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  #16  
Alt 30.04.2013, 15:49
mertens mertens ist offline
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Standard AW: Zum Thema "Angst"

Hallo,
welch wunderbares Thema!
Mir geht es wie ganz vielen von Euch. Ich habe auch von Allem etwas...
Nach Therapieende war die Welt für mich herrlich. Dann fingen die Nachsorgeängste an. Ich kann auch wirklich nicht viel daran ändern. Immer dann, wenn es bei mir irgendwo weh tut - und das passiert eigentlich ständig, dann sind da meine furchtbaren Ängste. Vor allem vor Metastasen! Mittlerweile nerve ich meinen Arzt schon öfter als alle drei Monate, weil es irgendwo zwackt!
Wenn ich bei den Frauen lese, die gerade in Therapie sind, dann denke ich häufig: Während der Chemo ging es mir mental manchmal besser.
Häufig habe ich das Gefühl, dass diese Chemo noch ganz doll in mir ist. Früher hatte ich nie so viele Beschwerden. Momentan zwackt es in der unteren Rippe. Das ist doch nicht normal! Wenn ich es aber wieder abklären lasse, verschwinden die Beschwerden auch. Genauso war es nach meinem Knochenszinti. Natürlich lebe ich jeden Tag viel bewusster und bin stellenweise extrem glücklich, wir reisen viel mehr und empfinden die Zeit kostbarer, aber trotzdem... Die Angst, vielleicht demnächst sehenden Auges in das bekannte Ende zu blicken... Das beschäftigt mich auch. Besonders die starken Frauen im fortgeschrittenen Stadium haben meine vollste Hochachtung. So stark, so kämpferisch. Ich freue mich immer so, wenn sie Erfolge erzielen können!
So, das hat jetzt mal gut getan....
Liebe Grüße
Mertens
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  #17  
Alt 30.04.2013, 16:03
NicoleZ NicoleZ ist offline
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Standard AW: Zum Thema "Angst"

Zitat:
Zitat von gilda2007 Beitrag anzeigen
Ich war bei der Diagnose 41, da fand ich Knochenschmerzen noch nicht normal. Ich setzte mir zum Ziel, mindestens 20 Jahre zu schaffen, so 60 würde ich schon gerne werden ...
Ich war 39 und hatte noch nicht mal einen Hausarzt, weil ich nie krank war. Ups, habe ich jetzt immer noch nicht. Und dann kommen die Therapien und die ganzen Nebenwirkungen. Ist leider wirklich so, vorher weiß man gar nicht, wie gut es einem geht, weil man jetzt bei jedem Zipperlein in Alarmbereitschaft ist.
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  #18  
Alt 30.04.2013, 18:40
dasriek dasriek ist offline
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Standard AW: Zum Thema "Angst"

Liebe Christel, - Du also auch... Ich fand Deine Aussage, dass wir - im Gegensatz zu "den Gesunden" keine Angst mehr vorm Leben, sondern Angst vorm Sterben haben, sehr bemerkenswert.
Am meisten fallen mir zwei Dinge auf: zum einen kennen das Kopfkino wohl wirklich alle bis auf ganz wenige Ausnahmen, und egal wie taff / gelassen / abgeklärt man mit seinem Erleben rund um den Krebs umgeht, irgendwann läuft dann wohl doch derselbe Film.
Und zum zweiten - die Art, wie jede damit umgeht, könnte unterschiedlicher nicht sein.

Von daher habe ich für mich beschlossen, drei Dinge zu tun:
zuerst mal muss ich akzeptieren, dass mich gelegentlich diese Angst packt. Sie tut das, das haben Ängste wohl so an sich, immer dann, wenn ich am wenigsten damit rechne - und unverschämterweise nachts im Dunkeln, wenn sich eh die Gedanken im Kreise drehen. Aber - das ist dann eben so, und nach der xten Attacke weiß ich inzwischen, dass früh die Welt meist anders aussieht - das hilft beim Aushalten.

Zum zweiten - ich schiebe nichts mehr auf. Grad aus dem Bewusstsein heraus, dass meine Zeit sehr endlich sein kann, genieße ich hier und jetzt und alles, was geht. Komischerweise brauche ich dafür eher weniger Geld als früher.

