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  #16  
Alt 21.06.2005, 19:12
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Standard Er zieht sich zurück - was kann ich tun

hallo ela,

der buchtipp ist wirklich gut und wird deinem freund mut machen, sofern er das buch dann liest.

eure kleine unterhaltung war doch schonmal ein anfang. er wird sich sicher immer mehr öffnen, wenn du geduld hast. mal abgesehen davon, dass wir nicht die genaue diagnose wissen: es ist sicher gut einen teil der zeit sich als betroffener mit sich selbst zu befassen. aber ich bin fest davon überzeugt, dass es ohne hilfe niemand schafft. dafür ist schon alleine die psychische belastung zu groß. es sind doch die freunde oder gerade die große liebe, die das leben lebenswert machen und ein wenig alltag in diese situation bringen.

ich habe meine frau einen monat bevor wir von der diagnose erfahren haben, geheiratet. eigentlich wollten wir erst ein jahr darauf heiraten, haben es aber aus dem bauch heraus vorgezogen (schicksal?). sie meinte damals, mit der kenntnis über die erkrankung hätte sie mich zu meinem schutz nicht geheiratet. nichts desto trotz, hätte ich sie genauso unterstützt, wie ich es getan habe. und ich bin sicher - ohne mich über den klee loben zu wollen - dass ich ihr eine große hilfe war. schließlich waren wir mehr als glücklich miteinander, auch trotz der erkrankung. und diese zeit war so wahnsinnig intensiv und schön, dass ich sie nie missen möchte.

hab geduld, er wird merken, dass er dich braucht...und dann bist du einfach da.

liebe grüße und viel kraft.
andreas
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  #17  
Alt 22.06.2005, 10:45
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Standard Er zieht sich zurück - was kann ich tun

Hallo Andreas,

Geduld war leider noch nie meine Stärke... :-(

Das Gespräch gestern war wirklich sehr kurz und seit dem ist auch wieder funkstille. Er reagiert nicht auf SMS. Ich bombadiere ich nicht, schreibe ihm im eine SMS am Tag (Guten Morgen oder Gute Nacht - SMS)

Aber eine andere Wahl als abwarten hab ich wohl nicht. Ich habe Angst, dass er seine Mauern so hoch baut, dass ich irgendwann gar keine Chance mehr habe an ihn heran zu kommen. Er kapselt mich aus seinem Leben gerade völlig aus.

Freunde von mir sind da, wenn ich reden will, aber hier höre ich unterschiedliche Meinungen und manchmal deprimiert mich das noch mehr als wenn ich alleine wäre. Es gibt tatsächlich Freunde, die mir sagen... "Tu dir das nicht an, verlass ihn bevor es zu spät ist..." Solche Sprüche tun saumäßig weh und ich verstehe es nicht wie jemand so drauf sein kein. Natürlich gibt es auch Freunde, die mir Mut machen und mir sagen, dass ich mir nicht so viele Sorgen machen soll, dass wenn er jemanden an sich heranlässt ich wohl die Erste sein werde...

Aus deinem Beitrag geht leider nicht genau hervor wie es Deiner Frau heute geht oder ob sie den Kampf bereits verloren hat.
Auf jeden Fall danke ich dir für deine Worte und ich hoffe, dass du recht behältst mit deiner Prognose, dass er irgendwann von sich aus kommen wird.

Dir wünsche ich viel Glück und Kraft
Ela
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  #18  
Alt 23.06.2005, 00:15
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Standard Er zieht sich zurück - was kann ich tun

hallo ela,
solche sprüche sind in meinen augen das letzte. klar kann man aus einiger entfernung sagen "lauf weg, mach es nicht", aber macht man das bei seiner großen liebe? sicher nicht. ich habe die gespräche mit freunden oft sehr kurz gehalten. sie können sich einfach in eine solche situation nicht reinversetzen. und auch wir als angehörige wachsen in diese situation langsam rein. das wir angst haben ist nicht schlimm, sondern nur natürlich. in solchen situationen merkt man auch, wer zu den wahren freunden gehört. ich bin mit der bezeichnung sehr vorsichtig geworden.

