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  #1  
Alt 21.03.2006, 12:29
tonsch tonsch ist offline
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Registriert seit: 25.01.2006
Beiträge: 7
Standard wie ist das nur möglich(lang)

Hallo!
Ich schreibe hier zum ersten Mal, obwohl ich schon lange stille Leserin bin.
Eigentlich weiß ich garnicht , in welches Unterforum ich gehöre, drum versuch ich einfach auch hier.
Meine Mama ist am 24.2.06 verstorben und ich bin absolut am Ende.Sie wäre am Sa 53 geworen.
Es begann im Juni 2003 , wo man bei ihr BK feststellte.Linke Brust wurde vollständig entfernt, Lymphknoten waren keine befallen auch konnten keine Metastasen festgestellt werden, daher bekam sie keine Chemo , nur eine Hormontherapie.(Zoladex,Arimidex)Bei Nachuntersuchungen war auch immer alles in Ordnung, bis letztes Jahr im April der CEA und CA15 immer leicht stiegen, aber alle Ärzte Mama beschwichtigten da die Werte im Normbereich blieben. Es ging ihr auch eigentlich immer recht gut.
Weihnachten 2005 fühlte sie sich immer ziemlich müde und machte sich Sorgen,da die Temperatur immer leicht erhöht war.Etliche Ärzte diagnostizierten Grippe und behandelten diese auch mit diversen Grippemittelchen.Nicht besserte sich.Dann wurde eine Thrombose im Bein festgestellt.Bei der regelm.Kontrolluntersuchung (Lungenröntgen)wurde dann ein Pleuraerguss festgestellt-Darauf folgte ein LungenCT wo man einen 3mm grossen Rundherd und ein 5 x 2 cm grosses Lymphknotenpaket entdeckte.Ärtze hielten sich mit Diagnsoen sehr zurück.Anschliessende Untersuchung ergaben, ein nicht kleinzelligen Tumor.Leider bildeten sich immer wieder maligne Ergüsse, auch schon im Herzbeutel.Mama wurde schwächer und schwächer und letztendlich konnte sie nicht mal mehr Hoffnung in einer Chemo schöpfen.
Es ist für unser ganze Familie eine wahnsinnig schwere Zeit und es tauchen immer wieder die Fragen auf,
hätte man früher handeln können,
wie kann das nur so einen aggressiven Verlauf nehmen,
bildete sich das alles vom BK oder war es etwas neues.Die Ärzte haben einen derartigen Fall angeblich auch noch nie erlebt und geben keine konkreten Auskünfte.
Kann mir hier vielleicht jemand weiterhelfen ? (Ich weiss zwar , dass mir Befunde meine Mama auch nicht wieder bringen , aber vielleicht kann ich das ganze dann wenigsten ein kleinbißchen verstehen und die ständige Grübelei fällt weg.)
Danke fürs zuhören.
lg Tina
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  #2  
Alt 21.03.2006, 13:31
LUDMILA LUDMILA ist offline
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Registriert seit: 14.03.2006
Beiträge: 4
Frage AW: wie ist das nur möglich(lang)

hallo, ich grüße dich, mein name ist hilde bin 51 jahre und selber betroffen. zuerst einmal muß ich dir sagen wie leid es mir tut mit deiner mama,es kann manchmal sehr schnell gehenund ärzte sind halt auch nur menschen, das ist kein trost für dich ,aber auch ich frage mich sehr oft ,ist bei mir alles richtig gewesen. im juni 04 erkannte man bei mir bk,links, die brust wurde radikal entfernt, hatte schon mestasen in den lymphdrüsen,wurden auch viele lymphknoten entfernt.dann folgte chemo, die absolut der reinste horro für mich und meiner familie war man empfahl mir eine studie der universität münchen an ich wäre dann in den besten händen sagtr man mir. hätte bessere kontrollen und bessere nachsorge. heute habe ich das gefühl es gab gar keine richtige und ausführliche aufklärung, vom befund bis zur op vergingen gerade mal 10 tage,man konnte nichts richtig verarbeiten, meine chemo war das schlimmste was je in meinem leben erlebt habe, wurde dann nach der 4. abgebrochen,weil ich sie absolut nicht vertragen habe, dann ging es mit der reha weiter, meine bestrahlungen wurden auch gestrichen. es ging gut bis september 05, da meine blutwerte nicht in ok waren wurde ich wieder untersucht wieder mal von arzt zu artz. dann kam der 2.schlag knochenmestasen. es folgten bestrahlungen, 4mal die woche bis januar 06, habe bis jetzt noch kein befund ob es was genützt hat, habe aber schon wieder einen neuen verdacht auf mestasen in der leber am donnerstag muß ich wieder in diese blöde röhre und habe verdammt viel angst. ich glaube unsere ärzte sind manchmal sehr überfordert mit dieser krankheit, wenn man sich mal im internet erkundigt sind andere länder viel weiter entwickelt als bei uns. dies alles wird dir kein trost sein ,ich weiß, aber du siehst, du bist nicht allein mit sovielen fragen, es vielleicht auch gut , das man nicht auf alles eine antwotr erhält. ich wünsche dir für dein zukunft wieder ein frohes lachen, deiner mama geht es ganz bastimmt gut ,dort wo sie jetzt ist. bis vor kurzem war ich auch nur stiller leser ,dann habe ich mich im forum angemeldet, man erhält viel hilfe dort, auch als stiller leser. alles gute für dich und deiner familie,, hilde
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  #3  
Alt 21.03.2006, 15:27
Benutzerbild von Bianca 27
Bianca 27 Bianca 27 ist offline
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Registriert seit: 07.03.2006
Ort: Odenwald
Beiträge: 328
Lächeln AW: wie ist das nur möglich(lang)

