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  #1  
Alt 13.03.2006, 21:17
yvonnee1 yvonnee1 ist offline
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Registriert seit: 13.03.2006
Beiträge: 6
Standard Nierentumor in der Lunge

Hallo zusammen,
ich habe mich neu registriert, nachdem ich etwas in diesem Forum herumgeschnüffelt habe.
Am Montag wurde bei einer Lungenröntgenaufnahme bei meinem Vater ein faustgroßer Tumor auf der rechten Lunge festgellt.
Daraufhin kam er direkt Dienstag ins Krankenhaus, zu weiteren Untersuchungen, unter Anderem auch Bronchioskopie.
Dabei haben die Ärzte festgestellt, daß es sich wohl um einen Nierentumor handeln soll.
Mein Vater hatte vor 11 Jahren einen Nierentumor, ihm wurde eine Niere und die Gallenblase entfernt, ohne weiter Therapie..
Er ist immer regelmäßig zur Nachsorge gegangen, später freiwillig.
Wie kann ein Tumor so lange unentdeckt "schlummern". Hat jemand Erfahrung mit einer solchen Diagnose?
Die Ärzte meinten zuerst kein OP, der Befund sei zu groß, anschließend dann doch, jetzt wieder nicht.
Die Warterei macht wahnsinnig!
Der nächstliegende Lymphknoten ist stark vergrößert, was auch immer der heißen soll.
Ich habe große Angst,
hoffe jemand hier hat Erfahrungen.
Liebe Grüße
Yvonne
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  #2  
Alt 14.03.2006, 00:00
Benutzerbild von Rudolf
Rudolf Rudolf ist offline
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Registriert seit: 07.05.2003
Ort: fast im Taunus
Beiträge: 1.751
Standard AW: Nierentumor in der Lunge

Hallo Yvonne,
Metastasen eines Nierentumors können noch nach vielen, vielen Jahren auftreten.
Deshalb ist die regelmäßige Kontrolle lebenslang erforderlich. 5 Jahre nach der Operation sollte man, wenn zwischendurch nichts entdeckt wurde, einmal jährlich mindestens ein Stamm-CT machen lassen. Ein CT ist deshalb nötig, weil eine Röntgenaufnahme Lungenmetastasen sehr oft gar nicht anzeigt.
Was meinst Du damit, Dein Vater sei "regelmäßig zur Kontrolle" gegangen? Welcher Art war denn diese Kontrolle?

Wenn der nächstliegende Lymphknoten vergrößert ist, heißt das zunächst einmal, daß der Körper (genauer: das Lymphsystem) den Fremdkörper entdeckt und seine Abwehrmaßnahmen in Gang gesetzt hat.
Es kann aber auch heißen, daß in diesem Lymphknoten sich schon eine Metastase befindet. Denn die Tochterzellen eines Tumors werden am häufigsten über die Blutbahn und die Lymphbahnen verbreitet.
Ich hatte seinerzeit, vor fast 5½ Jahren, ein paar "grenzwertig vergrößerte" Lymphknoten, die mit dem Verschwinden der Metastasen sich wieder normalisierten.

Für die Nichtoperierbarkeit können verschiedene Gründe vorliegen. Ob die Größe wirklich eine Rolle spielt, weiß ich nicht. Dazu sollte sich ein erfahrener Lungenfacharzt, ein Pulmologe oder ein Chirurg aus der Thoraxchirurgie äußern.
Ich kann mir eher vorstellen, daß der Tumor in der Nähe der Aorta liegt, so daß eine saubere Trennung sehr schwierig oder unmöglich wird. Denn die Aorta darf auf keinen Fall verletzt werden.

Wurden auch die anderen Untersuchungen durchgeführt, die Aufschluß über evtl. weitere Metastasen geben?
Wichtig für eine vollständige Diagnose sind auch ein Skelettszintigramm und ein Schädel-MRT!
Liebe Grüße
Rudolf
__________________
Ich habe Krebs - aber ich bin gesund!
(Nieren-Op. Nov. 2000, Mistel seit Sept. 2001, anfangs >15 Lungenmetastasen, seit 2003 noch eine, seit 2006 ruhend, 2018 operativ entfernt)

Ich kämpfe nicht gegen den Krebs, sondern für das Leben.
Nein, ich kämpfe nicht, ich lebe!
Mein Krebs ist nicht mein Feind, er ist Teil meines Körpers. Ich will ihn verstehen.
Angst ist Gift für den Körper . . . . . und noch mehr für die Seele.
Entscheiden Sie sich für das Leben, sagte eine Psychologin . . .
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  #3  
Alt 14.03.2006, 00:18
yvonnee1 yvonnee1 ist offline
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Registriert seit: 13.03.2006
Beiträge: 6
Standard AW: Nierentumor in der Lunge

Hallo Rudolf,
danke für deine Antwort.
Er ist nach 5 Jahren einmal jährlich zu seinem Urologen gegangen, der dann CT vom Bauch und ne Röntgenaufnahme der Lunge gemacht hat.
Jetzt, nach über 10 Jahren sah er keine Notwendigkeit mehr für eine Röntgenaufnahme.
Mein Vater wollte gerne eine Ct-Aufnahme des Kopfes, das wollten die Ärzte jedoch nur bei begründetem Verdacht machen.
Der Tumor ist in die zweite Verästelung der Luftröhre gewachsen.
Der Arzt meinte: Wir haben einen großen Befund. Was auch immer das heißen soll.
Die Prognosen für Lungenkrebs sind ja nicht sehr gut, wegen der meist späten Diagnose/Erkennung.
Ändert sich das, wenn ein Nierentumor in der Lunge sitzt?
Wo kann man Spezialisten finden?
Liebe Grüße
Yvonne

