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  #1  
Alt 23.10.2007, 01:57
SinnlosesLeiden SinnlosesLeiden ist offline
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Registriert seit: 23.10.2007
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Frage Wie kommt der Tod?

...ich schneide hier ein Thema an, mit dem sich niemand wirklich befassen möchte, aber ich habe Angst vor dem unabwendbaren Schicksal...

Zu erst möchte ich mich Euch vorstellen:

Mein Name ist Sonja und ich wende mich an Euch, da mein Vater (57 Jahre, Astrozytom III links insulär) nach 10 Monaten brutalem Auf und Nieder den Kampf gegen den Tumor aufgibt.

Kurzbeschreibung Krankenverlauf:
2006: beginnende Persönlichkeitsveränderung, Introversion, Depression, Abgeschlagenheit, Empfingungstörungen rechte Hand
08-12/06: massive Zunahme der vorbeschriebenen Auffälligkeiten plus plötzliche Sprachprobleme
01/07: Neurologentermin, V.a. Schlaganfall
CT-Termin Ergebnis "3-4-5cm große Raumforderung", MRT, PET, Biopsie, molekularbiologische Untersuchung Ergebnis "Astrozytom III" niedrige Zellteilungsrate
Medikation: hochdosiert Fortecortin innerhalb weniger Tage massive Verschlechterung Gesundheitszustand 100% Pflegefall
03/07: Bestrahlung mit 60Gy im Klinikum GAP
04/07: in Planung AHB, in der Reha wird schwere Lungenentzündung festgestellt - Einlieferung in die Klinik (Prognose: 3-4 Tage) hoch dosiert Kortison u. Antibiotika - wir rechnen mit dem Schlimmsten
jedoch leichte Verbesserung, Entlassung nach Hause, vierteljährliche MRT-Kontrolle, immer up's und down's (leider mehr down's)
08/07: neuer Tumor im Thalamus, Biopsie, immer noch AstroIII, niedrige Zellteilung, Therapieempfehlung Chemo mit Themodal oder PCV
09/07: Notfall ab ins Klinikum, Kontroll-CT: Ödem ist fast so gross, wie die komlette linke Gehirnhälfte, V.a. Zyste oder Nekrosen oder Glioblastom - mein Vater verweigert seitdem jede weitere Untersuchung.

Meine Mutter und ich haben ein sehr inniges Verhältnis zu meinem Vater und pflegen ihn, entgegen aller Ratschläge (Ärzte, Krankenkasse, Pflegekasse, Hospiz) und bei weitem über die eigene Belastungsgrenze hinaus, zu Hause. Er ist bettlägrig, kann weder selbst essen, sich waschen, zur Toilette gehen oder sonst was. Das Sprechen ist bis auf kurzfristige Besserung sehr schlecht, wirr, unverständlich, aber wir verstehen uns blind. Geistig ist er (leider) voll da, bis auf immer häufigere Aussetzer. Er wehrt sich mit aller Kraft gegen Schmerzmittel und verweigert bis auf Kortison alle Medikamente. Es ist sein innigster Wunsch, zu Hause bei uns zu sein - und er war die ganze Zeit positiv gestimmt und motiviert den Kampf gegen den Tumor zu gewinnen. Wir haben von den Ärzten immer sehr vage Prognosen erhalten (1-3 Jahre, 3-4Tage, max. 3-6 Monate, ...) niemand konnte/wollte uns sagen, was alles auf uns zu kommt. Wir haben dem Schicksal ins Auge gesehn und uns der Herausforderung gestellt, aber seit dem "Notfall" vor ein paar Wochen ist die Motivation meines Vaters auf den Nullpunkt gesunken. Er spricht in "wachen Momenten" sehr ruhig mit uns, und hat uns häufig unter Tränen gestanden, dass er nicht mehr kann und endlich sterben möchte. Die kleinen zwischenzeitlichen Besserungen hat er nie bewusst wahrgenommen und sagt uns, er wäre bei Beginn der "Krankheit" schon gestorben...

