Gibt es hier Frauen die ohne Chemo und Bestrahlung genesen sind?

[ottilie378@yahoo.de]

Guten Morgen,
mich würde es interessieren, ob jemand von Euch Chemo und Bestrahlung abgelehnt hat und wie er damit umgegangen ist.
Ich möchte halt nur die OP durchführen lassen (Mastektomie) und dann nichts mehr. Natürlich vorausgesetzt, dass keine weiteren Metastasen gefunden werden.
Danke für Eure Antworten.
Liebe Grüße
brigitte
Danke für Eure bisherigen Antworten. Werde auf jeden Fall abwarten bis der histologische Befund da ist und dann entscheiden.
Da ich aber noch 14 Tage bis zur OP Zeit habe, will ich diese nutzen so viele Informationen wie möglich zu bekommen. Nach der OP könnte meine Zeit für Recherchen wesentlich geringer sein.
LG

[claudia8]

Hallo Brigitte,

ich hatte beides nicht. Allerdings nicht abgelehnt, sondern es wurde mir gar nicht angeboten, da mein Tumor G2 war, keine Metas, die Wächterlymphknoten frei waren und ich eine Amputation der Brust bekommen hatte.
Ein Jahr später liess ich mir auf eigenen Wunsch mit 43 die Eierstöcke entfernen, da ich unbedingt Arimidex für 5 Jahre nehmen wollte und war gerade erst zur Nachsorge, das Ergebnis:

seit über 8 Jahren rezidivfrei!!


Ich würde aber unbedingt auf das Hören was dir die Ärzte raten und es hängt natürlich auch von deinem Tumormakern ab, ob eine Chemo/Bestrahlung sinnvoll ist oder nicht.
Notfalls würde ich verschiedene Arztmeinungen einholen, wenn du dir unsicher bist.

Liebe Grüsse und alles Gute für deine Entscheidung

Claudia

[bobbele]

hallo brigitte,

warum wartest du nicht erst einmal ab, was bei der op herauskommt und entscheidest dann?

höchstwahrscheinlich ist eine bestrahlung nach masektomie sowieso nicht nötig - und ob dir eine chemo angeraten wird, weißt du auch noch nicht.

lg + auf die für dich richtige entscheidung
sibylle

[Ilse Racek]

Zitat von Strandmuschel

Für mich wäre das nichts

Hallo Gabi, mir geht es wie Dir.

Gleichwohl ist meine Haltung dazu durch zwei starke Eindrücke beeinflusst: Einmal habe ich im Freundeskreis ein solches Verhalten erlebt, das dann sehr schlimm geendet ist

Dann gab es vor nicht all zu langer Zeit - in verschiedenen Sendern wiederholt ausgestrahlt - eine TV Sendung, in der Betroffene total freimütig über fehlgeschlagene Alternativ-Behandlungen berichtet haben.

Dass "Verweigerungen" gegenüber der Schulmedizin in einigen Fällen auch erfolgreich waren, wurde selbstverständlich in die Berichterstattung mit eingeflochten.

[launi.de]

Hallo,

ich denke auch,warte das histologische Ergebniss ab! Denn sollte der Tumor Hormonnegativ sein oder Her2 positiv, sieht das Blatt doch ganz anders aus und vorallem ernster! Vielleicht hast Du ja das Glück und es ist nur ein G1, keine Lymphknoten befallen...
Dann kann man sich noch Gedanken machen,was will ich?

Lg launi

[Mary-Lou]

Zitat von Ilse

Dann gab es vor nicht all zu langer Zeit - in verschiedenen Sendern wiederholt ausgestrahlt - eine TV Sendung, in der Betroffene total freimütig über fehlgeschlagene Alternativ-Behandlungen berichtet haben.

Ilse, ich will ja nicht unken, aber immerhin konnten sie noch berichten . . .

Hallo Ottilie378 (nachträglich abgeändert), ich denke, Du solltest jetzt einfach mal abwarten bis Du mehr Untersuchungsergebnisse hast bevor Du die Pferde scheu machst. Natürlich reisst sich kein Mensch um eine Chemo und natürlich wären wir alle hier, die eine Chemo bzw. Bestrahlung hinter sich gebracht haben, froh, sie hätten auf diese Erfahrung verzichten können. Aber für mich wäre es wie ein Spiel mit dem Feuer und immerhin könnte der Hauptgewinn unser Leben sein . . .

