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  #76  
Alt 09.04.2008, 12:29
Gila52 Gila52 ist offline
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Beiträge: 22
Standard AW: Partnerschaft/Familie

Hallo Erika,
nein, zwingen kann man einen erwachsenen Mann wohl nicht, das ist richtig. Aber kannst Du Dir vorstellen, was das für ein Gefühl sein muß, wenn die Frau, die jahrelang alles für einen gemacht hat sich dann plötzlich "selbst verwirklichen" (was immer Du Dir darunter auch vorstellst) will? Er fühlt sich ganz bestimmt nicht mehr von Dir geliebt. Tut mir leid, aber so kann man das nicht machen! Und dass er dann eine Wut auf diese Krankheit hat, die Dich - nach seiner Meinung - so verändert hat, ist auch verständlich.
Mich würde mal interessieren, ob Du jemals in den 23 Jahren mit ihm darüber geredet hast, was D u gern möchtest. Wie Du ja selbst schreibst, hast Du jahrelang zu allem "ja und amen" gesagt. Ich glaube, Dein Psychater hat das schon alles mit Dir besprochen und ganz tief in Deinem Herzen, kennst Du die wahren Gründe für Dein jetziges Verhalten.

Ich wünsche Dir jedenfalls, dass dies nur eine Übergangsphase ist und ihr euch neu kennen- und lieben lernt und eine glückliche Familie werdet.

Ich drücke die Daumen!!!

Liebe Grüße
Gila52
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  #77  
Alt 10.04.2008, 08:26
Erika47 Erika47 ist offline
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Standard AW: Partnerschaft/Familie

Hallo Gila52,
was heißt hier verwirklichen? Ich möchte jetzt mal meine Träume leben und nicht immer nur seine.
Ich weiß nicht ob du meine Beiträge richtig verstanden hast, mein Psychologe hat mir auf den Kopf zu gesagt das ich Co-Abhängig bin. Vielleicht weißt du garnicht was das bedeutet. Es ist eine eigene Krankheit die ich auch noch zusätzlich bewältigen muss. Außerdem weißt du garnicht was wir gemeinsam für eine schlimme Zeit durchgemacht haben. Das habe ich alles mit meinem Mann zusammen durchgestanden. Habe ihm immer den Rücken gestärkt. Deshalb verstehe ich nicht das du mich verurteilst.
Meine Abhängigkeit wurde mir sozusagen in die Wiege gelegt. Sodaß ich garkeine Möglichkeit hatte etwas anderes zusehen bzw. zu lernen. Meine Mutter ist auch Co-Abhängig weil mein Vater Alkoholiker ist. Ich habe es also auch nicht lernen können, anders zu sein. Ja ich weiß wo meine Wahren Gründe sind für mein jetziges Verhalten!!!!!!!!!!!!!!

Viele Grüße
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  #78  
Alt 22.04.2008, 00:21
Chrische Chrische ist offline
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Registriert seit: 20.02.2008
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Standard AW: Partnerschaft/Familie

Guten Abend,
ich hoffe, das passt überhaupt noch in diesen Strang, aber schließlich gehts um Familie und ich wollte keinen neuen eröffnen.
Meine Mutti hat mittlerweile die Hälfte der Chemo hinter sich und verträgt es relativ gut. Natürlich bleiben einige Nebenwirkungen nicht aus und besonders in der ersten Woche ist sie durch die körperlichen Beschwerden manchmal sehr wechselhaft und reizbar. Ich dachte, meine Familie könnte das irgendwie verstehen, aber neulich haben sie sich bei mir beschwert, als sei meine Mutti nur eine weinerliche, nörgelnde Zicke. Ich dachte, ich hör nicht recht! Ich musste mich sehr zusammenreißen, um nicht an die Decke zu gehen. Sie scheinen vergessen zu haben, dass meine Mama zur Zeit ein nicht zu unterschätzendes GIFT kriegen muss, damit sie vom KREBS geheilt werden kann! (gegen gefährliche Gegner braucht man eben leider auch starke Waffen)