meine frau (26)ist am 9.6. eingeschlafen. ganz ruhig und friedlich. ich würde alles ganz genauso wiedermachen, weil ich weiß, wie sehr sie meine nähe und unterstützung genossen hat.

vielleicht schicke ihm nur jeden 2.tag eine sms....es ist schwer hier ratschläge zu geben. aber ich könnte an deiner stelle auch nicht einfach eine sms schicken "melde dich einfach, wenn du mich brauchst" und dann jeglichen kontakt erstmal lassen.

ich wünsche dir viel kraft und geduld.

andreas
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  #19  
Alt 26.06.2005, 12:02
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Standard Er zieht sich zurück - was kann ich tun

Lieber Andreas,

zuerst einmal fühl dich umarmt... es ist schade, dass Deine Frau den Kampf verloren hat, aber irgendwie gut zu lesen, dass sie friedlich eingeschlafen ist.

Ich selbst habe hier seit ein paar Tage nicht geschreiben, weil ich mich immer kraftloser fühle. Ich fühl mich hilflos und verloren. Weiß nicht weiter und verfalle zeitweise in Depressionen.

Es ist nicht einmal so, dass ich diese Depressionen bekomme wegen der Krankheit an sich sondern eher weil er mich so abweist und ich einfach nicht weiß was ich tun soll, wie ich mich verhalten soll...

Meine Anrufe bei ihm habe ich schon reduziert (will respektieren, dass er Ruhe braucht), SMS habe ich ebenfalls reduziert.

Gestern abend rief ich ihn an, ich wollte ihn sehen, ihn einfach nur in den Arm nehmen. Er meinte er würde in 3 - 5 Minuten zurückrufen weil er gerade noch unterwegs ist... Ich fuhr zu ihm, aber er war nicht da. Nach 2 Stunden warten fuhr ich wieder heim. Tja und bis jetzt hat er sich nicht gemeldet. Er reagierte nicht auf Anrufe und auf meine SMS bekam ich auch keine Antwort...

Eine weitere schlaflose Nacht...

Er hat mir vor ein paar Tagen geschrieben er will versuchen die Mauer nicht zu hoch zu bauen, aber er kann es nicht versprechen...

Warum gibt er mir nicht wenigstens die Chance ihn zu verstehen? Ich versteh, dass er die Mauer baut, aber ich kann nicht verstehen, dass er mich auf keine Art und Weise an sich ran läßt, dass er nicht einmal mit mir redet. Wenn er mir wenigstens sagen könnte darüber will ich nicht reden... oder was auch immer, aber ich hänge in der Luft und hab immer das Gefühl egal, was ich mache es ist falsch...
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  #20  
Alt 26.06.2005, 15:02
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Gaby Gaby ist offline
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Standard Er zieht sich zurück - was kann ich tun

Liebe Ela,

Geduld ist wirklich nicht Deine Stärke.
Dein Freund kann noch nicht mit Dir reden, er weiss nicht, was er mit Dir reden soll.
Er ist geschockt aufgrund der Diagnose, sein ganzes Leben ist für ihn im Moment der Diagnose zusammengebrochen. Er muss erst einmal seinen Platz finden mit dieser Krankheit und für sich sehr wichtige Enscheidungen treffen.
Der Zeitpunkt, an dem er mit Dir darübr reden kann, wird kommen, wenn er eine enscheidung für sich getroffen hat. Du kannst ihm diese Entscheidung auch nicht abnehmen. Du kannst ihm mitteilen, dass Du für ihn da bist und das Du ihm die Zeit gibst, sich über alles klar zu werden. Und dann kannst du leider nur warten, so schlimm wie es für Dich ist.
Du bist genau so geschockt wie er durch diese Diagnose, Du musst das auch erst für dich verarbeiten.
Ich kann Dir nur empfehlen, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Es gibt spezielle psycho-onkologische Dienste, die Dir vielleicht auch einen Weg aufzeigen können, wie Du Deinem Freund am besten beistehen kannst, ohne dich selber dabei zu verlieren.
Ich wünsche Dir viel Kraft
Gaby
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  #21  
Alt 27.06.2005, 20:28
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Standard Er zieht sich zurück - was kann ich tun

Liebe Gaby,

Du hast völlig Recht... ich muss geduldiger werden. Ich geb mir wirklich Mühe...

