ganze auch psychisch so belastend: Keiner weiss, was letztlich dabei herauskommt (es gab auch schon (unerklärbare) Spontanheilungen).

Aber dein Schicksal wird durch deine Entscheidung determiniert.



Viel Kraft und Mut wünscht Dir

Paul
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  #13  
Alt 11.09.2007, 00:04
haex haex ist offline
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Standard AW: Psychologische Probleme ?

Hallo Leuts,

zum Thema Psychologische Probleme kann ich auch was von meiner Seite sagen.
Hatte vor mittlerweile 10Jahren Hodenkrebs links. Der Hoden wurde entfernt, als
weiterer Schritte wurde mir damals die modifizierte RLA empfohlen. Mit der
Hodenentfernung konnte ich gut leben, nach der RLA kam der Schock. Samenerguss
geht in die Blase. Das war und ist für mich sehr schwer. Die Entfernung eines Hodens
ist ein Verlust, aber der Verlust von Körperfunktionen ist für mich eine ganz andere
Liga. Ich habe viel darüber gebrübelt, ob die RLA richtig war, ob die Ärtze überhaupt
versucht haben meine Nerven zu schonen un das das ganze andere Kopfkino.
Den einzigen Fehler, den ich mir eingestehe, war der Irrglaube ich könnte alleine
mit der Geschichte fertig werden. So ein Hodenkrebs kann das Selbstwertgefühl eines
Mannes schon empfindlich treffen. Jeder ist da anders, ich kann nur für mich sprechen.
Seit ein paar Monaten hat es bei mir Klick gemacht und ich merkte, dass ich
in meinem Leben etwas verändern muß. Bisher habe ich es nicht geschaftt, über
das so leicht verletzt werden, wegzukommen. Schon alleine wenn der Oliver Kahn
sagt, "da müssen wir Eier zeigen" verdirbt mir die Laune. Kumpels erzählen über
Sexerlebnisse, mir verdirbt es die Laune. Bald werde ich eine Psychotherape beginnen,
das ist meine letzte Chance, wieder aus meinem Leben was zu machen. Ich hab keinen
Bock mehr drauf, immer wieder negative Gedanken in meinem Kopf zu haben.

Ich könnte noch seitenlang mein Seelenleben ausschütten, aber das reicht erst mal.

Liebe Grüße
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  #14  
Alt 11.09.2007, 19:38
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PaulChang PaulChang ist offline
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Standard AW: Psychologische Probleme

Was

ist denn eine RLA?

Meinst Du damit dasselbe was bei mir gemacht worden ist: Lympfknotenentfernung?

Da hat man mich (allerdings vor mehr als 20 Jahren) (auch) nicht so aufgeklärt, daß ich die Chance gehabt hätte selbst abzuwägen...

Also, an diesen "TROCKENEN" Orgasmus (wie bei einer Frau), der durch die Durchtrennung der Nervenbahnen bei der 7 std OP entsteht, muß man sich ebenso gewöhnen wie an alle anderen Nebenwirkungen eines solchen Eingriffs.

Wenn ich allerdings einige andere Sektionen (zB Weichteilkrebs) hier durchlese, frage ich mich, ob ich nicht die letzten 20 Jahre zu viel gejammert habe...

P
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  #15  
Alt 12.09.2007, 00:15
haex haex ist offline
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Standard AW: Psychologische Probleme ?

Retroperitoneale Lymphadenektomie, ja Lymphknotenentfernung.
Ich wurde damals nicht richtig aufgeklärt, war ja mit 22 ein "unmündiger"
Patient, dem es natürlich den Boden unter den Füssen weggehauen hat, bei
der Diagnose.
Mann muß mit den Nachwirkungen leben, es hätte alles schlimmer kommen können.
Daran sollte ich denken. Leider vergleiche ich mich eher mit den Gesunden, als
mit denen, die es noch schwerer getroffen hat. Das ist glaube ich mein Problem.
Schließlich will ich, das alles wieder 'normal' ist, ist es aber nicht. Es ist gar nicht
'normal', aber das bin ich.

LG
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