Es sind sehr harte, aber wahre Worte, die ich hier niederschreibe: Ich kann meinen Vater verstehen und habe akzeptiert, dass er nicht mehr will. Wir geben ihm täglich das Gefühl, dass wir seine Entscheidung mit ihm tragen und ihn dabei unterstützen - wie lang es auch dauern mag.

Nun meine Fragen an Euch: Ich weiss, viele (alle?) sind hier um trostspendende Worte anderer zu hören, oder sich mit Erfahrungen/Behandlungsmethoden auszutauschen... aber ich hoffe, dies hier lesen auch diejenigen unter Euch, die ihrerseits bereits leider einen geliebten Menschen verloren haben...

Wie kann ich meinen Vater/meine Eltern in diesen schweren Stunden/Tagen/Wochen begleiten?
Wie kann man Trost spenden, Mut machen "los zu lassen", ihm das Gefühl geben, das es gut ist, wenn er "geht"?
Auf was müssen wir achten, wie erkennt man beginnendes Sterben?
Und nun die schwierigste Frage: Wie kommt der Tod?
Ich habe gelesen, dass in vielen Fällen einfach die Atmung aussetzt?
Wer kann und will mir seine Erfahrungen mitteilen? Ich vergewissere Euch, alles vertraulich zu behandeln.


Ich bin so unendlich traurig, dass ich meinem Vater immer unnötig Hoffnung gemacht haben und ihm versichert habe, dass wir gemeinsam diesen Kampf gewinnen... Wir waren sehr zuversichtlich und hatten starkes Gottvertrauen.
(Ich für meinen Teil haben den Glauben jedoch verloren)

Vielen Dank für Eure Hilfe!
Sonja
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  #2  
Alt 23.10.2007, 08:36
karanda karanda ist offline
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Standard AW: Wie kommt der Tod?

Hallo Sonja,
Es tut mir sehr leid, dass ihr euch in so einer traurigen Situation befindet.
Ich kann dir leider auch nicht helfen, hatte aber das Bedürfnis dir zu antworten.

Auf jeden Fall solltest du nicht traurig sein, dass du ihm 'unnütze' Hoffnungen gemacht hast.
Das war zu diesem Zeitpunkt richtig und auch nötig.

Mein Vater ist mit 56 an Asbestose gestorben und wir haben es auch so gemacht. Obwohl, mein Vater wusste bis zum Schluss nicht wie es wirklich um ihn steht.

Es ist schade dass er die Medikamente verweigert, vor allem wenn er Schmerzen hat.
Aber er spürt doch , dass ihr für ihn da seid und alles für ihn tut. Das ist sehr sehr viel.

Ich habe sehr viel falsch gemacht damals, glaube ich. Wir fragten ihn andauernd wie es ihm geht...und wollten eigentlich nur hören 'es geht mir besser'.

Dein Vater kann mit euch reden, das ist doch so richtig.

Hört ihm zu und geht auf all seine 'Gespräche' ein. Und wenn er nicht reden will, lasst ihn. Aber das tut ihr ja bereits.

Er wird wohl immer mehr schlafen, seid bei ihm und so gebt ihr ihm das Gefühl der Geborgenheit.

Ich weiss, man will mehr tun, aber 'sterben' kann jeder nur alleine..das ist unser Leben.

Ich denke ihr macht alles richtig und kann dir nur gratulieren zu deiner Kraft und deiner Fürssorge.

Mache dir bitte keine Vorwürfe.

Ich denke wir handelten auch falsch in dem wir so oft traurig waren und ihm das auch gezeigt haben. Das hat es für ihn noch schwieriger gemacht.

Dein Vater will euch ja nicht leiden sehen... natürlich kann man nicht andauernd lachen oder so, aber ich glaube du verstehst was ich meine.

Tut mir leid dass ich nicht helfen kann.

Ich wünsche dir viel Kraft und bewundere dich.

