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  #1  
Alt 24.12.2014, 02:38
Marko1974 Marko1974 ist offline
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Reden Man bekommt ja schon Panik......

Nach meiner OP (reines Seminom) steht nun der pathologische Befund fest:
pT2,L1,V1,R0,S0,M0,N0 ich hab mir auch ein Silikonei legen lassen.

10 Tage postop kämpfe ich immer noch mit der Wundheilung.
An der Schnittstelle die in der Leiste gemacht wurde sieht man fast kaum noch eine Narbe - so gut wurde das genäht - intrakutan halt.
Jedoch unter dieser Schnittstelle tut mir immer noch der ganze Knochen (?) weh. Das seit dem OP Tag. Es ist nun kein Schmerz der mich umbringt oder nicht schlafen lässt. Eher so, als ob ich mich heftig gestossen hätte. Des weiteren hat sich darüber eine Art Serum gebildet.
Ich war bei 2 Ärzten zur Nachuntersuchung. Sogar nochmal in dem Krankenhaus wo ich operiert wurde. Einer wollte es anstechen, meinte aber dann: Es wird dann zwar etwas kleiner, aber die Schmerzen die an der Leiste überwiegen sind dann auch nicht weg. Es ist nicht entzündet, nicht heiss, es pocht nicht.....es ist Flüssigkeit oder Blut. Das weiss niemand.
Wir warten ab. Andere gehen nach 2 Wochen wieder arbeiten. Wenn ich länger als 4 Stunden laufe bekomme ich solche Schmerzen, dass ich mich wieder legen muss. Insgesamt bin ich nun 3 Wochen krankgeschrieben. Ich hoffe, dass mich auch danach noch jemand krankschreibt, wenn ich wirklich nicht kann. Des weiteren ziehe ich echt in Betracht eine Reha zu machen.
Mein Arzt macht mich mit seiner Ruhe auch verrückt. Ich hatte vor OP einen Tumormarker der leicht erhöht war. CEA lag bei 4,3 und Referenz war unter 3,4. AFP lag bei 4,1...auch alle anderen Tumormarker waren im Normbereich. Die Empfehlung des Chefarztes war nach OP den Marker nochmal zu prüfen.
Dies geschieht dann natürlich nicht im gleichen Labor. Hier lag AFP dann plötzlich bei 4,5. Für den Arzt war das okay. Für mich ist der Wert gestiegen-aber ich hab ja auch leider keine Ahnung davon.
Der erhöhte CEA wurde aber gar nicht getestet - und so wie ich dem Behandlungsplan entnehmen kann erscheint dieser als völlig uninteressant. Komisch.....
Nunja....als ich dann heute bei dieser Nachsorge im KH war, habe ich halt das pathologische Staging gesehen. Mir wurde erklärt, dass sowohl Tumor, sowie auch das Lymphgefäß etc bei OP mit entfernt wurden und dass ich daher in Stadium 1 bleiben werde. Herzlichen Glückwunsch - Wait and see. Ich fragte mich ob das gut oder schlecht sei?!
Im Moment sorgt mich halt nur das Hämatom in der Leiste - immer noch ein paar Blutergüsse an den Beinen, am Damm...überall da wo nicht operiert wurde :-) Mein ganzer Beckenboden fühlt sich total verspannt an- unter den unteren Bauchmuskeln manchmal alles wie taub....Alles Mist im Moment..... Schöne Weihnachten
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  #2  
Alt 24.12.2014, 08:00
Tomba36 Tomba36 ist offline
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Beiträge: 123
Standard AW: Man bekommt ja schon Panik......

Hallo Marko,

ich kann dein Gefühl nachvollziehen.
Zu den Tumormarkern kann ich dir nicht viel sagen außer das es eben wie beim Blutbild eine Momentaufnahme ist und da es nicht im selben Labor gemacht worden ist ,zweifelt man schnell.

Zu deinen Leisten und Beckenbodenproblemen - ich hatte und habe das auch.
Nicht jeder geht nach 2 Wochen wieder arbeiten.

Das mit der Reha ist für dich bestimmt eine gute Idee ,dort kannst du kontrolliert deine Muskeln und den Bewegungsapparat trainieren.

Das mit deiner Flüssigkeitsansammlung - bin natürlich kein Arzt - kann vieles sein. Vertraue da auf deine Ärzte ,wenn du zweifelst geh noch mal zu einen unabhängigen Chirurgen.
Bei mir war es etwas eitriges Sekret,was oberflächlich war. Ursache war der Faden (Intracutannaht) - vertragen einige nicht.

Wahrscheinlicher ist bei dir aber ein Hämatom (aber ich bin kein Arzt) ,das bekommst du hin.
Deine Leidensgeschichte klingt ähnlich wie bei mir .
Viele Streiche spielt einem da der Kopf.
Und ich muß dazu sagen ,ich komme aus dem medizinischen Bereich.
Trotz dieses Wissens - der Körper ist nun mal eine Einheit aus Dem Physischen und der Psyche.
Kommt eines der Beiden außer waage , so ist man krank.
Fühlt sich schlecht usw. Bei dieser Erkrankung gerät beides in Schieflage ...

