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  #16  
Alt 28.10.2006, 18:30
Amylie Amylie ist offline
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Registriert seit: 14.06.2006
Beiträge: 60
Standard AW: Kein Bock auf nix mehr

Hallo ihr Lieben,
mir gehts genauso, hab die Op super überstanden sieht auch toll aus ( Diep)
fühle mich aber total schlapp und habe das Gefühl in einem anderen Körper zu stecken.
Warte auf das " Hochgefühl" denn es geht mir jeden Tag besser.
Ich habe im Moment viel Zeit und könnte malen oder nähen usw. kann mich aber zu nichts aufraffen.
Bin gespannt wie es wird wenn ich wieder arbeite. Nebenher mache ich auch noch eine Weiterbildung über zwei Jahre.(kann ja heiter werden).
Als ich das erste Mal krank war ging es mir auch besser. War nur 2 Wochen krank geschrieben danach bin ich gleich wieder arbeiten gegangen und nach der Arbeit zur Bestahlung.
Da war ich damals auch noch stolz drauf "totaler Quatsch".
Liebe Grüße und viel Kraft schickt euch Amylie
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  #17  
Alt 28.10.2006, 19:24
Benutzerbild von Rubbelmaus
Rubbelmaus Rubbelmaus ist offline
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Registriert seit: 07.12.2004
Ort: Schönste Stadt am Rhein
Beiträge: 1.725
Standard AW: Kein Bock auf nix mehr

Ich kann euch so gut verstehen!

2000 bei meiner Ersterkrankung wollte ich nur eines, dass mein Leben wieder so wird wie vor der Erkrankung. Aber so ist es nie wieder geworden. Ich kann mich kaum aufraffen, die einfachsten Dinge zu machen. Durch meine bleibende PNP bin ich schnell müde, Stimmungsschwankungen und, und, und. Die vielen Medikamente die ich nehmen muss, verschlechtern meine Lebenssituation noch mehr. Es hat sehr lange gedauert (mit Hilfe meines Psychodoc), dass ich dann die Krankheit und meiner neues Leben angenommen habe. Jetzt nach meiner erneuten Erkrankung kann ich es besser akzeptieren, aber nur weil es sich nicht mehr unwesentlich verschlechtert hat. Mehr geht nämlich nicht!

Wenn ich nicht so einen verständnisvollen Mann hätte, sehe es düster bei uns aus.

Liebe Grüsse
Heidi
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  #18  
Alt 28.10.2006, 19:47
Magdalena Baumeister
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard AW: Kein Bock auf nix mehr

Hallo Mädels,

na da reihe ich mich doch glatt auch ein in diese Riege der "Fäulnis"!

Hatte meine OP mit den nachfolgenden Therapien (Chemo + Bestrahlungen,
sowie begleitende Misteltherapie, AHB) ja bereits im Jahr 2003, da war ich topfit, bin jeden Morgen 1 Stunde gewalkt und noch ins Fitness-Studio gegangen.
Dann im Jahr 2004 ging es mir wie Euch allen, hatte zu nix mehr Lust, also
keinen Bock zu irgendetwas, eine derartige Antriebsschwäche kannte ich
auch bei mir bis dato nicht. Es war wie bei Heidi auch, denn GsD habe ich
auch einen sehr verständnisvollen Mann, der mir nicht einmal einen Vorwurf
machte, weil nicht alles so "picobello" war, wie er es sonst von mir gewöhnt
war. Hatte deshalb auch oft ein mehr als schlechtes Gewissen, aber es ging
einfach nix vorwärts. Erst, als ich letztes Jahr die 1. Rehamaßnahme in
Oberstaufen machte, kam ich langsam wieder auf Trab und von da an ging
es buchstäblich wieder bergauf mit meiner Leistungsfähigkeit.
Habe es heuer natürlich gleich recht genüsslich ausgekostet und endlich die
Innenrenovierung unseres Hauses mit meinem Mann in Angriff genommen,
d.h. ich habe "Capo" gespielt und meinem Göttergatten gesagt, wie ich was
haben will und habe ihn gewähren lassen und ich kann Euch sagen, er hat
seine und meine Aufgaben zu meiner vollsten Zufriedenheit erledigt trotz
einiger Ermüdungserscheinungen bei ihm und bei mir!!!
Hatte mir vorher auch schon überlegt, ob ich nicht die "Tante" vom Fernsehen
damit beauftragen sollte, aber mein "El Torro" hat das mindestens so gut und
so schön gemacht und vor allem aber so, wie ich das haben wollte und nicht
mit irgendeiner Einrichtungs-Idee von dieser Tante leben muß, die mir evtl. gar nicht gefallen hätte.

