Krebs-Kompass-Forum seit 1997  


Zurück   Krebs-Kompass-Forum seit 1997 > Krebsarten > Hodenkrebs

Antwort
 
Themen-Optionen Ansicht
  #1  
Alt 16.02.2006, 16:17
indiriver indiriver ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 24.01.2006
Beiträge: 54
Standard Hodenkrebs und Bewerbung

Hallo liebes Forum,

was wisst ihr denn so zum Thema Bewerbung und Hodenkrebs, hat es nachteile??? bin zur zeit student und hab so noch 2 jahre noch vor mir zum Abschluss, was meint ihr wie es dann so aussieht mit Bewerbungen und Einstellung? bin ich nun im Nachteil??
Natürlich wird sich mein Studium nun bisschen Verlängern diesbezüglich, aber bin ich nun wegen dieser Krankheit wirklich im nachteil???
bzw. muss/soll ich es denn erwähnen??
Was für erfahrungen habt ihr gemacht??
Mit Zitat antworten
  #2  
Alt 16.02.2006, 17:12
Sera197 Sera197 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 23.09.2005
Beiträge: 48
Standard AW: Hodenkrebs und Bewerbung

mit diesem thema beschäftige ich mich auch schon eine ganze zeit...

vorallem was schreibe ich IN die bewerbung?

also für vorschläge wäre icj dankbar

gruß sera
Mit Zitat antworten
  #3  
Alt 16.02.2006, 19:16
Tina37 Tina37 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 10.10.2005
Beiträge: 247
Standard AW: Hodenkrebs und Bewerbung

Hi,
ich habe nach meiner OP eine neue Stelle angetreten, bin tumorfrei operiert worden (wenn auch hier absolut im falschen Forum ). Ich habe meinem neuen Arbeitgeber nichts von der Krankheit erzählt, weils ihn einfach nichts angeht. Also zumindest stehe ich auf diesem Standpunkt. Also schreibt man auch nichts in die Bewerbung. Wird man beim Vorstellungsgespräch nach Krankheiten gefragt, lügt man (darf man nämlich). Also, wo ist das Problem .

lg
Martina
Mit Zitat antworten
  #4  
Alt 16.02.2006, 19:45
Alannah Alannah ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 12.01.2006
Ort: In der Stadt mit den berühmten kleinen Bächle ;-)
Beiträge: 99
Standard AW: Hodenkrebs und Bewerbung

Hallo Martina,

ich denke, das kann schon ein grundsätzliches Problem sein. Wenn sich das Studium wegen einer Krankheit nur um 1 Semester verlängert, wäre das keine große Sache, aber was macht man, wenn man z.B. 1-2 Jahre länger studiert? Sowas kann beim Arbeitgeber schlecht ankommen, weil der dann natürlich denken kann, man habe rumgetrödelt. Soll man dann was in die Bewerbung reinschreiben, und wenn ja, was? Das ist wirklich eine interessante Frage!

Gruß
Alannah
Mit Zitat antworten
  #5  
Alt 16.02.2006, 21:20
Steven271 Steven271 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 13.02.2006
Ort: Königsfeld
Beiträge: 9
Standard AW: Hodenkrebs und Bewerbung

Ich habe meine jetzigen Arbeitgeber auch nicht im vorraus über meine Erkrankung informiert, wieso auch?? Leider wurde ich eine 2tes mal krank und war von April bis September krank. Das war aber alles kein Problem und ich habe keine Angst um meinen Job da mein Arbeitgeber sehr tolerant ist.
Mit Zitat antworten
  #6  
Alt 16.02.2006, 21:48
Sera197 Sera197 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 23.09.2005
Beiträge: 48
Standard AW: Hodenkrebs und Bewerbung

das beantwortet leider nichz meine Frage...

was soll ich denn in die bewerbung schreiben von... bis... krankgeschrieben??

also es muss hier doch wehn geben?!