Ich habe Angst ihn zu verlieren, Angst davor, dass er es wirklich wahr macht und mich nie wieder sehen will, weil er es mir nicht antun will...

Nach allen Informationen die ich so bruchstückhaft von ihm bekommen habe handelt es sich um Glioblastom und was das heißt muss ich hier nicht viel erklären.

Ich habe Angst um ihn und ich möchte die Zeit die wir noch haben nutzen... Ist das egoistisch?

Ja ich muss es verarbeiten aber ich habe keine Ahnung wie... Wie kann man sowas verkraften? Ich war bei meiner Ärztin, nachdem es nun wirklich nicht mehr ging. Der wenige Schlaf hat seinen Tribut gefordert. Hilfe kann sie mir auch nicht geben... Tabletten die Stimmungsaufhellend wirken sollen... Das kann es doch nicht sein. Sie gibt mir den Rat die Zeit mit ihm zu nutzen soweit es geht raus zu gehen und was zu unternehmen... Tja so weit scheint er nicht zu sein. Ich werde nun geduldig sein und ihn wirklich in Ruhe lassen mich ein paar Tage nicht melden, aber was, wenn er sich von sich aus nicht meldet und das befürchte ich tatsächlich...

Ich kann ihn nicht einfach so aus meinem Leben streichen und nichts tun... Es muss doch irgendwas geben, was ich tun kann.

Drüber reden kann ich gerade nicht wirklich, deshalb glaube ich dass eine Selbsthilfegruppe oder ähnliches gerade noch nichts bringen würde.
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  #22  
Alt 28.06.2005, 00:00
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Standard Er zieht sich zurück - was kann ich tun

Liebe Ela,

Du bist keineswegs egoistisch. Du reagierst auch völlig normal - es ist serh schwer, geduldig z sein, wenn man das Gefühl hat, dass einem die Zeit davonläuft.
Eine Selbsthilfegruppe wird Dir wohl auch nicht viel helfen in der derzeitigen Situation.
Gibt es in der Klinik, in der Dein Freund behandelt wird, einen psychoonkologischen Dienst? Oder eine Sozialstaton, die event. über entspr. Kontakte verfügen.
Ich denke, dass Dir dort am ehesten geholfen werden kann. Dorthin kannst Du Dich auch als betroffene Angehörige wenden und vielleicht gibt es die Möglichkeit, dass dieser Dienst eher mit Deinem Freund reden kann und ihm auch mal eine andere Sichtweise darlegt. Diese Leute sind sicher gut geschult und kennen besonders die Probleme bei Betroffenen mit Krebserkrankungen.
Und Du hast recht, stimmungsaufhellende Tabletten können keine Lösung sein. Ich würde eher mal zu etwas greifen, das Dir hilft, mal ein paar Stunden gut zu schlafen, vielleicht ein paar Baldriantabletten für die Nacht oder Du fragst mal in der Apotheke nach etwas pflanzlichem.
Ausreichend Schlaf ist ganz wichtig, sonst bist Du keine Unterstützung, sondern bald nur noch ein Nervenbündel. Und wenn Dein Freund merkt, dass es Dir schlecht geht, dann hat er noch ein Argument, Dich aus allem raushalten zu wollen.
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  #23  
Alt 06.07.2005, 01:30
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Standard Er zieht sich zurück - was kann ich tun

