Brustkrebs mit knochenmetastasen 30

[Fatmagül]

Hallo,

nach dem ich mich überwinden konnte, schreibe ich nun hier im Forum. Mir wurde vor einem Monat Brustkrebs diagnostiziert im fortgeschrittenen Stadium. Die linke Brust alle Lymphknoten, und der Wirbelkörper sind befallen. Jetzt bekomme ich die Chemo bald steht die OP dran mit Amputation der Brust und Entfernung der Lymphknoten.
Meine Frage an euch bitte ehrlich antworten, ich bin 30 Jahre besteht die Chance, dass in meinem Fall ich die entfernte Brust wieder aufbaue und ein neues Leben führe, d.h. Kinder kriege arbeiten gehe usw oder ist so was nicht mehr möglich. Kann es sein, dass jetzt andere Organe befallen werden? bzw. wie gut sind Heilungschancen bei Knochenmetastasen?? bzw die Lebenserwartung

Liebe Grüße
Fatmagül

[henni]

Hallo fatmagül!

Wir können hier auch keine Prognosen stellen, wie deine Krankheit weiter verlaufen wird. Besprich das alles mit deinen Ärzten, denn nur sie können dir auf deine Fragen antworten geben. Kinder kriegen und arbeiten gehen solltest du jetzt erst mal ganz nach hinten schieben.

Schreibe deine Fragen auf einen Zettel damit du nichts vergisst und nehme ihn bei deinem nächsten Termin mit zum Arzt.

LG
henni

[Maja57]

Liebe Fatmagül !
Schau doch mal in unseren Tread ;User mit fortgeschrittener Erkrankung.
Da findest Du sehr viele Antworten auf Deine Fragen.
LG.Marion

[gilda2007]

Hier der Link zum Thread: http://www.krebskompass.de/showthread.php?t=45891

[Zoraide]

Hallo Fatmagül,
wenn so eine Diagnose kommt, wäre es sehr schön zu wissen wie die Zukunft aussehen wird.
Seit Jahren bin ich mit einer Frauenärztin befreundet und sie sagte, sie habe viele Frauen begleitet. Es gab Frauen, die hatten eine "gute" Ausgangposition bei der Diagnosestellung und starben ihr unter den Händen weg. Es gab Frauen, die hatten eine "schlechtere" Ausgangposition bei der Diagnosestellung und leben heute munter vor sich hin.
Mit 30 möchte man natürlich Kinder. Es gibt Frauen, die bekommen nach ihrer Behandlung Kinder. Es geht. Je nachdem was Dein Tumor für ein Profil hat, birgt es natürlich Risiken, die gut abgewogen werden müssen. Das kann man vor Therapiebeginn besprechen und ggf. auch die Therapie danach ausrichten.Von der Deutschen Krebshilfe gibt es extra ein blaues Büchlein zu dem Thema.
Und falls Dir dieses Gottestgeschenk nicht zugedacht sein sollte, gibt es diverse Möglichkeiten, um am Kinderglück teilzunehmen. Jede Schwester, Schwägerin oder Freundin - mit denen man sich gut versteht - werden in der Regel beglückt sein, wenn man sich einbringt und eine Patenschaft übernimmt. Ich wäre es jedenfalls.
Sei guten Mutes und möge die Macht mit Dir sein!
Zoraide

[Calypso]

Hallo Fatmagül,

ich empfehle dir auch den anderen Thread.

Deine Gedanken sind natürlich schon etwas Besonderes. Wenn der Krebs gestreut hat, dann ist eine Heilung sehr unwahrscheinlich (möglich schon, aber sehr selten). Allerdings kann man auch mit dieser Krankheit lange leben, vor allem, wenn man "nur" Knochenmetastasen hat. Ob weitere Organe befallen werden, kann niemand vorhersehen, es kann sein, muss aber nicht. Und über die lebenserwartung kann sowieso niemand etwas sagen - die ist bei Brustkrebs so unterschiedlich wie bei allen Menschen.

