Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Krebsarten > Lungenkrebs

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 22.01.2002, 11:03
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Ich lebe noch!

Liebe Mitbetroffenen,
bei mir wurde Lungenkrebs im 3ten Stadium festgestellt und ich konnte - Gott sei Dank - operiert werden. Das ist erst 4 Monate her und obwohl ich mich sehr gut fühle, würde ich mich gerne mit Mitbetroffenen darüber unterhalten.
Hier im Forum schreiben zwar sehr viele Leute, aber meistens Angehörige. Es ist mir aber sehr wichtig, für mein positives Zukunftsdenken, von Betroffenen zu hören, die wie ich am Leben sind und am Leben teilnehmen.
Es ist sehr schwer an eine Zukunft zu glauben, wenn man all diese Negativnachrichten liest!.
Viele Grüße Hermine
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 22.01.2002, 19:44
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Ich lebe noch!

Liebe Hermine,
es tut mir sehr leid, daß Du betroffen bist, aber es ist doch durchaus positiv, daß Du operiert worden konntest und Dich gut fühlst. Von Negativnachrichten darfst Du Dich gar nicht 'runterziehen lassen, sondern solltest permanent an Deiner positiven Einstellung arbeiten.
Ich bin auch betroffen. Die Diagnose bekam ich nach vielen Untersuchungen und langem Warten im November. Seit der Diagnose geht es mir besser, weil ich eben auch sofort positive an die Krankheit herangegangen bin.
Ich habe ein nicht-kleinzelliges Adenokarzinom, daß sich über 2/3 des rechten Lungenflügels erstreckt und bereits Metastasen im linken angesiedelt hat, nicht operabel. Ich werde nur noch "palliativ" (daß heißt, schmerzlindernd, lebensverlängernd) behandelt. Als die Ärzte mir sagten, daß der Krebs nicht heilbar ist, habe ich ihnen nicht einmal die Frage gestellt: "Wie lange noch", denn das ist irrelevant für mich, sondern habe mir sofort gesagt: "Das ist mein Leben und mein Körper und egal, was "die" mir erzählen, ich werde gesund". Ich habe jetzt 3 Chemo-Zyklen hinter mir, die ich prima vertragen habe. Letzte Woche war ich zum CT. Der Tumor ist nicht gewachsen und die entzündlichen Infiltrate auf beiden Seiten sind zurückgegangen. Nächste Woche habe ich einen Besprechungstermin beim Onkologen. Mal sehen, was er sagt. Jedefalls habe ich nicht vor, mich "krankdiagnostizieren" zu lassen. <Je nachdem, was die Ärzte jetzt sagen, versuche ich dann auch, einen Termin in heidelberg zu bekommen. Ich habe gottseidank das große Glück, daß mein Hausarzt mich in Allem unterstützt und auch auf dem Standpunkt steht, daß bei solch einer Diagnose die Psyche die Wichtigste Rolle spielt. Ich habe außerdem eine ganz Familie, Freunde und Arbeitskollegen, mit denen ich immer reden kann und die immer für mich da sind. Seit dem 2. Januar arbeite ich auch wieder, im Moment halbe Tage, aber das werde ich kontinuierlich steigern.
Auch ich habe meine deprsessiven Phasen, natürlich, meine Zweifel und meine Ängste, aber ich versuche immer, da ganz schnell wieder rauszukommen und mich niemals hineinzusteigern. Du darfst die Hoffnung auf die Zukunft nicht aufgeben, Hermine. Mich bauen die positiven Nachrichten aus dem Forum immer ganz toll auf. Was andere schaffen, kann ich auch schaffen, und Du auch, Hermine. Lies die posiven Nachrichten immer wieder, tu ich auch. An Tagen, an denen es mir nicht so gut geht, halt ich mich dann auch nicht so lange im Forum auf, weil ich weiß, daß mir das dann nicht gutttut.
Ansonsten versuche ich, so normal zu leben, wie es eben geht mit Chemo- Labor- und sonstigen Arzt-Terminen. Gleich gehe ich tanzen. Das war eines meiner Lieblingshobbys, geht natürlich nicht, genaugenommen, aber dann tanze ich eben nur einen hlaben Cha-Cha-Cha, nur eine Runde Walzer und freue mich, wenn eine Rumba oder ein Tango gespielt wird. Dann kann ich nämlich einen Tanz zu Ende tanzen. Und zwischendurch ruhe ich aus. Mein PÜartner ist ganz glücklich, daß ich überhaupt noch gehe. Früher sind wir mindestens 2 mal die Woche gegangen. Freitag versuche ich auch Volleyball wieder. Bestimmt kann ich nur 5 Mintuen (wenn überhaupt) spielen und muß dann Pause machen. Aber besser als Nichts. Und natürlich freuen sich meine Teamkollegen, mich endlich wieder zu sehen, und das baut auch auf. Siehst Du, so geht es eben auch in kleinen Schritten. Nur aufgeben darf man sich nicht.
Wie alt bist Du denn, Hermine? Hast Du Kinder?
So, das war jetzt eine lange Mail. Bin auch zwischendurch immer geflogen. Ich hoffe, Du behälst Deine Zuversicht und nimmst weiter am Leben teil, wie Du sagtest, aber mit Zukunftsperspektive. Man muß die Ansprüche ein bißchen zurückschrauben, kann nur in kleinen Schritten planen und muß zwischdurch die "Tiefs" bewältigen, aber man kann, Hermine. Ich wünsche Dir alle Kraft der Welt. Du schaffst das ganz bestimmt. Alles Liebe. Kathi
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 23.01.2002, 02:17
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Ich lebe noch!