Zum dritten, und das hängt mit dem zweiten eng zu sammen: Ich stelle auch fest, dass ich in den letzten Monaten sehr intensiv drüber nachdenke, wie ich die kommenden Wochen / Monate / Jahre leben will, und vor allem, wie nicht. Ich bin froh, dass ich - auch auf die Gefahr hin, zickig zu sein - jetzt viel öfter den Mut habe, nein zu sagen, wo ich früher geschluckt, mitgemacht und nur zu Hause am Abendbrottisch geschimpft habe. Was weiß denn ich, wieviel Zeit ich noch habe - und nicht einen Moment mag ich mir von Leuten klauen lassen, die mir auf den Geist gehen. Das gelingt nicht immer, aber es wird!!!

Ich hatte im übrigen auch keinen Hausarzt und war fast nie krank bis zur Diagnose. Und die Nebenwirkungen der AHT sind deutlich spürbar - dagegen hilft mir, wie vielen hier, Sport und draußen sein. Und der feste Wille, mich davon nicht beherrschen zu lassen. Und sicher auch eine große Portion Glück...
Herzliche Grüße
Ulrike
__________________
Zuviel Denken schadet manchmal - zuwenig immer.
(Unbekannt)
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  #19  
Alt 30.04.2013, 20:00
Nov06 Nov06 ist offline
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Standard AW: Zum Thema "Angst"

Ich hoffe, dass meine Angst nach ca. 15 Jahren nach Diagnosestellung verschwindet (natürlich nur, wenn wirklich nichts zurück gekommen ist).

Jetzt nach 6,5 Jahren muss ich noch auf der Hut sein, einfach bei so vielen passiert, dass Metastasen nach Jahren auftraten, aber nach 15 Jahren habe ich noch nicht gehört, dass sowas auftrat.

Irgendwann an Krebs sterben, dass wäre für mich die Hölle.
Das möchte ich niemals erleben, da lob ich mir doch den schnellen Herztod. Aber es ist ja kein Wunschkonzert.

Aber deshalb wird jetzt gut und intensiv gelebt und ich sage so oft "nein". Was mir nicht passt, das mache ich nicht mehr, weder privat noch im Job. Es funktioniert super. Muss man natürlich diplomatisch machen im Job, aber es klappt.

Kirsten
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  #20  
Alt 01.05.2013, 07:32
Benutzerbild von Löwin69
Löwin69 Löwin69 ist offline
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Standard AW: Zum Thema "Angst"

Hallo Christel und alle anderen
tolles Thema,aber nicht so toll diese Angst,aber irgend wie tut es gut das man auch damit nicht alleine ist,auch wenn ich jeden von uns etwas anderes wünschen würde.
Ja die verd........ Angst,Patentrezept dagegen habe ich leider auch nicht Ich hatte auch gedacht/gehofft mit der Zeit verschwindet sie-aber es tut sich nichts.
Bei mir werden es im September 6 Jahre und irgendwie wirds nicht weniger im Gegenteil-jetzt wo die Nachsorge längere Abstände bekommt,ich auch mit der letzten Therapie(AHT)abgeschlossen habe(also irgenwie gar keinen Schutz/Hilfe habe) und die Zeit länger wird(inder ich keinen Rückfall/Rezidiv im Gegensatz zu vielen anderen bekommen habe)-wirds wieder mehr.
Was ich dagegen tuen kann -irgendwie gar nichts richtiges
Ich versuche so gut wie es geht mein Leben zu geniessen,
vieles zu erleben,
wenns zu schlimm wird,meine Ärzte mit Untersuchungen zu nerven,
mich abzulenken,
mein Gewissen zu beruhigen,mich selbst auszutricksen,indem ich viel Sport mache und mich versuche gesund zu ernähren,
das Problem dabei ist-das es meist nicht wirklich hilft,oder nur einen kurzen Augenblick-und dann ist sie wieder da-die Angst
und ich manchmal das Gefühl habe ich belüge mich damit selbst und versuche mich auszutricksen.
Aber was nutzt es nur so ist es für mich einigermassen auszuhalten und ich freu mich umso mehr wenn ich schöne Erlebnisse,Ereignisse und Ergebnisse habe
Ich knuddel und grüss euch alle,denn irgendwie versuche ich immer etwas von jeden Einzelnden mitzunehmen-und das baut mich dann wieder auf,wenn die Angst wieder da ist-
Tina
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  #21  
Alt 01.05.2013, 11:30
Tati P. Tati P. ist offline
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Standard AW: Zum Thema "Angst"

