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Alt 16.01.2016, 09:55
Jokel Jokel ist offline
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Registriert seit: 16.01.2016
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Standard Auch neu (Seminom pT2 R0 rechts)

Hallo Zusammen,

mich hat es gegen Ende letzten Jahres dann auch erwischt (31 Jahre) und wollte hier nochmal mein bisherigen Verlauf zusammenfassen.

Anfang Dezember war ich wegen einer Zerrung in der Leiste bei meinem Hausarzt der, weil ich ja gerade die Hose unten hatte, noch hier und dort etwas rumgefummelt hat. Naja, Hoden fühlt sich hart an also für die Woche drauf zum Ultraschall einbestellt. Gut, ab da bin ich eigentlich durch recherchieren im Internet schon vom schlimmsten ausgegangen. Der Ultraschall hat dann offiziell den Verdacht auch Hodentumer bestätigt und es gab eine Überweisung ins Krankenhaus.

Rückblickend betrachtet war mir die Verhärtung tatsächlich ein paar Wochen früher schon einmal selbst aufgefallen. Hab noch gedacht „Das fühlt sich aber nicht gut an… aber wird schon nicht immer so sein“ und hab das Thema vergessen/verdrängt und nicht mal Google gefragt . Naja, jetzt den Kopf drüber zu zerbrechen was wäre wenn macht auch kein Sinn. Aber vielleicht als Hinweis an andere sowas definitiv nicht auf die leichte Schulter zu nehmen!

So, dann der übliche Verlauf:
23.12.2015 Hoden raus und am 25.12 wieder ab nach Haus. Zudem Biopsie der Gegenseite. Und weil das Ding ja schonmal offen war wurde noch ein verkalktes Granulom entfernt.

Dann das warten auf den histologischen Befund. Habe mir dann noch auf die Schnelle zwischen den Jahren ein Urologen suchen müssen und es auch geschafft für den 30.12 für ein Termin reinzudrängen. Dadurch hatte ich dann wenigstens den Befund noch im alten Jahr erhalten . Urologe meinte damals schon, dass 1 Zyklus Carboplatin sinnvoll sei. Immerhin wusste ich jetzt woran ich bin und auch, dass ich es mich noch vergleichsweise glücklich erwischt hat.

Also:
Seminom pT2 R0 rechts
Verkalkung Hodenhülle links
klassischer Serminom, Tumor infiltriert umschrieben das Rete testis. Blutgefäßinvasion ist nachweisbar. Keine Infiltration der Tunica albuginea. Tumorfreier Nebenhoden, tumorfreier Samenstrang. Intratubuläre Neoplasie (IGCNU) im Tumorrandbereich.
Tumormarker (vor OP): AFP: 1,8 ng/ml; beta-HCG: 4,0; LDH: 318 U/I

Die Tumorgröße ist leider nicht direkt bestimmt worden. Insgesamt was das Präparat 6,0 x 5,0 x 3,0 cm groß. „Auf der Schnittfläche des Hodens erkennt man im oberen und mittleren Drittel teilweise auf das untere Drittel übergreifend einen auf der Schnittfläche grau-weißlichen homogenen Tumor“. Aber es lässt zumindest mal mutmaßen, dass die kritischen 4 cm geknackt sind. Oder wie seht ihr das?

Am 4. Januar 2016 war ich dann nochmal beim Urologen zum Fäden ziehen. Leider war ein Fadenende (Intrakutannaht) reingeruscht und Er hat mich dann lieber mal zur urologischen Ambulanz (Uni-Klinikum) geschickt. Letztendlich musste die Wunde an einer kleinen Stelle etwas gespreizt werden um den Faden zu bergen. Aber dafür habe ich dort auch nochmal eine ausführliche Beratung und eine Zweitmeinung bekommen die sich auch eher für Carboplatin ausspricht.

Ich habe mich mittlerweile auch schon fast endgültig für einen Zyklus Carboplatin entschieden. Der soll dann nächste oder spätestens übernächste Woche starten. Gibt es hier eine „Je früher desto besser“ Regel? Kommt es hier auf eine halbe Woche mehr oder weniger an?

Tumormarker 30.12.2015 (7 Tage nach OP):
beta-HCG: 0.6; AFP: 2,0; PLAP: 102 (Raucher), LDH: 223
Damit haben sich beta-HCG und LDH normalisiert richtig? Das ist gut oder? Kann man hierdurch sagen, dass ein erneuter Ausbruch vermutlich auch im Blut sichtbar ist? Ich habe gelesen, nur 20% der Seminome gehen mit einem erhöhten HCG Wert einher.

