Boost-Bestrahlung

[Gigi]

Hallo an alle,

ich habe im "Chemo-Taxotere-Thread" festgestellt, dass das Thema "Boost-Bestrahlung" für einige interessant sein dürfte und möchte hier kurz meine Erfahrung schildern und diejenigen bitten, die sich mit dem Thema auskennen, es doch für diejenigen zu erklären, denen OP und Bestrahlung bevorstehen.

Also in Kürze: Ich wurde Ende 2004 brusterhaltend operiert, bekam anschließend 4x AC-Chemo und dann noch 25 Bestrahlungen der linken Brust (Lymphknoten waren nicht befallen). Die 5 vorgesehenen Boost-Bestrahlungen (also Bestrahlungen gezielt auf die Ex-Tumorstelle) konnten nicht durchgeführt werden, weil man nach erfolgter OP nicht mehr feststellen konnte, wo das Tumorbett war. Da hätte lt. Aussagen der Strahlenabteilung bei der OP eine Markierung gesetzt werden müssen. Da dies unterlassen worden war, könne man nicht mehr "auf den Punkt" bestrahlen. Die Operateure wussten nichts davon, dass da etwas hätte markiert werden müssen. Nunja, es hieß die Boost-Bestrahlung bringe nicht unbedingt eine zusätzliche Sicherheit und ich ließ mich beruhigen. Nur kam leider Ende 2005 ein Rezidiv an gleicher Stelle im Narbengewebe. Wahrscheinlich war ich zu vertrauensvoll und gutgläubig.

Ich möchte nun nur gerne, dass alle für die es vielleicht wichtig sein könnte, rechtzeitig mit ihren Ärzten dieses Thema abklären können. Vielleicht kennt sich jemand weitergehend damit aus.

Liebe Grüße, Gigi

[Andrea 76]

Hallo,

das macht ja richtig Mut.
Hatte heute meine erste Bestrahlung und erfahren, dass man keinen Boost machen kann, da die Markierungen fehlen. Dabei fand die OP in einem Brustzentrum statt. Da werde ich wohl nochmal ein paar Gespräche führen müssen. Danke Gigi für den Ratschlag.

Verunsicherte Grüße
Andrea

[Schmetterling]

Hallo Andrea

Ich bin im August 04 an BK erkrankt. Hatte 12x Chemo und 30 Bestrahlungen, wovon 5 direkt auf die Tumorstelle erfolgt sind. Ich hatte keine Markierung von der genauen Tumorstelle, sondern wurde am Anfang einfach gefragt, wo der Tumor wohl gelegen sei. Dies wissen wir ja ungefähr und bei mir hat sich wie ein innerliches Loch nach der Brustamputation an dieser Stelle gebildet. Ich habe nicht mit diesen zusatzbestrahlungen gerechnet, aber im Nachhinein finde ich, man sollte nichts unversucht lassen. Rede mit den Verantwortlichen.

Bis heute bin ich ohne Rezidiv und befinde mich in einer Herceptin-Kur, da mein Tumor HER2 positiv ist.

machs gut
Gabi

[Gigi]

Liebe Andrea,

ich wollte hier wirklich niemanden verunsichern oder Angst machen. Mein Verlauf ist nur einer von vielen Möglichkeiten. Also bitte nicht den Kopf hängen lassen , aber rede auf alle Fälle mal mit deinen Ärzten, denn man sieht ja, dass es wie Gabi beschreibt, schlimmerweise überall anders gehandhabt wird. Der Patient müsste wirklich selbst Mediziner auf allen Gebieten sein. Ich wollte einfach dieses Thema bekannt machen, damit andere die Möglichkeit haben, sich schlau zu machen, evtl. rechtzeitig eingreifen zu können und sich ggfs. an eine andere Klinik zu wenden.

Viele liebe Grüße, Gigi