Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Krebsarten > Brustkrebs

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #16  
Alt 21.10.2002, 20:34
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Was bin ich nach BK???

Hallo, Brigitte! Wenn du es nicht beschwören würdest, könnte ich das eben gelesene einfach nicht glauben! Gerade, wo gesunde Ernährung so wichtig ist. Aber das interessiert z.b. auch niemanden in der Reha-Klinik der BfA in Bad Gandersheim. Dort gibt es ein wirklich leckeres Mittagessen: Kartoffeln vorgekocht aus dem Plastiksack, braune Pappsoße aus dem 10-Liter-Eimer, das Fleisch (welches?) verkocht und zäh, das Gemüse aus der Tiefkühltruhe. Alles wird nur noch auf den Teller gelegt und erhitzt. Nach Augenzeugenberichten und eigener Aussage des Kochs wird in dieser Klinik mittags nicht mehr frisch gekocht, sondern nur noch Fertigessen warm gemacht. Es war eine Katastrophe - mit dem Ergebnis, daß ich mir selbst auf dem Markt frisches Obst und Gemüse, sowie Essig und Olivenöl gekauft habe, um mir meinen täglichen frischen Salat selbst anzurichten. Zum Glück mußte ich keine Zuzahlung leisten, sonst wäre ich auf die Barrikaden gegangen. So sieht es nun aber leider in fast jedem Krankenhaus und in den Kurkliniken aus!!! Von Seniorenwohnheimen ganz zu schweigen. Dummerweise habe ich dann auch noch das Buch von Hans-Ulrich Grimm gelesen: Aus Teufels Topf, TB 9 €. Er prangert die ganze Fertignahrung-Industrie an und wenn du erst gelesen hast, was alles in einer Tütensuppe oder Maggie-Terrine drin ist, dann isst du nie wieder ein Fertig-Produkt!!! Also, da lob ich mir doch meinen Salat - den kann ich ja auch jeden Tag anders variieren. (Aber leider sollte frau hier auch nicht drüber nachdenken, woher das Frischzeug kommt - ob es bestrahlt oder vielleicht genmanipuliert ist?!) Durch meine Krankheit habe ich eins auf jeden Fall kapiert: sich gesund zu ernähren ist so gut wie unmöglich, trotz allen guten Bemühens. Das läßt dann aber auch den Rückschluss zu, wo wir die mögliche Ursache für unsere Erkrankung zu suchen haben, oder nicht? Und weil nicht jeder einen kleinen Schrebergarten hinterm Haus hat, kann eben auch nicht jeder sein eigenes Gemüse ziehen. Da kommt dann noch der saure Regen von oben, denn gegen die Luftverschmutzung sind wir ebenfalls so gut wie machtlos. Tja, heißt das jetzt, wir geben auf? Nein, ich nicht und wahrscheinlich alle betroffenen Frauen auch nicht. Wir versuchen es wenigstens mit halbwegs gesunder Nahrung.
Schon seit längerem trage ich mich mit dem Gedanken, einen Informationsring für BK-betroffene Frauen aufzubauen, eine Gemeinschaft zu gründen, die uns Frauen alle zusammen stark macht. Ich würde mich über entsprechendes Interesse von euch sehr freuen. Ihr könnt mich auch privat anmailen über: morelleum@aol.com . Herzliche Grüße von Monika :=))
Mit Zitat antworten
  #17  
Alt 21.10.2002, 23:42
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Was bin ich nach BK???

Hallo Brigitte,
das ist ja wirklich krass, was ich da von Dir lese und ich hoffe sehr, daß ich nicht die gleichen Erfahrungen machen muß. Noch befinde ich mich mit meinem Widerspruch bei der Krankenkasse und meinem Antrag beim Sozialamt im "luftleeren" Raum. Das heißt, es ist noch nirgends eine Entscheidung gefallen. Ich bekomme im Moment von niemandem einen Pfennig. Kann ich im Moment nur glücklich sein, daß ich im eigenen Haus lebe und somit die monatlichen Mietzahlungen entfallen. Aber meine Schulden muß ich monatlich zahlen - und das geht nicht mehr lange gut. Aber ich kämpfe auch - ich kämpfe um mein Überleben, für meine Selbständigkeit und gegen die Dummheit aller Leute, die meinen, daß, wenn man Krebs hat, man nicht mehr arbeitsfähig und kein vollwertiges Mitglied der Gesellschaft mehr sei. Gelernt habe ich in der kurzen Zeit - ich bekomme noch Bestrahlung und werde Mitte November zur AHB gehen - daß man um alles kämpfen muß und daß es leider kaum Stellen gibt, die von sich aus Anregung und Hilfestellung geben. Ich habe mich um alles selbst kümmern müssen. Eigentlich sollte ich mich auf meinen Krebs besinnen, mein Leben neu ordnen, neue Einstellungen gewinnen, nur noch Schönes zulassen und alles Belastende von mir weisen, ruhen, spazierengehen und auch die Ernährung umstellen. Nichts von dem ist im Moment möglich! Die Zeit ist angefüllt mit Telefonaten, Terminen, Schreibkram - eigentlich wieder der alte Streß, der mich krank gemacht hat. Zeit, an den Krebs zu denken, habe ich im Moment wenig.

