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  #1  
Alt 03.02.2006, 12:34
julianehaider julianehaider ist offline
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Standard Ärzte schlagen Chemo vor, MUtter weigert sich

Meine Mutter hat(te) Brustkrebs und wurde letzte Woche in Linz operiert. Da ein Lymphknoten bereits befallen war, schlagen die Ärzte Strahlen- Chemo- und Anti- Hormontherapien vor. Sie weigert sich und möchte lieber Naturheiler, die ich größtenteils als Scharlatane beschreiben würde, aufsuchen. Wie wahrscheinlich ist es eigentlich, dass man nach einem Brustkrebs einen weiteren Krebs kriegt und um wieviel sinkt diese Wahrscheinlichkeit, wenn man eine Chemo macht? Wer hat Erfahrungen mit einer Chemotherapie? Vielleicht könnten wir sie so noch zur Raison bringen? Wer könnte eine Chemo empfehlen und wer nicht und warum? Vielleicht hatte ja jemand schon mal eine ähnliche Situation und kann mir sagen, wie sie die Person dann doch noch umgestimmt haben? Im Moment schreien und heulen wir alle einfach nur ziemlich viel und das bringt gar nichts....
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  #2  
Alt 03.02.2006, 13:35
Wittmann Wittmann ist offline
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Standard AW: Ärzte schlagen Chemo vor, MUtter weigert sich

Hallo Juliane, ich heiße Gabriele bin 47 Jahre alt. Vor genau 4 Jahren wurde bei mir auch BK mit Metastierung in die Lymphknoten festgestellt. Hatte dann OP, Chemo, Bestrahlung, und Antihormontherapie. Nebenbei spritze ich auch Mistel. Also bei mir hielten sich die Beschwerden bei der Chemo im Grenzen. Konnte während der ganzen Zeit zur Arbeit gehen, hatte am Freitag die Infusionen, Wochenende war dann nicht so besonders ,aber am Montag ging es wieder. Die Haare wachsen auch wieder ziemlich schnell nach. Nach all den Behandlungen, das waren 5 Monate, bin ich dann gar nicht zur Kur sondern mit meinem Mann zum Schifahren, gut ich war nicht so belastbar wir früher, aber es hat sooooo Spaß gemacht. Habe jetzt seit 4 Jahren keine Nachwirkungen. Ich hätte mich nicht getraut die ganzen Behandlungen gegen den Rat der Ärzte nicht zu machen.
Schöne Grüße aus Stuttgart
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  #3  
Alt 03.02.2006, 15:23
Wamper Wamper ist offline
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Standard AW: Ärzte schlagen Chemo vor, MUtter weigert sich

Konntest du herausfinden, warum deine Mutter jede weitere Therapie ablehnt? Nach der Diagnose hatte ich eine Phase, in der ich hysterisch war und nicht mehr leben wollte. Argumenten war ich in der Zeit wenig zugänglich.

Eine Freundin hat mir dann ihre Freundin mit Brustkrebs vorbeigeschickt, der ich dann zugehört habe und die mir erzählt hat, was auf mich zu kommt.

Man rechnet damit, dass sich die Überlebenswahrscheinlichkeit durch die Chemo um 10% erhöht. Für die Antihormontherapie ist sie ähnlich hoch. Das klingt wenig, ist aber doch sehr viel. Bei brusterhaltender Therapie sollte eine Bestrahlung erfolgen, da in bis zu 25 % der Brüste kleine Tumornester gefunden werden.

Mit liebem Gruß Dorothea
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  #4  
Alt 03.02.2006, 16:28
Chauchat Chauchat ist offline
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Standard AW: Ärzte schlagen Chemo vor, MUtter weigert sich

Hallo Juliane!

Was Du schreibst, klingt nicht gerade schön.