Die Zeit und anständige Betreuung wird auch bei dir Wunden heilen ...
Ich wollte es auch nicht glauben .

Die Beckenbodengeschichte kann eine langwierige Sache sein , will dir damit aber keine Angst machen.

Das es bei mir so ist,heißt noch lange nicht das es bei dir auch so werden wird.
Ich suche immer noch nach einer Patentlösung gegen meine Verkrampfungen der Beckenbodenmuskulatur.

Wünsche dir trotzdem etwas Zuversicht zu Weihnachten.

Tomba

Geändert von Tomba36 (24.12.2014 um 08:02 Uhr)
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  #3  
Alt 24.12.2014, 10:26
Marko1974 Marko1974 ist offline
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Standard AW: Man bekommt ja schon Panik......

Toll geschrieben...vielen vielen Dank für die aufmunternden Worte. Ich werde weiter berichten - wenn es interessiert ;-)


Schöne Feiertage!
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  #4  
Alt 24.12.2014, 11:26
Egghart Egghart ist offline
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Standard AW: Man bekommt ja schon Panik......

Hallo Marko,

dein Beitrag könnte ja von mir geschrieben sein

Zuerst einmal zur Schnittstelle und das was du Knochen nennst.
Ist völlig normal, war bei mir auch so, kannst ja mal nachlesen wenn du Lust hast. Ich war auch außerplanmäßig beim Arzt und in der Klinik, bei mir hat sich ein Faden nicht aufgelöst und ist festgesteckt. Dieser hat zur Schwellung und Einblutung geführt, bzw. die Wunde ging eines Tages wieder auf Geht weg, gib dem Zeit. Die Schwellung ist auch normal, das dauert auch ein wenig, wird aber von Tag zu Tag besser. Mach den Kopf frei, das wird, versprochen.

Dein AFP-Wert ist völlig im Normbereich, der schwankt von sich aus und ist nicht gestiegen!

Du wurdest vor 10 Tagen operiert, warum musst du 4 Stunden laufen? Da bin ich auch platt nach soviel laufen, nach nem Dreiviertel Jahr allerdings

Mach ruhig. Das Gefühl im Beckenboden ist normal, geht bei mir immer noch nach langem Sitzen los, aber auch dies wird weniger und du vergisst es bald.

Wait & See ist erstmal super! Viele bekommen das nicht angeboten und das Nervenflattern wird weniger und der Nachsorge-Clown ist deine neue Challenge

Also, jetzt kühlst du dir ein paar Bierchen für heute Abend runter und genießt den Heiligen Abend! Ich werde auch zwei auf dich trinken, versprochen!

Gute Besserung, entspann dich, das wird!
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Implantat abgelehnt, gabs nicht in XXL!

Möge die Macht mit allen stillen, eineiigen Mitlesern sein!

Mein Lieblingsmärchen: Hans im Glück!
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  #5  
Alt 24.12.2014, 13:44
Dusty Dusty ist offline
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Beiträge: 834
Standard AW: Man bekommt ja schon Panik......

Hey Marko,

Also zu den Tumormarkern. Für Hodemkrebs sind AFP, ßHCG und LDH interessant, wobei der LDH eher nicht so aussagekräftig ist. Der CEA Wert kann bspw bei Rauchern erhöht sein - spielt aber für Hodenkrebs keine Rolle. Die Labore haben unterschiedliche Messverfahren und haben deswegen auch teilweise andere Referenzwerte. Entsprechend können von Labor zu Labor die Werte unterschiedlich hoch sein, aber dennoch im Normbereich. Wenn die sagen, dass alles in Ordnung ist dann ist das auch so.

Ich hatte auch ziemlich lang Schmerzen in der Leiste, das läuft bei jedem anders. Das braucht eben seine Zeit.

Reha ist immer gut, warum sich sowas nicht mal gönnen?! Ich kann sowas nur empfehlen!

Weit and See ist nicht verkehrt. Du wirst ja engmaschig kontrolliert und wenn noch mal was kommt, kann man immer noch ganz entspannt Chemo machen. So bleibt sie dir für den Moment erspart. Und die meisten brauchen ja auch bei Wait and See gar keine Chemo... Da hat sich dann alles in Wohlgefallen aufgelöst. Also abwarten und Tee trinken. Hört sich doch bis jetzt alles ganz positiv an.

Auf jeden Fall ruhige und schöne Feiertage
__________________
Auch aus Steinen, die einem in den Weg gelegt werden, kann man Schönes bauen.
Johann Wolfgang von Goethe

http://diagnose-hodenkrebs.jimdo.com/
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  #6  
Alt 24.12.2014, 22:25
TorisNeueWelt TorisNeueWelt ist offline
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Standard AW: Man bekommt ja schon Panik......