Was mich in der ganzen Behandlungsphase auch unbändig "ankotzt" ist die Tatsache, daß kein Arzt dich an die Hand nimmt und dir erklärt, wie der Weg ist. Jeder Arzt erklärt nur sein Stückchen Weg - nicht immer freiwillig - meist erst nach eindringlichem Befragen. Ich fühlte mich in den ersten Wochen ziemlich hilflos und verlassen. Jetzt bin ich schon in der Phase der Forderung und hoffe, bald in die Phase des Durchblicks zu gelangen.

Vielleicht könnte man hier die Idee von Monika aufgreifen, eine Gemeinschaft, eine Lobby zu gründen, die allen Ärzten, Behörden, Krankenkassen etc. verdeutlicht, daß hier mehr getan werden muß, als bisher. Daß ein neues Verständnis entsteht und daß - auch wenn Männer keinen Brustkrebs kriegen können - diese doch auch einmal Krebspatient sein können und sich in der gleichen Situation befinden wie wir. Bei dieser Krankheit ziehen doch alle Patienten an einem Strang - und meiner Meinung nach die Frauen sehr viel mehr.

Ich wünsche uns allen unwahrscheinlich viel Kraft und Mut
Liebe Grüße Ute

P.S.: Habe heute Nacht, weil ich nicht schlafen konnte, ein Buch gelesen, in dem eine Frau über ihre Krebserkrankung und die Bewältigung geschrieben hat. Begonnen mit Brustkrebs, dann Lungenkrebs und Metastasen im Kiefer und an den Rippen. Umstellung der Ernährung, Umstellung der Lebensweise, Aufgabe des Berufs, Hinwendung zu alternativen Heilmethoden (Bach-Blüten, Yoga bis hin zum Aufenthalt in einem Ashram) mit der Schlußfolgerung - wie geht es mit der Familie weiter? Weil sie ihr Leben nur noch Ich-ausgerichtet hat. Sie hat ihre Metastasen besiegt. Aber ist der Weg für uns wirklich so rigoros. Das Buch hat mich sehr aufgewühlt und eigentlich möchte ich diesen Weg so nicht für micht sehen. Ich werde weitere Bücher lesen.

Ute
Mit Zitat antworten
  #18  
Alt 22.10.2002, 15:19
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Was bin ich nach BK???

Hallo Ute,
auch ich (35 Jahre) bin selbstständig und im Oktober 2000 erkrankt, nach über einem Jahr schwerer Therapie mit Chemo, Bestrahlung und OP hat die Krankenkasse kein Krankengeld mehr gezahlt. Obwohl ich gesundheitlich sehr angeschlagen war habe ich meine Arbeit wieder aufgenommen, eben weil ich wie Du sehr gelitten habe unter der Aussicht auf Sozialhilfe. Inzwischen bin ich froh das ich diesen Schritt getan habe und fühle mich fast wieder als ganzer Mensch. Mein Berufsalltag ist zwar hart, vorallem wegen ingnoranter Auftraggeber (Bauplanung) aber es hat mir geholfen mich durchzukämpfen.
Manchmal schaft frau mehr als Sie sich zutraut!
viele Liebe Grüße
von Tina
Mit Zitat antworten
  #19  
Alt 23.10.2002, 00:19
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Was bin ich nach BK???

Hallo Ihr Lieben,
habe morgen, am Mittwoch einen Termin bei der Krebsliga, und frage mal an, was es so gibt wegen Mietzinszuschüssen. - Ich erzähle Euch dann, was ich so raus kriege, ja? (Bin ja selber ganz gespannt, WER denn da helfen kann, wenn das Sozialamt den Krebspatienten nicht genügend helfen kann!?)
Und wegen dem Laden, welcher abgelaufene Lebensmittel verkauft, ... da hab ich jetzt mal das Schweizer Fernsehen darüber informiert! - Richtig! Ich will nicht tatenlos rumsitzen und zuschauen, wie man uns Krebspatienten wie der letzte ... behandelt, nein-nein!

Liebe Ute, wegen den Büchern wollte ich noch schnell was schreiben. Es gibt ja mehrere Erlebnisberichte von Krebspatienten, und allesamt sind sie meistens ziemlich "ungewöhnlich", könnte man sagen. Oder "rigoros", wie Du es nennst.
Ich habe auch ein paar dieser Bücher verschlungen, habe jene gelesen, mit gutem Ende, und habe auch solche gelesen, die leider kein gutes Ende genommen haben. Und bei jedem Buch habe ich zwar sehr mitgefühlt und sehr viel Verständnis aufbringen können, ... aber dauernd habe ich gedacht: Naja, der/die hat halt dies oder jenes, was ICH nicht hab, oder auch nicht so will. Der/die hat dies und jenes nicht, was ich aber dafür hab. - Ich konnte es immer drehen und wenden wie ich wollte, es war nie eine Lebensgeschichte, mit welcher ich mich völlig richtig identifizieren konnte.
Aber nachdem ich die Bücher zur Seite gelegt habe, und diese wahren Geschichten heute einfach nur noch in meiner Erinnerung sind (egal wie extrem, wie ungewöhnlich oder wie krass sie waren), ... so muss ich mir jetzt zugestehen, dass ich sie damals lediglich lesen wollte, um zu wissen, wie eben ANDERE damit umgegangen sind, was SIE getan und erfahren haben, wie SIE gehandelt haben, ... und nicht, weil ich genau SO umgehen wollte oder SO handeln wollte wie SIE. Aber es war ungemein informativ und äusserst lehrreich, in das Leben und die Krebserfahrung anderer Menschen hinein blicken zu können. Ihre Geschichten haben mich bereichert. Bereichert mit ihren Ideen, mit ihrem Mut, ihrem Willen, ihrer Kraft. Und ihre Geschichten haben auch meistens Hoffnung gegeben.
DAS war es, was diese wahren Geschichten so wertvoll machte. Nicht unbedingt das Endergebnis, ... sondern der tiefere Sinn, der dahinter steckte.
Weisst Du, wie ich meine?