Ihr wollt eure Mutter "zur Raison bringen", ihr schreit (auf sie ein?) und heult. Ist es da so verwunderlich, dass sie auf Stur schaltet? Wer weiß, vielleicht hätte ich auch so reagiert, wenn meine Familie nur auf mich eingeschrieen hätte. Die Diagnose Krebs ist so ein riesiger Schock, den hat sie vielleicht noch gar nicht verwunden.

Versuche doch, die Wogen etwas zu glätten, die Emotionen herunter zu fahren. Wenn es Deiner Mutter so sehr vor einer Chemotherapie graut, dass sie gleich die gesamte Palette der Behandlungen ablehnt, versucht doch, ihr die Bestrahlung und Anti-Hormon-Therapie ans Herz zu legen. Aber: Bitte sachte! Und nicht mit Gezeter! Deine Mutter ist keine "Person, die man zur Raison bringen muss". Sie braucht vielleicht noch ein wenig Zeit, sich vom Schock der Diagnose Brustkrebs zu erholen. Vielleicht kann ihr dabei die Psychoonkologie des Krankenhauses helfen.

Alles Gute für Deine Mutter und Dir viel Kraft, ihr OHNE Vorwürfe und Geheule zur Seite zu stehen!

Chauchat
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  #5  
Alt 03.02.2006, 16:29
zimtstern zimtstern ist offline
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Standard AW: Ärzte schlagen Chemo vor, MUtter weigert sich

Hallo Juliane,

Deine Mutter soll unbedingt Chemo machen lassen. Kann Dir nur von mir erzählen:

Beim 1 x Brustkrebs vor 3 1/2 Jahren wollte ich lieber eine alternative Therapie ohne OP (nach Dr. Hamer). Hatte mich richtig darin festgebissen. Wehe, jemand hätte mir was anderes vorgeschlagen! Ich wusste es besser, war davon sehr überzeugt! Mein lieber Arzt brauchte lange, um mich zu überzeugen, ca. 1/2 Jahr. Ich hatte mittlerweile sehr viel Vertrauen zu ihm und er sagte immer wieder, dass nicht jeder sich geistig heilen kann. Und dass ich unbedingt eine Operation machen müsste. Es war verdammt schwer, mich zu entscheiden. Aber dann kam der Tag, wo ich dachte, bevor er mich immer weiter zu überzeugen versucht, mache ich jetzt mal so einen Schnellschnitt, 1cm raus, macht ja nichts, und er hat seine Diagnose.

Dann ging alles ganz schnell, das Gewebestück war voller Krebszellen, allerdings "nur" DCIS, also noch nicht ausgebrochen, dann musste ich noch einen Schnellschnitt machen und dann musste die ganze linke Brust ab, weil sie voller Krebszellen war. Es war damals eine sehr schwere Entscheidung für mich, aber ich habe mich nach und nach an alles gewöhnt.

3 Jahre später bekam ich erneut Krebs in der rechten Brust, 6 cm mit Lymphknotenbefall. Diesmal war die Ablatio (im August 2005) kein Problem mehr für mich. Aber Chemo??? Niemals, so dachte ich. Mein Arzt musste mich wieder 4 Monate überzeugen. Im Dezember hat er es endlich geschafft. Auch Freunde haben mich überredet.

Im Dezember war ich dann zum Vorgespräch im Krankenhaus. Der Chefarzt meinte: Ohne Chemo steht die Chance 60:40. Aber woher weiss man, ob man zu den 60% oder den 40% gehört?

Plötzlich war ich überzeugt. Ich muss unbedingt eine Chemo machen, so viele sagen es und es gibt gute Argumente dafür. Und seitdem ich jetzt hier den Kontakt zu den vielen lieben Frauen mit der gleichen Erkrankung habe, bin ich viel mehr informiert und frage mich manchmal: Wieso habe ich das nicht schon vorher gemacht?? Wahrscheinlich steckte eine Riesenangst dahinter!! Und die führte bei mir zum totalen Zumachen und Besserwissen, dass es doch was anderes gibt, und zum Klammern an diese alternative Methode.

