Brauche dringend euren Rat

[NadineXXX79]

Hallo Ihr da draußen,

mein Papa (heute 68) hat seit 2003 Lungenkrebs. Bei ihm wurde ein Teil der Lunge und eine Hirnmetastase entfernt. Danach fühlte er sich über 2 Jahre super. Doch 2005 ging alles wieder von vorne los. OP, Bestrahlung, Chemo... Seit September 2007 ging es bei ihm schlagartig bergab. Er liegt jetzt im Kh, kann nicht mehr sprechen und kriegt kaum Luft. Es soll nun ein Luftröhrenschnitt gemacht werden, damit er besser atmen kann. Er hat davor eine Riesenangst und wir wissen nicht, wie wir ihn beruhigen können. Die Ärzte sagen, das ist seine einzige Chance. Meine Ma und ich wissen nicht mehr weiter. Er ist nicht dazu zu überreden und wird immer trauriger.
Hat jemand von euch Erfahrungen mit einem Luftröhrenschnitt und wie man damit leben kann, gemacht? Das ist meine letzte Chance, ansonsten weiß ich nicht, wie mein Papa sich entscheiden wird!

Viele Grüße, NadineXXX79

[TobiT]

Hallo Nadine

Ein Luftröhrenschnitt ist eine kleine Operation. Sie wird nur durchgeführt wenn es gar nicht mehr anders geht. Das sollte deinem Vater bewusst sein. Durch das Einführen der Kanüle in die Luftröhre wird das Atmen meistens deutlich erleichtert. Durchgeführt wird diese s.g. Tracheotomie entweder in örtlicher Betäubung oder in einer kurzen Narkose. Um den richtigen Sitz der Kanüle zu gewährleisten wird dabei auch noch eine Lungenspiegelung durchgeführt.

Der Umgang mit diesem Tracheostoma ist ziemlich einfach zu lernen und nach einer kurzen Pflegeintensiven Phase mit Verbandwechsel und Wundkontrolle ist ein eigenständiger Umgang damit absolut möglich. Ich habe verschiedene Leute damit kennengelernt in meiner Ausbildung und die meisten kamen damit sehr gut klar. Nochmal: Wenn die Ärzte sagen, dass das die letzte Option ist, dann ist das auch so!!! Macht das deinem Vater klar. Er hätte dann vielleicht ein paar Tage leichte Schmerzen aber dafür kann er danach vernünftig atmen!!!

Ich wünsche euch viel Erfolg und ALLES ALLES GUTE!!!!

[NadineXXX79]

Hallo TobiT!

Vielen Dank für deine Antworten. Heute sagten die Ärzte nun wieder, dass sie ihm eines der Stimmbänder "zur Seite legen und festnähen" wollen, um ihm das Atmen zu erleichtern. Morgen wird deshalb nochmal eine Bronchoskopie gemacht.Die Situation ist einfach furchtbar: jeden Tag ein neuer Arzt und damit eine neue Meinung. Neben meinem Papa liegt ein Patient, bei dem die Tracheotomie durchgeführt wurde und er kann überhaupt nicht sprechen und kaum essen. Ist das denn dann besser als jetzt? Ich weiß einfach nicht, was schlimmer ist.

Liebe Grüße und bis bald!
Deine NadineXXX79

[TobiT]

Das mit dem Essen und vorallem sprechen kommt wieder!!!

Die Nahrungsaufnahme ist natürlich erschwert wenn man in dem Bereich so einen Eingriff hatte. Da ist alles geschwollen und tut weh. Aber das gibt sich!
Zum Sprechen kommt nach kurzer Zeit eine so genannte "Sprechkanüle" rein, damit kann man dann auch wieder normal sprechen. Aber erst nach der ersten Abheilphase!

Was besser ist, kann ich dir leider auch nicht sagen. Ich hoffe aber für euch das beste!!!!

liebe Grüße