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Alt 21.06.2003, 23:55
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Standard Die dümmsten Sprüche (zum dranhängen)

Hallo an alle Krebspatienten (nicht nur Brustkrebs),

als BK-Betroffene ärgerte (oder wunderte!?) ich mich schon oft über absolut dumme Sprüche.
Egal ob Verwandte, Bekannte, Freunde oder völlig Außenstehende.

Deshalb würde ich von euch gerne erfahren, welche *dümmsten* Sprüche ihr bereits hören musstet und wie ihr damit umgeht bzw. umgegangen seid.

Bitte beteiligt euch rege an dieser kleinen Umfrage, ja? :-)

Dann fange ich mal mit den dümmsten Sprüchen an:

Am Tag der endgültigen Diagnose wurde ich gefragt, ob ich denn auch ausreichend versichert sei. Eine Beerdigung sei doch so horrend teuer...
(Das war meine liebe Mutter):-(

Am anderen Tag lief meine Schwester zu ihrem Frauenarzt, um eine Mammographie-Überweisung zu bekommen. Schließlich hatte sie ja sooooo Angst, auch Krebs zu haben.
(Das hat sie mir auch soooo gesagt).

Als mir nach der ersten Chemo die Haare ausfielen und ich dies weinend mitteilte, hieß es nur: Och, deine Perücke ist doch ganz große Klasse. Ich wäre froh, wenn ICH DIE aufsetzen könnte.
(Ha ha ha)

In den ersten Monaten nach der Diagnose begann in meinem Umfeld eine regelrechte *Jagd* auf weitere Brustkrebsfälle; das heißt, auf einmal kannten ganz viele andere Betroffene.
(hmmm, wo kamen die bloß alle her?)

Dann bekam ich so tolle Mitteilungen, wie:
die Frau XY hat ja auch noch 5 Jahre damit gelebt und die Frau YZ noch 8 Jahre. Brauchst also nicht zu verzweifeln....
(Toll, dann sterbe ich also erst mit 53 oder 56).;-)

Als ich einmal von der Krankengymnastik kam, traf ich eine Nachbarin. Ich erzählte ihr davon und auch, wie gut mir die Schultermassage getan hätte (diese Massage hat die Therapeutin FREIWILLIG gemacht, wegen schwerer Verspannungen auf der operierten Seite).
Die Reaktion der Nachbarin war Neid! Purer Neid!
SIE würde auch so gerne mal Massagen verschrieben bekommen, hätte aber keine Chance für eine Verordnung.
Ich habe ihr dann frech geantwortet, sie bräuchte doch bloß Krebs bekommen.;-)
Dann wäre die Verordnung kein Problem...
Das Gesicht von der Frau hättet ihr sehen mögen; köstlich, einfach köstlich...;-)

Nach der Brust-Amputation erhielt ich im Krankenhaus die Erstversorgung (BH und Prothese).
Zu Hause angekommen (es war sehr warm und ich trug nur den BH und ein T-Shirt drüber) wurde ich gefragt, ob ich TATSÄCHLICH nur noch eine Brust hätte. Es sei ja gar nichts zu sehen....
(Ach neeee, wahrscheinlich wollten alle einmal gucken, wie eine Brustamputierte denn aussieht).

Ein anderes Mal wunderte man sich, dass ich ja immer noch lachen könne; sie (die Besucher) würden das im eigenen Erkrankungsfall bestimmt nicht können.
(Na toll, die wissen also im Voraus, wie sie reagieren würden. Komisch, dafür war und bin ich wohl zu dumm. Ich konnte mir nämlich als Gesunde noch nicht einmal so eine Diagnose vorstellen, geschweige denn meine Reaktion darauf).

An einem besonders heißen Tag schwoll der betroffene Arm an (Lymphödem). Als ich das erwähnte, kam die Gegenfrage. "Aber sonst geht es dir ja wohl gut, nicht wahr?". (GRRRRR...NEIN, es ging mir NICHT gut an diesem Tag).

Was die psychische Belastung einer Krebskranken angeht, da sage ich überhaupt nichts mehr.
Weil....ich soll ja immer brav POSITIV denken und nicht von Ängsten reden. (Ja ja, ich denke positiv, aber eben nicht immer).

Inzwischen ist mein Umfeld sehr ruhig geworden. Kontakte sind nur noch selten und wenn...dann meist telefonisch.
Das geht dann ungefähr so ab:
"Hallo! Das ist aber schön, dass du zu Hause bist".
(Anders ausgedrückt: Hallo! Mannomann, du lebst ja immer noch!) ;-)

Meine Ärztin hat am Anfang der Therapien gesagt, Krebskranke (ALLE!) würden eine übersensible, aber RICHTIGE "Antenne" für ihre Mitmenschen kriegen. Das hätte nicht nur Nachteile, da....diese "Antenne" treffsicher falsche von wahren Freunden unterscheiden würde.
RECHT HAT SIE. :-)

So, nun seid ihr dran.
Bin gespannt auf eure *dümmsten Sprüche*.

Liebe Grüße
Norma
 

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