Alles Liebe

Karanda
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  #3  
Alt 23.10.2007, 09:17
Liz und Willy Liz und Willy ist offline
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Standard AW: Wie kommt der Tod?

Liebe Sonja

Wir schliessen uns Karandas Worte an....

Ich, wir, stehen vor dem gleichen wie du, vielleicht erst ein paar Wochen oder Monate später, aber unaufhaltsam kommend. Und meine Mami ist etwas älter, 73, was aber nicht den Schmerz des Loslassensmüssens mindert oder mildert. Zudem ist mein Daddy bereits 1972 verstorben resp. mein Papi (Stiefvater) 1979, seither lebt sie alleine ohne Partner. Ich nehm an du bist in den 20iger oder um die 30?

Mami hat vor 2 Wochen einen resp. 2 maligne Meningeome bekommen, re. der eine ist ACI komprimierend diagnsotiziert. Der eine Tumor unterbricht zu 100% die Durchblutung durch die ACI des Gehirns was die Durchblutung des Gehirns erheblich stört, da die linke ACI bereits stenosiert ist und dadurch zu ist. Die beiden Arterien der Halswirbelsäule A vertabrae, ebenfalls zur Hirndurchblutung sehr wichtig, sind arteriosklerotisch deutlich eingeengt. Leider lässt der allgemeine Gesundheitszustand (Nieren und Herz) von Mami keinen Eingriff zu (=keine Op.), auch eine Chemo und Bestrahlung sind nicht mehr durchführbar. Wir können sie nur noch begleiten in diese ungewisse Zukunft.

Was auf uns zu kommt wissen wir nicht, und ich muss ehrlich sagen, ich möchte auch nicht in Detail wissen wie der Tod bei ihr kommen wird - auch wenn ich es weiss, denn ich bin Kranenschwester. Er wird zur gegebener Zeit seine Zeichen setzen und seine Tentakle rausstrecken und Vorboten bringen so dass man die Zeichen unübersehbar sehen wird.

Mami bereitet sich auf ihren eigenen Tod vor, kaum ist sie vor einer Woche aus der Intensivstation gekommen, ohne gross sprechen zu können, hat sie in ihrer verwirrter, schwerfälligen neuen Sprache uns unverständlich mitgeteilt, was sie wünscht. Wie sie ihre Beerdigung haben möchten, und ...

.... sie wünscht sich zu Weihnachten ihre eigene selbstgemachte Urne (ein Schiffchen mit Sonnenblumen oder einen "Blumentopf" mit Sonnenblumen drauf).

Sie erledigt langsam alles was noch zu erledigen ist, sie hat aber shcon vor Jahren angefangen sich damit auseinander zu setzen, schon oft mit uns darüber gesprochen. Dass sie sich so intensiv damit asueinandersetzt hat uns erstaunt und verwirrt, denn die Docs haben ihr zwar gesagt, dass sie ein Hirntumor hat, sie hat es aber nicht ganz erfasst und realisiert. Das stellt uns vor dem nächsten Problem, wollen wir ihr mehr sagen oder nicht, denn auf den bevorstehenden Tod bereitet sie sich ja bewusst vor.

Ich weiss auch nicht in wie weit es sinnvoll ist in Detail über das "Wie" stirbt man zu sprechen, denn jeder Tod ist anders und nicht einkalkulier- oder planbar. Aus Respekt vor Mitshcreibern udn Mitlesern die selber betroffen sind und diesen Weg vielleicht gehen müssen, möchte ich auch nicht Details weitergeben.

Zudem ist es weit wichtiger vorher, also im Jetzt, die Lebensqualität zu erhalten oder zu verbessern, darunter ist auch eine adäquate Schmerztherapie zu sehen.