Aber GOTT SEI DANK habe ich immer noch diesen lieben Arzt, der außerdem Arzt für Naturheilkunde ist. Er sagte weiterhin: Chemo auf jeden Fall! Chemo ohne die unterstützende Naturheilkunde, nein! Ich bin wirklich sehr sehr froh, so einen wunderbaren Arzt zu haben.

Da ich die Chemo nun sofort beginnen wollte, war die Zeit sehr knapp, und die Naturheilkunde musste ja auch sofort beginnen. Am 11. Januar hatte ich schon meinen 1. Chemotermin. 1 Tag vorher habe ich mit einer tägl. Selentherapie (für die Nebenwirkungen der Chemo) angefangen, 1 Tag später mit der Thymustherapie (für das Immunsystem), ab da wöchentlich. Ich nehme viele Sachen für Durchfall, da ich speziell damit Probleme habe. Ich nehme naturheilkundliche Mittel, für die ich ein Rezept vom Arzt bekomme und kaufe mir dazu noch homöopathische Mittel (Globuli) und Schüssler-Salze (für Duchfall, Leberentgiftung etc.) Bei meinen Arzt mache ich noch Bioresonanz zur Entgiftung von Leber und Niere und lasse mich durch Biophotontherapie (Lichttherapie) ab und zu mit Energie aufladen. Ja ganz wichtig auch die Vitamine. Für mich ist Vitamin B12/Folsäure/B6-Präparat sehr wichtig (hochdosiert), weil bei meiner Chemo (TAC) besonders die Nerven angegriffen werden. Außerdem nehme ich Antioxidantien, Vitamin C etc und ein Präparat mit über 30 Vitaminen und Spurenelementen, die ich schon seit drei Jahren nehme.

Vom Krankenhaus bekommt man auch alle möglichen Mittel für die Nebenwirkungen. Ich bekomme für meine Chemo etwas gegen Blasenentzündung, Übelkeit, allgemeine Nebenwirkungen, und etwas für die Blutbildung, damit die Leukozyten nicht so stark abfallen. Diese Mittel sind nur für die ersten Tage, vor der eigentlichen Chemo bekommt man sie als Spritze, danach ein Tabletten für zu Hause. Das einzige Mittel, was ich länger nehmen muss, ist ein Antibiotikum (ca. 10 Tage), um Entzündungen vorzubeugen.

Bei der 1. Chemo habe ich eine Tablette vergessen, die die Tablette gegen Übelkeit verstärken sollte, also habe ich die ganze Nacht gekotzt und auf dem Klo gegessen. War aber auch viel zu brav und habe die Übelkeitstablette auch erst um 20.00 Uhr genommen, wie es drauf stand, obwohl es mir vorher schon nicht so wohl war. Mir war auch etwas schummrig am 1. Tag, so ein bisschen Nebel im Gehirn. Sonst gings mir gut, bis 2 Tage später, wo ich so gefroren habe und keinen Appetit mehr. Habe mich mit Wärmflasche ins Bett gelegt. Nach 3-4 Stunden ging es wieder besser. Die Tage danach hatte ich Probleme mit Durchfall. Aber das hat ja nicht jeder. Einmal kommt es ja auf die Chemo an und zum anderen, wie jeder persönlich reagiert. Ach ja, und müde war ich die ersten Tage, mittwochs war die 1. Chemo und bis montags war ich müde. Dienstags kam dann die Energie wieder, nur mein Durchfall machte mir zu schaffen, mein Arzt war auch gerade nicht greifbar. Da habe ich mir ein starkes Mittel aus der Apotheke geholt und der Durchfall war sofort weg. Danach hatte ich noch 1 1/2 Wochen bis zur nächsten Chemo ohne irgendwelche Beeinträchtigungen.