Hallo Ela,
ich habe mir deine Geschichte durchgelesen und es betrifft viele die solch ein Schicksaal haben. Mein Mann hat den agressivten Hirnntumor den man sich vorstellen kann. Und ich glaube er ist froh das er mich hat. Nichts gibt es schlimmeres wenn man diese Krankheit hat und sie alleine durchstehen muss. Aber jeder Krebsbetroffene reagiert anders. Mein Mann macht sich sehr sorgen um mich als um sich. Und es gibt andere, die müssen erstmal selber sehen wie sie mit dieser ganzen situation klar kommen. Bei manchnen Hirntumoren weiss man auch das sie auch schlimm enden können. Die Kraft um solch eine Sache durchzustehen kommt von alleine. Manchmal bin ich so kaputt, dass ich mühe habe morgens aufzustehen. Aber wenn ich bei mein Mann bin, weiss ich wo für sich diese Mühe lohnt. Auf alle fälle solltest du versuchen das du kontakt zu ihm bekommst und sagen das du diese Sache gemeinsam mit ihm durchstehen willst und ihn einfach das Gefühl geben das du für ihn da bist.

Liebe Grüße Melanie
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  #24  
Alt 06.07.2005, 11:59
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Standard Er zieht sich zurück - was kann ich tun

Liebe Gaby, liebe Melanie,

zunächst einmal danke für Eure aufmunterden Worte...

Ich habe mich ja nun ein paar Tage nicht mehr gemeldet, weil ich versucht habe mich abzulenken. Meine Geduld wird hart auf die Probe gestellt. Ich melde mich gerade nicht, will ihm die Ruhe geben. Er hat sich zwischendurch mal per SMS gemeldet. Eigentlich wollten wir uns am Samstag sehen, aber er kam nicht... ich war todunglücklich weil er sich nicht gemeldet hat, nichts - rein gar nichts...

Ich weiß nicht mehr was ich noch machen soll und wie ich ihm zeigen kann, dass ich doch einfach nur für ihn da sein will.
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  #25  
Alt 06.07.2005, 15:00
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Standard Er zieht sich zurück - was kann ich tun

Liebe Ela,
(ich bin normalerweise beim Thema Darmkrebs unterwegs, da mein Papa daran erkrankt ist).
Ich verstehe, daß das Ganze sehr, sehr schwer für Dich ist. Aber die Menschen reagieren auf Krankheit, noch dazu auf eine so schwere, verschieden.
Laß mich Dir zwei Beispiele erzählen:
mein Onkel, Bauchspeicheldrüsenkrebs, lag -als es dem Ende zuging, vorher hatte er sich auch nicht wirklich von meiner Tante unterstützen lassen- im Krankenhaus und schrie seine Frau und seine Kinder an: Warum ich, warum nicht ihr?
Das klingt grausam, nicht wahr, daß er offensichtlich lieber seine Kinder vom Krebs betroffen wissen wollte als sich selbst. Schwer zu verstehen, und er ist auch in dieser 'Stimmung' gestorben.

Mein Freund W., oder besser mein Exfreund, Lungenkrebs, der zu dieser Zeit schon mit einer anderen Frau verheiratet war (die sich sehr aufopfernd um ihn gekümmert hat), wollte mich nicht sehen und nicht mit mir sprechen. Er hatte sogar seine Frau darum gebeten, mir nichts zu sagen.
(Wir waren uns nach unserer Trennung immer sehr nah geblieben). Sie hat es mir dann doch gesagt, aber ich konnte ihn nicht mehr sehen oder sprechen, bevor er starb.
Das mußte ich akzeptieren. Verstanden habe ich das damals nicht. Aber jetzt, nach 4 Jahren, kann ich zu ihm sagen, daß es gut ist und das ich verstanden habe, wenn ich an seinem Grab stehe.

Ausserdem gibt es hier im Forum sehr viele Beispiele davon, wie die Krankheit Menschen enger zusammenbringt als vorher.

Du siehst also, jeder Mensch reagiert unterschiedlich.

