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  #1  
Alt 25.01.2010, 20:02
hilflose hilflose ist offline
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Registriert seit: 25.01.2010
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Standard ich weiß nicht mehr weiter

meine oma hat seit 2 jahren die diagnose, dass sie leberkrebs hat. kurz nach der diagnose erfuhr sie, dass dieser auch noch bösartig ist. es war für uns alle ein schock. aber wir wollten ja für sie stark sein.
wir haben mit ihr viele höhen und tiefen in dieser zeit durchlebt. der krebs hatte schon metastasen gestreut. und das nicht wenig. mehrere chemotherapien wurden versucht, keine hat richtig angeschlagen. seit 3 tagen ist sie wieder gelb, der ganze körper gelb. ihr gesicht ist total eingefallen. sprechen konnte sie auch nicht richtig. nicht das sie in dieser zeit schon genug durchgemacht hätte, nein, jetzt muss sie sich auch noch so quälen. ich bin 21 - habe mich vorher nicht viel mit dem thema beschäftigt - und bin total überfordert. seit 1 tag liegt sie wieder im krankenhaus. sie kann zwar wieder einigermaßen sprechen, jedoch geht die gelbe farbe nicht weg. die ärztin meinte heute "sie hat vielleicht noch wochen, es kann aber auch alles von heute auf morgen zu ende sein". ich verkrafte sowas nicht?? wieso geben sie mir nicht noch zeit mir ihr. ich würde am liebsten tag und nacht an ihrem krankenhausbett sitzen. ich habe keinen hunger und muss ununterbrochen an sie denken.. ich habe erst letztes jahr einen opa verloren. ich verkrafte das nicht schon wieder. ich will stark für sie sein und auch nicht vor ihr weinen, aber wenn ich so sehe, wie sie schmerzen hat. sich nur übergeben muss. es tut mir so weh, sie so zu sehen. ich kann mir gar nicht vorstellen, wie es ohne sie sein soll.

ich musste mir das jetzt erstmal von der seele schreiben..
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  #2  
Alt 25.01.2010, 20:39
mausi1972 mausi1972 ist offline
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Standard AW: ich weiß nicht mehr weiter

Hallo meine Kleine,

geht es dir jetzt besser wo du dir es von der Ssele geschrieben hast?
Ein bischen, oder ?? Wie alt ist denn deine Oma? Wenn ich ehrlich bin sage ich dir, dass sie schon 2Jahre mit der Diagnose lebt und du sie noch hast. Bei meinen Papa (er war 60 und ich bin 37 Jahre) waren es genau 3 Wochen seit der Diagnose. Er ist am 13.07.09 gestorben und ich verkrafte es heute noch nicht. Du bist gerade in einer Phase wo sich dein Umfeld anfängt zu ändern. Wie gsagt ich weiß nicht wie alt deine Großeltern sind. Meine Oma habe ich im September 2008 verloren und sie ist elendig gestorben. Aber sie war 78, da muss ich doch etwas realistisch sein. Verstehst du was ich meine ?? Eine Freundin ist mit 36 an Krebs gestorben, hinterlässt 3 Kinder das jüngste war ein Jahr!! Es ist alles so unendlich traurig, du siehst es geht ganz vielen so !! Du bist also nicht alleine. Ich weiß manchmal auch nicht wie es weitergehen soll, aber die Entscheidungen werden einem abgenommen.

Sei stark für dein Omi, sei so oft bei ihr wie es nur geht und gebe ihr ein gutes Gefühl. Das ist es, was sie braucht !! Du schaffst das. Du bist nicht so "hilflos" wie du glaubst. Ich drücke dich und schicke euch ganz liebe Schutzengel. Kopf hoch.....

Liebe Grüße
Mausi
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  #3  
Alt 25.01.2010, 21:06
hilflose hilflose ist offline
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Standard AW: ich weiß nicht mehr weiter

Hallo Mausi, vielen Dank für deine Worte.
Meine Oma ist jetzt 67. Für mich ist das noch kein alter. Finde ich.
Das mit deinem Papa tut mir sehr leid. Ich kann mir vorstellen, dass man das nicht so leicht verkraftet.
Ich fühl mich aber so hilflos. Ich kann ihr nicht helfen.Und sie so leiden zu sehen tut mir sehr weh. Ich denke die ganze Zeit an sie. Habe keinen Hunger. Könnte die ganze Zeit nur weinen. Heute im Krankenhaus habe ich mich sehr angestrent, dass ich vor ihr nicht weinen musst. Dann ist da noch mein Bruder (17), den irgendwie alle außen-vor-lassen. Keiner erzählt ihm groß was. Außer ich. Und ich hab so angst, dass er es am schlechtesten verkraftet. Letztes Jahr war ja erst die Beerdigung von einem anderen Opa.. Ich liebe meinen Bruder doch so und mache mir sorgen. Verstehst du?