Dass viele jetzt öfter mal "Nein" sagen, finde ich richtig gut. Ihr habt's wirklich begriffen und setzt Eure Prioritäten neu. Find' ich wirklich klasse!
Ich wünschte, ich könnte das auch. Kurz nach Therapieende hatte ich den super guten, über allem stehenden Plan, mehr für mich zu tun und mehr auf mich zu achten.
Hat auch eine kurze Weile geklappt

Aber irgendwann kam das Gefühlauf, meiner Umgebung was "schuldig" zu sein. Auf der Arbeit hatte ich so lange gefehlt und die Kollegen hatten mehr Belastung durch mein Fehlen und mussten was Urlaub und freie Zeiteinteilung angeht zurückstecken.
Jetzt bin ich ja wieder da und wieder "gesund", jetzt muss ich doch zeigen was ich kann und den anderen auch ein wenig zurückgeben...
Also verzichte ich auf meinen Urlaub, lass den anderen den Vortritt und mache mehr Stunden als die anderen. Ich will ja nichts schuldig bleiben...

Ich würde so gerne wieder was für mich tun und denke, dass dann die Angst etwas in den Hintergrund gedrängt wird, weil man sich ja was Gutes tut, was zum Wohlbefinden beiträgt. Aber ich hab keine Ahnung, wie ich die Kurve kriegen soll.

Auch ich bin der Ansicht, dass diese Erkrankung durchaus durch Gedanken und Gefühle beeinflusst werden kann. Allein deswegen möchte ich mir schon nicht jeden Tag meine Beerdigung vorstellen, aber wie kriegt man diese Gedanken aus dem Kopf???
Ich hätte so gerne DIE Anleitung. Ab jetzt machst Du es so und so und dann bist Du wieder sorglos und glücklich... aber das wird wohl nix.
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  #22  
Alt 01.05.2013, 13:52
holiday1978 holiday1978 ist offline
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Standard AW: Zum Thema "Angst"

Angst habe ich auch. Aber ich habe auch gute Ärzte, die meine Angst ernst nehmen und einen Nachsorgeplan, mit dem ich gut leben kann.
Immerhin, im Dezember werde ich 5. Das hätte ich "damals" nicht gedacht.
Es wird ein wenig einfacher mit der Zeit, ich bin wachsam, aber nicht mehr panisch. Die Angst frisst mich nicht mehr auf.
Nicht der Krebs ist der Chef, sondern ich.

Zitat:
Zitat von gilda2007 Beitrag anzeigen
Genau das mache ich seit der Diagnose nicht mehr: Dinge auf später verschieben.
Ich auch !!!
Ich spare nicht mehr für "später", ich lebe jetzt.
Und ich genieße. Das kann ein Nachmittag im Garten mit meinen Patenkindern sein, die Schuhe, die ich eigentlich nicht brauche... ein Kaffee in der Sonne, ein Schläfchen auf der Couch oder der Urlaub oder Ausflug mit Schatzi (egal, ob kurz oder lang, nah oder weit weg)...

Ich "gönne" mir Teilzeitarbeit (wäre aber ohne Partner und ohne Teilrente nicht machbar für mich, das muss ich zugeben und bin sehr dankbar dafür, dass ich diese Möglichkeit habe). Die freie Zeit nutze ich für mich. Das Wetter ist schön? Dann gehe ich eine Minute nach der Kernarbeitszeit nach Hause. Die Arbeit ist morgen auch noch da...oder ich fange eben früh an, damit ich dann auch schnell wieder die Freizeit genießen kann.

Schwiegermutter ist "beleidigt", weil wir lieber das Wochenende für uns haben, statt zu Besuch zu kommen? Damit muss sie leider leben...
Ich bin viel egoistischer geworden und es tut gut.
Ich lebe bewußter und so, wie es mir und meinem Partner passt. Das tut unheimlich gut.

