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  #1  
Alt 03.05.2007, 18:41
Benutzerbild von Squirrel
Squirrel Squirrel ist offline
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Standard Ovarektomie mit 27 - zu früh?

Liebes Forum,

ich überlege mir seit vielen Wochen, ob ich mir nach der Chemotherapie meine Eierstöcke entfernen lassen soll bzw. doch lieber Zoladex nehmen soll.

Eigentlich tendiere ich zur einer Ovarektomie. Ich habe metastasierenden BK und in solch einer Situation schwanger zu werden, kommt für mich nicht mehr in Frage. Gegen Osteoporose werde ich dreivierteljährlich Zometa bekommen.

Ich habe aber trotzdem Bedenken wegen der Langzeitfolgen des Östrogenentzugs. Ich bin erst 27 und ich frage mich, ob sich mein Körper an solch eine Situation einigermaßen anpassen wird.

Das Zoladex hat ja quasi die selbe Wirkung wie eine Ovarektomie. Ist es nicht besser, die Eierstöcke entfernen zu lassen, anstatt monatlich mir eine chemische Spritze geben zu lassen? Meine Ärztin meinte, dass das Zoladex für 3 Jahren max. gegeben wird. Was ist dann? Wird dann trotzdem nicht eine Ovarektomie vorgeschlagen; Aromatasehemmer können ja nur postmenopausal eingenommen werden.

Merkt man den Östrogenentzug gleich nach der OP? Oder kommen die mit der Zeit?

viele liebe Grüße
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  #2  
Alt 03.05.2007, 19:19
kerstin1 kerstin1 ist offline
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Standard AW: Ovarektomie mit 27 - zu früh?

Liebe Sqiurell,

ich habe mir meine Eierstöcke und Gebärmutter im Januar entfernen lassen, weil ich einen Gendefekt habe.
Die Wechseljahrbeschwerden kamen bei mir nach ca 6 Wochen. Hitzewallungen, Kalt-Warm-Attacken, Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen.
So ca 3 Wochen war es ziemlich heftig, für mich waren am schlimmsten die Hitzewallungen, doch jetzt habe ich mich darauf eingestellt und ich habe sie meist nur nachts.
Meine Ärzte rieten mir ab von künstlichen Hormonen, so das ich da nun so durchgehe. Und ich muss sagen ich kann sehr gut damit leben und ich finde es gar nicht so schlimm. Mein Arzt meinte so in einem Jahr würde sich mein Körper eingependelt haben. Osteoporose ist natürlich ein anderes Thema, doch da gehe ich zur Knochendichtemessung.
Ich denke es liegt ein bisschen in den Genen, wie man damit umgeht und ich sage mir, früher gab es auch keine Tabletten oder Spritzen und die Frauen sind auch gesund und steinalt geworden.

Liebe Grüsse,

Kerstin
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  #3  
Alt 03.05.2007, 21:33
Heike69 Heike69 ist offline
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Standard AW: Ovarektomie mit 27 - zu früh?

Hallo Squirell,

ich bin 37 Jahre und habe mir im Nov. 2006 die Eierstöcke entfernen lassen.
Habe auch die Erfahrung gemacht, dass nach ca. 6 Wochen die Beschwerden angefangen haben. Meine Ärztin hatte auch gemeint, der Körper hat noch 5-6 Wochen Reserven, die er aufbrauchen kann. Dann fällt man zwar erst mal in ein tiefes Loch, aber der Körper gewöhnt sich mit der Zeit an den Hormonentzug.
Ich kann jetzt schon sagen, dass es mir wieder besser geht und gut damit zurechtkomme.

Es ist bestimmt auch immer eine Sache des Blickwinkels.

Viele Grüße
Heike
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  #4  
Alt 03.05.2007, 22:06
Bärbel-S. Bärbel-S. ist offline
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Standard AW: Ovarektomie mit 27 - zu früh?

Hallo meine liebe Squirrel,

laß Dich erst mal ganz lieb umärmeln meine Süße.

Ich schließe mich meinen "Vormädels" an und denke am Ende solltest Du Deinem Bauchgefühl folgen.

Aber ich glaube rauszuhören das es schon entscheiden ist und weißt Du was? Mach es, denn ob Spritze oder OP - es is egal, na ja und die Symptome hast Du eeh so oder so.

