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  #1  
Alt 06.03.2010, 00:17
Leylos Leylos ist offline
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Registriert seit: 05.03.2010
Beiträge: 3
Standard Metastasen nach Brustkrebs

Hallo zusammen,

ich bin neu hier. Auf meiner Suche nach Infos über Metastasen nach Brustkrebs bin ich auf dieses Forum gestoßen. Meine Mutter, jetzt 59 Jahre alt, hatte vor ca. 10 Jahren Brustkrebs, dann vor ca. 4 Jahren Eierstockkrebs. Ihr wurden damals sowohl eine Brust abgenommen als auch die Eierstöcke entfernt.

Als sie dann im Januar plötzlich über heftige Rückenschmerzen und über Verstopfung, Übelkeit und Erbrechen und Rumoren im Bauch klagte, kam nach vielen Untersuchungen heraus, dass sie einen Darmverschluss, einen gebrochenen und zwei angeknackste Wirbel in der Wirbelsäule, Aszites, Metastasen im Bauchfell, im Darm und in den Knochen hat. Der Darmverschluss wurde sofort operiert, jetzt soll wegen der Metastasen die Chemotherapie beginnen.

Von heute auf morgen hat sich das ganze Leben verändert. Meiner Mutter geht es sehr sehr schlecht, sie liegt zu 80 % im Bett, weil sie durch den gebrochenen Wirbel starke Schmerzen hat und sich kaum noch bewegen kann. Bei dem Befundgespräch am Montag war ich dabei, und die Ärztin hat - im Beisein meiner Mutter - alles offen ausgesprochen, also welcher Befund vorliegt, dass sie keine Chance auf Heilung hat und die jetzt anzuwendende Therapie zur "Lebensverlängerung" und Linderung der Schmerzen dient, wobei sie nicht wisse, ob es überhaupt was bringt und wie lange.

Erläuternd muss ich sagen, dass wir türkischer Herkunft sind und meine Mutter - Gottseidank ?? - Fachbegriffe nicht versteht. Sie hat lediglich die "Knochenmetastasen" aufgefangen und fragte mich, was das heißt, weil sie ja "Knochen" versteht. Da musste ich es ihr sagen. Aber über den Rest habe ich mich ausgeschwiegen.

Ich weiß nicht, ob ich das richtig gemacht habe, einerseits denke ich, hat jeder das Recht zu wissen, wie es um ihn steht, andererseits ist sie im Moment - psychisch - so down, dass ich sie nicht noch viel mehr belasten wollte. Sie sagt immer, sie wird nicht mehr geheilt werden und hat auch schon - wie ich erfahren habe - angefangen, sich von Verwandten in der Türkei am Telefon zu verabschieden. Wir wissen nicht, wie wir uns ihr gegenüber verhalten sollen, denn weder wissen wir, wie es weiter geht, noch wollen wir mit "übertriebener Fürsorge" ihr noch mehr Angst machen.

Was würden Sie uns raten?

Vielen Dank im voraus
Leyla
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  #2  
Alt 06.03.2010, 08:43
sissy sissy ist offline
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Registriert seit: 26.04.2007
Ort: Österreich
Beiträge: 384
Standard AW: Metastasen nach Brustkrebs

Liebe Leyla,
ich würde mit deiner Mutter schon offen reden, weil der Betroffene weiss sehr genau, wie es um ihn steht. Ich denke, dass auch deine Mutter euch vielleicht schützen möchte.
Es weiß auch niemand, wie eine Therapie wirkt und wie lange man noch Zeit hat.
Wichtig ist, dass man die Hoffnung nicht aufgibt. Meist gibt es auch Rückschläge und dann wieder postitives.
Ich denke, ihr könnt es miteinander schaffen, dass ihr noch eine schöne Zeit habt, mit all den Kämpfen, den Hoch und Tiefs.

Alles Gute und liebe Grüße an deine Mutter

Sissy
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  #3  
Alt 06.03.2010, 18:11
Benutzerbild von Annie44
Annie44 Annie44 ist offline
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Registriert seit: 07.05.2009
Ort: NRW
Beiträge: 55
Standard AW: Metastasen nach Brustkrebs

Liebe Leyla,

das tut mir leid für deine Mutter, so wie für dich. Da du deine Mutter selbst am besten kennst, denke ich dass du da schon automatisch das richtge machst. Raten kann ich dir nur, das zu tun was du vor dir und vor ihr verantworten kannst. Also so wenig wir möglich lügen, aber die WAhrheit auch nicht noch schlimmer machen, als sie schon ist. So habe ich es bei meinem Schwiegervater damals auch gemacht. Ich denke mal, die Betroffenen (in dem Fall deine Mutter) wissen meistens ziemlich genau Bescheid, sie haben ein Gefühl dafür.

Alles Gute wünscht

Annie
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  #4  
Alt 06.03.2010, 19:40
Benutzerbild von ängel
ängel ängel ist offline
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Registriert seit: 23.03.2009
Ort: Schweden Kolmården
Beiträge: 1.056
Standard AW: Metastasen nach Brustkrebs

Liebe Leyla,
das ist natürlich schwer für dich und deine Mum. Schön, dass du deiner Mutti so hilfst, und wenn du nur mit zu den Ärzten gehst.
Wenn deine Mum nicht direkt danach fragt, was die Ärztin sagt, also eine genaue ûbersetung haben will, würde ich, so lange sie psychisch so labil ist, nicht precis sagen, dass die Krankheit unheilbar ist.
Sollte es nicht besser werden merkt sie sicher genau wie es um sie steht, aber manchmal , und nicht so selten , geschehen Wunder, wie wir hier schon gelesen haben, und dann hast du sie vielleicht zu früh geängstigt.
Natürlich bleibt es immer noch deine Entscheidung, weil du am besten weisst, wie sie die Worte der Ärztin verkraftet.
Ich wünsch eiuch beiden viel Kraft
Ängel
__________________
Ängel
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  #5  
Alt 12.03.2010, 11:16
Leylos Leylos ist offline
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Registriert seit: 05.03.2010
Beiträge: 3
Standard AW: Metastasen nach Brustkrebs