Ich habe weit weniger bedenken vor dem eigentlichen Tod und des Abschiednehmens durch den Tod, als durch das Abschiednehmen von Mami zu lebzeiten, weil sie sich so rasant schnell verändert (Wesensveränderungen etc.) und nicht mehr die Mami ist, die ich ein Leben lang hatte. Mit dem habe ich mehr Mühe, denn sie ist noch hier und doch ist sie es nicht mehr.

Gestern haben mein Mann und ich und unsere Boys beschlossen, sobald es nötig ist und wird, werden wir sie zu uns nehmen und sie hier bei uns bis zum Schluss mit Hilfe von Pflegestationen (SEOP - Onko Spitex) etc. pflegen. Wir würden uns ein helfendes Netz aufbauen, denn wir können es nicht alleine, das wissenw ir jetzt schon da Willy selbst Krebskrank ist und behindert ist und ich mehrheitlich im Rollstuhl bin wegen meiner MS. Falls es nicht mehr gehen sollte, was ich nicht hoffe, dann steht uns ein sehr gutes Hospiz in ca. 500m Nähe zur Verfügung.

Viel Kraft wünschen wir dir und deinem Daddy.

Liebe Grüsse s'Doppelpäggli
__________________
***

Willy 54 J. LK Pancoast Tumor Adeno. ES 8/02 ED 11/02, Radio-Chemo, Op. 2/03 seither Teilgelähmt, O2-abhängig
Liz MS im Rolli. Gebärm.ca. 8/05
Mami 10.4.1934 - 7.9.2009
inoper. Hirntumor 10/07, Blasenkrebs 1/09
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GEMEINSAM SIND WIR STARK - seit 30 Jahren das DOPPELPÄGGLI!
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  #4  
Alt 30.10.2007, 14:00
SinnlosesLeiden SinnlosesLeiden ist offline
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Registriert seit: 23.10.2007
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Standard AW: Wie kommt der Tod?

Ich danke Euch für die Kraft spendenden Worte!

@Karanda: Es tut mir leid, was Deinem PA widerfahren ist, mach Dir keine Vorwürfe, ich bin sicher, Ihr habt das richitige getan...
@Liz+Willy: mein Gott, was müsst Ihr beiden denn noch alles aushalten... Ich wünsche Euch von ganzem Herzen alle Kraft und Zuversicht dieser Welt, Euer Schicksal zu meistern...

Meinem Vater geht es täglich schlechter, das Sprechen hat bis auf ein paar "Stöhner" ausgesetzt, er ist nicht mehr in der Lage sich selbst im Bett aufzurichten und aktzeptiert seit 2 Tagen Schmerzmittel, weil er es nicht mehr aushält und vor Schmerzen nur wimmert.

Ich hoffe, wir können ihm das Gefühl geben, dass wir immer für ihn da sind. Denn bewusst warnehmen kann er uns kaum. Er schläft über 16 Stunden täglich und plagt sich in der Nacht mit Ruhelosigkeit und wird furchtbar laut und aggressiv. Meine Ma ist 24 Std. rund um die Uhr für Ihn da und ich bin jeden Tag vor und nach der Arbeit, jeden Mittwoch (homeoffice) und das ganze Wochenende da, damit meine Ma auch mal was für sich tun kann oder versucht ein bissl abzuschalten.

Gestern war unsere Ergotherapeutin da und war ganz niedergeschlagen beim Anblick meines Vaters. Seit Wochen tut sich ja nichts anderes mehr, als den Rücken abklopfen, massieren, damit das Schnaufen ein wenig besser geht. Sie hat uns mal gesagt, wenn sie mit gesenktem Blick wortlos unser Haus verlässt, wissen wir was los ist... Gestern hat sie nur gesagt, es tut ihr leid und sie hat geweint!!!

Vom Aussehen her hat sich mein Vater in den letzen Tagen auch verändert: die Nase wird spitz und schmal, die Augen sind gelblich und das Gesicht sieht seltsam eingefallen aus... ich hab gelesen, was das bedeuten kann...

Ich hoffe nur, es geht schnell, denn mein Pa muss seit nun 10 Monaten schon so viel aushalten!!!

