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  #1  
Alt 07.03.2016, 20:05
sonnensucher sonnensucher ist offline
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Standard Aromatasehemmer lebenslang?

Meine Frau ist mittlerweile 55 Jahre alt. Die erste BK OP hatte sie mit 37 Jahren. Damals bekam sie 7 Jahre Zoladex unterstützt in den letzten 4 Jahren von Zometa.

Nach dem damaligen Absetzen der Medikamente bekam sie binnen 6 Monate einen Rückfall und es gab eine erneute OP.

Seit der zweiten OP, also seit fast 10 Jahren, nimmt sie nun den Aromatasehemmer Arimidex und sieht die kleine Pille so wie eine Lebensversicherung.

Anfangs wurde eine Einnahmedauer von 5 Jahren empfohlen, dann hat man auf 10 Jahre verlängert. Längere Studien gibt es nicht.

Nach dem Schock des Absetzens der Zoladex, die sofort einen Rückfall nach sich zog, ist sie natürlich geprägt. Sie hätte schlaflose Nächste, wenn sie die Arimidex nicht mehr nehmen würde.

Der Onkologe sagte vor einigen Tagen, dass sie als Versicherung die Pille durchaus lebenslang nehmen sollte.

Dagegen spricht, dass sie seit einigen Monaten erhebliche Knochen- und Muskelschmerzen hat, die sie für Nebenwirkungen der Arimidex hält. Diese Schmerzen nehmen im Moment zu und sind ziemlich belastend.

Wer hat ähnliche Erfahrungen gemacht? Danke für alle Hinweise.

Edit: Der Krebs war hormonabhängig.

Geändert von gitti2002 (10.03.2016 um 00:53 Uhr) Grund: PN
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  #2  
Alt 11.03.2016, 13:12
Benutzerbild von Karin55
Karin55 Karin55 ist offline
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Standard AW: Aromatasehemmer lebenslang?

Hallo Sonnensucher,

nach meiner Metastasierung im Jahre 2006 nahm ich 9 Jahre lang Letrozol, jetzt Exemestan. Seitdem wachsen die Krebszellen nicht mehr. Wie lange das noch sein wird, weiß man nicht, aller Erfahrung nach nicht ewig und meine Überlebenszeit ist durchschnittlich gesehen, auch schon ziemlich lang. Insofern sehe ich die Einnahme der Aromatasehemmer auch als eine Art "Lebensversicherung" an, der Nebenwirkungen zum Trotz, denn eine Alternative kenne ich nicht. Wobei das Wort "Versicherung" hier sehr relativ zu sehen ist.

Mein Krebs ist natürlich auch hormonpositiv und außerdem sehr langsam wachsend.

Dass deine Frau so schnell nach Absetzen von Zoladex einen Rückfall bekommen hat, hat nach meinem Laienwissen sicher nichts damit zu tun. Der Rückfall müsste schon länger programmiert gewesen sein.

Karin
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  #3  
Alt 11.03.2016, 14:32
just.me49 just.me49 ist offline
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Standard AW: Aromatasehemmer lebenslang?

Hallo,
seit fast 4 Jahre nehme ich den Aromatasehemmer Exemstan. Bei meinem letzten Besuch bei der Gyn sowie der Onkologin meinten beide unisono dass die Einnahme nach 5 Jahren beendet wird weil nach dieser Zeit kein Benefit mehr zu erwarten ist.
Fühle mich mit Exemestan wohl und habe heute schon Bauchschmerzen wenn ich daran denke. Wobei sich die Nebenwirkungen bisher in Grenzen hielten.
Da ist wirklich guter Rat teuer...vielleicht ist die Forschung bis dahin wieder einen Schritt weiter...
Viele Güsse
Marianne
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  #4  
Alt 11.03.2016, 15:40
Nov06 Nov06 ist offline
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Standard AW: Aromatasehemmer lebenslang?

Ich werde hier auch meine Erfahrung zur AHT niederschreiben.