Soweit mal für heute, ich melde mich dann später wieder.
Ganz liebe Grüsse an Euch alle
von der "krassen" Brigitte

PS. Männer können übrigens auch Brustkrebs kriegen. Selten zwar, aber das gibt's.
Mit Zitat antworten
  #20  
Alt 23.10.2002, 22:18
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Was bin ich nach BK???

Hallo, liebe "krasse" Brigitte! Meine Freundinnen betiteln mich auch immer mit diesem "Unwort" und holen mich mit ihren fundierten Argumenten immer wieder auf den Boden der Tatsachen zurück, wenn ich mal wieder so eine Überflugidee habe. Zunächst erschien uns allen die Idee einer richtigen Lobby für Brustkrebs-Frauen ja als fast nicht durchführbar. Aber wenn ich z.B. hier im Kompass all die Fragen, Sorgen, Probleme und Nöte der betroffenen Frauen lese, dann bin ich zumindest der Meinung, es wird Zeit für eine Lobby! Warum formieren wir uns nicht einfach und machen uns gemeinsam stark? Ich brüte noch an der entscheidenden Idee, wie frau das machen kann! Meine eigene Web-site wäre da sicher ganz hilfreich, auf der dann alle, die mitmachen wollen, sich in einer Liste einschreiben können. Diese könnte dann gebündelt an das Gesundheitministerium mit Begleitschreiben gesandt werden. Wie gesagt, die Homepage ist in Vorbereitung.
Morgen mittag steht bei mir übrigens das Personalgespräch in der Firma an, zum Glück ist der Betriebsrat auf meiner Seite (will ich jedenfalls schwer hoffen, habe da auch schon so meine schlechten Erfahrungen gemacht!). Stufe 1 der krankheitsbedingten Kündigung ist also eingeleitet, mal sehen, worauf es hinausläuft. Könnte ein paar Daumendrückerinnen für morgen gut gebrauchen.
Allen ebenso betroffenen Frauen wünsche ich ebenfalls viel Mut und Stärke. Und es ist richtig, die Öffentlichkeit über solche Mißstände zu informieren, davor werde ich sicher auch nicht zurückscheuen. Für was RTL und Express/Bild-Zeitung auch sonst immer stehen, sie erreichen in so einem Fall sicher jede Menge Leute.
Also, liebe Brigitte, Kopf hoch - wir packen es schon. Tschüss aus Bonn sagt Monika :=))
Mit Zitat antworten
  #21  
Alt 23.10.2002, 23:32
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Was bin ich nach BK???

Hi Monika,
Deine Idee mit der Lobby finde ich auch sehr gut. Nur müsste man das INTERNATIONAL machen, damit es nicht einseitig nur in einem Land geschieht.
Und ... naja, was Euer Gesundheitsministerium macht, ... macht unsere Gesungheitsbehörde in der Schweiz ja nicht unbedingt genau gleich.
Gesetze, Regeln, Richtlinien, EU-Normen, ... Du weisst schon!
Aber wie wär's noch mit dem Kampf für die Einhaltung der Menschen-Grundrechte? DIE sind in der Regel alle überall gleich. (Sollten sie zumindest sein!) Strassburg lässt grüssen!
Hm?

Der Termin heute bei der Krebsliga hat leider nicht geklappt. Wegen Krankheitsfall verschoben. Tja!
Und bei einer anderen Institution darf ich mich nicht informieren gehen. Hat man mir letzthin nämlich deutlich genug gesagt:
"Wenn Sie schon bei einer Institution in Beratung sind, dann können Sie nicht noch bei anderen Institutionen nachfragen!"
Wer wohl DIESE Regel erfunden hat ...?

Ich drück Dir jedenfalls die Daumen für morgen, Monika, ja? Ich muss morgen auch noch mal bei meinem Arbeitgeber erscheinen. Wahrscheinlich das letzte mal ...! Na, packen wir's an!

Liebe Grüsse
von der "krassen" Brigitte
Mit Zitat antworten
  #22  
Alt 27.10.2002, 17:19
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Was bin ich nach BK???