Er nimmt morgens eine Magentablette, 2 Paracetamol500, 8mg Fortecortin, mittags 2 Para + 4mg Fortecortin und abens noch 2 Para - aber er trinkt nur max. einen dreiviertel Liter Flüssigkeit täglich. Apetit ist verhältnismässig normal. Er klagt auch laufend über Bauchschmerzen (bzw. hält sich schmerzverzerrt den Bauch)

Ein Morphinpflaster o.ä. bekommen wir aber nur über einen Arzt, unser eigentlicher Hausarzt ist leider ein furchtbar schlechter Ansprechpartner und kümmert sich lieber um seine 85+ Patienten im Altersheim, statt um jemanden in seinem Alter, ausserdem ist er grad 2 Wochen in Urlaub.

Mein Vater weigert sich aber noch gegen Morphium - wir können doch nicht gegen seinen Willen entscheiden... Wenn doch nur jemand da wäre, an den wir uns wenden könnten... Meine Ma will noch keinen Kontakt zum Hospiz aufnehmen, die hätten gewiss den nötigen Sachverstand... Ich hoffe nur, dass wir das richtige tun bzw. lassen. Es zerreisst mir das Herz...
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  #5  
Alt 30.10.2007, 15:37
Benutzerbild von Sani
Sani Sani ist offline
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Standard AW: Wie kommt der Tod?

Hallo,es erinnert mich sehr,sehr an die Sterbephase meines Schwiepas vor fast vier Jahren,ja,es ist noch alles frisch,er war und ist ein ganz lieber "In unseren Herzen lebt er weiter.Der Doc damals sagte,es dauerte noch ca vier bis sechs Stunden,es wurde fast vier Tage daraus,indenen er mal kurz nickte um sich bemerkbar zu machern.Wir haben ihn auch nicht allein gelassen,und glaub mir,er spürt es,er wäre viel unruhiger wenn er nicht wüßte,das ihr da seit.Unsere damals siebenj.Tochter hat ihm vorgelesne,was man in dme alter so lesen eben nennt,dann hat sie mit Schwiema Pudding gekocht aber ledier Salz hineingegeben,als wir da zusammen in de rKüche saßen und so lachen mußten hat er in der für uns komatösen Phase gegrummelt bis einer zu ihm kam.Daran haben wir deutlich gespürt,wie sehr er bei uns ist und uns auch in der Nähe spürt.Dazu kam ein Vertr.doc der tol war,er hat mit ihm gesprochen als wen er antworten könne,aber,er hat sich zu seinem Zustand nur vor der Tür geäußert,er war da und sehr hilfsbereit.Solch einen Menschen braucht ihr drei jetzt dringend,habt ihr einen Pflegedienst oder Diakonie die euch beiden zur Seite steht?Einen ambulanten Hospizdienst?Er ist nicht nur für den sterbenden Menschen da,nein,auch für "euch"als Angehörige um euch zu begleiten,Hilfe zusein,bitte nehmt sie in Anspruch.Es kann auch jenachdem ein Pastor oder anderer Seelsorger sein,ihr braucht aber jemanden den ihr alles fragen könnt,de reuch auffängt.Wenn du möchtest,such ich die Tel.Nr.vom hiesigen Hospitzdienst herraus,da könntest du unverbindlich anrufen und vielleicht einen Ansprechpartner in eurer Nähe bekommen.

Ja,du sagst es,das veränderte Gesicht und die Augen sagen einiges,und doch traut man sich nicht,es auszusprechen...
Ich wünsche euch alle Kraft der welt,bleibt bei ihm und zündet ihm eine Kerze an,es tut einfach gut,warum auch immer,Susanne
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  #6  
Alt 03.11.2007, 00:28
anwei70 anwei70 ist offline
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Standard AW: Wie kommt der Tod?

