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  #1  
Alt 11.10.2009, 20:44
Chris_tine Chris_tine ist offline
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Beiträge: 16
Standard Adenokarzinom bei meiner Mom...

Hallo, guten Abend,

bei meiner Mama wurde vor ein paar Tagen ein inoperables, nicht kleinzelliges Adenokarzinom mit Befall der Lymphknoten rechts festgestellt. Zuerst hieß es Plattenephitel nun fand ich in ihrem Nachsorgepass den anderen Befund. Hat mich ziemlich verstört und unsicher gemacht. Vor allem weil davon kein Wort gefallen ist. Fördert auch nicht unbedingt mein ohnehin schon mangelndes Vertrauen in die Ärzte. Sie hat ziemlich starke Schmerzen, der Tumor liegt genau über den Rippen und hat scheinbar auch schon einige Rippen zerstört.

Diese Woche Dienstag beginnt nun die Chemotherapie im Klinikum in Nürnberg. Es sollen zunächst 2 Zyklen mit Carboplatin / Paclitaxel durchgeführt werden. Danach eine Untersuchung, ob der Tumor auf die Chemo anspricht und danach evtl. Bestrahlungen.

Meine Mom lebt alleine, mein Vater ist schon vor 11 Jahren an einem kleinzeller Plattenephitel verstorben. Ich mache mir nun riesige Sorgen, wie das mit der Chemo laufen soll. Sie wird ambulant verabreicht und meine Mom ist dann alleine zuhause. Ist das überhaupt machbar? Wäre es besser, ein paar Nächte bei ihr zu bleiben? Sie hat ein Problem damit, Hilfe von mir und meiner Schwester anzunehmen und ich will sie auch nicht bevormunden. Allerdings weiß ich jetzt schon dass ich in diesen NÄchten vermutlich kein Auge zumachen werde. Hat hier jemand Erfahrung mit dieser Chemo?

Ich hoffe, hier kann mir jemand eine Antwort auf meine Fragen geben. Die Ärzte wissen dass meine Mom alleine lebt, lehnen aber eine stationäre Aufnahme ab.

Danke im voraus.

LG
Christine
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  #2  
Alt 12.10.2009, 10:47
Bremensie Bremensie ist offline
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Registriert seit: 25.11.2007
Beiträge: 758
Standard AW: Adenokarzinom bei meiner Mom...

Liebe Christine,
willkommen im Forum auch wenn es kein erfreulicher Anlass ist.
Deine Sorgen verstehe ich gut.Es gibt keine allgemein gültigen Aussagen wie eine Chemo vertragen wird. Im großen und ganzen ist es so dass die erste Chemoverabreichung vom Patienten ganz gut vertragen wird.
Würde deine Mutti denn fremde Hilfe annehmen? Auch wenn dies jetzt blöd klingt wäre es gut wenn du bezw. deine Schwester sich schon mal mit einem Pflegedienst in Verbindung setzen würdet und auch dort Erkundigungen einzieht. Du und deine Schwester könnt eurer Mutter nur immer wieder anbieten dass ihr eurer Mom gerne helft. Sie braucht auch ein wenig Zeit den Schock zu verarbeiten. In der Apotheke gibt es überigens so kleine blaue Hefte in denen die verschiedenen Krebsarten beschrieben werden und was bei einer Chemo-bezw. Strahlentherapie geschieht und wie Angehörige den Kranken unterstützen können.
Ich wünsche dir und deiner Mutter ganz viel Kraft
Erika
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  #3  
Alt 12.10.2009, 15:29
Reinhard Reinhard ist offline
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Standard AW: Adenokarzinom bei meiner Mom...

Hallo Christine,

während der Chemo hatte ich keine Probleme. Aber in den Chemopausen, bzw. wenn die neue Chemo zu spät begonnen wurde.
Auf jeden Fall wird es gut sein, wenn für den Bedarfsfall, der sehr plötzlich kommen kann, Hilfe zur Verfügung steht.

lg Reinhard
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  #4  
Alt 12.10.2009, 15:33
Reinhard Reinhard ist offline
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Beiträge: 834
Standard AW: Adenokarzinom bei meiner Mom...

betreffend: stationäre Aufnahme

Bei mir geht das schon 2 Jahre so. Im KH war ich insgesammt keine 3 Wochen.
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  #5  
Alt 12.10.2009, 16:39
Benutzerbild von Hasi1965
Hasi1965 Hasi1965 ist offline
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Beiträge: 695
Standard AW: Adenokarzinom bei meiner Mom...