Zitat:
Zitat von gilda2007 Beitrag anzeigen
Gedanken wie "das mache ich dann irgendwann" (außer es sind lästige Haushaltspflichten) habe ich abgeschafft.
Daumen hoch
Menschen, die mich runterziehen habe ich auch abgeschafft



Viele Grüße
Holiday
__________________



Geändert von holiday1978 (01.05.2013 um 14:07 Uhr)
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  #23  
Alt 01.05.2013, 18:18
Benutzerbild von Susi04
Susi04 Susi04 ist offline
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Standard AW: Zum Thema "Angst"

Bei mir sind es in ein paar Tagen 7 Jahre und fast jeder Außenstehende erwartet, dass jetzt alles wieder gut ist, weil viele immer noch glauben, dass man nach 5 Jahren geheilt ist.
Das ist man aber nicht und auch die Narben bleiben und zwar die sichtbaren ebenso wie die Unsichtbaren.
Auch die Angst bleibt, zwar nicht mehr so panikartig wie am Anfang, aber latent ist sie immer noch da wenn es irgendwo zwickt. Und es zwickt mit zunehmendem Alter nun mal häufiger.
Ja, ich denke nicht mehr ständig daran und "vergesse" es auch zeitweise. Aber durch meine immer noch vorhandenen Schmerzen in den Füßen und durch die Narben kann ich es nicht übersehen und spätestens vor dem Spiegel holt mich die Erkrankung wieder ein.

Zitat:
Zitat von Gilda2007
Genau das mache ich seit der Diagnose nicht mehr: Dinge auf später verschieben.
Der Satz könnte auch von mir sein, denn danach handele ich auch.
Mein Partner ist beispielsweise ein "Reisemuffel". Ich bin genau das Gegenteil. Also mache ich jetzt mit anderen Personen Urlaub, weil ich darauf nicht verzichten will. Ich bin glücklich und er auch, weil er nicht mit muss.
Wäre zwar mit ihm schöner, aber ich kann es verstehen, denn auch bei ihm sind es Ängste. Er hatte 2010 einen Herzinfarkt, nur 3 Wochen nach unserem Urlaub auf Zypern. Wäre es dort passiert, würde er nicht mehr leben.

Zitat:
Zitat von Holiday1978
Menschen, die mich runterziehen habe ich auch abgeschafft
Dito und das sogar teilweise im "Rudel"

Zitat:
Zitat von Tati P.
Aber irgendwann kam das Gefühlauf, meiner Umgebung was "schuldig" zu sein.
Nöö, das Gefühl hatte ich nie, denn ich habe vor meiner Erkrankung sehr viel gearbeitet, auch oft für ausgefallene Kollegen.
Als ich krank war, mussten eben andere für mich arbeiten. Sowas gleicht sich immer wieder aus.
Ich mache mehr Urlaub als die anderen (durch die Schwerbehinderung) und darauf zu verzichten, fehlt mir im Traum nicht ein.
Sicher habe ich auch durch die Erkrankung gelernt nein zu sagen und das Wort wird aus meinem Wortschatz nie wieder gestrichen.

Heute hatte ich einen tollen Mädelstag mit einer Freundin, den wir beide sehr genossen haben. (inkl. geschätzter 100 000 Kalorien, die auch mal sein müssen - ohne schlechtes Gewissen)

Viele Grüße
Susi
__________________

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  #24  
Alt 01.05.2013, 21:06
Birgit64 Birgit64 ist offline
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Standard AW: Zum Thema "Angst"

Vielen Dank, Christel, dass du dieses Thema eröffnet hast. Angst ist doch etwas, dass die meisten Betroffenen nie so ganz verlieren und während das Umfeld oftmals nach Abschluß der Therapie zur Normalität zurückkehrt, sitzt den Erkrankten mal mehr, mal weniger die Angst im Nacken, dass die Krankheit zurückkehrt. Ich denke, dass diese Angst auch oft zutage tritt, wenn wieder eine von uns einen Rückfall hat oder, wie leider häufig in der letzten Zeit, eine der Wegbegleiterinnen ihre letzte Reise angetreten hat.