Liebe Kathi,
ich schäme mich so sehr!.
Deine Mail, auch wenn sie mich Einerseits sehr traurig macht, so fühle ich mich doch Andererseits Dir sehr verbunden.
Lass mich Dir ein wenig von mir erzählen!.
Ich bin 48 Jahre alt, geschieden und ohne Kinder. Meine Mutter, Schwester, Nichte und Neffe sind immer für mich da wenn ich mit ihnen reden möchte, aber sie wollen nicht mit mir über meine Ängste reden. Diese Angst bezieht sich nicht auf materille Dinge, sondern darauf "wie wird mein Ende aussehen?". Ich habe einfach angst vor großen Schmerzen. Weißt Du, wenn ich wüsste - und sei es morgen -, dass ich nicht leiden muß, dann könnte ich etwas sorgloser in die Zukunft schauen.
Aber da gibt es noch etwas!.
Mein Leben war bisher sehr schön und ziemlich sorglos, und dadurch,dass ich keine Kinder bekommen konnte( trauriges Kapitel in meinem Leben, ich wollte immer 2 Lausbuben ), war ich immer frei, tun und lassen zu können was immer ich auch wollte. Das habe ich auch reichlich ausgenutzt!.
D.h., ich bin viel und gerne Tanzen gegangen, habe mich für Sprachen interessiert und ein paar Berufe erlernt. Wenn ich jetzt so darüber nachdenke, dann war das die reinste Beschäftigungstherapie. Vielleicht habe ich das gebraucht um meinem Leben einen Sinn zu geben, denn so richtig in die Tat umgesetzt ( d.h. in den erlernten Berufen gearbeitet ) habe ich nicht. Das ist ein langes Kapitel. Schreibe ich dir später, falls es Dich interessiert.
Auf jeden Fall bin ich jetzt Taxifahrerin und bin es auch sehr gerne. Um wieder auf meine Zukunftsaussichten zu kommen, jetzt fahre ich wieder 5 Mal die Woche a 12 Stunden Taxi und freue mich einfach wieder am Leben teilnehmen zu können. Für mich brauche ich sehr wenig im Monat, aber ich möchte so gerne meiner Familie ( Nichte und Neffe) etwas hinterlassen. Mensch! ich habe immer sehr egoistisch gelebt und jetzt habe ich angst, nicht mehr genug Zeit zu haben, um noch etwas Geld zusammen zu bekommen. Ich weiß, daß sie mich auch so lieben und sie zeigen es mir immer wieder. Aber ich würde ihnen so gerne etwas hinterlassen, damit sie es nicht so schwer haben im Leben. Und auch wenn alle zu mir sagen ich soll mich nicht verrückt machen, aber ich würde gerne mein Begräbnis selbst bezahlen.
Ansonsten mache ich es wie Du, nehme kleine Schritte und bin glücklich und dankbar, für jeden Tag den ich lebe. Auch habe ich schon verschiedene Bücher gelesen, wobei ich Dinge ( alle möglichen und unmöglichen Krebsarten ) kennengelernt habe auf die ich lieber verzichtet hätte. Hast Du das Buch von Eva Maria Sanders " Leben " gelesen?. Es hat mir sehr geholfen - vielleicht ist so eine Fiebertherapie wirklich hilfreich?! -.So es ist jetzt 2 Uhr und ich bin müde. Aber ein Letztes, mein Lebensmotto ( Zitat aus der Bibel ): " Auch wenn ich heute weiß, daß morgen die Welt untergeht, so würde ich dennoch heute ein Olivenbäumchen pflanzen."
In diesem Sinne wünsche ich Dir alles Gute und ich würde mich freuen wieder von Dir zu hören.
Gruß Hermine
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 23.01.2002, 02:23
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Ich lebe noch!

