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  #1  
Alt 03.01.2008, 21:29
Silbea Silbea ist offline
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Beiträge: 11
Standard Kleinzeller

Hallo zusammen :-)

Seit Mitte Oktober 07 lese ich hier still mit. Jetzt hat meine Mutter eine Frage, wo ich bisher keine befriedigende Antwort lesen bzw. finden konnte. Aber erst kurz zu unserem Lebenslauf in den letzten Wochen, ich bin Silke (44), wohne mit meinem Mann im Rheinland. Meine Mutsch (67), wohnt leider fast 600km weit weg, bekam Ende Oktober 07 die Diagnose kleinzelliges Bronchialkarzinom T2N1M0, seitdem sind vier Zyklen in dreiwöchigem Abstand mit Cisplatin-Etoposid gelaufen. Das letzte CT Anfang Dez. hat eine deutliche Verkleinerung des Tumors gezeigt *jippieh* :-)))
Nun steht die Frage mit der Bestrahlung im Raum. Warum macht eine prophylaktische Bestrahlung des Kopfes Sinn? Man könnte doch auch erst bestrahlen, falls wirklich Metastasen auftauchen sollten? Meiner Mutsch brennt die Frage wirklich auf der Seele und wir wären dankbar, wenn uns jemand weiter helfen könnte. Dankeee schonmal

Ich wünsche allen noch ein gutes Neues Jahr. Möge es für uns alle so gut wie nur möglich laufen. Auch in kleinen Dingen findet man seine glücklichen Momente.

Ganz lieben Gruss
Silke
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  #2  
Alt 03.01.2008, 21:56
Silbea Silbea ist offline
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Beiträge: 11
Standard AW: Kleinzeller

Hallo Steffi

Dankeee für deine Antwort. Das hat mir schon mal weitergeholfen.
Wie ist es mit Nebenwirkungen? Da finde ich auch nichts eindeutiges, da es offensichtlich Unterschiede gibt in den Bestrahlungen. Prophylaktische Bestrahlungen sind offensichtlich "schwächer" als z.B. punktuelle Bestrahlungen mit Maske. Berichtigt mich, wenn ich falsch liege.

Steffi, wie du schreibst, ist dein Vater krank. Wie geht es ihm derzeit? Erzählst du uns deine Geschichte?

Danke und fühl dich gedrückt
Silke
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  #3  
Alt 03.01.2008, 23:02
Olli_EU Olli_EU ist offline
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Beiträge: 159
Standard AW: Kleinzeller

Hallo Silke,

mir wurde eine prophylaktische Bestrahlung des Kopfes und des Brustraums vorgeschlagen und ich habe sofort zugestimmt.
Die Nebenwirkungen sind bei jedem anders.

Lieben Gruß
Wolfgang
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  #4  
Alt 04.01.2008, 12:20
lunablue lunablue ist offline
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Beiträge: 52
Standard AW: Kleinzeller

Hallo Silke,

ich möchte mich meinen Vorschreibern nur anschließen. Sofern einem diese Behandlungsoption geboten wird, sollte man die prophylaktische Schädelbestrahlung in Anspruch nehmen. Deine Mutter gehört zu den glücklichen Patienten mit Kleinzeller, die noch in einem begrenzten Stadium eine Therapie erhalten. Bei dieser Tumorart ist es sehr wichtig, dass noch keine Metastasen vorhanden sind, was bei Deiner Mutter glücklicherweise der Fall ist. Somit sind die Voraussetzungen, alle Behandlungsoptionen auszuschöpfen, sehr gut.
Diese vorsorgliche Schädelbestrahlung wird deshalb gemacht, weil der Kleinzeller als sehr agressiver Tumor bekannt ist und bereits Mikrometastasen bildet, welche durch Untersuchungen noch nicht erkannt werden können. Durch die Bestrahlung des Kopfes wird dieses Risiko reduziert, da im Kopf die Behandlungsmöglichkeiten, wenn einmal Metastasen vorhanden sind, sehr begrenzt sind. Oftmals ist es dann so, dass die Gerhinmetastasen über die weitere Lebenserwartung entscheiden und nicht mehr der Primärtumor selbst. Das liegt auch daran, weil Chemotherapie nur in begrenztem Maße gegen die Hirnmetastasen hilft. Es gibt nur wenige Mittel, die die Blut-Hirn-Schranke überwinden und so auch im Gehirn ihre Wirkung entfalten können.