Und ich wär so gern noch mehr für meine Mutter da und fühle mich noch mehr schuldig, weil ich es nicht kann (ich gehe vormittags an die Uni und nachmittags arbeiten). Sie fühlt sich teilweise von meiner Familie nicht genügend ernst genommen und meine Familie fühlt sich manchmal überfordert- auch irgendwie normal. Was kann man da nur tun? Und in zwei Wochen fangen die drei Taxotere an- ich will gar nicht wissen, wie es dann weitergeht.
Ein Faktor, der alles wohl noch komplizierter macht, ist die Tatsache, dass meine Mutter während der Chemo Körperkontakt vermeidet (also Umarmungen und so)- also fällt das zum Stress und Spannungen abbauen auch weg.
Es tut mir auch echt leid, dass ich euch damit zulaber, aber ich hab komischerweise das Gefühl, dass ich mit niemandem so richtig über das Thema reden kann. Meine beste Freundin macht immer einen sehr desinteressierten Eindruck ("Krebs is ja mittlerweile ne Volkskrankheit"), meinen Freund will ich nach dem Tod seines Vaters damit nicht belasten ("Red doch nicht immer von Krankheit und Tod") und zu anderen Menschen fehlt mir das Vertrauen.
Ach, ich fühl mich manchmal so hilflos und allein gelassen, aber das kennt ihr wahrscheinlich alle. Hinzu kommt, dass im Befund der Knochenszintigrafie meiner Mama stand, dass "eine Untersuchung des Schädels empfohlen wird". Was soll das heißen? Ich hab so Angst! Aber vor ner Woche hieß es noch, der Befund wäre in Ordnung...

Vielleicht habt ihr ja einen Rat oder einfach nur ein paar aufmunternde Worte.
Ich wünsche euch allen noch eine schöne Nacht, ich denke oft an euch.
Traurige Grüße, Christiane
__________________
Juhu!!!! Chemo geschafft!
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  #79  
Alt 23.04.2008, 09:09
Erika47 Erika47 ist offline
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Standard AW: Partnerschaft/Familie

Hallo Chrische,
ich möchte dich hier und jetzt ganz fest drücken .
Ertstmal würd ich sagen bist du im richtigen Thread. Denn alles was mit Familie und Partnerschaft zutuen hat, gehört hier hin.
Es gibt viele verschiedene Arten von Problemen.
Ich kann dir nur als Mutter von 4 Kindern im Alter von 20,20,15, und 9 Jahren antworten.
Ich finde es bemerkenswert, das du zur Uni gehst, danach arbeiten und dann noch die Kraft und den Mut aufbringst, deine Mutter bei Ihrer schweren Krankheit zu ünterstützen. Bitte fühle dich nicht schuldig, denn ich glaube deine Mutter ist sehr stolz auf dich, auch wenn sie sich nicht Trösten lässt. Denn sie hat auch Angst, genauso wie du.
Zu labern kannst du uns mit deinen Problemen nicht, da wir dich verstehen und selbst betroffen sind, bzw. mit welchen zusammenleben.
Vielleicht wäre es für dich hilfreich wenn du in eine Selbsthilfegruppe gehen würdest, für Krebserkrankte Angehörige. Dort hast du immer Zuhörer und immer Ansprechpartner die, dir in allen Lebenslagen behilflich sein können.
Ich hoffe ich konnte dich ein wenig Trösten, denn jeder kann Trost und Zuspruch gebrauchen.
Wünsche dir viel Kraft für die kommende Zeit und deiner Mama alles Liebe
Erika47
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  #80  
Alt 23.04.2008, 10:59
Lea65 Lea65 ist offline
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Standard AW: Partnerschaft/Familie

Hallo Erika

Ich möchte Dir nicht zu nahe treten,aber kann es vieleicht sein das Ihr in Eurer langjährigen Ehe nie wirklich miteinander gesprochen habt?

Ich bin seit 22 Jahren verheiratet und muß sagen es läuft,mein Mann und ich reden über alles,wir haben keine Geheimnisse voreinander,er ist für mich, nicht nur mein Partner und Vater meiner Kinder,sondern auch mein bester Freund.

Ich hoffe das Du und Dein Mann einen Weg findet, der Euch wieder zueinander führt.Ein Wochenende,ohne Kinder,nur Ihr zwei?


Dir alles Liebe und Gute !


Lieben Gruß


Lea
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  #81  
Alt 26.04.2008, 23:03
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Eleve Eleve ist offline
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Hi Christiane,

Zitat:
Zitat von Chrische Beitrag anzeigen
Meine Mutti hat mittlerweile die Hälfte der Chemo hinter sich und verträgt es relativ gut. Natürlich bleiben einige Nebenwirkungen nicht aus und besonders in der ersten Woche ist sie durch die körperlichen Beschwerden manchmal sehr wechselhaft und reizbar.
Kenne ich.