Liebe Kathi,
hab vergessen zu fragen: " Wie hast Du oder Dein Arzt die Krankheit entdeckt? ".
Bis dann! Hermine
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 23.01.2002, 12:54
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Ich lebe noch!

Hallo Hermine, Kathi und all die anderen,

Hermine Du darfst Dich nicht runterziehen lassen, weil
die Psyche eine wichtige Rolle dabei spielt! Eine große
Hürde hast Du schonmal geschafft undzwar haben Sie
den Tumor rausoperiert, somit hast Du praktisch keinen
mehr. Jetzt muss Du bewußt Leben und Essen, denn Deine
Psyche kann mehr bewirken als 100 Ärzte zusammen oder
die besten Therapien auf der Welt. Das gilt natürlich
für jeden Menschen.

Hallo Kathi!
Mein Arbeitskollege war bei einem anderen Arzt, besser
gesagt in einer anderen Klinik. Diese meinten nun,
daß sie doch operieren können und das die Heilungschance
gut ist! Der Arzt davor meinte: man kann nichts mehr
machen.

Das ist das, was Du auch in Deinem Text schreibst.
Ein Arzt geht immer von Statistiken aus und kann/darf
nicht über den Krankheitsverlauf einer Person entscheiden.
Deswegen sind solche Fragen, wie: "wie lange habe ich
noch" oder "werde ich wieder gesund".
Solche Fragen kann eigentlich kein Arzt beantworten oder
besser gesagt niemand kann so eine Frage beantworten,
außer MAN (FRAU) SELBER.

Ich will damit auf keinen Fall die Ärzte schlecht
machen, um Gottes Willen! Ich will nur damit sagen,
daß man selbst erheblich mehr an sich anrichten kann

Und Kathy, das Du nach Heidelberg fährst finde ich sehr
gut, denn man sollte soviele Meinungen von Ärzten wie
möglich einholen! (siehe meinen Arbeitskollegen).

Und Dein langes Tanzen und Volleyball spielen kommt
auch noch also nicht gleich übertreiben...lol.. ;-)
Erst bei schritt 1 anfangen und nicht bei 3 :-)

Bis dann, Michi
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 23.01.2002, 16:42
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Ich lebe noch!