Ich hatte übrigens auch eine beidseitige Mastektomie und Chemo und Bestrahlung - ein entweder oder stand nie zur Debatte aufgrund der Tumordaten. Das war übrigens im Jahr 2006 und mich gibt es immer noch bei guter Gesundheit

Manches Mal ist das Einholen einer zweiten Meinung dann auch sehr entscheidungsfördernd bei der weiteren Vorgehensweise.

Dir die richtige Entscheidung für Dich persönlich wünschende Grüße

[Cecil]

Zitat von Strandmuschel

....
Entscheidet sich jemand für die Schulmedizin, ist alles in Ordnung ... so sind wir es ja gewohnt. Entscheidet sich aber jemand für die Alternativtherapie, gilt man als "Verweigerer" und hat letztendlich dann selber Schuld, wenn keine Heilung passiert.

Ich bin ja selber immer hin- und hergerissen und so ganz ohne Schulmedizin ist nicht mein Ding. Aber ich merke schon, wie sich das verändert und ich auch zunehmend mehr Vertrauen in die Alternativmedizin bekomme. ......

(Zunächst bitte ich um Entschuldigung für meine Einmischung, aber in diesem thread lese ich von Anfang an mit und rufe mir dauernd zu:'Schreib nichts, misch dich nicht ein ...' Der Hang war dann doch stärker.)

Zum Zitat:
Ich würde es so formulieren, dass die "Verweigerer" bei klarem Verstand und hoffentlich gut informiert eine selbstbestimmte Entscheidung getroffen haben. Dann aber sollten sie bitteschön auch dazu stehen und mit den Konsequenzen leben. (Bis sie sich besinnen.)

Ich finde es teilweise beruhigend, dass es bei den sog. soliden Tumoren (also denen, an denen man theoretisch rum schnippeln kann, wie dem BK) in frühen Stadien und bei bestimmten, diagnostisch günstigen Ausgangssituationen nach ärztlicher Beratung grundsätzlich möglich ist, nur zu operieren und weitere medizinische Interventionen vom weiteren Verlauf abhängig zu machen.

Wer wissen will, was er letztendlich dann doch bereit wäre auf sich zu nehmen, wenn ihm dazu geraten wird, muss sich - rein hypothetisch!!! - nur mal vorstellen, er hätte einen Krebs erwischt, bei dem es nichts zu schneiden und auch nichts heilpraktikerisch (im Grunde nicht einmal begleitend) zu therapieren gibt. Einen Blutkrebs zum Beispiel.

[suze2]

liebe ottilie, ich denke, dass es auf die art des tumors ankommt.

nicht immer wird chemo und/oder bestrahlung empfohlen und meist kannst du auch ganz gut erfahren, was der benefit ist. also - mir wurde jedenfalls ganz klar gesagt, dass mit chemo nach 10 jahren eben deutlich mehr frauen leben als ohne chemo. jetzt genau mit meinem damaligen tumortyp.

die chemo ist jedenfalls eine mächtige medizin und mir war klar, dass ich alle register ziehen will.

ich finde, dass du so eine entscheidung aber erst sinn macht, wenn du weißt, wie deine tumordaten aussehen.
weil es eben schon ein unterschied ist, ob man bei einem kleinen G1 tumor ohne chemo auskommt oder mit einem triple negativ G3 (den hatte ich). insofern: erstmal abwarten, das ist vielleicht das schwerste: warten auf die ergebnisse.

alles gute!
suze

[Ilse Racek]

Zitat von Mary-Lou

ich will ja nicht unken, aber immerhin konnten sie noch berichten . . .

den Einwand find ich gut und könnte fast zu weiterem Hinterfragen anregen....aber gesetzt den Fall man könnte in Erfahrung bringen, dass es den Betroffenen sehr gut geht oder gar das Gegenteil . würde das bei der Entscheidungsfindung nützen