Hi, liebe "krasse" Brigitte! So, Euer Daumendrücken hat wohl genützt. Das Arbeitgebergespräch ging für die Gegenseite aus wie das Hornberger-Schießen. Erst kamen sie mit Kanonenkugeln, letztendlich waren´s aber nur Schrotpartikel. Von Kündigung konnte dank tätiger Mithilfe des Betriebsratsvorsitzenden dann keine Rede mehr sein, weil er ganz klar auf meinen Schwerbehinderten-Status abgestellt hat und den müsse die Firma in jedem Fall vorrangig beachten!!!
Ich mache daher jetzt eine abgespeckte Version meiner Arbeit ohne Termingebundenheit, kann meinen restlichen Urlaub im Dezember komplett nehmen und werde dann im Januar am heimischen PC-Arbeitsplatz auf Excel etc. geschult. Also geht es doch, warum nicht gleich so? Mußte aber meine Zustimmung dahingehend signalisieren, daß ich auch bereit wäre einen anderen Job als bisher zu machen, im Büro in meiner Nähe und entsprechend meiner Qualifikation. Da konnte ich natürlich nicht nein sagen, aber erst müssen sie so einen Job erst mal finden. Bin total erleichtert, daß die Kündigung vom Tisch ist und der Arbeitgeber jetzt weiß, wo die Glocken hängen. Auf der Rückfahrt im Zug bin ich vor Erschöpfung eingeschlafen und abends auf der Couch dann auch, so fertig war ich. Aber auch sehr zufrieden mit mir selbst, daß ich mich so wacker geschlagen habe. Also, ich wünsche dir auch viel Kraft und Mut für deine Gespräche, und ich staune auch, wer diese Regel erfunden haben mag, daß frau sich nur auf einer Stelle erkündigen darf. Wie will die eine Stelle rauskriegen, wenn du dich woanders erkundigst? Brauchst es ihnen doch nicht zu sagen! Tschüss, bis demnächst aus Bonn von Monika :=))
Mit Zitat antworten
  #23  
Alt 28.10.2002, 08:41
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Was bin ich nach BK???

Hi Monika,
da bin ich froh, ist das bei Dir so gut gelaufen. Nur, ... Dein Arbeitgeber erwartet von Dir eine ANDERE Arbeit; geschah das auf DEINEN Wunsch, ... oder ist das vielleicht ein bisschen eine kleine "Abschieberei"? Die Frage wäre dabei ja auch, ob Du da bei dieser neuen Arbeit auch zufrieden und glücklich bist und ob sie Dir gefällt?
Ach, ich frage das nur, weil man das bei mir auch so gemacht hat am Anfang. Da in meinem Betrieb gerade "Umstrukturierung" im Gange war und ich ein Weilchen gefehlt habe, ... hatte man mir dann NICHT die bereits versprochene Arbeit gegeben (zu 50% als Sachbearbeiterin in einem Spezialistenteam), sondern ... man setzte mich an einen Lehrlingstisch, wo ich in einem der Teams helfen sollte, bzw. dauernd fragen musste, ob man mir Arbeit hat!
Ich hab das drei Monate so gemacht, dann drohte ich mit Kündigung. Das hat dann gewirkt. (Aber auch bloss, weil gerade "Personalstopp" war, und sie keine neuen Leute mehr einstellen durften! Da war natürlich jeder "Abgang" ein heftiger Verlust!)

Mein jetziges Termingespräch verlief auch gut. Man hat mir jetzt - nach zwei Jahren - die formelle Kündigung zugeschoben. Das ist auch richtig so, weil ich nun eine Rente erhalten sollte. (Irgendwann jedenfalls, kommt darauf an, wie lange die Invalidenversicherung meinen "Fall" auf dem Tisch liegen lässt, und ich während dieser Zeit auf dem Sozi-Amt sitze.)
Das mit dem "Personal-Stopp" des Arbeitgebers ist jedenfalls so heftig, dass MEINE Stelle also bis heute noch nicht ersetzt wurde. Die anderen aus dem Team müssen meine Arbeit einfach noch zusätzlich erledigen! - Tja, so läuft's!

Aber diese "Termine" stressen ungeheuer, gell? Ich bin hinterher auch immer völlig "gerädert", und muss mir dann irgendwas Schönes gönnen, um mich wieder zu erholen. - Leider scheinen diese "Termine" nie aufzuhören! Gerade heute darf ich wieder zu meiner Sozi-Tante. Naja, es gibt wohl Geld heute! Das ist ja wenigstens was Positives! (Grins!)

Jene Institution übrigens, welche mir damals gesagt hatte, ich dürfe mich nicht bei einer anderen Institution informieren lassen, ... war natürlich der Hammer. Ich wollte bloss eine Rechtsauskunft, BEVOR ich in die Reha ging, es eilte mir und ich wollte einfach klare Tatsachen. (Das war nicht mal die EINZIGE Institution, denn ich war vorher noch auf zwei anderen, wobei es bei der ersten hiess, man gebe mir NUR Auskunft, wenn ich bereits Rentenbezügerin bin, und bei der anderen hiess es, man würde NUR Leute beraten, die ein körperliches Gebrechen haben!) Nachdem ich so "rumgeschubst" wurde, rief ich diese dritte Institution an. Hier hiess es, man müsse beraten und gäbe mir am nächsten Tag dann Bescheid. Als ich diesen "Bescheid" bekam, hiess es, man könne in einem Monat etwa einen Termin mit mir vereinbaren, vorher sei alles ausgebucht. Logisch, dass ich da anfing zu schimpfen! Ich sagte dem Mann, dass ich ja lediglich einen kleinen Beratungstermin möchte, rechtliche Beratung, und KEINE Betreuung! Normalerweise sei ich bei der Krebsliga in Beratung, aber der gute Mann dort war eben gerade KRANK!