Liebe Hermine,
Du brauchst Dich doch nicht zu schämen. Jeder Betroffene muß auch mit den Ängsten kämpfen, muß ich auch, aber sie immer wieder zu überwinden ist der Knackpunkt. Du schaffst das ganz bestimmt. Ich kann alles, was Dich bewegt, sehr gut nachvollziehen. Ich war auch nie in der Lage, ein finanzielles Polster für die Kinder zu schaffen und zeitweise war es sogar schwierig, den Kindern einen gewissen Lebensstandard, wenn auch immer bescheiden, zu erhalten. Ich habe meine beiden Töchter alleine und ohne finanzielle Unterstützung großgezogen. Meine älteste Tochter hat jetzt ihr Studium abgeschlossen und promoviert jetzt. Ich hätte ihr gerne erspart, während des Studiums so viel arbeiten zu müssen (jobben kann man das fast nicht mehr nennen), aber es ging nicht und ich denke, so hat sie einen Start ins Leben, der andere Werte vermittelt. Und auch das ist positiv. Auch ich würde den Kindern gerne etwas hinterlassen, aber ich weiß, daß das auch für sie nicht wichtig ist. Wichtig sind die ideellen Werte, und das sehen Deine Nichte und Dein Neffe sicher auch so. Ganz bestimmt ist es all unseren Lieben viel wichtiger, daß wir noch lange, lange für sie da sind, und da müssen wir dran arbeiten.
Freu Dich jetzt, daß Du so ein schönes, sorgloses Leben hattest. Mittlerweile haben sich die Werte sicher verschoben, aber das kann Dir niemand nehmen.
Ich denke tatsächlich, daß wir viel gemeinsam haben. Auch meine Leidenschaft sind die Sprachen und das steht als nächstes auch wieder auf meinem Programm, aber jetzt warte ich erst mal den nächsten Termin ab, damit ich weiß, wie es weitergeht. Tanzen, wie bereits erwähnt, ist auch eins meiner liebsten Hobbys. Ich habe es so sehr genossen gestern abend, trotz der dauernden Zwangspausen.
Das Buch von Eva Maria Sanders war das erste, das ich nach meiner Diagnose gelesen habe. Es hat mir auch sehr geholfen.
Du siehst, so viele Parallelen. Ich bin 46, im übrigen. Also laß uns das jetzt mal zusammen angehen, uns nicht unterkriegen zu lassen und uns auf die Zukunft zu freuen. Bestimmt wartet noch ganz viel Schönes auf uns.
Ja, ich würde den Rest Deiner Geschichte gerne erfahren. Wenn Du möchtest, kannst Du mir auch mailen (mocigemba@web.de).
Zu Deiner Frage: Seit Anfang 2001 hatte ich alle Gelenke entzündet und war trotz Medikamenten überhaupt nicht mehr schmerzfrei. Die Ursache fand man trotz mannigfacher Untersuchungen einfach nicht. Mein Hausarzt meinte schon ziemlich zu Anfang, daß ein Krebsherd irgendwo im Körper die Ursache sein könne. Trotz seiner Aussage habe ich lange gebraucht, zuzugeben, daß ich ständig blutigen Schleim huste, und dann haben die Untersuchungen und die Diagnose auch noch lange gedauert. Aber anscheinend habe ich eine Konstitution wie ein Pferd, denn nach meinem 1. CT meinte der Radiologe, das könne keinesfalls ein bösartiger Tumor sein, denn wenn es das wäre, würde ich schon längst nicht mehr leben. Siehst Du, so ist das mit den Ärzten. Laß also den Kopf nicht hängen und genieße die Gesellschaft der Menschen, die Du triffst. Wir schaffen das Hermine. Alles Liebe. Kathi
Mit Zitat antworten
  #7  
Alt 23.01.2002, 17:00
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Ich lebe noch!

Hallo, Michi,
das sind ja mal richtig gute Nachrichten. Ich freue mich riesig für Dich und Deinen Kollegen.
Schön, daß Dein Kollege Dich hat. Wie Du aus dem Forum weißt, können die wenigsten Menschen mit so einer Diagnose umgehen und haben aus diesem Grund oft niemandem zum Reden. Und das ist so wichtig. Hattest Du vorher schon einmal damit zu tun?
Du hast recht, Ärzte können eine Diagnose stellen und eine Benadlung vorschlagen, aber etwas bewirken, denke ich, kann nur der Betroffene.
Keine Angst, ich fange nicht bei Schritt 3 an. Ich mache, was ich kann. Mehr läßt mein Körper ja auch derzeit nicht zu. Ich habe das Tanzen trotz vieler Pausen sehr genossen (Gife ging leider nicht, aber auch eine Rumba ist ja schön). Ich war auch heute wieder eine Stunde länger als üblich im Büro, aber das mache ich eben nur wenn ich denke, es geht. Dafür werde ich heute einer lieben Freundin, die sich per Mail für später abends angesagt hat, absagen, weil das dann eben nicht mehr geht. Du siehst, ich bemühe mich.
Dir und Deinem Kollegen wünsche ich weiterhin alles Gute. Das hört sich doch wirklich positiv an. Aktiviere seinen Kampfgeist so wie unseren. Alles Liebe. Kathi
Mit Zitat antworten
  #8  
Alt 23.01.2002, 20:07
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Ich lebe noch!

