Haarausfall

[Oriella]

Hallo an Alle!
Hatte gestern meine 2. Chemo, jetzt fallen meine Haare aus. Eklig!
Habe meine Perücke schon und ein Piratencap, ;o/. Fühle mich total unwohl damit.
Wie geht ihr damit um?

Bitte erzählt mir davon, Danke! Oriella

[Bettysue]

hallo oriella

bei mir fielen sie ca. 2 wochen nach der 1.chemo aus. (hatte jetzt die 2.). ich hatte mir von anfang an vorgenommen, wenns mal soweit ist kommen die haare ganz weg. nun, wir (mein partner und ich) brauchten 2 anläufe dazu *lach* beim ersten mal hat uns der mut verlassen...dann wurde es aber so eklig (haare üüüüberall) dass wir es dann doch gemacht haben. nun hab ich 6mm und es entwickelt sich zum irokesen-schnitt..seiten sehr licht und oben dichter..perücke bekomm ich in ca. 1 woche, werd sie aber nur nutzen zum rausgehen, tuch ist nicht so mein ding, sieht bescheuert aus aber für den winter werd ich mir für die nacht was einfallen lassen müssen, denn da zieht es jetzt schon ganz schön kalt auf dem kopf.

augenbrauen und wimpern hab ich noch, hab aber schon seit wochen die brauen nicht mehr zupfen müssen...da kommt nix mehr nach.

der schock vom anfang hat nachgelassen auch wenn ich den spiegel noch scheue wie der teufel das weihwasser. aber zuerst gibt es keinen trost und dieses die wachsen doch wieder hilft einem auch nicht weiter...

aber gibt schlimmeres!! hauptsache ist doch, dass sich die restlichen nebenwirkungen in grenzen halten und wir den scheiss krebs besiegen

alles liebe für dich!

bettina

[Heike 1963]

Hallo Oriella,

der Haarverlust, wenn er dann wirklich eintritt, ist doch anders, als man sich das vorher zurechtlegt. Ich habe noch eine Nacht drüber schlafen müssen, bis ich sie dann selbst abrasiert habe. Wie schrieb Bettysue so schön, da tat es nur einmal weh...

Im Laufe der Zeit habe ich meine Kahlköpfigkeit mit Humor getragen. Was man allein schon an Friseurkosten spart, das tägliche Stylen und das lästige Rasieren der Körperbehaarung fiel auch weg. Zu guter Letzt bin ich sogar provokant 'oben ohne' gegangen. Ich zwang mein Umfeld damit umzugehen. Viele haben mir ihre Bewunderung ausgesprochen und ich, ich hab mich einfach daran gewöhnt. Gewöhnungsbedürftig sind heute meine Locken. Ich hatte nie Locken! Aus meinem Umfeld kommen immer wieder Kommentare, das steht Dir gut und ist doch bestimmt pflegeleicht...Dir steht einfach alles, selbst die Glatze konntest Du tragen...Ach, es baut mich nicht wirklich auf...es waren und sind einfach zu viele Veränderungen, die da stattgefunden haben.

Vielleicht entdeckst Du ja ein neues vielseitiges Hobby: Mützensammeln? Es gibt wirklich ausgefallene Sachen! Stöbere mal nach!

Viele Grüße
Heike

[clipper]

Hallo Oriella
meine Haare fielen 3 Wochen nach der 1 Chemo aus ,also vor der 2 ten.
Die Wimpern und Augenbrauen nach der 3 Chemo man kommt sich vor wie ein Elion,aber wofür gibt es Kajalstifte damit geht es auch.
Nach der 3Chemo kamen so kleine Stoppeln wieder aber es dauert eine ganze Zeit das sie wieder wachsen.
Habe jetzt alle 6 Chemos hinter mir und auch schon 6 Bestrahlungen,aber es kann nur besser werden.
Liebe Grüße Renate

[sonnenkind]

Hallo Oriella,

nachdem ich 6 von 8 Chemos hinter mir habe, bin ich schon ein Stück weiter als Du. Meine Perücke steht mir laut Aussagen meiner lieben Mitmenschen außerordentlich gut, aber ich mag den Skalp gar nicht.

In den Wochen als es so heiß war, habe ich mir große Baumwolltücher in mehreren Farben über ebay gekauft. Die habe ich als Turban geknotet und viele Leute haben mir gesagt, das sieht richtig nett aus. War bei der Hitze erheblich angenehmer als der "Fiffi".

Nach der 4. Chemo fingen meine Haare wieder an zu sprießen. Zwar nur als Flaum ( mein Pubertäter meint ich sähe aus wie ein Vogel Strauß ) aber jetzt ist es nachts nicht mehr so kalt am Kopf.

