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  #1  
Alt 12.11.2004, 09:33
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Standard Welche Berufe?

Hallo an alle!

Ich bin die Frau, die Rudolf eine e-mail geschrieben hatte, nachdem mein Mann heute vor 5 Wochen an einem Nierenzellc. gestorben ist. Wir konnten das Schicksal leider nicht selbst in die Hand nehmen, obwohl wir es versucht hatten.

Heute wende ich mich mit einem Anliegen an euch, da ich meinem Mann versprochen habe, den Kampf mit der BG weiter zu kämpfen.

Ich würde gerne wissen, welche Berufe Ihr als Betroffene vor eurer Erkrankung ausgeübt habt. Mein Mann war selbständiger Malermeister (Nichtraucher, Normaltrinker, Kaffeegenuss 1 Tasse am Tag. )

Ich weiß, dass es ein schwieriger Weg wird, aber ein Versuch ist es wert, alleine für unsere vier Kinder, die nun keinen Papa mehr haben.

Vielen Dank !

Andrea
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  #2  
Alt 15.11.2004, 23:17
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Standard Welche Berufe?

Liebe Andrea,
erstmal mein Beileid.
Ich möchte kurz auf Deinen Beitrag antworten, vorher möchte ich aber noch kurz was von mir preis geben.
Ich hatte am 30.10.2002 eine Nierenkrebs-OP. Der Krebs saß auf der oberen Hälfte der rechten Niere und war noch total eingekapselt, hatte noch nicht gestreut und hatte einen Durchmesser von 3,5 cm. Die oberen 6 cm der Niere wurden mit dem Teil rausgenommen, mittlerweile hat die Niere wider ihre ursprüngliche Größe erreicht.
So viel zu mir.
Wie jeder Betroffener habe ich mich natürlich auch gefragt, woher dieser Krebs kommt und warum gerade ich von dieser Art Krebs erwischt wurde.
Ich hab aber nicht nur mich und die Ärzte gefragt, sondern mittlerweile recht viele Nierenkrebspatienten.
Ohne Dir die Hoffnung im Kampf gegen die BG nehmen zu wollen sage ich Dir, was ich vermute: Dieser Krebs ist zum großen Teil psychisch bedingt! Wie gesagt, es ist meine Vermutung. Ich habe festgestellt, daß viele von uns in den Jahren vor der Erkrankung zum Teil extremen psychischen Belastungen ausgesetzt waren. Dazu gehören Trennungen von Ehe-bzw. Lebenspartnern, Jobverlust, Mobbing über lange Zeit, massive Zukunftsängste meist wirtschaftlicher Art oder der Tot eines nahen Angehörigen oder Freundes.
Unter vorgehaltener Hand bestätigen das einige Ärzte sogar. Als ich bei einer Untersuchung durch den Arzt während meiner AHB einen totalen psychischen Durchhänger hatte fragte mich dieser Arzt nach meiner Geschichte. Unter Tränen erzählte ich ihm, was bei mir so in den vergangenen 4 Jahren alles passiert ist. Wohl mehr um mich auf zu muntern sagte er: Na, da muß man ja Nierenkrebs kriegen.
Ich habe ihn bei der Abschlußuntersuchung noch mal auf diesen Satz angesprochen und er sagte mir, daß es in den USA Studien gibt, die einen unmittelbaren Zusammenhang zwischen extremen psychischen Belastungen und Nierenkrebs unter bestimmten Voraussetzungen gibt.
Einige dieser Voraussetzungen erfüll(t)e ich. Ich war Raucher, habe unausgewogen und unregelmäßig gegessen, hab mein Bier getrunken, habe kaum Sport getrieben, und ich habe meine Eltern durch Krebs verloren, hab also die Gene, die für Krebs anfällig sind, im Körper.
Bis zur Diagnose habe ich übrigens als Kaufmann im Außendienst gearbeitet.
Liebe Andrea, ich weiß nicht, ob ich Dir damit helfen konnte, aber ich hoffe, daß Du noch viele Antworten erhalten wirst.
Viel Kraft für Dich und Deine Kinder,
alles Gute,
jens
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  #3  
Alt 15.11.2004, 23:52
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Standard Welche Berufe?