Tja, dann kam der Satz, dass ich mich nicht bei einer anderen Stelle informieren lassen könne, wenn ich bereits bei einer Institution in Beratung sei!
Vielleicht hätte ich das gar nicht sagen sollen, da hast Du recht, Monika. Ich wollte halt einfach nicht NOCH einen Monat warten, ... und bis dahin wäre der Mann von der Krebsliga ja wahrscheinlich auch längst wieder gesund gewesen!
Schlimm ist einfach, dass man sich solche Aussagen anhören muss! Dass diese Leute dort - welche ja auch psychologisch vom Fach sein sollten - die Frechheit besitzen, sowas überhaupt erst aus ihrem Mund zu lassen. Als Patientin fühlt man sich da auf keiner Seite ernst genommen, abgeschoben und rumgeschubst.
Aber weisst Du, was der "Clou" an der ganzen Geschichte war? Nachdem er mir diesen Satz am Telefon sagte, redete ich dem Mann zünftig ins Gewissen! Am Ende war's ihm tatsächlich peinlich, und er "half" mir, ... indem er für mich einen Termin bei der ... tja, Krebsliga vereinbarte!
Was für ein Witz! Klar, ging ich zu dem Termin hin. Aber mein Ansprechpartner dort war ja immer noch krank, also setzte man mir eine "Studentin" vor die Nase, welche für meine rechtlichen Fragen keine einzige Antwort wusste und mir am Ende dann sagte, ich solle warten, bis mein Berater wieder gesund sei, dieser könne mir da halt am besten helfen und Auskunft geben!
Naja, soviel wieder mal zum Thema "Hilfe und Unterstützung von Krebspatienten", hm-hm!

Inzwischen haben sich meine Fragen aber geklärt. Fast von alleine. Manchmal bin ich auch etwas ungeduldig. Wenn ich eine Antwort will, dann will ich sie JETZT. Denke mir dann immer, dass das doch nicht so viel verlangt sein kann! Tja, anscheinend aber doch.
Ach ja, wegen meiner Wohnung, die ich möglicherweise künden müsste und in eine billige Einzimmer-Wohnung umziehen müsste, ... so habe ich da eine neue Idee. Die Idee ist gar nicht mal so schlecht. Und zwar verlange ich von meiner behandelnden Psychiaterin ein Gutachten, in welchem sie bestätigt, dass ein Umzug für mich in eine so kleine Wohnung nicht "zumutbar" ist. - Mit einem solchen Zeugnis wäre das "Problem" beim Sozi-Amt schnellstens vom Tisch gefegt.
Na denn, wieder auf in den Kampf!

Liebe Grüssli
von der "krassen" Brigitte
Mit Zitat antworten
  #24  
Alt 28.10.2002, 11:22
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Was bin ich nach BK???

Hi Monika,

Glückwunsch für das erfolgreiche Arbeitsgespräch. Die Hauptsache ist, daß Du Dich nicht über den Tisch gezogen fühlst und mit der neuen Regelung gut leben kannst und Dich dabei wohl fühlst. Denn darauf kommt es an. Mit Arbeit für mich sieht es im Moment wegen der allgemeinen Wirtschaftsflaute auch schlecht aus, kann mich auch nicht beim Arbeitsamt melden, weil ich noch krankgeschrieben bin und Mitte November zur AHB gehe. Inzwischen kämpfe ich mit meiner Krankanekasse, habe Widerspruch eingelegt - schon vor 2 Wochen - aber bis heute nichts gehört, habe Antrag beim Sozialamt gestellt - aber bis heute nichts gehört etc. Es ist zäh und das macht mich wütend. Warum begreifen diese Leute nicht, die ja von unseren Mitgliedsbeiträgen und unseren Steuergeldern bezahlt werden, nicht, daß Hilfe nötig ist. Irgendwie werden wir in die Reihe der "Schnorrer" eingereiht. Dabei fehlt mir dazu total der Durchblick und vorallem der Nerv, zu schnorren. Ich möchte einfach überleben können.

Ich werde jetzt noch weitere Möglichkeiten versuchen. Aber es kostet mich unwahrscheinlich viel Energie, die ich anderweitig für meine Gesundheit einsetzen könnte. Ich weiß noch nicht, was jetzt alles noch auf mich zukommt - aber ich befürchte Schlimmes. Ich setze meine ganzen Hoffnungen jetzt auf die AHB. Ich erhoffe mir hier Hilfe, Abstand, Zeit zum Nachdenken, Anregung zur Bewältigung der Zukunft etc. Und was ich jetzt nach Beendigung der Strahlentherapie klären muß, wie es medizinisch weitergeht, denn in dieser Beziehung ist auch vieles ungeklärt, wer ist jetzt für was zuständig, wie geht es weieter, wie sieht der Fahrplan aus??? Schon wieder viele Fragezeichen für mich, aber die werde ich demnächst klären.
Mein Spruch in früheren Zeiten war immer: "Es ist von selbst gekommen und es muß auch von selbst gehen!". Ich habe inzwischen diesen Ausspruch revidieren müssen. Nicht von selbst gehen, sondern ich muß auch viel dazu tun. Von Natur aus bin auch ich ungeduldig, es muß alles funktionieren und voran gehen - aber das tut es nicht! Ich versuche, Geduld zu haben, aber eigentlich habe ich sie nicht!
Es muß doch endlich einmal was passieren, etwas entschieden werden - die Warterei macht mich zusätzlich krank.