Zitat:
Zitat von Chrische Beitrag anzeigen
Ich dachte, meine Familie könnte das irgendwie verstehen, aber neulich haben sie sich bei mir beschwert, als sei meine Mutti nur eine weinerliche, nörgelnde Zicke.
Naja, meiner Familie hätte ich das durchaus zugestanden, daß sie sich wo anders ausjammern. Sie hatten auch was auszuhalten. Ich war zum Beispiel echt ein Biest in bestimmten Phasen, da konntest Du drauf warten und zack, ging es los. Seit die Chemo vorbei ist bin ich wieder die Ruhe selbst


Zitat:
Zitat von Chrische Beitrag anzeigen
Und ich wär so gern noch mehr für meine Mutter da und fühle mich noch mehr schuldig, weil ich es nicht kann
Das ist vermutlich die alte Sache mit der "Qualitytime". Einige Minuten ungeteilte Aufmerksamkeit können mehr wert sein, als 24 Stunden Anwesenheit.


Zitat:
Zitat von Chrische Beitrag anzeigen
Ein Faktor, der alles wohl noch komplizierter macht, ist die Tatsache, dass meine Mutter während der Chemo Körperkontakt vermeidet (also Umarmungen und so)
Ist es ihr unangenehm oder hat sie Angst, Euch zu vergiften? Du darfst sie natürlich umarmen, wenn Du das möchtest (und sie auch).
Ich hoffe, es geht inzwischen wieder besser.

Viele Grüße,
Eleve
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  #82  
Alt 26.04.2008, 23:14
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Eleve Eleve ist offline
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Hi,

so, in eigener Sache will ich auch mal jammern... Mein Mann liebt mich sehr, aber eins tut er nicht: Mit mir reden. Dabei gäbe es sowohl wichtige Dinge, die wir besprechen müßten, als auch meine Gefühle, über die ich gern gelegentlich sprechen würde. Aber tagsüber ist er auf der Arbeit, danvor und danach sind wir intensiv mit den Kindern beschäftigt und dann ist es schon spät und mein Mann muß Verschiedenes erledigen, lesen, am Compi arbeiten, gelegentlich (selten) auch mal sich entspannen... Nur eins tut er niemals: Von selbst mit mir reden wollen. Generell können wir nicht gut intensiv miteinander reden. Ich hab es aufgegeben. Ich verbringe viel Zeit am Compi. Viel zu viel Zeit. Ich flüchte. Zu Menschen, denen ich zuhören darf und die mir zuhören.
Das wollte ich jetzt einfach mal los werden. Raten kann mir niemand. Ich überlege, eine Psychologin aufzusuchen um wenn schon nicht den Krebs, dann vielleicht wenigstens mein Leben zu heilen. Da werde ich diesen Punkt dann wohl auch ansprechen. Wie lebt man damit, vom besten Mann der Welt geliebt zu werden, und doch einsam zu sein?

Viele Grüße,
Eleve
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  #83  
Alt 28.04.2008, 09:36
Ute30 Ute30 ist offline
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Hallo Eleve,

ich kenne Deine Ansicht aus eigenem Erleben.
Nur - ich bin die Einzige, die sich aus dieser "Rolle" herausnehmen kann.
Wenn ich mich in der Situation betrachte, dass ich einen Mann habe (er ist nicht mein Besitz, ich habe ihn nicht wirklich) übrigens auch der beste Mann der Welt, der aber nicht mit mir redet, mit dem ich mich einsam fühle, dann ist das mein Problem, vielmehr, meine Aufgabe.
Mein Mann kann doch nicht schuld sein, daß ich mich einsam fühle. Es liegt an mir, eine andere Sichtweise zu entwickeln. Wenn ich mich aus einem Verlust heraus erlebe, den mein Mann auszugleichen nicht in der Lage, und ich denke auch, nicht zu verpflichtet ist, liegt es in mir begründet, mich anders zu fühlen, wenn ich mich besser fühlen will.
An anderer Stelle habe ich hier geschrieben, dass es mir große Erleichterung/Entlastung gebracht hat, dass ich nicht mehr von meinem Mann erwarte, als er fähig ist, zu geben.