Bei Dir wars 2006.....bei mir 2002 ..... ich hab' hier'n absolut irren Ingwer-Tee aufgebrüht bereitstehen.....lass' uns anstoßen

Dankenswerterweise derzeit keine Entscheidung treffen müssende Grüße

[Hildegard H.]

hallo, ich wurde vor 15 (!!) Jahren an einem Karzinom der Bauchspeicheldrüse (4 cm) operiert. Es wurden 35 Lymphknoten entfernt, wovon 1 befallen war. Ich habe damals am 2. Tag wegen völliger Unverträglichkeit die Chemo abgebrochen, Bestrahlung gar nicht erst begonnen. Lt. ärztlicher Aussage gab man mir damals nach dem Abbruch der Chemo noch 4 Wochen Überlebenszeit! Nun, ich lebe immer noch und gedenke das noch weiter zu tun. Ich weiss nichob ich heute noch einmal den Mut dazu hätte, aber viele Patienten, die ich damals kennenlernte -ja eigentlich alle - sind inzwischen längst verstorben. Eine solche Entscheidung kann man auch nur ganz für sich allein treffen.

[karatina]

Guten Abend ottilie378@yahoo.de,

Deine Frage heisst ja, ob es hier Frauen gibt, die ohne Chemo und Bestrahlung genesen sind.
Einige Frauen haben Dir da ja schon geantwortet. Du hast in Deiner Fragestellung nicht danach differenziert, ob überhaupt eine Chemo, eine Bestrahlung von ärztlicher Seite empfohlen wurde.

Nun möchte ich Dir gerne die Erfahrung meiner 1997 verstorbenen Schwester (blutsverwand korrekt: Base) mit der ich zusammen aufgewachsen bin mitteilen.

Theresia war Mutter zweier kleinen Jungs, als sie 1994 an BK erkrankte. Sie hatte eine gute Prognose, war hormonpositiv und keine Lymphknoten befallen. Alles war nach der OP gut. Einzig die Chemo und Bestrahlung sollte sie noch machen.Und die AHT.

Um es abzukürzen: Therry hat keine Chemo, keine Bestrahlung und keine AHT gemacht. Lieber ist sie nachts um 12.00 um die alten Eichen getanzt und hat ihrem AlternativHEILER viel Geld " geschenkt".

Nunja.. wie gesagt, sie verstarb am 23.11.1997 im Alter von nur knapp 39 Jahren , geb am 22.11.1958. Nach einer langen, oder kurzen? Lebens-leidenszeit... Sie hatte Leber- und hirnmetastasen.

Ich habe ihre Jungs "übernommen". Sie sind die Geschwister meiner Kinder. Es war und ist bis heute sehr schwer, ihnen den gewählten Weg ihrer Mutter zu erklären.

Also, nun zur Frage, nein, ich selbst habe bei meiner BK Erkrankung volles Geschütz gefahren, Chemo und Bestrahlung haben mir zumindest einige gute Jahre gebracht.

Und nochmal nein... Therry konnte leider ohne Chemo und Bestrahlung nicht genesen und starb sehr früh... nicht mal 3 Jahre nach der Diagnose..

Beste Grüße
Katharina

[amyhannover]

Hi, ich habe mir damals die Entscheidung auch nicht leicht gemacht. Letztendlich trifft Frau irgendwann eine Entscheidung und wie immer es ausgeht, Frau darf dann nicht jammern. Da muss man schon völlig hinter der Entscheidung stehen. Mir wurde wegen des fortgeschrittenem Stadiums (G3, Haut infiltriert, 6 LK befallen) ja auch gesagt, dass ich keine Wahl hätte.
Letztendlich hat Frau immer eine Wahl. Ärzte empfehlen nach Statistiken und die sprechen für die Chemo. Das ist ja richtig so. Auf der anderen Seite wird m.E. zu wenig auf die anderen Umstände der Betroffenen geschaut. Meine Entscheidung vor 2,5 Jahren war für mich damals richtig auch wenn ich monatelang daran gezweifelt habe. Was kommt, wissen wir alle nicht und wenn bei mir was nachkommt, war es meine Entscheidung.
Besten Gruß
Amy

[Ilse Racek]

Zitat von amyhannover

Letztendlich hat Frau immer eine Wahl. Ärzte empfehlen nach Statistiken und die sprechen für die Chemo. Das ist ja richtig so. Auf der anderen Seite wird m.E. zu wenig auf die anderen Umstände der Betroffenen geschaut.