Will sagen: man gewöhnt sich und die Aussicht auf neue Haare macht es erträglich. Wenn Du möchtest, schicke ich Dir gerne den Namen des ebay-Verkäufers. Dort gibt es die Tücher in über 30 Farben, sie sind nicht teuer und schadstoffgeprüft.

Kopf hoch und ganz liebe mitfühlende Grüße
Sonnenkind

[Schnuffi1966]

Hallo Oriella!

Bei mir fielen die Haare 10 Tage nach der Chemo aus..........büschelweise....
Fing Sonntags an und Montags hab ich dann ( bzw. meine Mutter musste es tun - unter Tränen...) zum Rasierer gegriffen.....
Der erste Blick in den Spiegel war furchtbar....
Es dauerte schon mehrere Tage, bis ich mein Spiegelbild anschauen konnte....

Alle andern fanden meine Glatze gar nicht so schlimm...

Ich hab mir dann diverse Hüte gekauft....hab meine Freundin mitgenommen, und es war dann ganz witzig, weil wir die unmöglichsten Sachen ausprobiert haben
Es gab Tage, da machte es mir überhaupt nichts aus, mit Mütze oder jetzt im Sommer mit Strohhut aus dem Haus zu gehen. Aber an manchen Tagen konnte ich es nicht, ich hätte die sonderbaren Blicke der anderen nicht ausgehalten. An denen ging ich halt nicht unter Leute...
Eine Perücke wollte ich nicht, weil es jeder gesehen hätte: Ich hatte zuvor ganz dickes Haar mit einer ausgeprägten Naturkrause....so eine Perücke gibt es nicht. Es wäre nicht ICH gewesen, der mich im Spiegel anschaut....dann eher der Gatzkopf....
Alle in meinem Umfeld hatten sich an meine Glatze gewohnt, fanden mich schön, wenn ich meine Hüte aufhatte...mein Partner "liebt" es, über meine Glatze zu streicheln und sie zu küssen......aber ICH gewöhne mich nicht daran, finde mich nicht schön.....ich habe mich "arrangiert"...das Beste daraus gemacht...
Ich hab mir eine neue Brille gekauft, was ganz poppiges, daß, wenn ich schon nichts mehr auf dem Kopf habe, wenigstens was im Gesicht.....

Am 21. Juni hatte ich die letzte Chemo, am 22. August die letzte Bestrahlung.....und seit 1. September wachsen meine Haare wieder.....3mm hab ich schon....

Klar, jeder sagte," die kommen doch wieder - hauptsache Du wirst gesund". Das stimt ja auch...Aber gewöhnt hab ich mich nie daran. Und meinen ersten Friseurbesuch werde ich sicherlich "celebrieren"...

Ich hoffe, Du kommst irgendwie klar damit und findest den Weg für Dich....mir hat meine neue Brille damals schon etwas geholfen...und meine Freundin, mit der ich die "blödesten" Kopfbedeckungen ausprobiert hatte

Ganz liebe Grüße,

Elke

[Bettysue]

hallo

@sonnenkind, die tücher hab ich auch sind wirklich klasse und sehr günstig! vor allem gross, so dass man auch experimentieren kann. ich hab noch keine variante gefunden mit der ich nicht bescheuert aussehe *lach*

mein partner nennt mich inzwischen GI Jane (der film mit demi moore in dem sie glatze hat)..er findet ich sehe witzig aus und meine augen würden grösser wirken. und es wär doch wohl oberflächlicher wenn er mich nur wegen meiner haare lieben würde. der hat gut reden..wir haben jetzt partnerlook *gg* männer...

ja heike, war wirklich so, es tut nur einmal weh wenn man die haare radikal abrasiert, denn jeden tag eine volle bürste sehen demoralisiert total!!

man muss einfach nur versuchen aus allem das beste zu machen, das ist gar nicht so schwer

bettina

[Josho Kansai]