Das tut irgendwie echt gut, dass hier alles mal los zu werden..Danke Mausi..
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  #4  
Alt 25.01.2010, 21:41
rena2010 rena2010 ist offline
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Standard AW: ich weiß nicht mehr weiter

auch von mir eine liebe Umarmung. Mausi1972 hat es sehr schön geschrieben, da muss ich nichts hinzufügen. Nachdem ich deinen Hilferuf gelesen hatte, fiel mir ein kleines Büchlein ein. Ich habe es für dich kopiert
"Über den Tod und das Leben danach" (Taschenbuch)
von Elisabeth Kübler-Ross (Autor)
Mit diesem kleinen Buch wurde ich ganz sanft an den Tod herangeführt. Vielleicht magst du es dir in einer Buchhandlung kaufen und lesen. Es ist gut für dein trauriges Herz und Seele.
Wende dich gern an mich, wenn du Fragen hast oder darüber reden möchtest.
Liebe Grüße
rena
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  #5  
Alt 26.01.2010, 10:29
sissy sissy ist offline
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Standard AW: ich weiß nicht mehr weiter

Hallo Hilflose.
ich umarme dich auch ganz fest und möchte dir mein Mitgefühl ausdrücken.
Du schreibst, du reißt dich zusammen um bei deiner Oma nicht zu weinen.
Ich denke, lass die Tränen zu, weint zusammen, das hilft ein bißchen. Zu deinem Bruder, weißt du, er muss es auch danach verkraften und es tut jetzt weh und dann noch viel mehr, vor allem wenn es dann urplötzlich da ist, und man kann überhaupt nichts machen.
Ich denke auch, deine Oma weiß wie es um sie steht und auch sie möchte euch nicht leiden sehen.
Deine Oma soll auch nicht leiden, Schmerztherapien sind da unbedingt nötig. Bitte, dies unbedingt im KH bei den Ärzten ansprechen, weil das sollte in der heutigen Zeit gegeben werden.

Mein Mann, er war erst 52 Jahre alt, ist am 14. 09. 2009 an LK gestorben, unsere Tochter ist 24.
Es tut jetzt fast noch mehr weh und ich und meine Tochter trauern so sehr.

L. G.

Sissi
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  #6  
Alt 28.01.2010, 23:02
mausi1972 mausi1972 ist offline
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Standard AW: ich weiß nicht mehr weiter

Hallo hilflose,

67 ist wirklich kein Alter. Ist 36,52 oder 60 eins ? Es ist uns vorgegeben, da bin ich mir mittlerweile sicher. Ich weiß was ihr durchmacht. Und dein Bruder ist 17, also alt genug. Ihn außenvor zu lassen finde ich nicht richtig, er könnte es euch zum Vorwurf machen. Der Tod gehört leider zum Leben dazu, ich selbst habe das nicht begriffen. Dieses hilflose hatten wir auch und ich habe heute noch die Stimme im Ohr als er meinen Freund um Hilfe rief. Das war der schlimmste Moment! Dein Fleisch und Blut, der dein Leben lang alles für dich gemacht hat, schreit "helft mir" und du stehst daneben und kannst nichts, aber auch gar nichts tun. Es zerreisst mir gerade das Herz und die Tränen luafen. Einfach grauenvoll !!

Zu dir Sissy,
es tut mir leid das du deinen Mann, und deine Tochter ihren Vater so früh verloren habt. Ich glaube dir das, denn es stimmt. Es ist jetzt schlimmer! Die Anfangsphase erlebt man wie in Trance, man funktioniert nur. Nach gewisser Zeit fängt der Vermiss-Faktor an, der ist jetzt und der ist viel schlimmer. Meine Mutter war über Weihnachten und Sylvester so krank, sie konnte gar nichts mehr machen. Es war die Seele, da bin ich mir sicher. Sie wollte die "schlimmen Tage" verdrängen, aber das ging nicht. Denn es sieht innen drin ganz anders aus. Sie hatten alles gemeinsam gemacht und nun muss sie überall alleine durch. Das ist sie überhaupt nicht gewohnt. Ich weiß wie es euch geht. Aber da müssen wir durch, wir haben keine andere Chance !!
Wir schaffen das ..