Geändert von yvonnee1 (14.03.2006 um 00:47 Uhr)
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  #4  
Alt 15.03.2006, 13:11
Benutzerbild von Rudolf
Rudolf Rudolf ist offline
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Ort: fast im Taunus
Beiträge: 1.751
Standard AW: Nierentumor in der Lunge

Hallo Yvonne,
die Häufigkeit der Kontrolle entspricht der allgemein gültigen Auffassung, nicht aber die Art der Untersuchung. Hier wissen die meisten Ärzte, daß zur Kontrolle der Lunge ein CT unerläßlich ist, weil man auf der Röntgenaufnahme die Lungenmetastasen einfach nicht sieht. Das war bei mir so, das war bei Ulrikes Mann Jürgen so, und das haben viele andere hier schon geschrieben.
Aber anscheinend wissen es noch nicht alle Ärzte.
Bei jedem Nierenzellkarzinom besteht der "begründete Verdacht" auf Metastasen der Lunge, der Leber, der Knochen, der Nebennieren, der anderen Niere, der Hirns - in dieser Reihenfolge. Nur ein Teil davon kann durch ein Bauch-CT gefunden werden.
Bei Ärzten ist bekannt (sollte bekannt sein!), daß beim Nierenzellkarzinom Metastasen auch nach 10 oder 20 Jahren noch auftreten können. Man ist nie mehr sicher davor, man hat gewissermaßen "lebenslänglich". (Womit ich aber keinesfalls sagen will, daß Krebs eine Strafe ist!)
Eine "Notwendigkeit" für eine Röntgenaufnahme bestand nie, vielmehr bestand die Notwendigkeit eines Lungen-CT. Man hätte doch sehr einfach ein Stamm-CT (Thorax + Bauch) machen können. Das dauert nur 1 Minute länger.

Jetzt, wo ein Tumor in der Lunge ist, sind ein Skelettszintigramm und Schädel-MRT dringend erforderlich. Ohne alle diese Untersuchungen ist die Diagnose unvollständig! Das ist ärztliche Meinung, der ich mich anschließe.
Die Prognose des Lungenkrebses kann man nicht auf die des Nierenzellkarzinoms übertragen. Wobei die Behandelbarkeit der Metastasen je nach Lokalisation unterschiedlich sein kann.

Die "zweite Verästelung" der Luftröhre könnte (nach meiner Vorstellung) heißen, daß der Tumor ziemlich zentral liegt und ein ganzer Lungenflügel entfernt werden müßte. Und da der rechte sowieso der größere ist, wäre das wirklich eine sehr schwere Entscheidung. Das könnte auch mit dem "großen Befund" gemeint sein. Laßt Euch das von einem Arzt erklären.

Lungenfachkliniken gibt es bei Heilbronn (Löwenstein), in Wiesbaden, weitere findest Du sicher über Google. Erfahrene Urologen, Onkologen, Chirurgen gibt es sicher in jeder Uni-Klinik und in anderen großen Krankenhäusern.

In dieser Situation, wenn der Tumor also nicht operiert werden kann, ist zu überlegen, ob die IMT (Immun-Chemotherapie) eine reale Möglichkeit darstellt. Allerdings ist sie sehr belastend und der Patient sollte in sehr gutem Allgemeinzustand sein. Was meinen Eure Ärzte?

In dieser Situation ist aber auch zu überlegen, ob eines der neuen Medikamente infrage kommt, Nexavar (Sorafenib) oder Sutent, die zwar in Deutschland vorerst noch nur in Studien angewendet werden, aber da sie in den USA bereits zugelassen sind, relativ leicht zugänglich sind. Diese Medikamente werden als Tablette gegeben. Studien werden meist in Uni-Kliniken durchgeführt.
Ich wünsche Euch, daß Ihr eine reale Möglichkeit findet.
Liebe Grüße
Rudolf
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Geändert von Rudolf (15.03.2006 um 13:30 Uhr)
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  #5  
Alt 16.03.2006, 15:07
yvonnee1 yvonnee1 ist offline
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Registriert seit: 13.03.2006
Beiträge: 6
Standard AW: Nierentumor in der Lunge

Hallo Rudolf,
nach bangem Warten hat sich herausgestellt, daß die Probe der ersten Bronchioskopie nicht verwertbar war, da sie aus totem Gewebe bestand. (Die Ärzte haben das nicht bewertet, sondern gesagt, es deute lediglich darauf hin, daß dieser Teil des Tumors alt sei).
Also wurde gestern erneut eine Bronchioskopie gemacht, diesmal aus einer tieferen Stelle des Tumors.
Jetzt durfte mein Vater erstmal nach Hause.
In der Diagnoseschrift steht die Tumorklassifizierung "bildgebend" T4N3Mx.
Der behandelnde Arzt hat angedeutet, daß sie jetzt wieder völlig im Unklaren sind und nicht wissen, ob es wirklich von der Niere kommt, oder nicht doch ein Bronchialkarzinom ist....
Falls es von der Niere kommt, würde eine Therapie mit Interferon in Frage kommen.
Ergebnis erst Montag oder Dienstag.
Mein Vater ist in einem sehr guten gesundheitlichen Zustand. Lediglich der CRT-Wert, die Leukozyten und der BSG-Wert sind erhöht ( was wohl durch den Tumor zu begründen ist).
Die Warterei macht uns alle wahnsinnig... Und natürlich die Machtlosigkeit.
Als Laie machen die Ergebnisse, die man bei der Suche im Internet bekommt keinen Mut. Die Ärzte wollen sich auf nichts festlegen, die Situation ist zum Verzweifeln.
Ich danke dir für deine Antworten.
Liebe Grüße
Yvonne
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