Meine Mutter hat es leider auch

[Oceanman]

Hallo zusammen.
Meine Mutter geboren 1952 hat im Februar die Diagnose bekommen das sie Eierstockkrebs hat. Ich habe sie dann sofort in die UNI Erlangen gebracht wo sie auch operiert wurde. Sie habe ihr da ebenfalls alles entfernt was möglich war bist auf ein Stück Tumor am Dünndarm welches sie nicht wegschneiden konnten. Am Montag soll da mit der Standard Chemo begonnen werden.
Ich bin mir aber nicht sicher ob Standard eben passend genug ist. Habe von Hperthermie gelesen und von Bauchfell Chemos und eben von Kombinationen.
Derzeit bin ich der Leihen haften Meinung das eine Kombination von Bauchfell Chemo und normaler Chemo das Beste ist. Habt ihr Erfahrungen???? Was sollte man machen???? Ich will keine Zeit verstreichen lassen und habe sorgen das ich die falsche Wahl treffe. Könnt ihr mir Tipps geben wie Ihr behandelt worden seit und wie es euch jetzt ergeht. Vielen Dank euch allen und allen möglichste schnelle Gute Besserung.
Danke Oceanman

[Mosi-Bär]

Hallo Oceanman,

herzlich willkommen bei uns im Forum. Es ist gut, daß du den Weg hierher gefunden hast. Wir können dir mit Ratschlägen zur Seite stehen und unsere Erfahrungen können dir und deiner Mutter sicher weiterhelfen.

Wenn die Diagnose Eierstockkrebs feststeht und so wie ich das verstehe, tut sie das ja, dann ist die Standardchemo Carboplatin/Taxol genau das Richtige. Eierstockkrebs spricht im Allgemeinen sehr, sehr gut und schnell auf deise Chemotherapie an.

Mein Professor hat mir erklärt: "Eierstockkrebs kann gut austeilen, aber nur ganz schlecht einstecken. Mit der Standardchemo schmilzt er wie Butter in der Sonne!" und das hat sich vor 3 Jahren bei mir bestätigt.

Über Hyperthermie oder andere Chemoformen solltet ihr erst nachdenken, wenn die Standardchemo nicht den gewünschten Erfolg zeigen sollte oder es eines Tages ein Rezidiv gibt (was wir alle nicht hoffen!).

Ich will dir nichts Falsches sagen, aber so wie ich das in der Vergangenheit in diesem Forum verstanden habe, ist diese Bauchfellchemo bei Eierstockkrebs nicht angesagt, sondern vielleicht bei Bauchfellkrebs.

Ich selber hatte eine Peritonealcarcinose durch den weit forgeschrittenen Eierstockkrebs. Ich weiß ja nicht, ob das bei deiner Mutter auch der Fall war. Auf jeden Fall war es so, daß die Peritonealcarcinose (Bauchfellmetastasen) nach 3 Chemotherapien im CT nicht mehr nachweisbar waren und bei meiner großen OP nach der 4. Chemo war nichts mehr von den Metas zu sehen. Bei der OP wurde mein Bauchfell - soweit es geht - entfernt.

Das Ganze ist jetzt 3 Jahre her, Therapie: 4 x Chemo mit Carboplatin/Taxol, große OP, 2 x Chemo mit Carboplatin/Taxol. Seitdem ist bei mir alles in Ordnung, hatte noch kein Rezidiv und fühle mich sehr wohl und gesund, und dabei war bei mir das Stadium FIGO IV festgestellt worden.

Ich wünsche deiner Mutter, daß der Erfolg mit der Chemo auch bei ihr so groß ist wie damals bei mir. Alles Gute für euch und wenn du weitere Fragen hast, dann melde dich ruhig.

Liebe Grüße
Mosi-Bär

[Finesse]

Hallo Oceanman,
ich kann Mosi-Bär nur beipflichten. Du bist hier gut aufgehoben. Hier gibt es viele, die einen großen Erfahrungsschatz und konkretes Wissen haben. Sie werden sich sicher noch melden.
Sei erstmal willkommen hier.

Ina

[Christa Martina]

Hallo Oceanmann,


tut mir leid dass es deine Mutter erwischt hat.
Kann auch nur was Mosi-Bär schreibt beipflichten.

Ich will dir auch ein bißchen Mut machen!

Ich bin Jahrgang 50, und habe die Diagnose EK ende Dezember 2002 bekommen.
Ich habe nach OP, auch nur 6 Mal die Standard Chemo, Carboplatin / Taxol bekommen.
Seitdem geht's mir gut, kein Rezidiv! Am 23.12.2008 habe ich meinen 6. "Geburtstag " gefeiert.


Wünsche dir und deine Mutter viel Kraft und drücke euch die Daumen.

Liebe Grüsse, Christa

[kerdy]

Hallo Oceanman,
ich kannmich meinen "Vorrednerinnen" nur anschließen, ich habe mich vor meiner OP vor gut 5 Wochen sehr genau über alles informiert und das auch in der Klinik angesprochen. Mein Professor war sehr aufgeschlossen und interessiert, aber es ist tatsächlich so, daß Hyperthermie und Chemospülung im Bauchraum nicht bei der 1. Op angewendet werden, sondern im MOment nur bei Rezidiv Anwendung finden. So ganz ohne ist das nämlich auch nicht. Laut Aussage meines Professors gibt es bedauernswerter weise auch keine Studien mit Probandinnen, wo man schon bei der Erst-OP oben genannte Therapie gemacht hat. Er versucht es wohl schon seit einiger Zeit immer wieder diese Entwicklung voranzutreiben, aber die Spezialisten sind sich nicht ganz einig und die Pharmaindustrie hat es nicht nötig, weil sie ja ohnehin verdienen. Auch an einen Rezidiv, so zynisch das auch klingen mag.
Alles Gute für euch, ich drück die Daumen, daß tumorfrei operiert werden kann!
Kerdy