Ich wünsche Dir für Deine Entscheidung alles, alles Gute

Liebe Grüße von Bärbel
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  #5  
Alt 03.05.2007, 22:44
Ina N. Ina N. ist offline
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Standard AW: Ovarektomie mit 27 - zu früh?

Liebe Squirrel,
ich habe 3 Jahre Zoladex bekommen und als das dann nach Therapiewechsel abgesetzt wurde und ich prompt meine Tage wieder bekommen habe, habe ich mir die Eierstöcke entfernen lassen. Ich hatte während der ganzen Jahre AHT übelste Hitzewallen. Und jetzt kann ich sie so ganz ab und zu nur noch erahnen. Was bei anderen Frauen aber vielleicht auch anders sein kann. Für mich war es so die richtige Entscheidung, aber ich war da auch schon 47 J. das ist dann ja doch noch ein Unterschied.
Ich war total froh, nichts mehr mit dieser dicken Spritze zu tun zu haben.
Du wirst sicher die richtige Entscheidung treffen.
Liebe Grüße,
Ina
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  #6  
Alt 04.05.2007, 08:54
Navalle Navalle ist offline
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Standard AW: Ovarektomie mit 27 - zu früh?

Hallo Squirell,
es ist für mich garnicht fassbar, dass so junge Frauen schon an BK erkranken u. oftmals auch folgenschwer. Obwohl ich bei meiner Ersterkrankung auch erst 37 J. war u. jetzt mit 42 J. erneut erkrankt bin. Andererseits kennt diese Krankheit - wie andere auch - keine Zeit u. wir sagen ja auch nicht, ich bin so spät an BK erkrankt. Es ist wie es ist - wir bekommen immer etwas geschickt, an dem wir wachsen können.

Wie du dich auch entscheidest - du entscheidest dich richtig - auch wenn kleine Unsicherheiten da sind - du weisst schon, was du willst. Ich selbst habe 5 Jahre Zoladex bekommen u. man wird 'Pillenmüde', vor allem hatte ich keine Lust mehr auf diese Nebenwirkungen. Hitzewallungen sind da noch das geringste, weil man sich darauf einstellt u. es weniger wird, Schlafsstörungen und die Stimmungsschwankungen wurden zunehmends schlimmer. Ich bin nun aus dieser Therapie, weil bei der Zweiterkrankung der Tumor keine Hormonabhängigkeit zeigte.

Wichtiger sehe ich bei dir die Metastasen - meine Hausärztin hat mir von "Angiogenesehemmern" - also nicht Aromatasehemmer - erzählt, die nun für BK freigegeben worden sind u. bei fortgeschrittenem BK gegeben werden. Sie sollen die Blutzufuhr der Tumorzellen verhindern, die Therapie ist sehr teuer - da muss man hartnäckig nachhaken - da wird dann oft auf die hohenNebenwirkungen verwiesen. Meine Hausärztin hat aber gute Erfahrungen. Nachzufragen wäre auch nach Hyperthermie - künstliches Fieber - da Tumorzellen hitzeempfindlich sind.

Alles Gute navalle
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  #7  
Alt 04.05.2007, 15:08
Benutzerbild von Squirrel
Squirrel Squirrel ist offline
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Standard AW: Ovarektomie mit 27 - zu früh?

Mein liebes Forum,

ich danke für eure Antworten.

Damals habe ich mich entschieden, die Brüste entfernen zu lassen.. Dann kam die Chemo; ich entschied, dass die Haare wegrasiert wurden... Nun, bei meiner 2. Chemo fallen sie auch ständig aus; habe sie diese Woche wieder ganz kurz schneiden lassen, wieder meine Entscheidung. Nun.. die Eierstöcke müssen eigentlich raus; ich entscheide wieder... Trotzdem macht es mich traurig, dass ich ständig von meiner Weiblichkeit wegen dieser Erkrankung preisgeben muss. Ich weiß, dass meine Gesundheit vorgeht, aber trotzdem tut es weh.

