#1
|
|||
|
|||
Auch Männer brauchen Hilfe !
Hallo,
ich hoffe hier Hilfe und Erfahrungen von betroffenen Frauen zu erfahren, die es ähnlich wie meine Partnerin (50 Jahre) getroffenen hat. Sie ist operiert worden und 5 Lymphknoten sind befallen. Ihr wird jetzt eine TAC Chemo vorgeschlagen. Meine Partnerin steht jetzt vor der Entscheidung soll ich diese Chemotherapie machen ??? Ich bin für jede Meinung und Erfahrung dankbar. Wer hat Erfahung mit der TAC Chemo und ihren Nebenwirkungen? Liebe Grüße Reiner Geändert von Reiner57 (21.10.2006 um 09:28 Uhr) |
#2
|
|||
|
|||
AW: Auch Männer brauchen Hilfe !
Hallo lieber Reiner,
wie sehr Männer Hilfe brauchen, weiß ich aus eigener Erfahrung (meiner wollte mir gegenüber immer stark sein und war doch so hilflos angesichts der Diagnose "Krebs"). Und Glückwunsch, dass Du den Mut hast, nach Hilfe zu suchen! Zu Deiner Frage Chemotherapie ja oder nein ... pauschal ist die ja schwer zu beantworten, denn es ist eine Entscheidung, die jeder für sich treffen und mit deren Konsequenzen man auch zurechtkommen muss (ob es nun die Nebenwirkungen sind, die man aber überstehen kann, wie Du hier im Forum siehst, oder ob es irgendwann später die Frage sein wird "habe ich vielleicht doch etwas versäumt?"). Vielleicht hilft es Dir, dass ich auch lange über das Pro und Contra nachgedacht habe. Als mir in der Klinik gesagt wurde "Sie haben keine andere Chance als Chemotherapie" war meine Antwort zuerst einmal "NEIN". Glücklicherweise bin ich an einen niedergelassenen Arzt geraten, der mir sehr zu meiner endgültigen Entscheidung, nämlich dem "Ja" geholfen hat. Ich fühlte mich von der Klinik unter Zeitdruck gesetzt, denn dort hieß es, dass die Chemo sofort beginnen muss - und ich hatte ja noch nicht einmal die Möglichkeit zu einer eigenen Recherche und einer Auseinandersetzung mit den Konsequenzen gehabt!!. Der Niedergelassene dagegen "gab" mir zwei Wochen Zeit, in der ich nachdenken, recherchieren sollte. Und er war bereit, meine Entscheidung für ein Nein mitzutragen, wenn ich nach diesen zwei Wochen gute Gründe (d.h. alles außer der Angst vor dem Unbekannten, Ungewissen, der Angst vor den Nebenwirkungen) nennen könne, warum ich die Chemo nicht machen wollte. Ich habe in diesen zwei Wochen viel recherchiert, mit unabhängigen Ärzten gesprochen und auch beim Krebsinformationsdienst in Heidelberg angerufen, um mich dort beraten zu lassen. Und nach diesen zwei Wochen stand meine Entscheidung fest. Ich machte die Chemotherapie, denn auch wenn ich nicht 100% sicher sein kann, dass sie hilft, so habe ich doch meine Chance genutzt. Dass die Nebenwirkungen einer Chemotherapie bei jeder Frau sehr unterschiedlich sein können, wirst Du sicher gelesen haben - das hängt auch von der Chemotherapie ab, die eingesetzt wird. Aber mir persönlich ging es mit FEC relativ gut dabei (wenig Übelkeit bzw. Übelkeit, die gut medikamentös in den Griff zu bekommen war, in der ersten Woche danach "nur" totale Abgeschlagenheit, ein wenig Mundtrockenheit und ein "blöder" Geschmack, keine Schleimhautentzündungen). Ich würde mich freuen, wenn ich Dir und Deiner Frau mit meinen Ausführungen ein bisschen weiterhelfen konnte. Auf jeden Fall wünsche ich Euch beiden, zu einer guten, für Euch richtigen Entscheidung zu kommen und viel Kraft! Liebe Grüße Barbara |
#3
|
|||
|
|||
AW: Auch Männer brauchen Hilfe !