Ich finde, Du solltest -so schwer das auch fallen mag- ihn 'loslassen'. So wie er es will. Er will es ja nicht nur für sich, sondern auch für Dich. Versuche doch, das anzunehmen.
Und wenn er so reagiert, braucht er halt seine Zeit alleine.
Das heißt ja nicht, dass das jetzt so bleiben muß.
Er wird auf Dich zukommen, wenn er diese Phase abgeschlossen hat. Dränge ihn nicht. Hab Geduld. Er weiß, daß Du da bist, wenn er auf Dich zukommt.
Das klingt so einfach, ich weiß, aber sieh mal, er muß jetzt so viel Kraft aufbringen - da schaffst Du es doch auch, die Kraft für dieses 'Loslassen' aufzubringen.

Ich wünsche EUCH diese Kraft und daß Ihr wieder zueinander findet. Alles Gute für Euch beide.
Stefanie
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  #26  
Alt 06.07.2005, 17:26
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Standard Er zieht sich zurück - was kann ich tun

Liebe Stefanie,

was du schreibst ist alles verständlich für mich und auch logisch aber es tut weh... Der Gedanke, dass ich ihn nie wieder sehen soll tut weh... Der Gedanke, dass ich ihm so vieles nicht mehr sagen kann, der Gedanke nicht mehr in seine Augen zu sehen, ihn nie mehr im Arm zu haben... es tut weh...

Ich versuche es zu verstehen wirklich und ich habe auch Verständnis dafür, dass er sich zurückzieht, aber es ist ein elender Kampf zwischen meinem Gefühl und meinem Verstand.

Ich weiß, dass meine Kraft ausreichen würde um für ihn da zu sein, er müsste es nur zulassen.

Diese Ungewissheit und dieses nichts tun können ist das schrecklichste.

Wenn er es mir wenigstens erklären könnte, wenigstens noch ein Gespräch in dem er mir "meine Rolle" zuteilen würde... Eine klare Aussage von ihm was er für sich will und was er von mir erwartet, wie ich mich ihm gegenüber verhalten soll. Wenn er mir sagen würde ich will dich nie wieder sehen.. dann würde es weh tun, aber es wäre eine Aussage... Er schrieb mir letzte Woche eine SMS, ob wir uns sehen sollen, meine Antwort war sehr gerne.... danach kam nichts mehr... was soll ich davon halten...

Am Freitag eine SMS dass er am Samstag unterwegs ist mit Freunden bei einem Fest, wo ich auch hin wollte, er meinte, wir könnten uns treffen, aber am Samstag dann nichts mehr, ich war bei dem Fest aber von ihm kein Anruf - nichts... Er selbst ging nicht ans Telefon... Es waren zu viele Menschen da um die Chance zu haben, dass ich ihn in den Massen finde, ohne einen klaren Treffpunkt zu vereinbaren. Ich weiß nicht einmal ob er überhaupt da war... es ist schrecklich und grausam und meine Gedanken sind natürlich ständig bei ihm und mein Handy lies ich nicht eine Minute aus den Augen.

Ich habe das Gefühl, dass er mich auf seine Art auch sehen will, aber dass er es nicht zulässt, dass er Angst davor hat, weglaufen will davor... Er tut es vielleicht aus Rücksicht mir gegenüber, aber diese Rücksicht tut mir doch mehr weh, als alles andere...

Er hat mir als wir uns das letzte Mal gesehen haben gesagt "Schau dich mal im Spiegel an... du hast was besseres verdient..." Ist es das??? Hat er Angst mich zu verlieren weil ich jemanden anderen kennenlerne... Verdammt ich liebe ihn und daran ändert doch auch die Diagnose Hirntumor GBS nichts...

Es ist furchtbar für mich, da ich mir immer die Frage stelle, wie geht es ihm, was macht er, wie ist der Verlauf gerade. Der Gedanke, er liegt im KH und ich hab keine Ahnung... verstehst du...

Du hast die Frau des Ex-Freundes gehabt, die dich auf dem Laufenden gehalten hat, es gibt niemanden, der mich irgendwie informiert.

Wenn er den Kampf verlieren sollte, dann werde ich es unter den momentanen Umständen vermutlich erst viel später erfahren...

Ich liebe ihn und ich kann meine Gefühle nicht einfach so abschalten weil er krank ist. Es ist sein Recht mich weg zu schieben und mich aus seinem Leben zu verbannen, aber das ändert nichts an meinen Gefühlen.