CT Hals/Lunge: Unauffällig (Bericht steht noch aus)
MRT Abdomen/kleines Becken: Unauffällig (Bericht steht noch aus)
Neurologe steht noch aus.
Spermiogramm wird auch noch erstellt.
Gegebenfalls dann auch noch was konservieren.
Wer macht jetzt eigentlich die anderen Klassifikationen also pL*, pV*, pN usw? Steht das dann in den Berichten von der Radiologen? Oder fasst das der Urologe zusammen?

Also ich muss zugeben die ganze Koordination und Terminplanung (mit möglichst geringer Beeinträchtigung der Arbeitszeiten) ist schon eine Herausforderung für sich. Im Schnitt bin ich aktuell bald jeden zweiten Tag bei einem Arzt oder Ähnlichem. Naja, dafür habe ich das bisher alles ohne einen einzigen krankheitsbedingten Ausfalltag hinter mich gebracht. Nichts worauf man stolz sein muss aber gut.

So ich denke das muss erstmal reichen, ist ja doch einiges an Text geworden.

Geändert von Jokel (16.01.2016 um 09:59 Uhr)
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Alt 16.01.2016, 13:23
Dusty Dusty ist offline
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Registriert seit: 10.02.2014
Beiträge: 834
Standard AW: Auch neu (Seminom pT2 R0 rechts)

Hallo Jokel, herzlich Willkommen bei uns (K)Eineiigen .

Der Tipp Veränderungen nicht auf die leichte Schulter zu nehmen ist auf jeden Fall ein guter Rat! Mit dem googeln von Symptomen wäre ich hingegen vorsichtig! Da kann man eigentlich fast jedes Symptom mal recherchieren und wird fast immer zum Ergebnis kommen, dass es sich um Krebs handeln könnte. Wenn man also nach so einer Diagnose mal ein kratzen im Hals hat kann das leicht zu Panik führen (hab da anfangs selber so meine Erfahrungen gemacht, als plötzlich ein Lymphknoten am Hals dick war und ich schon dachte ich hab neben HK jetzt auch noch ein Lymphom... ).

Zitat:
Aber es lässt zumindest mal mutmaßen, dass die kritischen 4 cm geknackt sind. Oder wie seht ihr das?
Würde ich bei den größenangaben des entfernten Gewebes doch mal vermuten, sollte aber eigentlich in irgendeinem Bericht mit festgehalten sein.
Zitat:
Kann man hierdurch sagen, dass ein erneuter Ausbruch vermutlich auch im Blut sichtbar ist?
Auf jeden Fall gut, dass sich da alles normalisiert hat. Wie du selber schon sagtest, ist es eher selten, dass Seminome ßHCG positiv sind. Mit den Markern ist das leider auch so eine Sache - die sind alleine nur bedingt aussagekräftig. Letztlich ist immer das Gesamtbild aus Markern und Bildgebung (und körperlichem Befinden, Ultraschall usw.) ausschlaggebend. Marker können auch so mal schwanken.
Zitat:
„Je früher desto besser“ Regel? Kommt es hier auf eine halbe Woche mehr oder weniger an?
Quasi ja, denn je länger man wartet, desto wahrscheinlicher ist es halt, dass die Krebszellen sich munter weiter teilen und ausbreiten (sofern noch welche über sind). Allerdings wird es da nicht auf eine halbe Woche ankommen, Wochenlang sollte man sowas aber auch nicht verschleppen.

Die weitere Klassifizierung müsste eigentlich auch im Entlassungsbericht des Krankenhauses stehen bzw. eben durch deinen Urologen erstellt werden, wenn alle Befunde (samt Bericht) soweit da sind.
Zitat:
Also ich muss zugeben die ganze Koordination und Terminplanung (mit möglichst geringer Beeinträchtigung der Arbeitszeiten) ist schon eine Herausforderung für sich. Im Schnitt bin ich aktuell bald jeden zweiten Tag bei einem Arzt oder Ähnlichem. Naja, dafür habe ich das bisher alles ohne einen einzigen krankheitsbedingten Ausfalltag hinter mich gebracht. Nichts worauf man stolz sein muss aber gut.
Was das angeht kann ich dir auch nur raten, da auf deinen Körper zu hören. Wenn das alles problemlos geht, dann ist gut - du solltest das aber nicht aus falscher Pflichtschuldigkeit o.ä. machen! Es kann auch mal sinnvoll sein sich da eine Verschnaufpause zu gönnen und sich nicht noch mehr aufzubürden, indem man alles parallel erledigt. Aber wie gesagt, da muss jeder selber ehrlich zu sich sein und einschätzen was geht und was zu viel wird.
__________________
Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen.
Johann Wolfgang von Goethe

http://diagnose-hodenkrebs.jimdo.com/

Geändert von gitti2002 (07.03.2016 um 23:50 Uhr)
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