Hallo Oriella,

du bist offenbar jung, da macht es einem mehr aus, die Haare zu verlieren. Ich bin 50 und hatte meine Diagnose im Dezember 2005, die Therapie begann im Januar 2006. Meine Haare sind nach der zweiten Chemo ausgegangen, aber nicht auf einmal, sondern langsam. Es tat auch weh auf dem Kopf. Also habe ich sie mir dann selbst abrasiert. Es war tiefster Winter, daher habe ich mir außer der Perücke auch Tücher und Mützen gekauft. Die Perücke allein mochte ich nie, nur unter einer Kopfbedeckung. Dann sah es aus wie echt.
Später bin ich dann darauf gekommen, mir selber Mützen und Käppchen zu stricken und zu häkeln, sie mit Glas- und Kunststoff- oder Holzperlen zu besticken. Das hat tierisch Spaß gemacht, weil es kreativ war und ich dann lauter Modelle nach meinem eigenen Geschmack hatte. Zur Fußball-WM war z. B. eine schwarz-rot-goldene dabei, eine ist seegrün und weiß und hat lauter Delphine und andere Meerestiere als Schmuck usw.
Für nachts hatte ich besonders weiche Modelle in zarten Farben, das war irgendwie tröstlich, wie eine Kuscheldecke oder ein Teddybär. Insgesamt habe ich mich nicht hässlich, aber manchmal sehr verletzlich gefühlt ohne Haare. Inzwischen wachsen sie wieder, sind weich und dicht und dunkelgrau (vorher waren sie braun-grau meliert). Sie können auch schon wieder als Frisur durchgehen. Meine letzte Chemo war Ende Juni.
Also mein Tip an dich ist, dein Äußeres so zu gestalten, dass du dir selbst gefällst, ob das nun mit Perücke, Tuch, Hüten, Mützen oder was auch immer ist. Und versuche es anzunehmen, dass andere deine Glatze nicht so schlimm finden. Sie meinen es sicher ehrlich. Und man selbst vergisst die schlimmen Zeiten ganz schnell, in jeder Hinsicht, wenn sie vorbei sind. Ich bin sicher, dass es deinen Lieben genauso geht. Also Kopf hoch und den Humor nicht vergessen!



Liebe Grüße

Ruth

[Jutta-1411]

Hallo Oriella,

ich kann Deine Gemütslage nachfühlen - mir ging es genauso, dass zwei Tage vor der zweiten Chemo die Haare angefangen haben, sich zu verabschieden. Am Tag der 2. Chemo (vor gut einer Woche) hab ich dann meinen Mann mit dem Rasierer dran gelassen . Er findet es zwar cool, dass ich jetzt Partnerlook mit ihm trage, aber ich kenne die Frau, die mir aus dem Spiegel entgegenschaut immer noch nicht .
Hatte vorher zwar auch oft genug über meine "3 Federn" geschimpft, aber sie waren mir immer noch lieber, als der Fifi. Da Tücher auch nicht mein Ding sind, werd ich vielleicht auch im Laufe der Zeit mein "Cabrio" (passend zu meinem Auto ) spazierentragen/~fahren.

Unterkriegen lass ich mich davon jedenfalls nicht!!!!!!!!!!! und das schaffst Du auch!!!!!!!!

Ganz liebe Grüße

Jutta

[Sousha]

Hallo Oriella,

kann gut nachempfinden was Du schreibst. Also ich habe in Vorbereitung auf den zu erwartenden Haarausfall erst mal eine Igelfrisur machen lassen ( bei Rotwein, im Garten von einer befreundeten Friseurin) um mich an die veränderte Shilouette zu gewohnen. Genau am Tag der 2.Chemo konnte ich Haarbüschel vom Kopf pflücken und 2 Tage später haben wir dann alle runter rasiert. Das war echt gewöhnungsbedürftig. Ein paar Tage hatte ich wirklich damit zu tun mir zu sagen, dass die fremde Frau im Spiegel ich bin. Ich mußte viel weinen, weil ab da sah man mir an, dass ich krank bin. Ich hatte - und habe immer noch mitunter Probleme mit den Blicken der Umwelt, weil unter den Tüchern sieht man eben doch, dass was anders ist. Ich habe auch eine Perücke, die echt aussieht und mir meinen FreundInnen zufolge auch gut steht, aber ich hatte sie erst 4 Mal auf, weil ich mich mit dem Skalp so verkleidet fühle und so künstlich. Aber gut ist sie für die Tage, an denen ich einfach zu dünnhäutig bin um mich den Blicken auszusetzen. Das gibt es auch heute noch. Und den Spruch: "Die wachsen ja wieder...." aarrgghh wie ich den mittlerweile hasse! Also ich trage Priatentücher (macht mich interessant!), Buffs, Turbane und für besondere Gelegenheiten einen schönen Hut mit Tuch drunter.

Das gute daran: Rom, Paris, New York.... Frisur sitzt - egal bei welchem Wetter

Und noch was hat das ganze: Ich werden meine Typ verändern. Ich hätte nicht gedacht, dass mir extrem kurzes Haar so gut steht.

Seit ich Taxol und Xeloda kriege ist von meinen ehemals vollen Augenbrauen noch ein Hauch übrig und die Wimpern sind ganz futsch. Mir wurde gesagt, dass die Haare etwa 4 - 6 Wochen wieder zu wachsen beginnen. Da warte ich jetzt drauf hin. Und manchmal verliere ich fast die Geduld!

Hey, halt die Ohren steif! Machs gut!

Sousha

[Tilo]

Hallo Oriella,
mir ist beim Lesen in diesem Forum ein Spruch hängen geblieben: "Wir haben kein Haarproblem!"