Hallo Kathi,
ich war noch nie eine gute Retorikerin, aber ich wusste immer was ich konnte oder wollte.
Nie lasse ich den Kopf hängen, aber dazu muß ich der Realität von allen Seiten ins Auge schauen. Auch ich habe eine Konstitution wie ein Pferd und alle Leute - die mich kennen - sagen, dass ich sehr gut aussehe ( sprich gesund ). Mein Anliegen ist es, hier im Forum, meine innersten Gedanken und Gefühle auszudrücken ( ohne gleich kritisiert oder ermahnt zu werden ). Ich versuche das mit einem Beispiel zu erklären. Meine Krankheit kommt vielleicht durch meinen Lebenswandel. Kein Sport, schlechte Ernährung und zwei Päckchen Zigaretten am Tag ( manchmal auch mehr ). Ich muß ausgesehen haben wie eine Dampflok :-). Wenn ich jetzt jemandem sage, dass ich gerne eine rauchen würde ( was ich nicht tue, weil ich zu vernünftig bin und gerne lebe ), dann bekomme ich Vorwürfe gemacht.
Jetzt - nach der Diagnose, Chemo, Strahlentherapie, Operation und vielleicht einem noch sehr langen Leben, daß vor mir liegen kann - kann ich sehr glücklich sein es bis hierhin geschafft zu haben, dennoch muß ich die nächsten fünf Jahr ohne Befund überstehen und gedanklich damit fertig werden.
Es hilft mir nicht, wenn die Leute sagen: " du schaffst das schon ". Mir ist es wichtig auch meine negativen Gedanken mitteilen zu können, das ist auch ein Teil von mir, ohne gleich gesagt zu bekommen: " denk positiv ". Ich bin ein schwaches Menschenkind und mein Gefühl sagt mir, daß ich nóch lange leben werde, aber für den Fall meines Todes ( vor dem ich keine Angst habe! ) möchte ich mich dennoch friedlich mit ihm auseinandersetzen.
Mein Gott, hoffentlich habe ich mich klar genug ausgedrückt?.
Kathi, von Dir lese ich sehr viel im Forum und es ist wirklich toll wie Du Dich um die Anderen sorgst, aber Du:" Wie geht es dir? ". Kannst Du Deinen Töchtern sagen: " Ich habe angst, nimm mich in den Arm und halt mich "?.
Ich kann das bei meiner Familie nicht. Man kann 10000 Ärzte konsultieren, medikamente nehmen und positive Gedanken pflegen, aber dieses kleine Stückchen zuwendung fällt den Meisten doch sehr schwer.
Viele Grüße Hermine
Mit Zitat antworten
  #9  
Alt 24.01.2002, 17:54
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Ich lebe noch!

Liebe Hermine,
dazu ist das Forum ja da, daß man eben auch die negativen Gedanken loswerden kann und verstanden wird. Tu ich ja auch, wenn es mal passiert. Wenn die Menschen (so wie auch ich) Dir sagen, Du sollst positiv denken, ist das sicherlich nicht als Kritik oder Ermahnung ´zu verstehen, sondern als Aufmunterung. Ich habe auch nicht das Gefühl, daß Du schwach bist, sondern eher realistisch, und das ist doch in Ordnung. Was heißt, daß Du 5 Jahre ohne Befund leben mußt. Heißt das, daß vorher keine Untersuchung und kein CT gemacht wird? Das fände ich sehr seltsam und das würde mir auch Angst einjagen.
Es hört sich vielleicht komisch an, aber ich habe nicht sehr oft Angst. Nachdem ich die erste, große Angst überwunden hatte, und die hatte ich vor der Diagnose, mir selbst war nämlich klar, daß es Krebs ist, geht es mir mental die meiste Zeit gut, eben weil es mir auch körperlich nicht so schlecht geht. Ich kann mich nicht körperlich anstrengen und bin eben leicht ermüdbar, aber da kann ich mit leben. Es ging mir vorher wesentlich schlechter, weil man meine Gelenkentzündungen nicht diagnostizieren konnte (eine Nebenerscheinung des Tumors) und ich nie schmerzfrei war, nicht einmal nachts. Das war sehr zermürbend. Ich nehme jetzt Kortison, bin aber schon von 20 mg auf 5 mg runter (nach Rücksprache mit meinem Hausarzt, nicht mit dem Onkologen) und meinen Gelenken geht es gut. Angst bekomme ich meistens nachts, wenn es mir nicht gutgeht. Aber darüber kann ich mit jedem aus meinem Umfeld reden und dann nimmt mich auch jeder in den Arm. Mein Partner hat sich anfangs schwergetan, sich mit der Diagnose auseinanderzusetzen und hätte das Ganze am liebsten verdrängt. Ich habe ihn aber nicht gelassen und mittlerweile kann ich auch mit ihm über alles reden. Ich muß aber dazusagen, daß mich die Krankheit nicht 24 Stunden am Tag beschäftigt. Ich lache für mein Leben gern, und das tue ich auch nach wie vor. Es kommen natürlich auch die traurigen Momente, besonders, wenn ich im Forum war, aber da kann ich mit ihm und mit meinen Kindern auch immer drüber reden. Mittlerweile fragen sie immer schon namentlich, was die einzelnen so machen und wie es ihnen geht. Sie wissen, daß das Forum mittlerweile zu einem wichtigen Teil in meinem Leben geworden ist und finden das gut. Ich finde es so traurig, daß Du bei Deiner Familie da an Grenzen stößt. Zuwendung brauchen wir alle und in unserem Fall auch manchmal ein bißchen mehr.