Hallo Jens,

vielen Dank für deine Antwort. Es ist bestimmt richtig, dass extreme psychische Belastung dem Krebs sein Treiben erleichtert. Ich will nun aber einmal von ganzem Herzen hoffen, dass dies bei meinem Mann nicht die Ursache war, denn ich glaube behaupten zu können, dass wir eine sehr harmonische Ehe führten, und auch im Umfeld oder Beruf keinerlei nennenswerte Probleme vorhanden waren. Man sagt zwar "das geht mir an die Niere" aber bei den vielen Giftstoffen in Form von Lösemitteln, Klebern, Lacken u.s.w denen mein Mann sein Berufsleben über ausgesetzt war, suche ich die "Schuld" doch eher in der Richtung (es wäre wirklich zu schrecklich, wenn die gelegentlichen Streitigkeiten ihn krank gemacht haben könnten, will ich gar nicht in Erwägung ziehen:..)
Natürlich mache ich mir nicht allzuviel Hoffnung, aber möglich wäre es ja doch, auf andere Betroffene oder Hinterbliebene zu treffen, die im Beruf auch mit Lacken, Verdünnung etc. zu tun hatten.

Liebe Grüße und alles Gute und viel Kraft für Dich

Andrea
andrealaki@aol.com
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  #4  
Alt 17.11.2004, 17:01
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Standard Welche Berufe?

Liebe Andrea,
wenn es irgendwie Sinn machen könnte, will ich dir gerne auf deine Frage antworten:
Meine Mutter hat für einen Berufskleidungsservice gearbeitet, also in einem Betrieb, in dem Berufskleidung gereinigt, gebügelt und ausgebessert wird. Obwohl sie hauptsächlich in der Falterei tätig war, kann ich mir schon vorstellen, dass sie von den Chemikalien (z.B. im Waschmittel) einiges abbekommen hat. Meine Mutter hat nie geraucht, sehr wenig und selten Alkohol getrunken und der Kaffeekonsum war ganz normal.
Trotz vieler Einflüsse, durch die Umwelt und den Job, glaube ich persönlich allerdings, dass Jens nicht Unrecht hat. Die Psyche spiel mit Sicherheit eine sehr grosse Rolle bei der Entstehung von Krebs, nicht nur bei Nierenkrebs, sondern ganz allgemein.
Ich wünsche dir viel Erfolg bei deinem Vorhaben!

LG
Janne
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  #5  
Alt 18.11.2004, 01:42
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Standard Welche Berufe?

Meine Frau, die mit 36 an Nierenkrebs erkrankt ist, ist Hausfrau, früher mal Zahnarzthelferin.
Hat sich stets gesund ernährt, Nichtraucherin, viel Gemüse und Obst gegessen, eingentlich so verhalten, wie es jetzt empfohlen wird.
Psychische Probleme gab es keine, wir waren sehr zufrieden mit unserem Leben.
Ich denke, daß eine Krebserkrankung ganz einfach ein "Unfall" bei der Zellteilung ist, und das Immunsystem just in diesem Moment nicht aufgepasst hat.
Wie wäre sonst eine Krebserkrankung bei kleinen Kindern zu erklären, die von schädlichen Umwelteinflüssen, Stress und falscher Ernährung nichts mitbekommen haben?

Gruß Robert
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  #6  
Alt 18.11.2004, 20:59
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Standard Welche Berufe?

Lieber Robert, du hast ja soooooooo recht. Alles alles gute für deine Frau und dich. Liebe Grüsse Barbara
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  #7  
Alt 18.11.2004, 21:59
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Standard Welche Berufe?

Hallo Robert,

ich danke dir für deine Zeilen. Es tut verdammt weh, sich zu dem Schmerz auch noch fragen zu müssen, ob man tatsächlich so ein Monsterpartner gewesen ist, dass der geliebte Mann an Krebs sterben musste.

Schade, dass mir offensichtlich keiner helfen kann/will. Ich dachte, irgendwie betrifft es euch doch alle.

Nun, ich wünsche euch weiterhin viel Kraft und die richtigen Partner an eurer Seite...

Andrea
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  #8  
Alt 18.11.2004, 22:47
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Standard Welche Berufe?

Hallo Andrea
über Deine Antwort an Robert bin ich total empört !!!!!!!
Ich habe nie behauptet, daß Du ein Monsterpartner gewesen bist. Ich ziehe mir diesen Schuh an, weil ich der einzige hier bin, der, wenn auch sehr vorsichtig, einen Teil des Privatlebens angeschnitten hat.
Ich habe auch nie behauptet, daß Dein Mann den Krebs auf Grund Deines Verhaltens bekommen hat, bzw. daß Du an seiner Erkrankung schuld bist !!!!!!!!!!!
Lese Dir das, was ich an Dich geschrieben habe, bitte noch mal in Ruhe durch und lese dann Deine Antwort an Robert.
Andrea, diese Antwort ist eine Unverschämtheit aller erster Güte in meine Richtung !!!!!!!!
Ich erwarte eine Entschuldigung, mindestens aber eine Stellungnahme !!!!!!!!!!!!!
Jens
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  #9  
Alt 19.11.2004, 00:15
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Standard Welche Berufe?