Erkrankt in Nov 2006, Chemo, OP, Bestrahlung - AHT bis Sommer 2012 zuerst mit Letrozol, dann Tamoxifen (da die Menopause sich verabschiedete).
Ich war Ende 2011 im PET CT, da war alles o.B., also beendete ich nach 5 Jahren auf Anraten der Onkologin die AHT.
Mir wurde auch die Schwerbehinderung reduziert, ich galt als geheilt.
Nach fast 2 Jahren ohne Antikrebsmedikation bekam ich einen epileptischen Anfall. Es zeigte sich eine Hirnmetastase in 5/2014 die operiert und bestrahlt wurde.
Seither nehme ich wieder Tamoxifen. Die bildgebenden Verfahren und auch die Blutwerte zeigen kein Fortschreiten der Krankheit.
Ich gehe davon aus, dass die AHT mein Leben verlängert. Derzeit Tam, aber ich denke, dass irgendwann auf Aromatasehemmer umgestellt werden wird.
Auf jeden Fall heißt es lebenslang AHT für mich.

Es geht mir auch nicht immer gut damit, Gliederschmerzen, Steifheit, Schlafstörungen, Antriebslosigkeit, Ängste, allg. Unwohlsein.
Aber was soll´s.
Es ist ja bewiesen, dass es mir hilft.
Ohne Medikation entwickelte sich eine Metastase....

Kirsten
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  #5  
Alt 11.03.2016, 15:58
Benutzerbild von juttam15
juttam15 juttam15 ist offline
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Standard AW: Aromatasehemmer lebenslang?

Hallo,

die Empfehlung, die Antihormontherapie (AHT) auf zehn Jahre zu verlängern, galt/gilt bisher nur für Frauen vor den Wechseljahren, die ursprünglich die Empfehlung für fünf Jahre Tam hatten.

Für Aromatasehemmer (AH) gibt es die Empfehlung bisher nicht als Standardtherapie bzw. es wird geraten, hier individuell zu entscheiden (Risikoprofil).

Bei mir sind fünf Jahre AHT vorgesehen, ich nahm erst Tam und bin letztes Jahr auf Anastrozol umgestiegen (Sequenztherapie). Beschwerden habe ich kaum. Auch wenn die "Pille" ein Stück Sicherheit gibt, wenn mein FA sagt, es gäbe keinen Benefit von einer Verlängerung, werde ich die AHT nach fünf Jahre beenden.
__________________
Herzliche Grüße von Jutta

"Ich versorge mich heute mit einem Stückchen Glück"
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  #6  
Alt 11.03.2016, 16:06
just.me49 just.me49 ist offline
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Standard AW: Aromatasehemmer lebenslang?

Ich bin's nochmal...
Wenn man bei Google St.Gallen-Konferenz 2015 eingibt dann erscheint ein Vortrag von Prof.Thomssen. Sind mehrere interessante Vorträge diesbezüglich dort.
Niemand weiß bisher wie sich die Einnahme eines "Aromatasehemmer's" über den Zeitraum von 5 Jahren hinaus auf den Körper auswirkt.
Ich habe das so verstanden dass wohl Tamoxifen länger eingenommen werden kann. Viele nehmen erst einige Jahre TAM und switchen dann auf einen Aromatasehemmer.
Ich war aber bereits in der Menopause. Daher wurde gleich mit Exemestan begonnen.
Die Entscheidung liegt wohl bei uns.
Viele Grüße
Marianne
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  #7  
Alt 24.04.2016, 18:55
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juttam15 juttam15 ist offline
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Beiträge: 143
Standard AW: Aromatasehemmer lebenslang?

Hallo,

ich habe gerade auf "Youtube" ein interessantes Video mit dem Titel "Antihormonelle Therapie bei Brustkrebs mit Dr. Hans-Christian Kolberg" (googeln!) gesehen. Das Ganze war die Zusammenfassung eines Vortrags beim "Antonio Breast Cancer Symposium 2015".

Zur Frage, ob auch Frauen, die fünf Jahre AH nehmen, die AHT verlängern sollten, meinte er, vom "Bauchgefühl" spräche nichts dagegen, dass dies einen positiven Effekt haben könnte. Hier komme es aber sehr auf den individuellen Fall an (Risikopatientin oder nicht, starke NW oder nicht). Im Interview wird diese Frage ab 11:35 min erörtert.
__________________
Herzliche Grüße von Jutta

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