Wurde mit Deiner Mutter denn auch die Option einer Operation besprochen? Ich weiß, dass auch beim Kleinzeller bei frühen Stadien operiert wird, wenn es die Tumorgröße und Tumorlage zulassen.

Ich hoffe Du kannst Deiner Mutter nun etwas die Ungewißheit nehmen und denke, die zu erwartenden Nebenwirkungen sollte man in Kauf nehmen weil sich die Heilungschancen durchaus verbessern, auch wenn diese, wie wir alle wissen, beim Kleinzeller sehr klein sind. Aber sie sind nicht Null! ;o)

Viele Grüße,
Stephan

Geändert von lunablue (04.01.2008 um 12:26 Uhr)
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  #5  
Alt 04.01.2008, 13:50
Marion B. Marion B. ist offline
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Beiträge: 127
Standard AW: Kleinzeller

Hallo Silke,

auch meine Mama heute 61 Jahre alt hatte vor 2 Jahren und 4 Monaten die Diagnose Kleinzeller. Auch sie hatte keine Metastasen. Nach Carboplatin und Etoposid war der Tumor fast weg und sie erhielt 35 Thoraxbestrahlungen, wenn ich mich recht erinnere und 20 prophylaktische Ganzkopfbestrahlungen.

Meine Mama hatte sehr geringe Nebenwirkungen von den Bestrahlungen......

Sie hat damals keine Sekunde darüber nachgedacht, als die Ärzte ihr dies vorschlugen, weil lieber vorbeugen als hinterher bekämpfen.

Bei meiner Mama ist seitdem nichts zurückgekommen, sie ist seit 01.02.2006 behandlungsfrei!!! Also nicht aufgeben und kämpfen.....

Alles gute für euch

Marion
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  #6  
Alt 04.01.2008, 15:12
velo velo ist offline
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Ort: Berlin
Beiträge: 20
Standard AW: Kleinzeller

Hallo,

ich bin 31 und bei mir wurde die Kleinzeller-Diagnose (T2N3M0) Anfang August 2007 gestellt. Ich habe 4 Zyklen Chemo mit Carboplatin/Etoposid bekommen und anschließend 28 Bestrahlungen der früheren Tumorregion. Die prophylaktische Schädelbestrahlung habe ich parallel gemacht (17x). Die Nebenwirkungen sind, denke ich, bei jedem anders: mir war am Anfang der Schädelbestrahlung echt übel und ich hatte gar keinen Appetit. Ich habe dann Dexamethason verschrieben bekommen. Damit habe ich alles super überstanden. Natürlich gibt es Nebenwirkungen wie z.B. Haarausfall - aber das ist ja nur Kosmetik und die wachsen ja auch wieder nach.

Ulla Krefeld hat auch noch einen Thread im Themenkomplex "Bestrahlung" zur prophylaktischen Schädelbestrahlung - Chemo und zusätzliche Bestrahlung?. Es lohnt sich, das auch noch zu lesen.

Generell sagt man, dass die prophylaktische Schädelbestrahlung beim Kleinzeller gemacht wird, wenn man als "limited disease" eingestuft wird und sich der Tumor nach der Chemo so gut wie komplett zurückgebildet hat. Nach neueren Studien wird auch im "extended disease"-Stadium die Schädelbestrahloung angeraten, da sie für die Vorbeugung von Hirnmetastasen sehr wichtig ist!

Ich selbst kann nur zuraten, die prophylaktische Bestrahlung zu machen. Ich würde Euch raten, auch noch einmal mit dem Onkologen und dem Strahlenarzt zu reden - die können Euch auch über die evtl Nebenwirkungen aufklären.

Alles Gute & viele Grüße,
Mandy
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  #7  
Alt 07.01.2008, 17:27
Silbea Silbea ist offline
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Registriert seit: 19.11.2007
Beiträge: 11
Standard AW: Kleinzeller

Hallo zusammen

Stephan, Marion und Mandy, vielen vielen Dank!! Ihr habt uns mit euren ausführlichen Erklärungen sehr geholfen. Ich werde dann, wenns an der Zeit ist, weiter berichten. Dankee nochmal

ganz lieben Gruss
Silke
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