Sag mal Jens, bist du jetzt übergeschnappt. Wie kommst du dazu, Andrea in dieser Form anzugreifen. Versetz dich mal in ihre Lage!
Eine Bitte, erst denken, dann schreiben. Barbara
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  #10  
Alt 19.11.2004, 08:58
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Standard Welche Berufe?

Hey an Euch alle:
bleibt sachlich und nehmt nicht Anstoß aneinander!
Mir ging es ähnlich wie Jens, irgendwo unter "....Niere raus, Tumor raus, was nun?" habe ich über meine Ursachenvermutung einmal berichtet.
Ich habe aber auf Andrea's Frage nicht hier geantwortet, weil ich
a)-vermutlich keine Hilfe für sie gewesen gewesen wäre und
b) -zu ausführlich sehr privates hätte öffentlich machen müssen.
Mein Vorschlag an Andrea: gib Deine e-mail-Adresse hier bekannt, dann bekommst Du vermutlich mehr ganz persönliche Berichte. (Wenn Du Angst vor SPAM hast, ersetze in Deiner Adresse das @ durch ein anderes Zeichen.)

Herzliche Grüße
Heino
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  #11  
Alt 19.11.2004, 09:08
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Standard Welche Berufe?

bitte bedenkt, dass alle menschen in unserer situation eine sehr dünne haut haben...
wir fragen uns doch alle irgendwann: WIESO wir?
und ganz schnell erwischen uns schuldgefühle, die sich manchmal leicht und manchmal schlechter beiseite schieben lassen.

ich denke, dass menschen, die krebs bekommen... unbewußt eine art lebensgesetz erfüllen. der partner wird ein teil davon - aber er ist nicht ursache. gelingt es, das unbewußte gesetz ans licht zu holen und zu korrigieren, dann wird heilung möglich.
bei meinem mann habe ich VOR der diagnose dieses "gesetz" gespürt. erst seit dem frühjahr, seit der feststellung des tumors, kann auch er das erkennen und versucht, es zu wandeln.

<das ist meine ganz persönliche ansicht aufgrund von eigenen erfahrungen mit mir, meiner mutter, die vor 30 jahren krebs hatte und jetzt mit meinem partner. ob dieses gedankengerüst (für uns) tragfähig ist, wird die zeit zeigen.>


Lieber Jens, liebe Andrea,

seid liebevoll im umgang mit anderen in dieser situation.. zu allererst jedoch mit euch selbst.

herzliche grüße

Maria
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  #12  
Alt 19.11.2004, 09:14
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Standard Welche Berufe?

Hallo Maria, habe deine email erhalten und werde auch noch darauf antworten, danke zunächst..
@Jens
ich habe keinerlei Veranlassung, mich bei dir zu entschuldigen. Vielleicht liest du meinen Beitrag erst nochmal in Ruhe durch, denn i c h habe nie behauptet, dass
d u dies über mich behauptet hast. Ich habe lediglich festgestellt, dass es über den Schmerz hinaus sehr weh tut, sich fragen zu müssen, ob eventuell ein Mitverschulden besteht.
Wenn ich nun aber deine Reaktion auf meinen Beitrag lese, kann ich verstehen, was du meinst. Selbst gemachter Stress, Schuhe anziehen, die einem nicht passen, das war nicht das Naturell meines Mannes. Wir haben lieber viel gelacht.
Mein Anliegen war, eventuell hier herauszufinden, ob noch mehr betroffene Maler und Lackierer im Forum lesen und schreiben, um so ggf. in Kontakt zu treten. Denn wo sonst, als auf solch einer Plattform besteht die Chance dazu.
Ich bedanke mich bei allen, die versucht haben Hilfestellung zu leisten und hoffe nach wie vor, fündig zu werden, denn gemeinsam ist man bekanntlich stärker.
In diesem Sinne. Viel, viel Glück, Kraft, Ausdauer und Hoffnung bei eurem Kampf!
Andrea
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  #13  
Alt 19.11.2004, 14:23
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Standard Welche Berufe?/ Nachtrag @ Heino

meine e-mail Adresse hatte ich bereits gepostet, hier nochmal
andrealaki@aol.com
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  #14  
Alt 02.01.2005, 20:41
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Standard Welche Berufe?

Hallo Andrea,

mein Vater ist Tischler.
Er hatte auch ein Nierenzellkarzinom.

Tschüüüß
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  #15  
Alt 03.01.2005, 01:07
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Standard Welche Berufe?

Hallo Andrea
Mein Vater war Bauingenieur,istseid ein paar jahren rentner,keine Zigaretten,fast nie Alkohol, Kaffeegenuß normal und viel Sport getrieben
Hoffe dir hilft hier irgendetwas weiter
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