Morphium

Hallo,

hat jemand Erfahrung mit Morpiumeinnahme?
Meine Mutter hat 200 mg Morphium bekommen und in kürzester Zeit wurde es heruntergesetzt, sprich, sie bekommt jetzt ganz andere Schmerzmittel. Aber nur, weil wir den Arzt darauf aufmerksam gemacht haben, dass diese Dosis an Morphin doch wohl gar nicht nötig ist. Oh Mann!! Jetzt hat sie das Zittern in den Händen, Muskeln und wenn sie nervös ist, kann sie gar nicht richtig sprechen, das Kinn zittert ebenfalls. Können das immer noch Entzugserscheinungen sein? Sie bekommt jezt seit 2 Wochen kein Morphium mehr.

Ich wäre sehr dankbar, wenn mir jemand helfen kann.

Euch allen ein schönes Wochenende!
Herzliche Grüße
Monika

Hallo Monika

so wie Du es schreibst, kann das durchaus der Entzug vom Morphium sein. Wie lange hat sie das denn genommen? Und was bedeutet, innerhalb kürzester Zeit runtergesetzt ?
für mich gibt es nur 2 Möglichkeiten, die ich sehe... entweder ihr sprecht mit dem behandelnde Arzt ( ist das ein "normaler Arzt" oder ein Schmerztherapeut ? - falls es kein Schmerztherapeut ist, sucht Euch unbedingt einen. Die arbeiten täglich mit diesen Präparaten - und können die Situation einfach besser einschätzen.
hier ist mal ein wirklich guter Link eines Schmerzforums:
http://www.schmerzhilfe-forum.de/index.php

Dort kannst du sehr guten Informationen von Betroffenen bzw. auch von einem Schmerztherapeuten bekommen. Unter anderem auch Adressen von Schmerztherapeuten in Deiner Nähe.

Wünsche Deiner Mutter und Dir natürlich auch, alles Gute
elisabeth

Hallo Elisabeth,

meine Mutter bekam diese Menge Morphium einige Monate, denke es waren so 4 Monate. Heruntergesetzt wurde es innerhalb von 2 Wochen von 200 mg auf 0 mg!!! Sie ist nur bei ihrem Onkologen in Behandlung, sie ist zu schwach überhaupt noch zum Arzt zu kommen, sie wird zwar mit dem Auto von Tür zu Tür gefahren, aber selbst das schafft sie kaum noch, Morgen wollen wir noch einmal versuchen, sie zum Onkologen zu bekommen. Hoffen, dass sie es schafft.
Sie bekommt jetzt Combaren Schmerz-Tabl., hat Zuckungen in den Muskeln, wenn sie nervös ist, kann sie kaum noch sprechen. Hat jemand damit Erfahrung??

Ich danke Euch allen für Euren lieben Zeilen, sie helfen mir sehr!

Herzliche Grüße
Monika

hallo monika,
es ist schon sehr ungewöhlich, dass man nach 4 monaten morphium einnahme entzugserscheinungen hat. bei den heutigen morphium ähnlichen preparaten entsteht eine innere unruhe wenn die wirkung nachlässt.mir ist ein zittern, wie du es von deiner mutter beschreibst nicht bekannt.was für preparate hatte deine mutter? war es durogesic-pflaster, spritzen, oder tabletten? so wie elisabeth schreib, ist es sehr wichtig, deine mutter in einer schmerztherapie richtig einzustellen.
dort wird die dosierung nach schmerzstärke und auch nach krebsstadium eingestellt.
ich wünsche dir und deiner mutter alles gute.

Hallo Monika,
warum habt Ihr den Arzt überhaupt zum Absetzen des Präparates veranlaßt? Wenn ein Arzt Morphium verornet, dann hat das schon einen konkreten und ernsten Hintergrund, es deutet auf fortgeschrittenes Stadium mit starken Schmerzen, damit weniger Lebensqualtiät hin. War die Einstellung mit diesem Medikament keine Erleichterung für Deine Mutter? Wie weit ist der Krebs bei ihr fortgeschritten? Die Reaktionen jetzt können damit zu tun haben.
Gruß Birgit

Liebe Lara,
meine Mutter bekam Morphin-Tab. MST 200. Wir haben jetzt herausgefunden, dass das Zittern vom neuen Schmerzmedikament kam und zwar von Combaren (richtig geschrieben??). Jetzt versucht der Arzt, ob Novalgin ausreicht. Man weiß gar nicht, wie stark die Schmerzen sind. Bis jetzt kommt sie mit Novalgin klar, nimmt es aber jetzt auch erst zwei Tage.

Liebe Birgit,
wir wussten gar nicht, warum MST hochgesetzt wurde, es gab keine Veranlassung! Meine Mutter hatte die Bestrahlungen (45!) beendet und bekam einmal im Monat Chemo. Wir haben den Arzt darauf angesprochen, meine Mutter schlief ständig ein, wo sie stand und saß. Ja, dann plötzlich meinte ihr Onkologe vom Morphin wieder runter gehen zu können. Sie legte immer Wert darauf, selbständig zu sein und alleine mit dem Arzt zu sprechen. Zum Schluss ging ihr Mann dann zu den Gesprächen mit, er fragt aber leider auch nicht nach! Die Einstellung mit dem Medikament war keine Erleichterung für meine Mutter, weil sie vorher auch fast keine Schmerzen hatte, da bekam sie 3 x 30 mg MST,das hätte gereicht! Der Krebs ist am gesamten Skelett, die Metastasen haben sich z.Zt. verkapselt. Es sieht also im Moment gar nicht so schlecht aus!

Herzliche Grüße
Monika

Hallo Monika,
auf deine antwort vom 28.11.03 möchte ich noch etwas sagen. Mein Rat ist, informiere dich richtig über die Krankeit und alles was damit verbunden ist. Wie du jetzt schreibst will der Arzt auf Novalgin umsteigen. Novalgin ist eins von den leichten Schmerzmitteln und ich kann nur hoffen, dass deine Mutter lange damit auskommt. Es wäre aber doch von größter Wichtigkeit, wenn die Schmerzen stärker werden, einen Spezialisten aufzusuchen der sich in der Schmerztherapie gut auskennt. Es gibt auch in den meisten Städten Schmerzambulanzen an die man sich wenden kann. Mach blos nicht den Fehler und lass erst mal alle Mittel an deiner Mutter ausprobieren. Alles belastet den Organismus zusätzlich und das kann ein Krebspatient nun garnicht gebrauchen.

Alles Gute für deine familie und dich
lara

Es gibt das allgemein übliche WHO-Stufenschema zur medikamentösen Schmerztherapie:

http://www.medizinfo.de/schmerz/thwho.htm

Ich denke, diese Lektüre sollte reichen.

MfG,
Julip