Hallo Sonja,
ich habe gerade Deinen Bericht gelesen.Es tut mir sehr leid was Ihr gerade durchmachen müßt,kann es nur zu gut nachvollziehen.Meine Ma ist vor zwei Jahren an einem Glioblastom verstorben.Wenn ich hier so einige Beiträge lese,dann habe ich immer noch das Gefühl als wäre es gestern gewesen.Sicher fragen sich einige Leute warum ich mich hier in diesem Forum aufhalte.Es hilft mir mit meiner eigenen Trauer besser umzugehen und weil ich auch vieleicht ein wenig unterstützen und helfen kann,durch mein Erlebtes.
Ich finde es sehr schön das Ihr Deinen Dad zu Hause pflegen könnt.Es ist nicht immer leicht auf die Ärzte und all die anderen zu hören.Schließlich möchte man ja auch auf die Wünsche des Bertroffenen eingehen.Was ich Euch allerdings ans Herz legen kann ist,das Ihr Euch vieleicht an eine Hospizgruppe wenden solltet,könnt.Die kommen zu Euch nach Hause und unterstützen Euch auch in den schwersten Momenten.Wir hatten leider nicht die Möglichkeit meine Ma zu Hause zu pflegen,wir mußten sie in ein Pflegeheim geben.Haben sie aber jeden Tag besucht und uns um sie gekümmert.....
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  #7  
Alt 03.11.2007, 00:42
anwei70 anwei70 ist offline
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Standard AW: Wie kommt der Tod?

Hallo Sonja,
....wir haben uns Unterstützung und Beistand gesucht und geholt von einer Hospizgruppe.Ich kann nur aus meiner Erfahrung heraus sagen,das es uns allen,auch meiner Ma,sehr geholfen hat.Wir hatten eine Betreuerin,die sich auch nur um uns gekümmert hat in all der schweren Zeit.Sie hat uns vor allem die Angst genommen vor dem sterben,uns jede Frage beantwortet,wie das sterben ist,uns an die Hand genommen als es soweit war.Ohne ihre Hilfe hätte ich das nie und nimmer überstanden und den Willen aufgebracht meiner Ma die Hand zu halten als sie die Augen für immer geschlossen hat.Mir ging es danach gut.Ich war ruhig und erleichtert das meine Ma es geschafft hatte und von ihrem Leid erlößt war.Ich war total traurig und habe auch geweint.Aber es hat mich nicht zerissen vor Schmerz,weil ich wußte,das es ihr jetzt besser geht.Sie fehlt mir aber jeden Tag.Aber ich weiß sie ist bei uns,in unseren Herzen.
Es gibt so viel was ich darüber zu sagen hätte,das würde den Rahmen sprengen.Ich bin gern bereit auch zu tel.......Annett
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  #8  
Alt 03.11.2007, 07:23
Patrick34 Patrick34 ist offline
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Beitrag AW: Wie kommt der Tod?

hallo alle zusammen


ich werde jetzt nächste woche mit meiner schwester ein hospitz in wetzlar besuchen. war eine sehr gute idee von ihr,um mir die angst vor dem kommenden zu nehmen. aber ich habe auch angst da evtl. sachen zu sehen,die evtl. zu viel für mich sind.
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  #9  
Alt 03.11.2007, 11:35
anwei70 anwei70 ist offline
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Standard AW: Wie kommt der Tod?

Hallo Patrick
ja macht das mal,ich kann es Euch nur wärmstens empfehlen.Deine Angst dann etwas zu sehen was Dich fertig machen könnte,wird Dir genommen.Du wirst doch eher viele Dinge erleben die Deine Sichtweise auf vieles verändert.Bei mir war es so und ich bin froh darüber.
Drück Dich einfach mal so
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  #10  
Alt 04.11.2007, 00:31
Angie70 Angie70 ist offline
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Standard AW: Wie kommt der Tod?

Hallo Patrick,

wohnst Du in der Nähe von Wetzlar? Wir auch
Ich habe einen Informationsstand des Wetzlarer Hospitz auf einer Veranstaltung besucht und einige Jahrszeitschriften, die sie herausgegeben haben, gelesen.