Sorry, daß ich mich jetzt so "ausgekotzt" habe
Ute
Mit Zitat antworten
  #25  
Alt 28.10.2002, 11:29
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Was bin ich nach BK???

Liebe "krasse" Brigitte,

die Zeilen an Monika sind auch an Dich gerichtet. Aber über Erfahrungen mit all den möglichen und unmöglichen Institutionen würde ich mich gern einmal mit Dir persönlich austauschen, wenn Du Lust dazu hast. Du kannst mich per email: Ute.Schoessler@hk.mailbox.de erreichen.

Gruß Ute
Mit Zitat antworten
  #26  
Alt 28.10.2002, 17:38
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Was bin ich nach BK???

Hi Ute,
da bin ich wieder. Frisch und frohgelaunt, ... ich erzähl's Dir gleich.
Vorweg mal noch folgendes: All die Erfahrungen dieser möglichen und unmöglichen Institutionen hier im Forum aufzuschreiben, finde ich gar nicht mal so schlecht. Am Ende machen wir alle ja in etwa das Ähnliche durch. Wir können gegenseitig unsere "Wege" nachvollziehen und uns "begleiten", können uns aufmuntern und uns Tips geben. - Aber wenn Du möchtest, kann ich Dir auch persönlich schreiben.

Also, ... WESHALB ich so frohgelaunt bin:
Ich darf meine Wohnung BEHALTEN!
Yeah, yeah, jiepieh! Meine Sozi-Tante hat meinen "Fall" dem internen Team vorgetragen, und soweit waren alle der Meinung, dass man mir da nicht auch noch zusätzlich das Letzte "wegnehmen" sollte, weil es meiner Gesundheit schaden könnte, weil auch ich doch POSITIVE Erlebnisse haben müsse, und nicht jedesmal eines "auf's Dach" bekommen sollte!
Ah, ich könnte meine Sozi-Tante knuddeln!
Es kommt mir vor wie ein Wunder, echt! Manchmal muss man wirklich ein bisschen Geduld haben, weil diese "Mühlen" da draussen so langsam mahlen.

DASS es überhaupt immer so weit kommt, haben wir eben diesen "Gesetzen" zu verdanken, die immer irgendwo welche Lücken haben. Und wir Krebspatienten, die eh keine Kraft und keine Nerven für diesen Umstand/Aufwand haben, haben da immer wieder gleichzeitig eine Doppelbelastung. So was wäre wirklich nicht nötig!

Also, liebe Ute, ich schreibe Dir bald ein Mail, ja? Jetzt geh ich erst mal, und trink zur Feier des Tages ein Gläschen Wein. Und dann hüpf ich in meiner Wohnung rum, bis die Wände wackeln ...!

Liebe Grüsse
von der hüpfenden, "krassen" Brigitte
Mit Zitat antworten
  #27  
Alt 28.10.2002, 23:11
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Was bin ich nach BK???

Liebe Brigitte,

Gratuliere und jetzt mach Deinem Namen alle Ehre und mach Riesensprünge!!!

Ute
Mit Zitat antworten
  #28  
Alt 28.10.2002, 23:25
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Was bin ich nach BK???