Hi,

ich wurde vor ziemlich genau 5 Wochen operiert. Als ich nach 3 Tagen entlassen wurde hat alles richtig weh getan. Aber am schlimmsten war ein Schmerz der sich anfühlte, als ob mir einer ein Messer auf der Innenseite des Oberschenkels rein sticht. Dazu kamen dann Taubheitsgefühle, die mal so eben 10-15 cm unter den OP-Bereich reichten. Ich war wegen des "jabbing pain" dann 5 Tage nach der OP nochmals in der urologischen Ambulanz. Alles in Ordnung auf dem Ultraschall. Keine Sorge. Soll eben regelmäßig die Schmerztabletten nehmen. Nur die brachten nichts. Drei Tage später dann bei meinem Urologen, die stechenden Schmerzen sind beinahe unmerklich ein bißchen besser geworden. Mittlerweile konnte ich auch wieder besser gehen. Aber mehr als 30 Minuten war nicht gut. Mußte mich auch immer hinlegen untertags. Mein Urologe meinte, das mit dem stechenden Schmerz gibt es manchmal. Haben manche auch bei einer Leistenoperation. Da seien eben ein paar Nerven ein bißchen beleidigt.
Insgesamt gut war, dass die Wunde sauber verheilte, keine Rötung, kein Anschwellen. Die Schwellung ging stetig zurück.
Dann mußte ich beruflich für eine Woche nach Polen. Wir sind mit dem Auto hingefahren (750 km). Mein Kollege mit Bandscheibenvorfall und ich 10 Tage nach der OP. Als wir ankamen mußten wir uns beide erstmal hinlegen und haben uns an den Kopf gefaßt. Was ein Blödsinn. Die nächsten Tage habe ich dann ganz ruhig und viel stehend und halbliegend (fläzend im Bürostuhl) zugebracht. Und wieder wurde es ganz langsam besser. Ich fühlte mich auch besser. Vielleicht lag es auch an dem abendlichen Rotwein, aber egal.
Und auf einmal merkte ich das der stechend Schmerz nicht mehr da war. Der war einfach verschwunden. Was war ich erleichtert. Die Rückfahrt ging dann auch merkbar einfacher. Ganz ohne Stress versteht sich.

Und dann ist vor knapp zwei Wochen der letzte Fadenrest abgefallen. Und prompt hat es da eine milchig gelbe dicke Flüssigkeit rausgedrückt. Ein, zwei Tropfen nur, danach so blutserumartige Flüssigkeit. Und wieder leichte Panik. Entzündung? Termin beim Urologen. Der mich wieder am beruhigen. Ja das gibt es. Alles was von selbst raus kommt ist schonmal gut. Noch mal nachgedrückt. Kommt nichts mehr. Einfach beobachten. Wenn es rot wird oder anschwillt, gleich wieder kommen. Es ist nicht rot geworden und auch nicht weiter angeschwollen.
Mittlerweile konnte ich schon wieder eine dreiviertel bis ganze Stunde in normaler Spaziergeschwindigkeit gehen.
Und schon wenige Tage später ging es mir wieder so gut, dass ich mal 2x10 Minuten joggen war. Und gestern früh war ich 2x15 Minuten unterwegs. Ich kann wieder normal sitzen, gehen, laufen, joggen. Gestern im Garten mit der Motorsäge gearbeitet. Kein Problem. Allerdings passe ich noch immer auf, nichts über 10 kg zu heben.
Ich konnte eine Woche nach der OP wieder arbeiten. Allerdings bin ich Schreibtischtäter und als Selbständiger kann ich von zuhause arbeiten. Mit vielen Pausen und auch dazwischen hinlegen war das machbar. Allerdings hätte ich auch nach 2 Wochen nicht andauernd stehen, gehen oder sitzen wollen. Die Fahrt nach Polen war absolut grenzwertig. Kann ich niemand empfehlen nach dieser Art von OP sich 8 Stunden ins Auto zu setzen.

Du siehst, selbst 3 Wochen nach der Wundheilung hatte ich noch Probleme. Erst seit dieser Woche merke ich die OP-Narbe nicht mehr so. Und das Taubheitsgefühl in der oberen Hautregion wird wohl noch sehr lange andauern. Bei einer anderen OP hat das fast ein Jahr gedauert bis die oberflächlichen Nerven wieder voll funktioniert haben.

Also ich denke 10 Tage nach der OP kann das noch richtig weh tun. Und das ist auch kein Knochen, sondern die Wunde wird mit einer Raffnaht zusammengezogen. In mehreren Schichten, die müssen ja durch die Leiste durch. Und diese mehrfachen internen Nähte bilden zusammen mit der Raffung diese knubbelige Form aus. Das wird langsam, ganz langsam dünner. Erst nach ca. 1 Jahr wird es ungefähr die gleiche Höhe wie der Rest der Oberfläche haben. Und diese Delle durch die Naht wird man wahrscheinlich immer sehen.

Also ganz langsam angehen lassen. Das tut einfach weh.
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Stichworte
bluterguss, hämatom, lyphgefäß, seminom, staging


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