Hallo Tina,

der Verlust Deiner Ma, tut mir sehr leid für Dich!
Ich möchte Dir erzählen wie es mir mit dieser Sch... Krankheit ergangen ist.

Im April 2004 habe ich den ersten winzigen Knoten in meiner rechten Brust gefühlt. Mein Arzt meinte das wäre nichts. Eine Mammo wurde nur deshalb gemacht, weil ich darauf bestanden habe. Nichts- der Radiologe- meinte dann es gibt Menschen die wollen krank sein. Ich war dann nich zweimal beim Doc. Jan 2005 und Mai 2005. Der wurde langsam ungeduldig- ich habe ihnen doch jetzt schon mehrfach gesagt, sie sind gesund....

Im August, bin ich dann im Brustzentrum Heidelberg gelandet-
kurz und gut
ein 6,5 cm großer Tumor- also Ablatio der rechten Brust
alle Lymphknoten befallen
und Metastasen in der gesamten Lunge

Vor Beginn der Therapie, mußte histologisch gesichert werden von wo die Metas auf der Lunge kommen- da ich bereits im Jahr 2000 an Hautkrebs (Melanom) erkrankt war.
Nachdem mir ein gutes Stück der Lunge entfernt wurde, stand fest- Metas vom Mamma Karzinom.

Mein Doc hat von vorneherein Klartext geredet und hat mir gesagt, ich hätte nur eine Chance: Chemo hochdosiert gleichzeitig Epirubicin und Taxotere- erstmal 6 Stück. Diese Chemo wurde palliativ verabreicht- nicht zum heilen, sondern um die blöden Dinger vielleicht noch ein wenig in Schach zu halten.

Im Dezember wurde die Lunge dann untersucht- und wie durch ein Wunder haben sich die Metas verkleinert. In der letzten Woche hatte ich wieder eine Untersuchung- und nun ist meine Lunge Metastasen frei.
Ich kann mein Glück immer noch nicht fassen- meine Ärzte sind sprachlos, damit konnte bei meinem Befund niemand rechnen.

Liebe Tina- das war meine Geschichte. Es tut mir leid, daß Deine Ma keinen Doc gefunden hat, der genauer hingeschaut hat- vielleicht hätte man Ihr noch helfen können...

Trotzdem, versuche den Verlust zu aktzeptieren- im Nachhinein kannst Du die Geschichte nicht mehr ändern. Such nicht nach dem "Warum"- manche Dinge im Leben passieren einfach- ohne das wir eine Erklärung dafür finden.
Hier im Odenwald, wo ich nun wohne, werden solche "Warum" Fragen mit-
"Es ist halt so" beantwortet. Im ertsen Augenblick, das dümmste was man einem sagen kann. Aber wenn man mal drüber nachdenkt- dann ist es wirklich so-

Tina, ich wünsche Dir viel Kraft den Tod Deiner Ma zu verkraften. Suche nicht allzu lange nach Antworten- Du wirst keine finden.

Ich drücke Dich

liebe Grüße

Bianca
(27 Jahre)
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  #4  
Alt 21.03.2006, 23:23
Norma Norma ist offline
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Registriert seit: 06.11.2005
Beiträge: 1.157
Standard AW: wie ist das nur möglich(lang)

Liebe Tina,

deine Mama ist nur ganz wenige Wochen jünger als ich und ich wage mir nicht vorzustellen, wie es meiner Familie gehen würde....

Dein Bericht hat mich tief erschüttert; es muss der reinste Albtraum gewesen sein, der auch jetzt noch nicht zu Ende ist. Du hast mein tiefstes Mitgefühl!

Kann es sein, dass bei deiner Mama eine zweite Krebsform aufgetreten ist? Es weisen nämlich einige deiner Schilderungen darauf hin...
Die Tumormarker für Brustkrebs sind ganz andere als die eines Lungenkrebses; das könnte die Erklärung für einen nur irrrelevanten Anstieg innerhalb der Toleranzgrenze sein. Außerdem deutet ein nicht kleinzelliger Lungentumor auf eine zweite Krebsform hin (Lungenmetastasen nach Brustkrebs sind weder klein- noch großzellig....soweit ich weiß).