Hallo,

vielen Dank für die lieben Antworten. Ich war jetzt länger nicht im Forum, entschuldigt bitte, dass ich jetzt erst antworte. Es ging jetzt drunter und drüber, meine Mutter liegt nämlich wieder im Krankenhaus. Es geht ihr jetzt leider immer schlechter. Am Montag und am Dienstag hatte sie akute schwere Atemnot und Herz-Kreislauf-Probleme wegen schwerem Kaliummangel; sie wurde auf die Intensivstation verlegt; nach weiteren Untersuchungen gestern wurde festgestellt, dass sie jetzt auch noch Wasser in der Lunge hat. Es soll heute abgesaugt werden.

Mit der eigentlich geplanten Chemotherapie konnte aufgrund des schlechten Allgemeinzustands noch nicht begonnen werden. Ich weiß einfach nicht mehr weiter und könnte den ganzen Tag nur noch heulen. Meine Mutter sagte mir gerade am Telefon, dass das nichts mehr wird mit ihr und wir uns auf alles gefasst machen sollen.

Viele liebe Grüße
Leyla
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  #6  
Alt 12.03.2010, 12:42
Lale78 Lale78 ist offline
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Registriert seit: 28.10.2009
Ort: NRW
Beiträge: 105
Standard AW: Metastasen nach Brustkrebs

Liebe Leyla,

ich weiß nicht was ich sagen könnte um dich zu trösten und dir mut zu machen. Ich wünsche dir und deiner Familie viel Kraft.

LG Lale
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  #7  
Alt 16.04.2010, 00:12
Leylos Leylos ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 05.03.2010
Beiträge: 3
Standard AW: Metastasen nach Brustkrebs

Hallo zusammen,

ich melde mich nach nun längerer Zeit wieder, denn wir haben leider am 20.03. unsere Mutter verloren. Es ging alles sehr schnell, sie war die letzten zwei Wochen im Krankenhaus. Mit der eigentlich geplanten Chemo-Therapie konnte noch nicht einmal begonnen werden. Die Ärzte sagten uns am Donnerstag, den 18.03., dass sie nun nichts mehr für sie tun können und gerade an dem Tag, als wir sie nach Hause holen wollten, also am Samstag, ist es passiert. Sie hörte einfach auf zu atmen, als wir, die ganze Familie, bei ihr waren.

Ich bin so unsagbar traurig und kann meine Gefühle kaum beschreiben. Ich weiß, dass viele User in diesem Forum Trost und Hilfe bei ihrer eigenen Krankheit oder der ihrer Verwandten oder Bekannten suchen. Ich will auch niemanden entmutigen. Im Gegenteil:

Jezt im Nachhinein denke ich, dass viele Versäumnisse sowohl der Ärzte als auch meiner Mutter selbst vorlagen. Meine Mutter hatte z.B. schon seit ca. einem Jahr dieses Rumoren im Bauch und ständig diese Übelkeit, aber die Ärzte sagten, sie hätte irgendwelche Bakterien. Wäre sie gründlicher untersucht worden, hätte man vielleicht feststellen können, dass sie Metastasen im Bauchraum, d.h. im Bauchfell und im Darm hat und dass dieses Rumoren von einem Darmverschluss herrührte. Vielleicht hätte man da noch etwas machen können.

Vielleicht bilde ich mir das auch nur ein, vielleicht kommt einfach alles so, wie es kommen soll. Aber meine Mutter erzählte mir z.B. auch erst nach der OP des Darmverschlusses, dass sie so einen komischen Knubbel im unteren Bauchraum hatte, und dass sie sich schon gedacht hatte, dass dort etwas nicht stimmt. Bis dahin hatte sie das nie erwähnt; ansonsten hätte ich sie sofort zu allen möglichen Ärzten geschleppt.

Was ich damit sagen will ist, dass ich alle Betroffenen bitten will, jedes noch so kleine Symptom zu beachten und dem nachzugehen. Meine Mutter ging damals, als sie den Brustkrebs bekam, auch erst zum Arzt, als der Tumor schon fast so groß war wie ein halbes Ei. Da war natürlich auch schon alles zu spät, so dass ihr die Brust abgenommen werden musste.

Gerade wenn man schon mal Krebs hatte, sollte man noch mehr auf seinen Körper achten und Symptome ernst nehmen. Das Leben ist einfach zu wertvoll.

Viele Grüße

Leyla
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  #8  
Alt 16.04.2010, 12:20
Benutzerbild von Annedore
Annedore Annedore ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 28.03.2009
Ort: München
Beiträge: 509
Standard AW: Metastasen nach Brustkrebs

Liebe Leyla,

es tut mir sehr leid, dass Du Deine Mutter innerhalb so kurzer Zeit verloren hast. Deine Mutter ist ihren Weg gegangen in der Art, wie es ihr persönlich entsprochen hat. Das muss man als Angehöriger akzeptieren, auch wenn es sehr schwer fällt, denn ein anderer Weg wäre ja auch möglich gewesen.

Aber diese ganzen Gedanken, die mit wenn und aber beginnen solltest Du versuchen wegzuschieben und Dir lieber vorstellen, dass Deine Mutter jetzt ihren Frieden gefunden hat.

Liebe Grüße
Annedore
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