Auf dass bessere Tage kommen Mädels
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  #8  
Alt 04.05.2007, 21:42
kerstin1 kerstin1 ist offline
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Standard AW: Ovarektomie mit 27 - zu früh?

hallo squirell,

wie gut ich dich doch verstehen kann. Ja, jeder entscheidet immer für sich selbst, doch bei Krebs werden wir quasi dazu gezwungenEntscheidungen zu treffen damit wir einigermaßen überlen können. Um welchen Preis?? Verlust der Weiblichkeit??? Und keiner hier kann mir weiß machen, dass er nicht lieber seinen Busen behalten hätte. Doch es blieb wie immer keine Wahl. Bei Chemo durch Haarausfall rumlaufen mit Fusseln aufm Kopf?? Damit alle sehen, wie doof man aussieht, dann lieber die Chance darauf, dass Menschen glauben, mensch, jetzt spinnt die auch noch, schneidet sich ne Glatze....Zerstückelte Brüste???Ne, dann lieber nen glatten Schnitt um ja bessere Chancen zu haben. Eierstöcker weg, was braucht man Kinder usw.......
Die Frage, die sich bei Allem stellt, wieviel muss man noch bereit sein zu geben und lohnt es sich immer und immer wieder seine Weiblichkeit zu opfern??!!
Leider kann uns darauf keine reale Antworten geben, also entscheiden wir alle wieder für uns alleine.
Dir alles Liebe und wie gut ich dich doch verstehe.

Liebe Grüsse,

Kerstin
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  #9  
Alt 05.05.2007, 17:39
Bärbel-S. Bärbel-S. ist offline
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Standard AW: Ovarektomie mit 27 - zu früh?

Hallo Kerstin,

DU HAST JA SO RECHT! Dem kann ich nichts hinzufügen.

Liebe Grüße
Bärbel
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  #10  
Alt 06.05.2007, 10:05
Busenfreundin Busenfreundin ist offline
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Standard AW: Ovarektomie mit 27 - zu früh?

Liebe Squirrel!

Es tut mir wirklich unendlich leid, daß es bei Dir so gekommen ist!

Ich bin 29 Jahre, Diagnose war 2004 und bis auf ein paar kleinere und größere Aufregungen bin ich metastasenfrei.

Ich habe versucht, mich in Deine Situation einzufühlen. Das ist eine wahnsinnig schwere Entscheidung!
Ich weiß nicht, wie ich in der Situation handeln würde. Ich hoffe immer noch auf die Forschung, daß sie ein Mittelchen finden, mit dem man metastasierten Brustkrebs heilen kann! Die Fortschritte sind ja enorm!
Bist Du im AKH Wien? Die haben vor kurzem ein neues Mittel freigegeben, es heißt Bevacizumab und soll die Blutversorgung zum Tumor unterbrechen, also soll der Tumor ausgehungert werden.
Was ich damit sagen will: Es gibt Hoffnung! Ich glaube, wenn ich an Deiner Stelle wäre, würde ich einfach noch warten mit der Op. Wenn Du die Möglichkeit hast, die Menopause auch künstlich herbeizuführen, würde ich es erstmals so probieren. (Gibts da einen Untschied - Op oder Zoladex?? )

Trotzdem mußt Du es für Dich entscheiden! Das Bauchgefühl sagt Dir meistens ganz gut, was in Deiner Situation am Besten ist.

Ich wünsche Dir alles Gute,

Sonja.
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  #11  
Alt 06.05.2007, 14:42
Benutzerbild von Sunpower77
Sunpower77 Sunpower77 ist offline
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Ort: Sprockhövel
Beiträge: 497
Standard AW: Ovarektomie mit 27 - zu früh?

Liebe Squirrel,

ja, das ist eine schwere Entscheidung. Ich muss die gleiche treffen, aber ich bin auch "schon" 39 und habe 4 Kinder - da trifft man solch eine Entscheidung ganz anders. Letztendlich hab ich für mich entschieden, dass ich die Eierstöcke auf jeden Fall entfernen lasse, ich habe meine geliebte Tante elendig an Eierstockkrebs sterben sehen. Was nicht mehr da ist, kann auch nicht mehr erkranken.....Und die Nebenwirkungen nehme ich gern in Kauf.


Ich wünsche dir viel Kraft für deine Entscheidung!!!
__________________
LG

Pia


*Streite nie mit einem Dummen - dazu musst du auf sein Niveau herab und dort schlägt er dich mit seiner Erfahrung*
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