Du schreibst, er sei der beste Mann der Welt, dann lass es ihn sein.
Vielleicht hilft es Dir, vom Ziel auszugehen, nämlich Dir vorzustellen, Du bekommst schon längst das, was Du Dir von ihm wünschst. (Ich weiß, es ist scheinbar schwer, versuche es!) Fühle Dich öfter, immer wieder so, als hättest Du mit ihm über Alles gesprochen, fühlst Dich befreit, hälst Dir vor Augen, dass er Dich versteht, Dich erkennt.
Damit gibst Du Dir die Chance, dass Dein Mann Dich wirklich sieht.
Das könnte wirken, wie eine sich selbst erfüllende Prophezeihung.
Und öffnet Möglichkeiten: Für Deinen Mann und ganz sicher für Dich.

Jetzt, wo ich das geschrieben habe, wird mir deutlich, wo ich noch gut zu tun haben werde, bzw. zu sein.

Du schreibst, dass Du eine Psychologin aufsuchen willst, Dein Leben heilen zu wollen. Indem Du dein Leben heil machst, machst Du den Krebs weg.

Ich wünsche Dir, dass Du Dich zweisam, mehrsam, fühlst, dass Du Dich in Dir wohlfühlst, reich, beschenkt, dankbar.
Und wenn Du diese Einstellung nicht immer hast, kannst Du sie immer wieder aufs Neue haben.
Damit es eine liebe Gewohnheit wird.

Liebe Grüße
Ute
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  #84  
Alt 07.10.2008, 09:27
Erika47 Erika47 ist offline
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Hallo Ihr Lieben da draußen,
hab schon lange nichts von mir hören lassen. In der zwischenzeit ist viel passiert. Manche Tage weis ich nicht mehr ein noch aus. Mein Mann und ich sind jetzt bei der Eheberatung. Leider greift sie im Moment noch nicht. Mein Mann ist der Ansicht das mein Therapeut die Ehe auseinanderbringt. Die Eheberatung ist aber der Meinung das mein Mann auch dringend einen Therapeuten braucht und drängt darauf das er einen Termin nimmt. Sonst wäre kein normales Gespräch mehr mit meinem Mann zu führen. Teilweise eskaliert es sogar bei der Eheberatung, sodaß mein Mann einfach den Raum verläßt. Selbst die Eheberatung weis sich keinen Rat mehr.
Ich möchte hier ein bischen von meinem Inneren Gefühlen schreiben. Leider habe ich keinen Menschen der mich versteht, oder einfach mal in den Arm nimmt. Mein Mann tut es schon lange nicht mehr.
Seit dieser Sch....... Krebs in meinem Körper war, hab ich eine Angst die mir keiner nehmen kann und die meine Angehörigen auch nicht verstehen.
Manchmal hab ich keine Kraft mehr um zu kämpfen. Manchmal denke ich mir es ist es nicht mehr wert zu leben. Aber dann seh ich meine Kinder und denke das kannst du nicht machen einfach abhauen.
Seitdem der Krebs da war hab ich das Gefühl , das ich jetzt erst merke was für ein "Eheleben" wir geführt haben. Ein neben einander so wie Geschwister.?!Ich habe Angst wohl den Tatsachen ins Auge zu sehen. Ich als teilamputierte Frau kann doch nichts mehr erwarten, oder????? Manchmal würde ich gerne raus auf die Straße und nur noch schreien.Aber man macht es nicht.
Werd mich wieder mal melden.
Grüße euch alle und laßt mich wenigstens euch in Gedanken Danke
Eure Erika47
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  #85  
Alt 07.10.2008, 14:08
Tante Emma Tante Emma ist offline
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Liebe Erika!

Das tut mir leid, daß Ihr solche Probleme habt.
Hmmm... was würde ich versuchen...?
Ich denke, ich würde einen ganz tollen Abend organisieren, so mit Theater-, Kino- oder Fussballkarten...- was Deinem Mann eben gefällt.
Und danach geht ihr zu zweit noch irgendwo hin, was essen, was trinken,...- und REDEN!
Ein neutraler Boden ist wichtig. Und eine entspannte Atmosphäre, in der Ihr ruhig und sachlich reden könnt.
Irgendwas muß Euch doch mal aneinander gereizt haben, sonst hättet Ihr Euch nicht verliebt. Vielleicht ist dieses "Etwas" einfach dem Alltag zum Opfer gefallen, und muß "nur" wieder ausgegraben werden?
Ich könnte mir vorstellen, daß sich Dein Mann auch hilflos fühlt durch die Distanz, die der Alltag zwischen Euch aufgebaut hat. Wie will man Ängste des Partners verstehen, wie will man trösten und Schutz bieten, wenn einem der Partner fremd geworden ist?