Diesmal (Chemo am 1.2.06) geht es mir wesentlich besser. Ich war auf alles vorbereitet, die Selen- und Thymustherapie hatte bereits angeschlagen, und für alles andere standen meine Mittelchen bereit. Diesmal habe ich die Übelkeitstabletten einfach alle paar Stunden eingenommen und schon nachmittags angefangen und mein Durchfallmittel auch schon vorsorglich eingenommen. Ich kann Dir nur sagen: Ich fühle mich richtig gut!!! Na ja, die ersten zwei Tage spüre ich immer wieder mal ein bischen mulmiges Gefühl im Magen und esse auch nicht alles, hauptsächlich Kartoffelbrei, gekochtes Gemüse und Obst und Toastbrot. Aber keine Müdigkeit und meine Energie ist ungebrochen! Ich fühle mich froh und glücklich, dass ich meine Chemotherapie so gut in den Griff bekomme. Habe am Tag der Chemo und auch gestern am 2. Tag Spaziergänge gemacht, habe heute all meine Besorgungen und den Haushalt machen können. Meine Leukozyten sind nicht arg gefallen. Ich bin voll aktiv den ganzen Tag. Bin sehr zuversichtlich, dass es jetzt so gut weitergeht!

Im Anschluss an die Chemo soll ich noch Bestrahlung und Antihormontherapie nehmen. Aber noch bin ich skeptisch, wie immer, habe noch zuviel Angst, aber ich bin in diesen Dingen auch noch nicht gut informiert und werde das in Zukunft tun und mich auch gerne wieder überzeugen lassen.

Ja, jetzt habe ich sehr ausführlich von mir geschrieben, aber ich hoffe einfach, ich kann Deiner Mutter ein wenig helfen. Wenigstens hat sie, im Gegensatz zu mir damals, gleich die OP gemacht. Vielleicht schafft sie es ja auch noch, sich für die Chemo durchzuringen. Und Schreien und Heulen bringt wie Du sagst nicht viel, obwohl das Heulen natürlich auch sein muss, wenn einem danach ist... Aber mit Schreien oder Druck hätte mich niemals (!!!) jemand überzeugt. Das braucht manchmal seine Zeit.

Ich wünsche Deiner Mutter viel Kraft und alles Gute! Ich finde es toll, dass Du Dich um Deine Mutter so kümmerst. Vielleicht kannst Du ihr mit ein paar Informationen weiterhelfen!

Ach ja, Informationen. Falls Euch die Seite der biologischen Krebsabwehr interessiert. Dort gibt es sehr viele nützliche Informationen über begleitende naturheilkundliche Behandlungen, Kosten der Behandlungen und viele nützlichen Hinweise und Tipps. Man kann sich alles ausdrucken oder auch als Broschüren bestellen:

http://www.datadiwan.de/gfbk/index.htm

Also liebe Grüße und Deiner Mutter, Dir und Deiner Familie alles Gute!


Andrea
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  #6  
Alt 03.02.2006, 16:57
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Erika Rusterholz Erika Rusterholz ist offline
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Standard AW: Ärzte schlagen Chemo vor, Mutter weigert sich

Hallo Juliane,

Ich wurde vor genau zwei Jahren mit der Diagnose Brustkrebs konfrontiert. Da war ich 68-jährig. Ich liess mich dann eigentlich ungern operieren, aber ich sah ein, dass dies nötig war.
Aber gegen die Bestrahlung wehrte ich mich recht intensiv, obwohl dies Standard ist nach brusterhaltender Operation. Ich hatte Angst vor den unbekannten Nebenwirkungen. Chemo wurde mir allerdings nicht vorgeschlagen, meine Lymphknoten waren nicht befallen, die Skelettszintigraphie zeigte auch keinen positiven Befund.

So kann ich mich gut in die Situation Ihrer Mutter einfühlen. Ist sie etwa im selben Alter, wie ich? Die Denkweise ist dann nämlich nicht die gleiche, wie wenn man noch jünger ist. Das Leben ist dann irgendwie schon gelebt, was vor einem liegt, erscheint mit Brustkrebs dann etwas leer.