Ich habe auch Knochenmetastasen, lebe aber wunderbar und (fast) ohne Einschränkungen. Aber mein Umgang mit meinem Leben ist doch ein anderer geworden. Ich bin schon 54, hatte meine Ersterkrankung mit 42. Aber ich plane nichtmehr in die weite Zukunft, d. h. ich denke nicht, wie viele in meinem Alter, an die Rente, an die vielleicht irgendwann geboren werdenden Enkel. Reisen plane ich wenige Wochen, bevor ich sie antrete.

Das bedeuted für dich, auch wenn es traurig klingt, jetzt erstmal nicht an die Familienplanung zu denken. Jetzt musst du erst die Behandlungen hinter dich bringen, Knochenmetastasen kann man gut behandeln.

Wenn die Akutbehandlung vorbei ist, kannst Du ans Kinderkriegen denken.

Mit dem Arbeiten ist es einfacher - das geht sicher, aber das kannst Du auch einfach wieder aufhören, wenn es aus irgendwelchen Gründen nicht gehen sollte. Ein Kind ist dann da, und damit viel Verantwortung, Anstrengung, Arbeit. Und (ich weiß, dass man das nicht gerne hört, aber wir sind hier im Allgemeinen ehrlich zueinander) - man möchte ein Kind auch lange begleiten. Ich habe es noch geschafft, mein Sohn ist jetzt erwachsen, aber leicht war es nicht. Niemand weiß, ob er lange genug lebt, um ein Kind bis ins Erwachsenenalter zu begleiten, aber die Wahrscheinlichkeit, es nicht zu schaffen, ist bei uns leider viel höher. Deshalb: Warte deine Ergebnisse, dein Staging ab, mache die Akutbehandlungen, und überlege erst dann wieder, wie die Zukunft aussehen soll.

Ich habe mich (Diagnose der Metas 2010) daran gewöhnt, nur noch kurzfristig zu planen. Manchmal empfinde ich das als Erleichterung. Einen Aufbau der Brust habe ich nicht gemacht, da ich keine lebenszeit an langwierige OPs verlieren wollte.

Calypso

[Fatmagül]

Danke für eure Antworten.

Würdet ihr mir raten, dass ich an einer klinischen Studie teilnehme, weil mir die Ärzte das vorschlagen und ich habe ehrlich gesagt Angst hier das Versuchskaninchen zu sein,weil ich denke, dass es den Ärzten darum geht nur neue Medikamente zu testen und nur was für die Medizinische Wissenschaft zu tun.

Liebe Grüße

[Zoraide]

Der Vorteil von Studien kann sein, dass man an Medis kommt, die noch nicht auf dem Markt sind. Auch wird man in Studien gut überwacht. Die Standartbehandlung sind in der Regel älteren Datums - bei Studien werden neue Entwicklungen berücksichtigt. Auch steigen die Überlebenschancen in einer Studie um ein paar Prozent. Ich würde einfach gut schauen, eine Zweit- oder Drittmeinung einholen (sehr anstrengend!!!), vergleichen und nachfragen, was Dein Vorteil bei einer Studienteilnahme ist.
Hast Du das Buch "Überlebensbuch Brustkrebs"? Ich fand es sehr hilfreich.

[henni]

Hallo Fatmagül!

Ich würde jeder Zeit wieder an eine Studie teilnehmen.Ich selbst habe an einer Studie teilgenommen. In einer Studie wird man sehr gut betreut und auch überwacht, was sehr vom Vorteil ist. Du kannst auch jederzeit die Studie beenden. Meistens ist es auch so das die neuen Therapien besser anschlagen als die Standarttherapien. Die neuen Therapien lassen sich im allgemeinen besser vertragen.

LG
henni

[Oktober2012]

Also ich habe auch an einer Studie teilgenommen und würde es jederzeit wieder tun. Du bist da wirklich überwacht und bekommst genau dieselbe Dosis wie ohne Studie, eben nur noch etwas anderes dazu. Man ist da kein Versuchskaninchen und du bist mit Sicherheit nicht die erste bei der Studie. Also keine Angst! Alles wird gut!
LG Jana

[Fatmagül]

ok dankeschön für eure erfahrungen