Ich drücke euch alle und wünsche uns viel Kraft für die kommende Zeit,

ganz liebe Grüße
Mausi
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  #7  
Alt 29.01.2010, 11:06
sissy sissy ist offline
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Standard AW: ich weiß nicht mehr weiter

Liebe Mausi,
danke für deine Zeilen.
Auch ich wünsche dir und deiner Mama viel Kraft und ich weiß nicht, wie wir es schaffen.

L. G.

Sissy
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  #8  
Alt 30.01.2010, 12:32
hilflose hilflose ist offline
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Standard AW: ich weiß nicht mehr weiter

hallo ihr lieben. ich danke euch für eure worte. Eigentlich haben sie mich "ermutigt". ermutigt, meine oma gehen zu lassen.
leider war es gestern so weit. sie ist eingeschlafen. am 29.01. um 06:30 - friedlich eingeschlafen.
die nachricht hat mich ziemlich schockiert, ich habe auch sehr geweint, aber eigentlich bin ich froh, dass sie es jetzt geschafft hat.
das sie nicht mehr leider muss. versteht ihr.
sicherlich hätte ich sie noch gern um mich, aber ich habe gesehen, wie sie sich im krankenhaus gequällt hat. wieviel morphium sie bekommen hat. und welche schmerzen sie hatte. darum war es jetzt einfach nur noch eine erlösung. über die ich komischerweise sehr froh bin.

wir sind alle noch ziemlich geschockt und die beerdiung ist erst in zwei wochen..

2 harte, sehr schwere, wege habe ich noch vor mir. der erste ist der schritt in ihre wohnung. da sehe ich, wo sie immer saß, wo sie lag, wo sie stand und muss mir das alles vorstellen.
der zweite wird halt der weg auf den friedhof. aber ich bin stark, auch für meinen bruder..
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  #9  
Alt 30.01.2010, 15:26
croft02 croft02 ist offline
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Standard AW: ich weiß nicht mehr weiter

Ich wollte dir mein aufrichtiges Beileid aussprechen.
Ich weiß wie es in dir aussieht, da mein Papa vor zwei Monaten an Leberkrebs verstorben ist.Denke immer dran, wenn es auch schwer fällt für deine Oma war es eine Erlösung aber ich weiß auch das es verdammt weh tut .

Ich schicke euch viel Kraft .

lg Heidi
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  #10  
Alt 30.01.2010, 19:25
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Limette07 Limette07 ist offline
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Standard AW: ich weiß nicht mehr weiter

Hallo

auch von mir mein aufrichtiges Beileid.

Ich kann total nachvollziehen, dass Du auch irgendwo erleichtert bist, dass sie es geschafft hat. Kein Grund sich irgendwie schlecht dabei zu fühlen. Ich habe meine Mutter durch Darmkrebs verloren. Wir haben Sie zuhause gepflegt und sie hat sich fast zwei Jahre lang zuhause gequält. Sie wollte unbedingt durchhalten, erst für uns Kinder, weil sie wusste wie sie uns fehlen würde und dann hat sich ein Enkel angemeldet. Den wollte sie unbedingt noch sehen. Sie hat es nicht geschafft. Ihre letzten Wochen und Tage waren einfach furchtbar und wir waren alle froh für sie als sie endlich gehen durfte. Meine Mutter war eine starke Frau. Ich denke jeden Tag an sie vor allem, weil ich ja dieses multiple HCC habe. Manchmal frage ich mich heute noch, wie sie mit ihren Ängsten klargekommen ist. Zu uns hat sie nie davon gesprochen. Ich bewundere sie total.
Und am Anfang, als sie nicht mehr da war, war das sehr schlimm, wenn ich zu meinem Papa bin, der Platz wo ihr Pflegebett stand war leer. Aber glaub mir, das wird besser. Die Zeit heilt zwar nicht alle Wunden, aber man lernt sich mit dem Unabänderlichen abzufinden. Ich habe in meiner Wohnung überall Bilder von ihr stehen, aber Bilder, die sie lebensfroh und gesund zeigen. Das macht mir einfach Mut!

Ein stiller Gruß von
Limette
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  #11  
Alt 07.02.2010, 13:49
hilflose hilflose ist offline
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Ort: Magdeburg
Beiträge: 4
Standard AW: ich weiß nicht mehr weiter

Ich danke euch vielmals.
Die nächste woche wird noch mal sehr hart für mich. Aber ich schaff das. Es tut gut, hier eure Einträge zu lesen, dass hilft mir irgendwie. - Also danke an euch..
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