Glücklicherweise habe ich mich dann doch überzeugen lassen, dass eine Bestrahlung sehr wichtig ist. Trotz sehr sensibler Haut habe ich die leichten Verbrennungen gut überstanden, die Haut ist wunderschön geworden. Zeigen Sie bitte Ihrer Mutter meine Bilder davon in www.brustkrebsverlauf.info unter "Therapie adjuv." Da sind auch einige Tipps enthalten, die ihr helfen könnten.

Heute weiss ich sicher, dass die Bestrahlung richtig war. Ich kenne persönlich zwei Fälle, in denen die Betroffenen die Bestrahlung ablehnten. Beide hatten einige Zeit später ein Rezidiv und haben sich nun doch bestrahlen lassen, nachdem sie durch meine Bilder dazu ermuntert worden sind.

Allerdings, was die Chemotherapie anbelangt, kann ich keinen Rat geben. Höchstens den, noch eine Zweitmeinung dazu einzuholen.

Die Antihormontherapie habe ich nach einem Jahr abgebrochen, die Nebenwirkungen (Abmagerung bis auf die Knochen, Pulsrasattacken und Förderung der Osteoporose) standen in keinem Verhältnis mehr zur Lebensqualität und die noch vor mir liegende Zeit.

Mir geht es sehr gut, ich bin voller Tatendrang. Solches wünsche ich ebenfalls Ihrer Mutter.
Ich hoffe, ich konnte etwas beitragen, sie wenigstens von der Notwendigkeit der Bestrahlung zu überzeugen. Diese kann nicht durch einen Naturheiler ersetzt werden!

Alles Gute wünscht
Erika Rusterholz
__________________
"Ein Brustkrebs und sein Verlauf"
www.brustkrebsverlauf.info mit Forum voll Wissenswertem
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  #7  
Alt 03.02.2006, 19:05
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Brigitte A. Brigitte A. ist offline
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Standard AW: Ärzte schlagen Chemo vor, MUtter weigert sich

Hallo Juliane!

Vielleicht solltet Ihr einen GUTEN (!!!) Arzt für Naturheilkunde suchen, der dann Deiner Mama im Gespräch erklärt, wie toll die Naturheilkunde als Unterstützung (!!!) für die Klassische Behandlung ist, aber keinesfalls als Ersatz. Ich weiß nicht, wo Ihr wohnt, aber in Köln gibt es beispielsweise Prof. Beuth als Chef des Instituts für Naturheilverfahren, der eng mit der Uniklinik zusammenarbeitet und ein unheimlich sympathischer, kompetenter Mann ist.

Ich bin mir sicher, es läßt sich im Internet viel Infomaterial finden. Bei der Krebshilfe kannst Du Dir beispielsweise Infobroschüren bestellen (kostenlos. Unter anderem zum Thema strahlentherapie und Chemotherapie). Und sicher findest Du noch mehr Info, wenn Du Dich hier im Forum und bei den angegebenenLinks umsiehst.

Versucht, Deiner Mutter das Gefühl zu geben, daß Ihr für sie da seid, auch wenn sie die Eurer Meinung nach "falsche" Entscheidung trifft. Sagt Ihr, daß es Euch lieber wäre, wenn Sie sich behandeln ließe, aber sagt ihr auch, daß Ihr jede Entscheidung akzeptiert, sofern sie sich über alle Möglichkeiten informiert. Und dann haltet Euch dran. Und keine Entscheidung ist endgültig. Man kann auch später noch Therapien beginnen. Es gibt übrigens auch Therapiegruppen für Angehörige.