Hallo Rainer,
da ich ein Mensch bin, der vor dieser Diagnose selbst die Einnahme einer Aspirin dreimal überlegt hat, kann ich die Bedenken eine Chemo zu machen gut nachvollziehen. Auch ich bin 50 Jahre alt. Ich habe mich für die Chemo entschieden, weil mein Tumor mit 6cm Größe keine Kleinigkeit war. Nach 7 Chemos ist er auf 2,3 cm geschrumpft und ich habe das gute Gefühl, daß die Entscheidung zur Chemo die Richtige war. Du schreibst, daß bei Deiner Partnerin Lymphknoten befallen waren. Also sollte man davon ausgehen, daß es mit der OP alleine nicht getan ist. Ich wünsche Euch viel Kraft für die richtige Entscheidung. Viele gute Wünsche Susanne
__________________
Heute ist der Tag, um glücklich zu sein! Gestern: schon vorbei! Morgen: kommt erst noch. Heute: der einzige Tag, den du in der Hand hast. Mach daraus deinen besten Tag! |
#4
|
||||
|
||||
AW: Auch Männer brauchen Hilfe !
Hallo Reiner,
ich bin genau wie du "nur" eine Angehörige und nicht selbst betroffen. Ich kann eure Bedenken auch sehr gut verstehen. Als meiner Mutter gesagt worden ist, dass eine Chemotherapie gemacht werden soll, ist für uns eine Welt zusammengebrochen. Wir kannten nur Chemotherapien von früher, eine Horrorvorstellung! Außerdem ist die Chemotherapie ja pures Gift, da Zytostatiker selbst krebserregend sind. Nichtsdestotrotz ist die Chemotherapie für die meisten die beste Medizin und deswegen haben wir uns auch dafür entschieden. Natürlich muss man damit rechnen nach 20 Jahren aufgrund der Chemo zu erkranken, aber ohne Chemo lebt man in 20 Jahren vielleicht gar nicht mehr. Und gerade bei befallenen Lymphknoten muss man damit rechnen, dass einzelne Zellen sich bereits im Körper verteilt haben und die werden weder durch die OP entfernt noch durch Bestrahlung abgetötet, die "kriegt" man nur mit der Chemo. Natürlich müsst ihr das selbst entscheiden und wir alle können nur von unseren Erfahrungen berichten. Ich hoffe, dass ihr die für euch richtige Enrscheidung trefft. Bitte berichte uns doch wie ihr euch entschieden habt. Viele Grüße, Alexandra. |
#5
|
|||
|
|||
AW: Auch Männer brauchen Hilfe !
Hallo Reiner,
auch ich bin Angehöriger. Meine Frau stand vor einem Jahr vor einer ählichen Entscheidung. Obwohl bei Ihr die Lymphknoten nicht befallen waren und ihre Prognose eher gut ist, hat sie sich letzten Endes für die empfohlene Chemotherapie entschieden (6x FEC). Entscheidender Punkt war die Frage: Kann ich damit leben, eventuell doch nicht alles gegen die Krankheit getan zu haben? Und das konnte sie eben nicht. Aus medizinischer Sicht ist die Sache ohnehin relativ klar: Wenn Lymphknoten befallen sind, ist die Chemotherapie auf jeden Fall Standard. Da gibt es klare Richtlinien, die in regelmäßigen Abständen dem neuesten Forschungsstand angepasst werden. Dass die Chemotherapie tatsächlich hilft, kann zwar niemand garantieren, sie ist aber immerhin einer der stärksten Verbündeten, die Deine Frau im Kampf gegen den Krebs hat. Die Entscheidung für oder gegen Chemotherapie wird Deine Frau letzten Endes ganz allein treffen müssen. Ich persönlich würde ihr aber empfehlen, in ihrer Situation nicht auf die Therapie zu verzichten. Der Feind ist ja nicht die Therapie, sondern der Krebs. Und den darf man auf keinen Fall unterschätzen. Gruß bastl |
Lesezeichen |
Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1) | |
|
|