Hallo, liebe "Hüpfdohle"-Brigitte! Da gratulier ich dir aber ganz herzlich, daß es doch noch so ausgegangen ist. Es muss aber auch wirklich mal gute Erlebnisse geben, sonst würden wir alles nur noch grau in grau sehen! Dieser wichtige Aspekt mit der Wohnung ist wirklich nicht zu unterschätzen, es tröstet sehr, die vertrauten Wände um sich zu haben. Aber weißt du was, bei mir war´s genau umgekehrt - und alle haben mich ob dessen, was ich dann getan habe für verrückt erklärt. Ich wohnte in einem 14-Parteien-Haus, wo es zuging, wie auf dem Frankfurter Bahnhof. Gerade nach meiner Erkrankung war ich sehr ruhebedürftig, aber meinst du, da hätte mal jemand Rücksicht genommen? Ich hatte es schon insgesamt 15 Jahre da ausgehalten, aber vor zwei Jahren konnte ich dann einfach nicht mehr. Ich besuchte gerade meine Freundin in Bonn und weinte so still vor mich hin, da sagte sie, du ich habe eine Wohnung für dich hier in meiner Nähe. Ich telefoniere mal schnell mit der Vermieterin. Gesagt, getan, 15 Minuten später, an einem Sonntagnachmittag, standen wir bei ihr auf der Matte. Weitere 15 Minuten später haben wir per Handschlag den Mietvertrag für die Wohnung gemacht. Ich bin dann innerhalb eines Vierteljahres ausgezogen(3. OG ging sowieso wegen der enormen Erschöpfung nach Chemo und allem nicht mehr so gut)und habe mich hier auf Erdgeschoß niedergelassen. Das Haus ist ruhig, ich bin die einzige Mieterin in einem reinen Familiensippenverband (Oma, Tochter, Enkelin jeweils mit männlichem Anhang) und find es einfach super, das ich endlich meine Ruhe und innere Ausgeglichenheit gefunden habe. Die Entscheidung für einen Ortswechsel von Köln nach Bonn war goldrichtig. Ich habe nichts bereut. Ich machte einen totalen Neuanfang mit Möbeln, Gardinen etc. - alle meine Traumvorstellungen konnte ich mir endlich erfüllen, weil die Wohnung viel schöner geschnitten war. Jahrelang hatte ich auf Möbel gespart, endlich war´s soweit. Die Lebensqualität ist enorm gestiegen. Und durch meinen Schwerbehindertenstatus stand mir bei der Fusion zweier Firmen ein Telearbeitsplatz zu, da habe ich jetzt ein separates Zimmer mit Computer und allem Schnickschnack und kann mich auch mal zwischendurch auf die Couch legen, wenn der Rücken durch den Latissimus-dorsi-Aufbau allzu sehr schmerzt. Eins ist aber mal klar: Auch wenn frau in der Scheiße steckt und gerade mal wieder ein bißchen Land sieht, kommen sofort wieder die Neider daher und wollen einem alles wieder wegnehmen! Wenn die mir allerdings dann zu blöd kommen, frag ich immer: Wollen wir unsere Leben nicht einfach tauschen - du kriegst meinem Krebs und ich deinen Mann, oder so ähnlich, je nach dem, welche bescheuerte Kollegin mich gerade anmacht! Die sind dann ein für alle Mal kuriert (grummeln natürlich innerlich immer noch vor Neid und Wut, da kann ich nun mal nichts dran machen). Aber da siehst du mal, daß wir betroffenen Frauen doch trotzdem immer noch wieder beneidet werden, wenn es uns mal gerade wieder ein bißchen besser geht!!! Mit dem Neidfaktor habe ich eh nichts am Hut, denn jede/r ist seines Glückes Schmied. Wir betroffenen Frauen müssen um unser Glück, unser Seelenheil, um ein bißchen Fröhlichkeit und Spaß am Leben so hart kämpfen, da hab ich einfach keine Zeit, mich noch mit Neidern abzugeben. Die habe ich so nach und nach aus meinem engsten Lebenskreis eliminiert, nur die wahren, echten Freunde/Freundinnen zählen. Die kann ich an einer Hand abzählen, aber das reicht ja auch. Und wenn sich dann trotz allem Panik- und Angstattacken einstellen, ist das Leben auch kein Zuckerschlecken mehr. Diese Attacken traten dann immer auf, wenn ich zur Arbeit nach Düsseldorf an einem Tag der Woche pendeln sollte. Dort sitzen auch die Neider und Mobber in meiner Firma. Schließlich konnte ich einfach nicht mehr, brach zusammen und mußte in Behandlung zu einem Neurologen/Psychiater. Der sagte mir doch glatt, wenn ich mit meinem Arbeitgeber nicht klar käme, dann solle ich doch kündigen. Ich hab den Arzt angeguckt wie ein Auto und konnte gerade noch einwenden, ich wär aber 46 Jahre alt, zu 80% schwerbehindert und würde wohl in meiner Branche keinen Job mehr kriegen. Da meinte er, daß sei mein Problem, entweder durchhalten oder eben kündigen. Ich hab dann den Arzt gewechselt und wie das mit dem Arbeitgeber ausging, habe ich ja bereits oben beschrieben.
An Ute: Es ist total o.K., sich hier mal "auszukotzen", dafür sind wir alle da und uns kommt ja manchmal auch so eine Anwandlung. Weißt du denn schon, wohin du kommst zur AHB, würde mich einfach mal interessieren, weil ich gerade aus einer sehr schlechten BfA-Klinik in Bad Gandersheim komme, da könnte ich ganze Romane über die Mißstände schreiben. Vielleicht habt ihr beide ja auch Lust, mich mal so anzumailen unter: morelleum@aol.com. Habe aus dem Forum schon nette Telefon- und private Kontakte geschlossen. Also, Ute und Brigitte, laßt Euch nicht unterkriegen, Frauen sind eh das stärkere Geschlecht, sonst wär die Menschheit längst ausgestorben. Tschüss und liebe Grüße von Monika :=))
Mit Zitat antworten
  #29  
Alt 29.10.2002, 11:39
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Was bin ich nach BK???