Ich wünsche Deiner Mutter und Euch alles Gute!
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  #8  
Alt 03.02.2006, 21:13
Goldmaus Goldmaus ist offline
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Standard AW: Ärzte schlagen Chemo vor, MUtter weigert sich

Hallo Juliane,

erst einmal - es tut mir leid, dass deine Mutter auch vom BK erwischt wurde!
Meine Mutter hatte BK vor 5 Jahren, und ich vor 1 1/2.

Ich möchte mich der Meinung von Chauchat anschließen, dass es nicht Euer Thema sein kann, die Mutter "umzustimmen" oder gar "zur Raison zu bringen". Es ist ihr Leben, ihre Erkrankung, ihr Körper, ihre Seele, die als erstes mal damit fertig werden müssen. Danach kommt erst Ihr, die Familienangehörigen.
Klingt hart, ist aber so. Woher wollt Ihr absolut sicher wissen, was richtig für Mutter ist?? ????

Wenn mich jemand angeschrien hätte oder bedrängt hätte, was ich tun oder lassen soll an Therapien, da wäre ich komplett ausgerastet.
Mit so einer Diagnose braucht man Hilfe und Unterstützung, und sollte wissen, dass die Familie zu einem steht, ganz egal, was man im Moment sagt und denkt und tut. Und das Denken bei frischer Diagnose geht ganz schön chaotisch, das kann ich dir sagen!
Frau muß sich erst mal mit der Diagnose und dem dazugehörigen Schock auseinandersetzen.
Gebt Eurer Mutter lieber die Möglichkeit, sich zu informieren, sei es am Internet, durch lesen hier in diesem oder anderen Foren, oder durch Einholen von einer Zweit- oder Dritt-Meinung bei anderen Ärzten.
Auch gibt es die Möglichkeit, im Chat darüber zu "reden" mit anderen Betroffenen, z.B. bei www.vertippsel.de.

Ansonsten würde ich auch raten, einen guten, mit der Begleitung von Krebserkrankungen erfahrenen Heilpraktiker zu konsultieren.
Jeder wirklich gute Heilpraktiker wird keine letztlich unhaltbaren Heilungsversprechen machen, sondern Begleitung bei den erforderlichen Therapien anbieten.

Die Entscheidung ob Chemo oder nicht ist wirklich schwer, vor allem, wenn Lymphknoten befallen sind. Jede Frau reagiert anders auf Chemo, es haben ja schon einige berichtet.
Ich habe keine Chemo gemacht, meine Mutter auch nicht, aber wir hatten auch beide freie Lymphknoten.
Bestrahlung ist bei brusterhaltender OP üblich und wohl auch sinnvoll, ich hatte Ablatio, deshalb brauchte ich das auch nicht.
Anti-Hormontherapie wird von Frauen, die bereits natürlicherweise jenseits der Wechseljahre sind, oft besser vertragen als von jüngeren Frauen. Meine Mutter ist im 5. Jahr mit Tamoxifen und kommt recht gut damit zurecht. Ich konnte es überhaupt nicht vertragen und hab die AHT nach 1 Jahr abgesetzt.
Man kann gerade die medikamentöse Anti-Hormontherapie auch einfach mal versuchen, ob man sie verträgt.

Nur keine Panik, Juliane, das Leben geht weiter nach Brustkrebs! Ihr werdet Eure Mutter noch viele Jahre haben!
Lasst Eurer Mutter Zeit, sich damit auseinanderzusetzen und unterstützt sie darin.

Alles Gute wünscht Euch
die Goldmaus
__________________

Man kann sich den ganzen Tag ärgern - aber man ist nicht verpflichtet dazu
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  #9  
Alt 04.02.2006, 12:13
zimtstern zimtstern ist offline
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Standard AW: Ärzte schlagen Chemo vor, MUtter weigert sich

Hallo Goldmaus,

Deine Aussage:

"Bestrahlung ist bei brusterhaltender OP üblich und wohl auch sinnvoll, ich hatte Ablatio, deshalb brauchte ich das auch nicht."

kann ich nicht verstehen. Rechts hatte ich BK mit Lymphknotenbefall und Ablatio. Nach der Chemo soll ich eine Bestrahlung machen.