Hat mir gefallen sofern man in diesem Zusammenhang überhaupt von "gefallen" sprechen kann .

Ich wollte mir das auch gerne mal anschauen. Hast Du Kontakt zur Giessener Selbsthilfegruppe? Ich habe die Tel.nr. über die Hirntumorhilfe bekommen und einen sehr netten Kontakt

In welchem KH bist Du denn in Behandlung? Kannst du da was/wen empfehlen? Meine Mutter wurde in Marburg operiert und bestrahlt.....das haben die zwar wohl bestmöglich gemacht, aber wir fühlten uns sehr schlecht betreut....nie hatte jemand Zeit, stundenlanges Warten für superkurze recht oberflächliche Gespräche auch die Arztberichte haben mehr Fragen aufgeworfen als beantwortet. Mit ganz vielen Probleme wurden wir komplett allein gelassen.

LG Angie
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  #11  
Alt 04.11.2007, 05:54
Patrick34 Patrick34 ist offline
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Beitrag AW: Wie kommt der Tod?

hallo angie

also ursprünglich komme ich aus großen-linden,bzw.leihgestern.susanne und ich wohnen jetzt seit 1 jahr in pohlheim-hausen,weil die wohnung hier behindertengerechter ist.

behandelt wurde und werde ich an der giessener uni-klinik,das sind meine hauptansprechpartner. op ging bei mir nicht,tumor sitzt am hypothalamus.hatte letztes jahr meine shund-op,wo mir der ventrikel-katheter implantiert wurde,bestrahlungen wurden auch in giessen gemacht,32 sitzungen,gesammtdosis 60 gray,und bis zum heutigen tag 14 zyklen temodal.

das plakat der selbsthilfegruppe habe ich damals gesehen als ich auf station 6 lag,hatte aber immer verpennt mir mal die nummer zu notieren.das problem ist aber auch das ich durch meine halbseitenschwäche kein auto mehr fahren kann.kann nicht mehr so ohne weiteres sagen: ich fahre mal vorbei und schaue mir das mal an,obwohl es mir wahrscheinlich gut tun würde.

Geändert von Patrick34 (04.11.2007 um 06:05 Uhr) Grund: die hälte vergessen
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  #12  
Alt 04.11.2007, 13:06
Angie70 Angie70 ist offline
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Standard AW: Wie kommt der Tod?

Hallo Patrick,

Pohlheim/ Hausen ist ganz bei uns in der Nähe :-) (vielleicht 15km?)

Ich habe es bis jetzt auch nicht geschafft, bei einem Treffen der Selbsthilfegruppe vorbei zu schauen, hatte aber mit 2 Mitgliedern schon öfters und sehr netten Telefonkontakt. Meine Mutter ist ja betroffen (GBM seit 7/07) und bis jetzt war sie immer in Behandlung im KH oder es ging ihr zu schlecht, als das ich mit ihr da hin fahren konnte.

Die treffen sich immer am letzten Dienstag im Monat nachmittags um 15.OO Uhr glaube ich (habe da aber auch immer ein kleines Babysitterproblem :-()...vielleicht schaffen wir es ja nächstes Mal hinzufahren, dann können wir Dich abholen und mit dem Auto mitnehmen :-).

Fühlst Du Dich von den Ärzten in Giessen gut betreut oder hast Du einen guten Neurologen oder Onkologen, den Du empfehlen könntest? Wir fühlen uns von ärztlicher Seite sehr stark allein gelassen. Der Hausarzt meiner Mutter kennt sich halt gar nicht mit der Krankheit aus und die KH-ärzte haben eben nie Zeit. Eigentlich erfahre ich das meiste hier oder in anderen Foren....

Halbseitenschwäche hat meine Mutter auch. Auto fahren kann sie auch gar nicht mehr, aber sie könnte auch nicht mehr hier so schreiben und lesen wenigstens hat sie diese Woche wieder angefangen und kurz Zeitung gelesen. Immerhin!