Liebe Monika,
rs ist wirklich schon erstaunlich, mit was man sich so alles herumplagen und herumärgern muß neben all dem Streß, den man schon mit seiner Krankheit hat.
Ich werde in die Sonnenberg-Klinik nach Bad Sooden-Allendorf zur AHB fahren. Meine Sozialtante von der Klinik hatte mir neben einer Klinik in Scheidegg (20 km vom Bodensee) auch diese empfohlen, weil hier neben der Schulmedizin auch Naturheilverfahren Anwendung finden. Sie nennt sich Fachklinik für Onkologie, Hämatologie und Immunologie und hat als Schwerpunkt Hämatologie und internistische Onkologie und die Zusatzbereiche Rehabilitation, Psychotherapie, Naturheilverfahren und Sportmedizin. Ich erhoffe mir, hier abschalten zu können, Ruhe zu finden und gleichzeitig Anregung für eine neue Einstellung meines Lebens in puncto Ernährung, Sport und grundsätzlicher innerer Einstellung. Denn hier trage ich auch noch Altlasten mit mir herum, die ich bisher allein noch nicht verarbeiten konnte. Ich werde alle angebotenen Hilfen ausprobieren. Auch möchte ich versuchen, das Rauchen aufzugeben. Es ist eine Menge, was ich machen möchte - vielleicht ist es zuviel - mal sehen. Ich werde nichts mit Gewalt versuchen, ist dann ja schon wieder Streß, sondern alles auf mich zukommen lassen.
Hilfreich ist, daß Bad Sooden-Allendorf in meiner Heimat liegt, ich mich dort auskenne und ich dann auch mit meinem Auto mal losfahren kann, auf alten Spuren wandeln und Erinnerungen aus meiner Jugendzeit nachforschen kann (bin mit 21 Jahren von dort geflüchtet!). Und wenn ich Lust habe, kann ich meine Mutter besuchen. Ich habe schon jetzt mit ihr vereinbart, daß die Wochentage mir allein gehören und nur evtl. Samstag oder Sonntag für Sie zur Verfügung stehen. Denn meine "Luft" brauche ich in dieser Zeit ganz für mich. D.h. auch, Telefonate nur, wenn ich es will. Ist auch voll und ganz akzeptiert worden und ich denke, das sind dann ganz gute Voraussetzungen. Mein Frauenarzt hat mir zwar von einer anschließenden Heilbehandlung abgeraten "weil dort auch andere Krebspatienten sind und das wäre doch nicht so toll" aber gerade das suche ich, eine Klinik, die sich speziell mit den Problemen von uns auskennt und uns Hilfestellung geben kann. Ich kann nur sagen, es hätte mich schlimmer treffen können und insofern hadere ich nicht mit meinem Schicksal sondern ich will leben und bis jetzt habe ich aus meiner Sicht alles dafür getan und will es noch besser machen - und dafür die AHB. Meinem Doktor geht es ja gut, er kennt nur Patienten und war noch nie Patient. Also lasse ich mir auch von ihm nicht reinreden. Basta! Ich will, ich will, ich will - und ich werde es schaffen!!! Am 19. November bin ich weg und komme Mitte Dezember also kurz vor Weihnachten wieder.

Jetzt habe ich schon wieder so viel geschrieben ...

Liebe Grüße Ute

P.S.: War schon jemand in dieser Klinik? Wie waren die Erfahrungen?
Mit Zitat antworten
  #30  
Alt 30.10.2002, 01:06
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Was bin ich nach BK???

Hi Ute,
also ich kenne diese Klinik leider nicht, aber so wie Du sie beschrieben hast, würde ich auch sagen, dass das genau das Richtige für Dich ist. Es ist schon okay, wenn Du mit anderen Krebspatienten zusammen bist. Ich hab das in meinen Rehas auch so erlebt, und wollte es auch nicht anders. Ich habe dort jedesmal ganz nette Patienten und Patientinnen kennen gelernt, und selbst eine Ärztin dort meinte einmal: "Es gibt für Krebspatienten keine besseren Ärzte als andere Krebspatienten!" - Da hatte sie irgendwie recht, die Gute.
Obwohl man mir zwar von der einen oder anderen Seite auch schon abgeraten hat, in so eine Reha-Klinik zu gehen, habe ich das auch jedesmal ignoriert. Für mich stimmte es immer so und war in Ordnung.
Manche Leute meinen wahrscheinlich, dass einem das Leid von anderen Patienten noch mehr "runter ziehen" könnte. Aber dem ist ganz und gar nicht so. Man findet wirklich nirgends so viel Verständnis wie bei anderen Krebsbetroffenen.
Ich finde deshalb, Du machst das schon richtig so, Ute. Es wird Dir dort bestimmt sehr gefallen.

Hallo Monika, ja das stimmt, das "Wohnen" kann ein sehr wichtiger Punkt sein. - Immer voraus gesetzt, dass man natürlich GERNE wohnt. Es soll ja Leute geben, die machen sich nicht so viel draus. - Aber auch für mich ist das sehr, sehr wichtig, dass ich mich in meinem kleinen Zuhause wohl fühle. Sonst brauche ich nicht viel im Leben, ich besitze nicht mal ein Auto. Dafür ist mein "Wohnen" der Ausgleich in meinem Alltag, mein "Flucht- und Ruhepunkt", mein "Schloss", meine "Wohlfühl-Ecke", mein "gemütliches Heim" eben. Hier habe ich mich heimelig eingerichtet, genau so, wie Du es gemacht hast. Die Wohnung hier liegt an einem ruhigen Ort (hier hört man echt das Gras wachsen!), wo ich praktisch und schnell in der Stadt bin, und auch gute Einkaufsmöglichkeiten habe. Meine Katzen haben ihren Auslauf, ich hab so wahnsinnig nette Nachbarn, ... ach götterchen, was will ich mehr?

So, es ist bereits wieder sehr spät geworden. Bis dann, Ihr Lieben!
Ganz liebe Grüsse
von der "krassen" Brigitte
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 10:54 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55