Meine Diagnose liegt mittlerweile über 10 Jahre zurück. In der Anfangszeit hatte ich Angst und das Gefühl, dass die Unbeschwertheit des Lebens vorbei ist.
Ich bin allerdings ein ziemlich pragmatischer Mensch und mache mir keine Gedanken über Probleme, die ich nicht habe und von denen ich auch nicht weiß, ob ich sie jemals bekomme. In diesem Sinne ist mir mittlerweile die Angst im Zusammenhang mit meiner eigenen Krebserkrankung fremd.
Das heißt nicht, dass ich die Erkrankung verdränge - geht auch schlecht, schließlich sehe ich jeden Tag die Ablationsnarbe an der rechten Seite. Aber ich bin mit mir und dem Leben im Reinen.
Ich lebe heute gesünder als vor der Erkrankung (gesündere Ernährung, mehr Bewegung, weniger Streß) und achte mehr auf mich als früher. Damit fühle ich mich gut und mehr kann ich nicht tun. Und ich habe Menschen in meinem Umfeld, angefangen bei meinem Mann und meiner Schwiegerfamilie über Freunde und Kollegen, die eben wissen, dass ich manchmal 'schwächel' und mich dann auffangen oder bremsen.
Seit mehr als 30 Jahren mache ich täglich Autogenes Training und das hat mir sowohl während der Erkrankung und Therapie als auch im Anschluß daran geholfen, eine gelassenere Einstellung zu der Erkrankung zu entwickeln.

Ich kann nicht in die Zukunft schauen und ich will auch gar nicht wissen, was das Leben für mich noch bereithält. Ich lebe im Hier und Jetzt und ich genieße das auch, heute viel mehr als vor der Erkrankung.
__________________
Birgit64

במאי יש לך תמיד סיבה מספיק להתלונן
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  #25  
Alt 01.05.2013, 23:17
chrissi1969 chrissi1969 ist offline
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Standard AW: Zum Thema "Angst"

Ojeoje ,meine Hoffnung war das mit der Zeit die Angst weniger wird .
Manchmal weine ich ohne Vorwarnung und kann mich nur schwer wieder einkriegen .
Oft reicht ein Wort zum Beispiel " Enkel ". Dann denke ich darandas ich meine wohl nicht
kennenlerne oder aufwachsen sehe. Das verursacht in mir eine tiefe Traurigkeit .
Zum Glueck ist das nicht immer so. Wenn mich die Angstmonster aus ihren Krallen
lassen sagt mein Bauch " vielleicht schaff ichs ja doch " .


Wuensch euch allen eine gute Nacht
Christina
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  #26  
Alt 02.05.2013, 04:29
Benutzerbild von Dyara
Dyara Dyara ist offline
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Standard AW: Zum Thema "Angst"

*winkt in die Runde*

Viele liebe Gruesse,

ich merke, dass sich meine Angst verschoben hat. Am Anfang meiner Krankheit war *Morgen muss ich sterben*. Momentan sieht es eher so aus *Alles ist vergänglich, auch ich muss irgendwann sterben“. Dann steigt die Angst in mir hoch, ich will doch leben. Doch die Unendlichkeit habe ich leider nicht gepachtet, also versuche ich, die Zeit, die mir bleibt, etwas bewusster zu leben.

Ich muss gestehen, mit Todesanzeigen, kann ich nicht umgehen. Panik macht sich in mir breit. Nach dem Lesen bin ich fix und alle. Ich heule wie ein Schosshund. Deswegen lese ich diese Anzeigen nicht mehr.

Aber ich lese hier im Forum mit, um mich weiterhin zu informieren und mich auch zeitweise mit anderen Betroffenen auszutauschen. Ich merke, es tut mir gut. Und dafür danke ich Euch.

Ich wünsche Euch ein ruhiges Wochenende.