Ich finde es ja toll, daß Du es geschafft hast mit dem Rauchen aufzuhören und verstehe total, daß Dich die Lust darauf immer noch quält. Ich arbeite noch daran. Das ist meine Inkonsequenz, und ich habe auch wirklich ein schlechtes Gewissen deswegen. Das muß ich eben auch noch schaffen.
So, Hermine, fühle Dich jetzt von mir ganz fest gedrückt und getröstet und mach weiter wie bisher, dann kann es gar nicht schiefgehen.Ich wünsche Dir alles erdenklich Gute. Kathi
Mit Zitat antworten
  #10  
Alt 24.01.2002, 21:28
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Ich lebe noch!

Hallo liebe Hermine!!

Danke, das du dich angeboten hast das ich dir fragen stellen kann. Aber ich denke es wär zu egoistisch dich um Rat zu fragen. Ich danke dir für deine Freundlichkeit und wünsche dir alles Gute und vor allem viel Gesundheit!!

Viele liebe Grüsse von Corinna!
Mit Zitat antworten
  #11  
Alt 27.01.2002, 13:33
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Ich lebe noch!

Hallo Kathi,
hast Du meine E-mail bekommen, hier im Forum fliege ich immer wieder raus!?.
Bitte antworte mir, ich hoffe es geht Dir gut :-) Hermine
Mit Zitat antworten
  #12  
Alt 28.01.2002, 19:11
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Ich lebe noch!

Hallo Hermine und Kathi, habe Eure langen Berichte gelesen und kann dazu nur sagen, macht weiter so. Falls es Euch interessiert, ich habe im Forum unter Buachspeicheldrüsenkrebs am 10.11.01 meine *Geschichte* aufgeschrieben. 0,5 % Überlebeschance (ca.1/2 Jahr) und ich lebe nach der OP jetzt schon 3 Jahre und 3 Monate! Liebe Grüße
Mit Zitat antworten
  #13  
Alt 29.01.2002, 21:09
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Ich lebe noch!

Hallo, Hermine,
ich habe eine E-Mail bekommen, aber von einer Adresse, die mir gar nichts sagt und eine andere Adresse war auch nicht angegeben. Versuch's doch noch mal. Liebe Grüße. Kathi
P.S. Übrigens, das Buch von Eva Maria Sanders war das erste, das ich nach meiner Diagnose gelesen habe.
Mit Zitat antworten
  #14  
Alt 29.01.2002, 21:16
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Ich lebe noch!

Hallo, Hildegard,
bewundernswert, wie Du Dich nach der ersten Diagnose des Artzes verhalten und durchgesetzt hast. Jeder andere wäre beruhigt nach Hause gegangen und hätte gesagt, na war nichts, zum Glück.
Ist aber schon erschreckend, wie leicht einige Ärzte Probleme so abtun. Es ist toll, wie Du, wohl überwiegend durch Deine Einstellung und Deinen Mut, die Dinge so anzugehen wie Du es für richtig hälst, die Krankheit in den Griff bekommen hast. Ich wünsche Dir weiterhin alles Gute und danke Dir herzlich für Deine Nachricht. Kathi
Mit Zitat antworten
  #15  
Alt 13.02.2002, 02:07
Gast
 
Beiträge: n/a
Standard Ich lebe noch!

Hallo Kathi,
leider höre ich nichts mehr von Dir. Geht es Dir gut?. Bitte melde Dich!. Meine E-mails hast Du wohl nicht erhalten?.
Gruss Sylvia
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu

Ähnliche Themen
Thema Autor Forum Antworten Letzter Beitrag
Fünf Jahre nach einer Whipple..Ich lebe! myrrh59 Bauchspeicheldrüsenkrebs 4 20.04.2006 20:02
Lebe schon 2 Jahre nach Operation KarlKoch Bauchspeicheldrüsenkrebs 5 21.02.2006 15:44
Hurra, ich lebe noch ....... Positive Erfahrungen und Gedanken 5 14.11.2004 12:08
es tut weh, lebe wohl Werner (wksch)... Gedenkseite - Place of Memory 40 18.06.2004 12:21
Ich lebe wieder Gästebuch 19 23.12.2003 16:52


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 05:26 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55