Ich habe mir schon 2 Wochen vor der Chemo die Haare abrasiert, um mich schon mal an das Gesicht zu gewöhnen. Selbst für mich als Mann kein leichter Schritt, aber warum nicht mal eine optische Veränderung....

Ein kleiner Tipp noch: weil meine Kopfhaut vor dem Sommer extrem hell im Gegensatz zu Gesicht war, habe ich einfach ein Selbstbräuner-Tuch genutzt, dann fiel es schon nicht mehr so stark auf.

Viele Grüße
Tilo

[Susi04]

Hallo Oriella

Wer von uns kennt die Sprüche nicht..........."das sind doch nur Äußerlichkeiten", die Haare wachsen doch wieder" bis zu dummen Fragen wie " Wachsen die Haare denn wieder nach oder bleibt das immer so"

Bei mir ging es ca 2 Wochen nach der 1. Chemo los, zuerst ganz langsam und dann innerhalb von Stunden.
Ich hatte sehr dicke und sehr viele Haare, hab seit Jahren eine Kurzhaarfrisur.
Eine Freundin hat mich beim Aussuchen der Perrücke beraten( sie ist Friseurin) und mir meine Haare noch gekürzt.
Wir hatten viel Spaß beim Aussuchen. Auch der Beraterin des Perrückenladens fands lustig, weil wir beide das Ganze relativ gelassen angegangen sind. Sie hat auch schon Tränen trocknen müssen. Dort hat man sich viel Zeit für uns genommen.
Ich bin dann mit dem Fifi nach Hause und hab sie erst mal in den Schrank gepackt.
Als es dann richtig losging, fand ich es eigentlich nur noch schrecklich, dass überall Haare rumflogen. Als ich dann nach dem Haarewaschen und fönen im ganzen Bad an den Fliesen Haare kleben hatte, war ich es leid und hab sie abrasiert.
Ich fand es auch sehr unangenehm Perrücke oder Tücher zu tragen, als ich noch Haare hatte. Mir tat die Kopfhaut davon weh.
Nach der Rasur war das vorbei.

Im Juli als es so warm war habe ich überwiegend Baumwolltücher getragen ............ich wollte keine Brandblasen auf der Kopfhaut

Niemand hat mich deshalb blöd angeschaut, ich finde, sowas steht mir.
Die Perrücke sieht zeimlich gut aus. Ich bin mehrfach gefragt worden, ob ich eine neue Frisur habe und die Leute waren überrascht, wenn ich gesagt habe, das das eine Perrücke ist.

Auch die restliche Körperbehaarung ist im Laufe der Therapie spärlicher geworden.............Beine rasieren..........brauch ich nicht!
Wimpern und Augenbrauen habe ich noch, allerdings deutlich dünner.

Nach der 5. Chemo begannen die Haare wieder zu waschsen, hab jetzt schon über 5mm Babyflaum, relativ gleichmäßig........mein "Hörnchen" ( Grützbeutel) sieht man schon fast nicht mehr.

Ein Gutes hat das Ganze auch................die Frisur sitzt tatsächlich immer und das in Sekundenschnelle!

Trotzdem freue ich mich auf meine eigenen Haare. " Oben Ohne" bewege ich mich nicht mal in meiner Wohnung, weil ich den Anblick meines kahlen Kopfes schrecklich finde.
Außerdem ist das auf dem Kopf unangenehm kalt.

Aber was solls...........sie wachsen ja wieder!
Mir wurde schon gesagt, dass die Perrücke so toll aussieht, dass ich später meine eigenen Haare auch so stylen soll ( auch so ein blöder Spruch)................das werde ich aber garantiert nicht tun, weil ich mit dieser Frisur zu viel unangenehmes verbinde!

Wenns so weit geht, erkenne ich bald wieder die Frau, die mich aus dem Spiegel anschaut!

[Oriella]

Hallo ihr Lieben!
Vielen Dank für Eure Mutmach-Antworten.

Habe mir gestern die Haare abrasieren lassen, Fühle mich auch total fremd.

Naja, muß mich halt dran gewöhnen!

Grüße an alle, Oriella

[flyyy]

Hallo Oriella
Drücke Dir die Daumen dass Du Dich schnell an deine neue Frisur gewöhnst.
Ich muss sagen, ich habe mir vorher viel zu viele Sorgen gemacht. Ich wollte keine Perücke, also gab es für mich nur "oben ohne" oder Piratenlook. Anfangs dachte ich, die Leute werden mich anschauen, anstarren... Aber ich habe mich ziemlich schnell daran gewöhnt dass die Haare fehlen. Jetzt habe ich schon wieder 5mm und trage kein Piratentuch mehr.