Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Krebsarten > Brustkrebs

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #16  
Alt 25.08.2011, 12:48
Benutzerbild von Lin
Lin Lin ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 19.08.2011
Beiträge: 7
Standard AW: Mutter versinkt in Depressionen

@Jule66,
anfangs war ich auch der Meinung es sei besser für sie, die Chemo zu beginnen, doch ich kenne ihren Körper nicht... Wenn sie sich sicher ist, dass sie es nicht schafft, dann kann ich darüber nicht urteilen... Allerdings kann sie sich auch nicht sicher sein wie die Chemo bei ihr wirkt, welche Auswirkungen sie zeigt. Ich bin mir nicht sicher ob ich sie in diesem Punkt derart beeinflussen sollte, da es ja wirklich ihre Entscheidung ist... Ich will ihr helfen, weiß allerdings nicht ob mein Rat ihr wirklich hilft oder überhaupt keine Wirkung zeigt...

@Calypso,
wie Loewe62 schon sagt, toll geschrieben, ehrlich! Was die Heilpraktiker angeht hast du völlig Recht, wie es scheint nehmen sie sich viel mehr Zeit für die Gefühle meiner Mutter, als die Ärzte... Vielleicht kommt ihr Vertrauen daher.
Mit ihrer Psychotherapeutin kommt sie gut klar, sie hilft ihr sehr und ich merke es förmlich dass sie gelassener ist, nach einem Termin.
Was mich angeht, ich versuche mein Leben zu genießen, nur kommt es mir so vor als würde es ihr immer unangenehmer, mich gehen zu lassen. Ich habe ständig die Sorge im Hinterkopf, es könnte ihr nicht recht sein. Das entfernt mich von ihr, zumindest aus ihrer Sicht...
Ich zitiere dich mal: "...aber das Leben ist schön, lieber leben ohne Brust als tot sein.", genau das ist meine Meinung und die habe ich bei meiner Mutter auch vertreten. Ich wollte sie beruhigen, ich sagte ihr es sei schließlich besser ohne Brust zu leben, als sterben zu müssen. Das sieht sie zwar auch so, doch es macht ihr immernoch zu schaffen, anders zu sein als andere...

@mara43,
da hast du Recht, ich habe auch mit ihr darüber geredet, dass die Haare ja wieder nachwachsen würden, aber für sie ist der Gedanke daran, eine Perücke zu tragen, einfach schlimm. Ich kenne sie, sie würde sich anders fühlen als andere Menschen, würde sich ständig verbergen wollen, vor den Blicken der anderen, wobei ich mir sicher bin, dass es nicht sehr vielen wirklich auffallen würde (bist auf die, die sie kennen natürlich...). Für mich ist das Äußere immernoch die kleinste Sorge.

@Loewe62,
um das Buch werde ich mich mal kümmern Hilft ihr sicherlich, sie hört gerne Entspannungsmusik, damit sie wieder ruhiger werden kann und liest auch gerne, danke für den Tip!
Und die Haare... naja die sind für meine Mutter einfach ein großes Problem, ich denke nicht dass ich sie überzeugen könnte, was das angeht, aber versuchen werde ich es.

@Brigitte2,
meine Mutter bemüht sich ja bereits um dauerhafte psychologische Hilfe, was ihr sicherlich hilft. Bei mir bin ich mir nicht so sicher, ich hatte bereits eine Stunde beratung, war aber nicht sehr angetan, da ich nicht sehr offen sprechen kann bei Menschen, die ich nicht schon lange oder gut kenne... Im Internet ist das wieder etwas anderes, weshalb ich mich hier angemeldet habe.


LG an alle und danke, Lin
Mit Zitat antworten
  #17  
Alt 31.08.2011, 14:34
maja maja ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 21.07.2005
Beiträge: 50
Standard AW: Mutter versinkt in Depressionen

Liebe Linda,
Dein Beitrag hat mich sehr berührt.
Ich hatte vor 6 Jahren Brustkrebs, meine Tochter War damals genauso alt wie Du. Ich bin auch alleinerziehend und hatte in meinem Leben schon mit Depressionen und Ängsten zu kämpfen.
Zunächst einmal zu Deinen Fragen:
Ob Psychopharmaka gefährlich sind oder nicht hängt davon ab, um welche es sich handelt.
Erstmal können sie sehr hilfreich sein, bei Beruhigungsmitteln kann die Gefahr einer Abhängigkeit bestehen, wenn sie regelmäßig eingenommen werden, trotzdem glaube ich, dass Du Dir in diesem Punkt keine Sorgen zu machen brauchst.
Dass Chemotherapien die Heilungschanchen nur um ein Drittel verbessern stimmt, allerdings ist ein Drittel ja ganz schön viel.
Deine Frage, wie Du Deiner Mutter helfen kannst, ist wohl die schwierigste.

Ich kann sehr gut verstehen, dass das Zusammensein mit Deinen Freunden absolut wichtig für Dich ist, ich kann auch verstehen, dass Deine Mutter Angst hat, dass Du Dich von ihr entfernst und sie das schmerzt, aber: Das muss sie aushalten. und ich glaube auch , dass sie das kann. (Ich weiß wovon ich spreche).
Ich kann Dir nur sagen, was mir damals geholfen hat:
Der Kontakt mit anderen Frauen, die auch Brustkrebs hatten, die auch eine Brust verloren hatten und durch all die Änste gegangen sind und die trotzdem schöne, liebenswerte, kluge Frauen sind, das hat mir sehr dabei geholfen, mich selbst auch wieder liebenswert zu finden.
Freunde, die mir gezeigt haben, dass es ihnen wichtig ist, dass ich am Leben bleibe.
Die Liebe meiner Tochter und das Wissen, dass sie mich braucht und dass ich unbedingt am Leben bleiben muss, bis sie ihr Abi hat (jetzt studiert sie).
Ich kenne Phasen, in denen ich keien Lust mehr hatte zu kämpfen und in Depressionen versunken bin, aber ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass solche Phasen vorbeigehn.

Das wünsche ich auch Dir und Deiner Mutter und hol Dir Hilfe durch eine Beratungsstelle oder einen Therapeuten, wenn Du das Gefühl hast, die Situation überfordert Dich, ich glaube meiner Tochter hat es damals sehr gut getan.
Maja
Mit Zitat antworten
  #18  
Alt 07.09.2011, 23:34
Benutzerbild von Lin
Lin Lin ist offline
Neuer Benutzer
 
Registriert seit: 19.08.2011
Beiträge: 7
Standard AW: Mutter versinkt in Depressionen

Liebe maja,

ich denke das mit den Beruhigungsmitteln hat sie im Griff... Sie nimmt sie schließlich auch noch nicht sehr lange und irgendwann muss sich ihr Zustand ja verbessern können...

Mir macht es sehr zu schaffen, dass ich mich immer "schuldiger" fühle, auch wenn man das so nicht sagen kann. Sie fühlt sich sehr oft immer schlechter, je mehr ich außer haus bin oder nur den Plan habe das Haus zu verlassen... Ich habe Angst dass ich ihren Zustand durch meine Bedürfnisse verschlimmere...

LG, Linda
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen

Stichworte
angehörige, angst, brustkrebs, depressionen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 
Themen-Optionen
Ansicht

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 15:59 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55