Der rasante Verlauf der Erkrankung ist ungewöhnlich und wird meist nur bei einer weiteren, aber unabhängige Form von der ersten Krebserkrankung beobachtet.

Außerdem ist natürlich eine Herzbeteiligung immer von Nachteil; während ein Pleuraerguss durchaus in den Griff zu bekommen ist (durch Verklebung der Bruchstelle). Aber beim Herzen ist da nichts zu machen, leider.

Nun, ob ein früher Behandlungsbeginn ein Überleben möglich gemacht hätte, kann ich natürlich nicht beurteilen. Meine Vermutung ist, dass sich die Ärzte auf den Brustkrebs konzentriert haben und einen Lungenkrebs dadurch nicht vermuteten.

Es bestand also auch keine Veranlassung, die Lungenkrebs-Tumormarker zu überprüfen....und die Brustkrebsmarker befanden sich ja noch im mehr oder weniger normalen Bereich.

Was mich aber (als betroffene Brustkrebs-Patientin) immer noch ärgert, ist, dass eine Knochenmarkstanze immer noch nicht zum Therapie-Standard-Programm gehört.

Wenn sich im KnochenmarkTumorzellen befinden, ist klar, dass sofort eine intensive Chemotherapie erfolgen muss...denn es ist dann nur noch eine Frage der Zeit, wann diese Krebszellen einen Wirt finden...und ihr zerstörerisches Werk beginnen. Es ist leichter, Krebszellen zu eliminieren, als einen soliden Tumor, der vielleicht sogar schon erneut gestreut hat.

Wie gesagt, leider leider gehört diese Untersuchung nicht zum Therapie-Standard...

Deine Mama wird nichts und niemand mehr wieder zurückbringen, leider. :-(
Es ist auch müßig, darüber nachzudenken, was gewesen wäre, wenn...

Uns bleibt nur die Hoffnung, dass irgendwann einmal Brustkrebs verhindert werden kann.

Hoffnungsvolle Ansätze sind bereits vorhanden...aber bis zur vollkommenen Beherrschung von Brustkrebs werden noch Hunderttausende Frauen ihr Leben verlieren. :-(

Liebe Grüße
Norma, die deine Mama als sieht und dir diesen schickt!
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  #5  
Alt 22.03.2006, 12:17
tonsch tonsch ist offline
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Registriert seit: 25.01.2006
Beiträge: 7
Standard AW: wie ist das nur möglich(lang)

Danke für Eure Antworten!
Liebe Ludmilla!
Wünsche dir alles alles Gute für die morgige Untersuchung und drück dir fest die Daumen , dass alles in Ordnung ist.
Liebe Bianca!
Deine Geschichte hat mich auch tief berührt. Ich kanns nicht fassen, dass man heutzutage es soweit kommen lassen muß , bis Ärzte reagieren. Die Aussage deines Arztes ist ja der Hammer.Aber ähnlich wie bei meiner Mama. Ihr wurde von ihrem Arzt empfohlen , einen Psychologen zu besuchen, da sie sich die grippeähnlichen Symptome nur einbildet und sowieso viel zu viel über Krankheiten nachdenkt.
Ich wünsch dir auch alles gute weiterhin und freu mich riesig , zu hören, dass die Lunge metastasenfrei ist.
Liebe Norma!
Du hast recht, es ist wirklich wie ein Albtraum , nur leider werde und werde ich einfach nicht wach.Es ist so schwer für uns alle.Meine jüngere Schwester wohnt noch zu Hause und ist ständig mit Erinnerungen konfrontiert.Das gleiche natürlich bei Papa.Ich bin im 7.Monat schwanger und hab einen 2 jährigen Sohn der ständig nach seiner Oma fragt.Es bricht mir jedes Mal das Herz.
Der Lungenspezialist hat gemeint es wäre einen Neuerkrankung gewesen.Ein anderer Arzt meinte es kam von der Brust.Aber ich kann nicht verstehen, wenn es was Neues war,dass das dann so schnell geht, dass Lymphknoten befallen sind und auch die immerwiederkehrenden malignen Ergüsse.Kann ein so kleiner Tumor in der Lunge wirklich so ein Unheil anrichten ? Den Perikaderguss bekamen sie in Griff, das wurde ein kleiner Schlauch gelegt , aber den Pleuraerguss konnten sie nicht stoppen. Sie wollten zwar eine verklebung machen aber der Arzt meinte es mache keinen Sinn da diese nicht halten würde.Letztendlich haben sie die vielen Eingriffe innerhalb so kurzer Zeit(3 Wochen) völlig geschwächt und die Chemo konnte nicht mehr begonnen werden.
Auch dir weiterhin alles Gute - Dein Gruß hat mich tief berührt und mich gleich wieder zum weinen gebracht.
lg nochmal an alle
Tina
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