Ich habe noch nie davon gehört, dass man bei Ablatio keine Bestrahlung benötigt.

Kann nicht auch im Restgewebe noch BK entstehen? Jedenfalls (ich kann mich nicht mehr so genau an den Wortlaut erinnern) sagte der Chef der Gynäkologischen Abteilung, als er mich das erste Mal oben ohne sah, dass er keine Anzeichen für BK im Restgewebe sähe. So oder so ähnlich äußerte er sich. Das gibt mir schon zu denken.

Liebe Grüße
Andrea
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  #10  
Alt 04.02.2006, 17:34
julianehaider julianehaider ist offline
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Standard AW: Ärzte schlagen Chemo vor, MUtter weigert sich

Ich möchte zuerstmal allen ganz herzlich danken, die mir geantwortet haben. Es ist schön zu wissen, dass so viele Menschen, die einen gar nicht persönlich kennen, einem doch so ernsthaft zur Seite stehen möchten. Ich danke auch für die Erfahrungen, die ihr mit den Therapien gemacht habt. Es waren sehr ehrlich Aussagen- ich hoffe, meine Mutter wird sie auch lesen um sich ein besseres Bild machen zu können, was da möglicherweise auf sie zukommt.

Als ein generelles Fazit verstehe ich, dass wir meiner Mutter Zeit geben sollen. Das stimmt wahrscheinlich, wenngleich es schwer ist.

Außerdem sollen wir die Entscheidung meiner Mutter akzeptieren und sie unterstützen. Das wird mir persönlich sehr schwer fallen. Nicht, dass wir sie nicht immer unterstützen würden, aber eine meiner Meinung nach falsche Entscheidung einfach so zu akzeptieren... Natürlich ist es letzten Endes ihr Körper und ihr Leben, aber es ist ja auch nicht so, dass es nur sie etwas angeht. Alle haben mir gesagt, dass es ihre Entscheidung ist, aber ich finde, es geht uns als Familie auch etwas an. Ich denke, dass sie sich weigert, eine Chemo und Bestrahlungen zu machen, weil sie den Ärzten generell nciht vertraut und Angst hat, ihren Körper zu zerstören. Aber, ein potentieller Krebs zerstört noch viel mehr! Aber das will sie im Moment nicht einsehen.

Die Homepages waren sehr interessant. Ich denke, ich sollte sie ihr zeigen, wie auch alle Antworten, damit sie erkennt, dass sie nicht allein ist und dass andere ihre Panik teilen und besser verstehen als meine Vater und ich das können.

Jetzt habe ich noch eine letzte Frage: Sie behauptet, dass man nach einer Bestrahlung die Brust nie wieder spürt, weil sie "tot" ist. Keine Ahnung, wer ihr das erzählt hat. Stimmt das? Ich kann es mir irgendwie nicht vorstellen?

Meine Mutter ist übrigens erst 55, hat also noch viel vor sich und ich bin 19 und möchte noch so viel Zeit wie möglich mit ihr verbringen.

Liebe Grüße

Juliane
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  #11  
Alt 04.02.2006, 19:38
Benutzerbild von Erika Rusterholz
Erika Rusterholz Erika Rusterholz ist offline
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Standard AW: Ärzte schlagen Chemo vor, MUtter weigert sich

Liebe Juliane,

Ich bin da nicht ganz der Meinung, dass die Familie die Mutter einfach machen lassen sollte. Als Frau und Mutter hat man ja wohl auch noch etwas Verantwortung gegenüber der Familie. Mit erst 55 sicher eher, denn als Seniorin.