Hallo Christine,
wenn der Allgemeinzustand Deiner Ma immer noch ganz gut ist (Karnofski- index im Befund) klappt das mit der ambulanten Chemo i.d.R. ganz gut. Der Verlauf ist zu beobachten. Meine Ma lebte auch alleine , ich habe sie dann immer hingefahren und bin bei Ihr geblieben und habe sie danach wieder nach Hause gebracht. Danach wollte sie meist nur schlafen. Die Verträglichkeit ist immer unterschiedlich. Meiner Mutter war wichtig noch soviel wie möglich alleine zu regeln, sie hat aber selber Sorge dafür getroffen, wenn mal etwas wäre. Sie hat zum Beispiel einem Nachbarn ihres Vertrauens einen Schlüssel gegeben und hat mit ihm ausgemacht, das er schellt, wenn sie sich noch nicht gerührt hatte um eine bestimmte Uhrzeit. In der Chemozeit hätte sie nicht gewollt, das ich dauernd bei ihr bin, weil sie so selbstständig wie möglich leben wollte.

Viele Grüße und viel Kraft wünsche ich Euch
Ulli
__________________
Meine Mam: * 02.11.1937 - + 02.06.2009
"Wenn Du bei Nacht den Himmel anschaust, wird es Dir sein als lachten alle Sterne. Weil ich auf einem von Ihnen wohne, weil ich auf einem von Ihnen lache..."
(Der kleine Prinz)

Mein Papa: *04.11.1935 - + 11.05.1993
Sorry, das ich Dich allein gelassen habe.

Mein Bruder:*02.06.1962 - September 1962

Ich werde Euch nie vergessen !
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  #6  
Alt 12.10.2009, 20:20
Chris_tine Chris_tine ist offline
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Registriert seit: 10.10.2009
Beiträge: 16
Standard AW: Adenokarzinom bei meiner Mom...

Hallo,

ganz lieben Dank für die herzliche Aufnahme hier im Forum. Es tut unendlich gut, zu wissen, dass hier Menschen sind, die wissen mit welchen Ängsten und Sorgen die Betroffenen ebenso wie die Angehörigen sich quälen.

Der Onkologe hat extra betont, welches Glück meine Mama hat, dass ihr allgemeiner Gesundheitszustand sehr gut ist. Ich kann das zwar immer gar nicht glauben, denn sie hat in den letzten Monaten sehr stark abgenommen und die Schmerzen quälen sie sehr, aber er wird wissen, was er sagt.

Das Problem ist, dass ich ebenso wie meine Schwester ca. 15km von meiner Mom entfernt wohne. Im Notfall würde ich also mindestens 20 Minuten brauchen, um zu ihr zu kommen. Sie will auch nicht dass irgendjemand von den Nachbarn um ihre Situation weiß. Meine Schwester hat ihr angeboten, dass sie bei ihr bleiben kann. Dort wäre ein Gästezimmer - aber sie will nicht. Meine Schwester hat ein Baby und ist somit den ganzen Tag zuhause, das wäre also alles machbar. Ich muß dennoch akzeptieren dass sie das nicht will. Ich werde sehen wie es ihr morgen abend geht und dann entscheiden ob ich bei ihr bleibe. Allerdings muß ich arbeiten am Mittwoch, bin noch in der Probezeit und kann mir nicht viel erlauben.

Es ist alles schwierig und das Leben hat sich in kürzester Zeit komplett geändert. WIr haben das alles schonmal mitgemacht, mein Vater ist innerhalb kürzester Zeit (4 Monate) an einem Kleinzeller gestorben. Im gleichen Krankenhaus, in dem meine Mom nun behandelt wird. Das alles ist sehr belastend.

Ich habe ihr bei der Deutschen Krebshilfe die "Blaue Reihe" bestellt und gegeben, aber ich glaube nicht dass sie es lesen wird. Aber, so hat wohl jeder seine eigene Art mit der Krankheit umzugehen. Meine Mama ist der Verdränger.

Dennoch, vielen Dank für Eure Antworten. Ein bischen beruhigt hat mich das ganze. Und eine Lösung werden wir finden.


Liebe Grüße
Christine
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  #7  
Alt 13.10.2009, 14:56
Reinhard Reinhard ist offline
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Registriert seit: 03.02.2009
Beiträge: 834
Standard AW: Adenokarzinom bei meiner Mom...

Hallo Christine,

ich bin mir ziemlich sicher, daß deine Mutter jede Hilfe annehmen wird , wenn sie sie benötigt.
LG Reinhard
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