Diese Erfahrung habe ich s o nicht gemacht Vielleicht ist das aber auch von Brustzentrum zu Brustzentrum verschieden

Dass es von Arzt zu Arzt Unterschiede gibt - diese Erfahrung machen sicher viele, die lange in Therapie sind bzw. über Jahre hinweg beispielsweise bei den NachsorgeUntersuchungen auch Ärzte mit unterschiedlichem Wissen antreffen

Wenn ein ÄrzteTeam versucht, eine Patin mit sehr bedrückender Prognose beispielsweise trotz bekanntem Herzfehler mit Chemo zu therapieren, ist das natürlich ein Abwägen......ich habe sozusagen als Bettnachbarin erlebt, dass bei einer Mitstreiterin die Behandlung mit Docetaxel abgebrochen wurde.
Wie dann weiter verfahren wurde, musste in einem Konzil geklärt werden.

Mit Deinen monatelangen Zweifeln stehst Du m.E. nicht alleine da.....bei mir gab es diese nicht, weil eine meiner Ärztinnen sehr deutlich geworden war .....

[skymonkey]

Hi,

ich sehe nicht so viel Sinn darin, sich Gedankenspielen hinzugeben und "was-wäre-wenn" zu spielen. Wie die meisten anderen bin ich auch der Meinung man sollte sich anhand der konkreten Tumordaten entscheiden.

Eine gewisse Entscheidungsgrundlage wäre ja bereits vorhanden, wenn es eine Biopsie gegeben hätte. Diese abzulehnen kann ich verstehen, weil alles andere so eindeutig maligne ausschaute, aber man muss jetzt dann natürlich die Geduld bis zu dem Ergebnis aufbringen. Die Angst, dass durch die Biopsie ein Tumor streut ist übrigens unbegründet und gilt heutzutage als überholt.

Am Ende des Tages stellt sich doch nur eine Frage: Wenn man die Chemo/Bestrahlung ablehnt und im weiteren Verlauf zeigen sich Metastasen, bereut man es dann oder findet man den Weg, den man gegangen ist nach wie vor richtig?

Ich ziehe meinen Hut vor Leuten, die entgegen der Ratschläge der Tumorkonferenz solche Entscheidungen treffen-ehrlich Respekt- und vielleicht geht auch alles gut. Es erfordert auf jeden Fall Mut.
Ich persönlich wollte alle meine Möglichkeiten voll ausnutzen.

[Gute Miene]

Hallo,
ich brauchte keine Chemo (da "nur" grosses Dcis), werde aber heute mit der Strahlentherapie beginnen. Hatte natürlich auch meine Probleme damit, aber jetzt denke ich, dass ich alles mache, um Risikofaktoren auszuschalten, dazu gehört auch die blöde AHT.
Warum ich hier schreibe bzw. das durchziehe:
Komme aus einer krebsanfälligen Familie von beiden Seiten, alles dabei, Prostata, Blut, Brust, Nieren. Bei den Verwandten, die aus diversen Gründen keine Bestrahlung bekommen haben bzw. keine Chemo bekommen konnten, ist die Erkrankung schlecht ausgegangen, bei den anderen ist die Erfolgsrate wesentlich besser.
Kann natürlich alles Zufall sein, und die vielen Frauen in diesem Forum beweisen, dass es viele Wege und Ausgänge gibt, auch finde ich es bemerkenswert, wenn jemand seine eigene Entscheidung durchzieht.
Ich persönlich bin aber froh, dass es Behandlungsmöglichkeiten gibt, die mir auch zur Verfügung stehen und möchte mir nie sagen "hätte ich das nur gemacht". Ich denke, das schwierige am Anfang ist, sich einzugestehen, dass man jetzt krank ist und nicht mehr "unbesiegbar", und sich die Zukunft plötzlich anders darstellt...so gings mir zumindest.