Also, wißt Ihr jetzt, wie Ihr es machen müßt???? Man muß nur die Ideen haben und sie richtig umsetzen können, alles andere wird dann erledigt,
von wem auch immer?
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  #19  
Alt 29.10.2006, 17:10
Benutzerbild von marjana
marjana marjana ist offline
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Registriert seit: 10.07.2006
Ort: Frankreich
Beiträge: 84
Standard AW: Kein Bock auf nix mehr

Ihr Lieben,
so vieles von dem, was ich bei Euch lese, hält mir einen Spiegel vor.

Grade habe ich ein Lied von Brassens angehört … „Dieses Lied ist für Dich“ … und ein wenig später … „wenn er …Dich über die Wolken zu Père éternel trägt“

Wie oft habe ich mich in Gedanken schon auf diesen Weg gemacht ! Was hab ich nur für Phasen durchlebt ! Au père éternel. Aber mein Körper fing bei der Musik an sich zu bewegen und beim nächsten Lied tantze ich. So ganz für mich allein ! Vorbei die Todessehnsucht. Nun, Brassens ist nicht jedermanns Sache. Welche Musik magst Du ? oder Du ? Leg sie auf. Laß Dich durchfließen, von den Tönen, von der Erinnerung … wer weiß, vielleicht fängt Dein Körper auch an – wie von selbst, sich zu bewegen. Vielleicht fängst Du auch an zu tanzen. Ein wenig … immerhin.

Grade scheint mal wieder ein 3wöchiges Tief dem Ende entgegen zu gehen. Eine Woche war grauenhaft wegen dieser harten Chemo. Aber das ist nicht immer so, bei denselben Chemikalien. Wieso hab ich’s diesmal aus dem Loch geschafft?

Hab’ mir den Rasenmäher geschnappt und bin durch die unendliche Wiese gefahren. ½ Stunde, das Wasser lief mir nur so runter. Danach erst mal auf’s Sofa. Handtuch drunter, damit’s keine Schweißflecken gibt. Ein bisschen Musik gehört … Danach fühlte ich mich (3 Stunden später) plötzlich richtig fit.
Ihr könnt es drehen und wenden, wie ihr wollt. Hauptsächlich in der Aktivität werden die Endorphine, sprich „Glückshormone“ freigesetzt und nicht durch Antidepressiva. Von denen ich übrigens die Schnauze gestrichen voll hab.

Ich will Euch ja nicht grade den Rasenmäher andienen, erstens hat nicht jede ein Grundstück und zweitens ist es nicht jedefrau’s Sache. Aber vielleicht eine Musik auflegen, die Du magst. Einfach hineinhören und/oder mitsingen (muß ja keiner zuhören) …

Meine Erfahrung ist, daß oft nur der Tritt in den eigenen Ar… die Kräfte aktiviert. Ich bin seit über 2 Jahren in Chemo, nur unterbrochen von einer kleinen Phase der Radiotherapie. Seit Juni ist sie so hochgesetzt, daß ich mich manchmal frage, ob ein schnelles Sterben nicht besser wäre.

Ich merke immer wieder, daß ich am besten aus meinem Leid und vor allem aus meinem Selbstmitleid rauskomme, wenn ich (pardon) den Arsch hochkriege. Es ist verdammt schwer ! ABER WENN ich ihn hochkriege, dann geht es bergauf: Eine kleine Aktivität im Haus. Pause. Noch eine und wieder Pause. Nein, meine Lieben, es ist keiner da, der mir dabei hilft. Bin allein. Gaaaanz selten kommt jemand vorbei. Außer der Putzfrau. Den Luxus leiste ich mir einmal pro Woche, obwohl mit meinem Budget eigentlich nicht zu verantworten. Naja, und den zweiten Luxus, von Zeit zu Zeit die Psychologin (muß ich hier leider auch selber zahlen).