Ich bin keine Psychotherapeutin und kann nur schreiben, was mir so zu dem Thema einfällt.
Ich bin mit meinem Mann nun schon 12 Jahre zusammen, davon eines verheiratet. Auch wir waren immer mal wieder an einem Punkt, wo unser Zusammenleben irgendwie sachlich wurde. Aber wenn wir das gemerkt haben, haben wir das geändert. Eben zum Beispiel mit einem schönen Kinoabend, danach noch was trinken gehen, über den Film reden...- und auch über uns! Über Ängste, über Gefühle, über Liebe. Erst jetzt am Sonntag war so ein Abend wieder wichtig, weil mein Mann nicht verstehen konnte, was mich grade so belastet. Und jetzt ist alles wieder in Ordnung; er versteht mich!
Das hat uns immer geholfen und ich kann sagen, daß wir uns nach wie vor aus tiefstem Herzen lieben, auch wenn wir nicht mehr täglich Schmetterlinge im Bauch haben.
Mein Mann hat mir während der Krebserkrankung stets beigestanden, aber ich habe auch immer geschaut, daß auch er jemanden zum Reden hat (z.B. meine Schwester, die auch BK hatte).
Er hat es geschafft, in meinen trübsten Tagen ein Lächeln in mein Gesicht zu zaubern! Und dafür bin ich ihm ewig dankbar.

Liebe Erika, ich weiß nicht, ob Dir mein Posting irgendwie hilft...- aber meine Gedanken an Dich sind Dir sicher!

Alles Liebe und Gute,
Tante Emma.
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  #86  
Alt 08.10.2008, 11:21
Erika47 Erika47 ist offline
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Hallo Tante Emma,
vielen Dank für deine Antwort.Leider ist es nicht so einfach wie du es dir vllt.vorstellst. Den schönen Abend kannst du vergessen, alles ist zu teuer.Vorallem, er hat überhaupt in dieser Richtung garkeine Interessen. Ja, und reden können wir schon lange nicht mehr miteinander. Deshalb ja auch die Eheberatung.Ich weis auch, das zu so einer Situation auch immer zwei gehören, aber wenn man die Krise überwinden möchte, gehören doch auch wieder die zwei dazu und nicht nur einer, oder?

Hab gerade ein Gedicht gelesen mit den Worten

"Wohl dem Menschen,
der sich selbst
so gesellig ist,
dass er sich auch
im Alleinsein
nicht einsam fühlt."

Darüber muss ich jetzt erstmal nachdenken.
Liebe Grüße Erika
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  #87  
Alt 08.10.2008, 16:01
Tante Emma Tante Emma ist offline
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Liebe Erika!

Gut, daß man nicht grundlos zur Eheberatung geht, hab ich mir gedacht.
Ich dacht nur, daß diese Einrichtung vielleicht auch gleichzeitig eine Art Hemmschwelle für ein offenes Gespräch sein kann...?

Gibt es echt gar nichts, was Ihr miteinander anstellen könntet??
Was habt Ihr früher denn gemacht, als Ihr frisch verliebt ward...?
Vielleicht fällt Dir ein schöner Ort ein, mit dem Ihr beide schöne Erinnerungen verknüpft...- vielleicht könntet Ihr da mal einen Spaziergang hin machen...?

Wenn das Gedicht auf Deinen Mann zutrifft, so erinnert er mich ein wenig an meinen Papa. Und mit dem hatte ich oft schlimme Auseinandersetzungen, erst recht nach dem Tod meiner Mutter (für den er mich verantwortlich gemacht hat!).
Als die Situation mal wieder eskalierte und es völlig unmöglich war, mit ihm normal zu reden, hab ich ihm einen Brief geschrieben...

Einen Brief find ich eine gute Lösung: ich kann meine Worte überdenken, kann meine Gefühle und Gedanken ohne Unterbrechung ausführen, und ich werde nicht zu unsachlich und impulsiv, was ja in einem Streitgespräch schon mal vorkommen kann.
Wäre das mal noch eine Lösung...?

Ach, ich würd Dir so gerne helfen...- finde Deine Situation so traurig!
Jetzt hast Du diese Krankheit besiegt und scheiterst am Partner? Nein!
Ich drück Dir alle Daumen, daß Ihr wieder zueinander findet!!

Liebe Grüße,
Tante Emma.
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