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Alt 16.07.2009, 16:38
Nanny39 Nanny39 ist offline
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Standard etwas neues gegen lymphdrüsenkrebs

Erkelenzer mit Wissenschaftspreis ausgezeichnet
Jungforscher Gernot Jäger entwickelt Medikament gegen Lymphdrüsenkrebs
14.07.2009

Erkelenz (nix) – Dem Erkelenzer Biotechnologen Gernot Jäger kam jüngst eine große Ehre zuteil, die letztendlich vor allem kranken Menschen zu Gute kommt:
Innerhalb von nur neun Monaten hat der 26-jährige am Lehrstuhl für Molekularbiologie der RWTH Aachen sowie am Fraunhofer Institut ein Medikament zur Therapie von Lymphdrüsenkrebs entwickelt.
Seine Biotechnologie-Masterarbeit behandelte eben dieses Thema, wurde mit einer glatten eins von seinem Professor bewertet und in der letzten Woche sogar mit dem renommierten Karl-Schügerl-Preis in Hannover ausgezeichnet.
Das Prinzip der Therapie hört sich dabei ganz einfach und ebenso effektiv an:
Während „normale“ Zellen über die Fähigkeit verfügen, sich selbst auszuschalten (in der Fachsprache nennt man dies„kontrollierter Zelltod“), sind Krebszellen hierzu nicht in der Lage. Mit der Entwicklung seiner „Immunkinase“ wird eben diese Fähigkeit allerdings auch bei den Krebszellen aktiviert und bringt diese zum Absterben.

Naturwissenschaften und Technik haben Gernot Jäger schon immer interessiert. Vor allem aber die Möglichkeit mit dem Studium der Biotechnologie verschiedene Disziplinen (Chemie, Biologie und Verfahrenstechnik) miteinander zu vereinen, haben den Erkelenzer dazu bewogen 2002 seinen Bachelor-Studiengang in Aachen zu beginnen. Seine Master-Arbeit hat er dann im Mai 2007 in Angriff genommen. Das Thema wurde zuvor vom Fraunhofer Institut in Aachen ausgeschrieben.
Dass er dafür einmal mit einem renommierten Wissenschaftspreis ausgezeichnet würde, hat er nicht geahnt, als er seine Untersuchungen Ende 2007 abgeschlossen hat. Dennoch hat er sich natürlich über die Benotung – eine glatte Eins – sehr gefreut.
Immerhin scheint seine Methode hoch-effektiv, wurde im Reagenzglas und an Tieren bereits erfolgreich getestet. „Krebszellen haben die wesentliche Eigenschaft einer gesunden Zelle verloren: die Fähigkeit, sich selbst auszuschalten (Fachsprache: Apoptose oder "kontrollierter Zelltod"). Ihnen fehlt das so genannte DAPK-Protein ("Death associated protein kinase"). Meine Aufgabe bestand darin, ein Medikament zu entwickeln, das diese DAPK-Aktivität in Krebszellen wiederherstellt und die Krebszellen somit abtötet“, erklärt der derzeitige Doktorand.
Neben der Behandlung von Lymphdrüsenkrebs ist eventuell sogar die Therapie anderer Krebsarten (wie Lungen, oder Gebärmutterhalskrebs) mit seiner Methode möglich. Als nächster Schritt soll die Wirksamkeit gegen primäre Krebszelllinien aus Krebspatienten ("direkt" am Patienten) nachgewiesen werden. Dies erfolgt in Kooperation mit der Uniklinik Köln.
Für den Karl-Schügerl-Preis vorgeschlagen haben Gernot Jäger seine Professoren Rainer Fischer, (Lehrstuhl für Molekulare Biotechnologie & Fraunhofer IME) und Jochen Büchs (Lehrstuhl für Bioverfahrenstechnik (Aachener Verfahrenstechnik)). „Ich war überrascht und vor allem sehr erfreut. Es war eine äußerst feierliche Veranstaltung in Hannover.“
Mit dem Preisgeld von 3.000 Euro gönnt er sich demnächst wahrscheinlich einen schönen Urlaub. Bis dahin und auch im Anschluss forscht er nach Kraftstoffen aus Biomasse. In rund zwei Jahren wird er sich wohl Doktor nennen können. Auch weiterhin in der Forschung zu arbeiten würde ihn reizen. „Entschieden habe ich mich allerdings noch nicht.“
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