Wenn Ihr Partner oder FreundInnen habt. Bittet sie offen, Euch zu helfen, statt wie ich in einem Beitrag gelesen hab, Euch als Faulenzer zu bezeichnen ! Das hat mit Faulheit nichts, aber auch gar nichts zu tun, wenn frau unter der Last des Erlebten die Motivation verloren geht. Wir haben dem Tod ins Auge geschaut und es bleibt die (oft uneingestandene) Angst, daß er wieder vorbeischaut. Versucht nicht wie ein hypnotisiertes Kaninchen darauf zu schauen, „was hätte passieren können“ und „ob er womöglich noch mal vorbeischaut ?“.

Ich bitte inzwischen offen, meine FreunInnen, mit mir über andere Dinge zu sprechen, wenn ich es nicht ausdrücklich anders einfordere. Ich bitte sie, mit mir einen Spaziergang zu machen oder oder oder. Leider lebe ich in einer gewissen Diaspora. Also muß ich es weitgehend selbst schaffen.

Es ist für eine(n) nicht selbst Betroffenen kaum nachvollziehbar ! Ihr müsst die Hilfe von Euren Partnern und FreundInnen (eben von den Nicht-selbst-Betroffenen) schon seeehr direkt und konkret einfordern ! Ja, der liebe Gatte, der seinen harten Job gemacht hat und nicht begreifen kann (wie sollte er auch, wenn man es ihm nicht ganz direkt sagt), daß Er gefordert ist. NUR, sag ihm oder der Freundin, kannst Du nicht mal das oder jenes mit mir machen. Ich würde gern mal ... sonst ist der oder die andere auch hilflos.

Oh, verdammt, ich weiß wovon ich rede. Ich war ja lange genug (2 Jahre) „nur“ die Ehefrau eines krebskranken Mannes. Es lag eine große Last auf mir. Eine kleine Ahnung hatte ich, denn ich hatte ja meinen ersten Krebs überstanden.

… ach es würde in einen Roman ausarten, wollte ich weiter erzählen. Ich denke oft an die Geschichten von Münchhausen. Wie viel Kraft es kostet, sich an seinem eigenen Schopf aus dem Sumpf zu ziehen. Die anderen (behutsam aber bestimmt) zur Hilfe aufzufordern … Es ist was dran, an den Geschichten des Barons von Münchhausen.

Also denkt an Münchhausen !
Aber lasst Euch dennoch helfen, fordert es ein !

Alles Liebe

Marjana
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  #20  
Alt 31.10.2006, 12:32
Benutzerbild von Regina_Beate
Regina_Beate Regina_Beate ist offline
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Ort: NRW
Beiträge: 271
Standard AW: Kein Bock auf nix mehr

Hallo, Marjana !

Dein Beitrag hat mich sehr berührt und Du sprichst mir aus der Seele. Seit 13 Jahren habe ich BK (Erstdiagnose: 1993). Immer wieder Rezidive (OPs, Chemo, Bestrahlunge n - zuletzt 2004). Ich denke auch, zunächst muss man dem Körper und dem Geist Zeit geben, Diagnose und Therapien zu verarbeiten. Mir gibt auch die Musik sehr viel. Ich sang bis voriges Jahr in einem Chor. Die Proben haben mich während meiner Therapien immer wieder aufgebaut und froh gemacht. Wenigstens für 2 Stunden war der Krebs in der Woche vergessen. Aber auch zu Hause trällere ich von früh bis spät. Ansonsten habe ich meine Aktivität auch in langen Spaziergängen, Gesprächen mit meinem Mann und Freundinnen wiedergefunden. Nicht mehr so wie vor ein paar Jahren. Aber man wird ja auch nicht jünger. 1 x in der Woche habe ich einen "Quaatschtag". Dann geht es mir nicht besonders. Den akzeptiere ich - denn ich weiss, der geht wieder vorbei. Ansonsten freue ich mich über jeden Tag, den ich erleben darf - denn morgen kann alles ganz anders sein. Das habe ich nun schon x-mal erfahren müssen. Nach insgesamt 9 OPs, 4 x EC, 60 Bestrahlungen, AHT sah es gesundheitlich nicht immer rosig für mich aus. Meine Devise - nie unterkriegen lassen ! Auf der anderen Seite aber nach gerade überstandenen Therapien dem Körper die nötige Ruhe gönnen und nicht zuviel von sich zu erwarten und sich dadurch permanent zu überfordern.
In diesem Sinne wünsche ich allen alles Liebe und vor allem gute Besserung.

Regina Beate
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