Aber ich sehe, dass im Moment richtig ist, etwas Zeit, nicht allzuviel, verstreichen zu lassen und sie nicht zu drängen. Als Aussenstehende kann man einfach nicht nachvollziehen, was die Diagnose Brustkrebs und die dadurch notwendig gewordene Operation in einer Frau auslösen kann. Man fällt erst mal in ein Loch.

Ich musste mich ja auch überreden lassen zur Bestrahlung und bin heute sehr dankbar dafür, dass es anderen nicht gleich war, was mit mir ohne Bestrahlung mal geschehen könnte. Eine solche sollte innerhalb 10 Wochen nach der Op angefangen werden, ich brauchte für meine Entscheidung rund 8 Wochen, 2 Wochen später war dann die erste Bestrahlung.
Wie das zeitlich mit der Chemo ist, weiss ich nicht.

Sie haben ja noch eine letzte Frage: "Sie behauptet, dass man nach einer Bestrahlung die Brust nie wieder spürt, weil sie "tot" ist. Keine Ahnung, wer ihr das erzählt hat. Stimmt das? Ich kann es mir irgendwie nicht vorstellen?"

Wärend der Bestrahlung bilden sich meist harte Stellen in der Brust. Wenn man nichts dagegen tut, wird die Brust langsam kompakt, also hart. Dagegen kann eine Frau etwas tun: Mit dem täglichen Zerdrücken der harten Stellen und dem Durchkneten des Brustgewebes bleibt die Brust tatsächlich weich und absolut gefühlvoll!!!!! (in meiner Homepage in "Therapie adjuv." beschrieben)

Nun hoffe ich, dass sich Ihre Mutter wenigstens für die Bestrahlung überzeugen lässt. Sollte noch irgend etwas unklar sein, fragen Sie doch bitte wieder, auch per e-mail ist gut.

Liebe Grüsse
Erika Rusterholz
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  #12  
Alt 04.02.2006, 20:47
Goldmaus Goldmaus ist offline
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Standard AW: Ärzte schlagen Chemo vor, MUtter weigert sich

Hallo Zimtstern,

der Chirurg und auch die Onkologen sagten das zu mir, dass ich in meinem Falle mit der Ablatio und ohne Lymphknotenbefall keine Bestrahlung bräuchte.
Und ich war heilfroh darüber.
Denn ich stehe diesen ganzen heftigen Therapien sehr kritisch und auch irgendwie unsicher gegenüber, und hoffe sehr, dass ich nie mehr in die Situation kommen werde, wo eine Chemo oder eine Bestrahlung angeraten ist.

Ich weiß nicht, ob ich es machen würde.
Es gibt viele kritische Stimmen, gerade wegen Chemo.
Ich lese zur Zeit viel darüber, auch gerade Kritisches.
Es ist wirklich schwer, herauszufinden, was die Wahrheit ist bzw. was die richtige Therapie für sich selbst ist.

Goldmaus
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Man kann sich den ganzen Tag ärgern - aber man ist nicht verpflichtet dazu
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  #13  
Alt 04.02.2006, 21:08
intscha intscha ist offline
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Standard AW: Ärzte schlagen Chemo vor, MUtter weigert sich

Liebe Juliane,
ich möchte dir zum Thema Bestrahlung sagen , dass die Aussage, dass man die Brust hinterher nicht mehr fühlt TOTAL FALSCH ist. Die meisten Frauen haben nicht mehr Beschwerden als maximal ein bißchen Hautrötung. Ich habe meine 36 Bestrahlungen gerade hinter mir und habe überhaupt keine Beschwerden, auch keine Verhärtungen etc. Also Kopf hoch und alles Gute für deine Mutter. Vielleicht noch ein Tipp: Evtl. gibt es ja eine Selbsthilfegruppe "Leben nach Krebs" oder ähnliches, mit der deine Mutter Kontakt aufnehmen will. Es tut gut, sich mit anderen Betroffenen auszutauschen. Frag doch mal den behandelden Arzt, der kann euch bestimt weiterhelfen!
L.G. Intscha
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