Dyara
__________________
Die Zukunft hat viele Namen. Für die Schwachen ist sie die Unerreichbare. Für die Furchtsamen ist sie die Unbekannte. Für die Tapferen ist sie die Chance. (Victor Hugo)

Es geht im Leben nicht darum, zu warten, dass das Unwetter vorbeizieht. Es geht darum, zu lernen, im Regen zu tanzen. (Zig Ziglar)
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  #27  
Alt 02.05.2013, 08:50
Ilse Racek Ilse Racek ist offline
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Standard AW: Zum Thema "Angst"

Liebe Christel


Auch ich find's gut, dass Du diesen Titel aufgemacht hast

Die vielfältigen Beiträge dazu bilden ab, was ich im betroffenen Freundeskreis und natürlich bei mir selbst an Wechselbädern erlebe


Allen alles Gute wünscht

mit herzlichen Grüßen
__________________
Ilse

Geändert von Ilse Racek (02.05.2013 um 08:56 Uhr) Grund: vertippt
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  #28  
Alt 02.05.2013, 09:57
Misiu Misiu ist offline
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Standard AW: Zum Thema "Angst"

Hallo Ihr Lieben!

Wirklich toll von Dir Christel diesen Titel eröffnet zu haben!
Hier steht es schwarz-auf weiß wie unterschiedlich wir Menschen reagieren und
das es kein Patentrezept gibt. Und das es ggf. auch nach Jahren immer noch ein wichtiges Thema für einen persönlich ist - während das Umfeld schon lange zur Tagesordnung übergegangen ist.
Ich weiß als Frischling selbst noch keine Lösung für mich ausser, dass ich einen großen, ständig aktuellen Informationsstand benötige. Hilft aber auch nur bedingt.
Toll finde ich die Beschreibungen meiner Vorrednerinnen! Manchmal nutze ich einen Thread um ihn von Freunden/Bekannten lesen zu lassen.
Denn wenn ich alleine etwas behaupte hat es weniger Gewicht bzw. wird oft "als übertrieben" angesehen. Wenn ich aber denen zeige, dass es Euch da draussen genauso geht dann sind die Bekannten/Freunde ganz schön kleinlaut!

Alles Gute
Mona
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  #29  
Alt 02.05.2013, 11:11
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andile2412 andile2412 ist offline
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Standard AW: Zum Thema "Angst"

Hallo ihr Lieben!!

Obwohl es mir "zur Zeit" sehr gut geht, habe ich ANGST!! Sie ist immer und überall mit dabei, sogar stärker als je zuvor !! Manchmal denke ich, dass ich damit überhaupt nicht mehr umgehen kann! Ich kann mich nicht gegen sie wehren... und das "versaut" mir gerade mein ganzes Leben! Planen kann ich nur noch für wenige Wochen/Monate... habe ständig Angst, dass ich das Geplante eh nicht mehr erleben werde! Leider habe ich keine Ahnung, wie ich damit umgehen kann/soll...

Liebe Grüße, Andile
__________________
Hoffnung ist die Fähigkeit, die Musik der Zukunft zu hören.
Glaube ist der Mut, in der Gegenwart danach zu tanzen.
Und Glück ist die gute Fee, die aufpasst, dass wir dabei nicht ins Stolpern geraten. (Peter Kuzmic)
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  #30  
Alt 02.05.2013, 15:04
Ilse Racek Ilse Racek ist offline
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Rotes Gesicht AW: Zum Thema "Angst"

Hallo Mona

Bekannten, Freunden und noch näher stehenden Menschen einen dieser sachbezogenen Threads zu zeigen, um einen gewissen Einblick in das Erleben von Betroffenen zu verschaffen, ist (wenn man bisher auf Unverständnis gestoßen ist) durchaus sehr verführerisch

Gleichwohl denke ich, dass am ehesten Betroffene nachempfinden können, wie entscheidend eine Krebs-Diagnose und die nachfolgende Therapie das Leben verändern können.

Dass nicht betroffene Menschen "kleinlaut" werden, wenn sie Diagnosen, Therapien und Befindlichkeiten Anderer schwarz auf weiß vor sich sehen, halte ich für eine nur kurzfristige oberflächliche Reaktion


Allen alles Gute

mit herzlichen Grüßen
__________________
Ilse

Geändert von Ilse Racek (02.05.2013 um 15:05 Uhr) Grund: vertippt
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