Giessen wäre für uns auch näher als Marburg wir überlegen, ob wir vielleicht wechseln sollten oder gleich nach Wetzlar, aber das ist ja keine Uni Klinik und hat auch keinen so tollen Ruf

Wenn Du magst, kannst Du mir ja mal eine pn schicken, dann schreibe ich Dir meine e-mail Adresse auf und wir können bez. "Fahrgemeinschaft" oder sonstigem Austausch mal mailen.

LG Angie
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  #13  
Alt 05.11.2007, 16:25
Patrick34 Patrick34 ist offline
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Beitrag AW: Wie kommt der Tod?

zum thema:


habe morgen einen termin in einem hospitz bei uns hier in der nähe.meine schwester hat das für mich angeleiert und fährt mich auch hin.auf der einen seite bin ich froh mich vor ort und bei spezialisten informieren zu können,vielleicht kann mir etwas die angst vor dem kommenden etwas genommen werden.


ich habe aber auch ganz ehrlich gesagt,eine scheissangst,morgen evtl.dinge zu sehen oder zu hören,die meine psyche einfach überfordern,könnte jetzt schon heulen,das ist doch nicht normal,oder????

werde morgen ausführlich berichten wie es war.



gehabt euch alle wohl,gruß patrick
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  #14  
Alt 06.11.2007, 11:51
Auntie Auntie ist offline
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Beiträge: 149
Standard AW: Wie kommt der Tod?

Hallo Patrick34,

obwohl es mir z.Z. gut geht und ich bisher außer einem Grand Mal Anfall keinerlei Ausfallerscheinungen hatte, habe ich mich auch schon umfangreich mit dem Thema Tod und dem Wie beschäftigt.

Nach der Diagnose: Rezidiv im April diesen Jahres habe ich mich einen ganzen Sonntag Nachmittag mit einer Freundin unterhalten, die im Hospiz arbeitet. Ich glaube (obwohl ich selbst nie da war), dass das Hospiz eine sehr gute Einrichtung ist und das Sterben "einfacher" macht.

Als letzte Lösung käme für mich immer noch Benelux oder Schweiz in Frage. Das ist aber meine ganz persönliche Meinung und ich glaube nicht, dass dieser Schritt für Jedermann/-frau akzeptabel ist. Vor allen Dingen nicht für gläubige Menschen.

Drücke Dir die Daumen, dass es heute nicht zu schrecklich für Dich ist/war.

Liebe Grüße
Birgit
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  #15  
Alt 07.11.2007, 08:01
Patrick34 Patrick34 ist offline
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Beitrag AW: Wie kommt der Tod?

so ihr lieben,ich hatte ja gestern hospitztermin in wetzlar,haus emmaus.


meine ganzen ängste konnten mir genommen werden!!!! ich wurde förmlich von einer welle aus,sympathie,empathie und fachwissen überrollt!!!! sehr liebevoll und freundlich die damen.tina(meine schwester) und ich konnten viele fragen stellen und haben die superkompetent beantwortet bekommen.

uns wurden noch gute tips bzw.änderungsvorschläge bezüglich meiner patientenverfügung mit auf den weg gegeben.das ganze haus sehr hell und freundlich gestaltet,schöne möbel in den zimmern,fernsehen internetanschluss vorhanden,sehr gut wie ich finde!!!! was mir noch sehr gefallen hat,die patienten werden dort gäste genannt.


wer sagt es gibt keine engel ist ein totaler idiot!!!! ich habe gestern welche gesehen,zwar nicht in weiss,sondern zivil,aber da finde ich recht positiv,es muss nicht immer krankenhaus weiß sein.wie gesagt diese damen haben bei mir einen sehr positiven und bleibenden eindruck hinterlassen,da kann ich nur ganz tief meinen hut vor ziehen!!!!!!!!!
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