Es ist nicht vergleichbar mit Liebeskummer, den man hat, wenn man verlassen wird weil die Beziehung nicht funktioniert hat... Bis zur Diagnose war alles Bestens und wir waren glücklich verliebt...

Er will es mir nicht antun und ich muss das akzeptieren... Ist es wirklich so, dass ich es so hinnehmen muss und mit diesem Schmerz weiterleben muss???
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  #27  
Alt 06.07.2005, 18:02
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hallo ela,

ich(14 jahre)habe im januar 05 die diagnose astrozytom WHO 2-3 bekommen. Ein Junge aus meiner Clique hat sich in mich verliebt und will mir unbedingt helfen. Ich aber will nicht, dass jemand versucht mir zu helfen und ehrlich gesagt geht mir das sogar ziemlich auf den geist wenn sich jemand immer gedanken macht, im internet sucht,...und immer so tut als wüsste er alles ,... trotzdem weiß ich dass es nur gut gemeint ist. Also liebe ela rate ich dir deinem freund anzubieten, immer für ihn dazusein aber sich nicht aufzudrengen...
ich spreche aus erfahrung.

mfg judith
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  #28  
Alt 07.07.2005, 00:19
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Deine Gefühle sind wirklich auf eine harte Probe gestellt. Mir fällt auf, dass die meisten, die Dir, Ela, antworten, sich - das ist nicht verwunderlich und auch nichts Negatives - auf ihre eigenen Erfahrungen beziehen. So was lässt sich jedoch nicht übertragen. Hör auf Dein Herz, tief in Dich hinein, und Du wirst ganz genau spüren, welchen Weg Du gehen musst. Lass Dich nicht beirren. Ich wünsche Dir viel Kraft!
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  #29  
Alt 07.07.2005, 11:45
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Danke Judith und Bela für Eure Meinungen.

*Judith - wenn sich jemand gedanken macht, dann sollte es dich nicht nerven, denn egal ob man nun mit dieser Diagnose lebt oder nicht, es wird immer Menschen geben, die sich Gedanken um dich machen, wenn es nicht so wäre, dann wäre das Leben schon sehr trostlos. Dass niemand wirklich 100%-ig nachvollziehen kann, was ein Mensch durchmacht, der so eine Diagnose bekommt ist normal und ich denke, dass es sicher normal ist, dass man als Angehöriger oder als Freund/in dann versucht im Internet wenigstens so viel Informationen wie möglich zu bekommen, damit man es wenigstens ein bisschen verstehen kann. Ich wünsche Dir viel Kraft und Mut bei deinem Weg und vorallen wünsche ich dir immer Menschen, die dir ehrlich ihre Hand reichen.

*Bela ja es ist eine harte Probe und seit gestern ist es nicht leichter geworden. Meine Vermutungen waren richtig... er will keinen Kontakt mehr, weil er glaubt, dass es das Beste für mich ist. Nicht einmal diese Entscheidung darf ich alleine fällen...
Ein persönliches Gespräch bei dem ich ihn in die Augen sehen kann lehnt er ab. Er sagt, dass es ihm leid tut, aber er es für sich so machen muss. Ich soll versuchen nicht mehr an ihn zu denken... tzzzz wenn das so einfach wäre...

Er will sich melden, wenn er weiß in wie fern die Therapie verlaufen ist... Ob ich daran glaube... eher nicht...

Er sagte gestern, dass er nicht von mir erwarten kann und wird, dass ich mich "frei" halte für ihn... Ist meine Vermutung also doch richtig, dass er Angst hat, dass ich mein Leben für ihn opfere und was verpasse, wenn ich es mit ihm durchziehe...

Er geht nächste Woche in die Uniklinik nach Tübingen, der erste Therapielauf geht los... Mit irgendwelchen Spritzen soll begonnen werden... kann mir jemand sagen was das für Spritzen sind?

Ich weiß nicht, ob ich es schaffe ihn nicht im KH zu besuchen...

Liebe Grüße an Euch alle Ela
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