Port ja oder nein

[Wolke]

Hallo,

eigentlich treibe ich mich mehr im Hinterbliebenenforum rum, da meine Ma verstorben ist, aber nun ist meine Oma voll mit Krebs. Es hat mit BSDK angefangen und der ganze Körper ist voll. Es bleibt gar nichts mehr drinnen, nicht mal ein Schluck Wasser.

Da sie diese bräunliche Flüssignahrung auch nicht mehr vertragen hat bekommt sie einen Tropf direkt in den Hals. Aber sie versucht sich immer diesen Schlauch abzumachen. Dieser ist aber leicht angenäht.

Da auch darüber die Ernährung nur für ca. 3 Wochen geht muss nun entschieden werden.

Entweder bekommt sie unter Vollnarkose einen Port eingesetzt und dann darüber Essen (dies gilt als lebenserhaltende und verlängernde Massnahme). Oder man hört auf und versorgt sie durchs Bein nur noch mit Trinken. Das würde aber quasi heißen, dass sie verhungert.

Die lebenslust hat meine Oma schon lange verloren. Sie ist 94 Jahre alt und schon seit ewigen Zeiten sind alle Freunde, Nachbarn und auch mein Opa vorgegangen. Da sie schwach und demenz ist kann sie diese Entscheidung nicht mehr selber treffen.

Wie ist eure Meinung dazu?

Gruß Wolke

[Sonja A.]

ich schicke dir eine private nachricht.
lg, sonja

[petra9]

hallo, mein mann hatte auch bsdk, jetzt mit metastasen in der leber und im bauchfell, ausserdem einen tumor in der harnblase.er wurde auch immer über einen port ernährt.das ging immer ganz gut. leider ist mein mann am 10.01.06 gestorben.ihn konnte keiner mehr helfen. es ist so schlimm. er war erst 53 jahre und wir hatten noch so viel gemeinsam vor.
viele grüsse petra

[Simone W.]

Meine persönliche Meinung :
94 ist ein stattliches Alter ! Nicht viele werden so alt .
Für einen "jungen" Menschen (das ist ja immer relativ,aber 94 ist sicher nicht mehr jung) ist ein Port keine große Sache , ein kleiner Eingriff , der sich vielleicht noch über Jahre "bezahlt" macht .
Es ist eine praktische Sache für Chemo , Infusionen , Ernährung etc.
Die Frage ist aber , möchte man der alten Dame das noch antun ?

Ich persönlich würde es nur machen , wenn es absolut zwingende Gründe dafür gibt (das z.B. Schmerzmittel nicht in anderer Form zugeführt werden können,was eigentlich heute durch die Duragesticpflaster auch kein Grund mehr ist).

Ihr habt den Menschen gut gekannt , überlegt , wie sie für sich entscheiden würde , wenn sie noch entscheiden könnte.

Ich wünsche Euch , daß Ihr die richtige Entscheidung findet und wünsche Euch von Herzen alles Gute !

Simone

[HolgerS]

Oh, das ist schwierig einem lieben Menschen eine so wichtige Entscheidung abzunehmen. Leidet sie momentan sehr? Gibt es keine Chancen auf Heilung mehr? Also ich kann nicht wirklich einen Rat geben. Aber wenn Du die erste Frage und die zweite Frage definitiv und spontan mit einem klaren ja beantwortest, würde ich mich gegen den Port entscheiden. Sollte auch die jetzige Situation für sie lebenswert sein, dann auf jeden Fall für den Port.

Aber auf jeden Fall ein dickes Kraftpaket von mir

[Jörg46]

Hallo Wolke

Ich weiß nicht genau wie ich Dir helfen soll, aber meine Vorrednerin Simone W. spricht mir persöhnlich aus tiefster Seele.
Ich wünsche Euch viel Kraft

LG Jörg

[Wolke]

Hallo ihr Lieben,

vielen Dank für eure Meinungen.

Lebenswert ist es in unseren Augen nicht mehr. Der Arzt konnte gestern doch nicht, nun ist für morgen ein Gespräch angesetzt. Entscheiden müssen dass zwar mein Vater und meine Tante letztlich alleine, aber ich möchte mir auch eine Meinung bilden und ihnen vielleicht auch eure Argumente zum überdenken weitergeben.

Eine Chance auf Heilung gibt es nicht mehr. Da sie quasi an allen Organen mit Krebs voll ist und die Speiseröhre so voll ist, dass gar nix mehr flutscht. Ich hoffe nur, sie wird nicht irgendwann an einer Wucherung ersticken müssen.

Schmerzmittel kann sie wohl auch ohne Port bekommen, so wie ich das verstanden habe.

Sonja hat mir in ihrer PN auch wichtige Fakten mitgeteilt, die mich immer mehr zu nein tendieren lassen.

Liebe Grüße Wolke