gruß sera
Mit Zitat antworten
  #7  
Alt 16.02.2006, 21:57
Alannah Alannah ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 12.01.2006
Ort: In der Stadt mit den berühmten kleinen Bächle ;-)
Beiträge: 99
Standard AW: Hodenkrebs und Bewerbung

Zitat:
Zitat von Steven271
Ich habe meine jetzigen Arbeitgeber auch nicht im vorraus über meine Erkrankung informiert, wieso auch?? Leider wurde ich eine 2tes mal krank und war von April bis September krank. Das war aber alles kein Problem und ich habe keine Angst um meinen Job da mein Arbeitgeber sehr tolerant ist.
Wenn man schon eine Arbeit hat, ist es ja was anderes. Das Problem besteht vor allem darin, wenn man erst noch eine Arbeit suchen muß und sich dann über mögliche Lücken im Lebenslauf ausschweigt... Klar hat man das Recht dazu, aber dann steht man vielleicht ohne Job da... Ich weiß auch nicht, was da die richtige Lösung ist.
Mit Zitat antworten
  #8  
Alt 17.02.2006, 09:45
Steven271 Steven271 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 13.02.2006
Ort: Königsfeld
Beiträge: 9
Standard AW: Hodenkrebs und Bewerbung

Bei meiner ersten Erkrankung 1999 war ich vom August bis Januar krank geschrieben. Aus Angst vor Arbeitsplatzverlust habe ich auf eine Kur verzichtet und bin dann im Februar wieder Arbeiten gewesen. Als Dank habe ich dann meine Kündigung bekommen und war auch einige wenige Tage Arbeitslos. Mitte April habe ich dann meinen neuen Job begonnen.
Mit Zitat antworten
  #9  
Alt 17.02.2006, 13:32
Tina37 Tina37 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 10.10.2005
Beiträge: 247
Standard AW: Hodenkrebs und Bewerbung

Nun ja, wenn sich dann natürlich die Studienzeit verlängert ist es wirklich ein Problem. In dem Fall wäre vielleicht Ehrlichkeit angesagt?
Mit Zitat antworten
  #10  
Alt 17.02.2006, 17:48
Julian Julian ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 09.12.2004
Ort: PB, UL
Beiträge: 215
Standard AW: Hodenkrebs und Bewerbung

gute frage, mich hats zum "glück im unglück" in der bundeswehrzeit erwischt, daher hab ich eigentlich gar keine zeit verloren.

wenn sich dein studium um mehr als 2 semester verlängert, würde ich es angeben und mir einen behindertenausweis holen. den kriegt man mit einem Grad von 50% in der regel sofort. ich glaube das kann bei grossen firmen sogar ein vorteil sein, da ein arbeitgeber der behinderte anstellt vom staat begünstigt wird (wie genau allerdings weiss ich nicht).

aber wenn sich dein studium nur um ein semester verlängert...dann würd ich sagen: drauf geschissen
Mit Zitat antworten
  #11  
Alt 17.02.2006, 21:18
Sera197 Sera197 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 23.09.2005
Beiträge: 48
Standard AW: Hodenkrebs und Bewerbung

Also du meinst im ernst das wenn man "nur" einen hoden entfernt bekommt?

man schon 50% behindert ist???

das finde ich schon ein bischen krass...

woher weiß du eigentlich soviel Julian?

also was soll man denn in den Lebenslauf schreiben??der ist schließlich lückenlos vorzuzeigen....

gruß sera
Mit Zitat antworten
  #12  
Alt 17.02.2006, 21:55
PantaRei PantaRei ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 24.08.2005
Beiträge: 470
Standard AW: Hodenkrebs und Bewerbung

Hallo zusammen,

ich will Tina zustimmen, dass es grundsätzlich den Arbeitgeber nix angeht. Daher einfach verschweigen oder sogar lügen. Man ist ja schliesslich nach erfolgreicher Therapie wieder fast genauso belastbar wie vorher.

Wenn sich das Studium verlängert ist das sicherlich blöd, aber bei einem Semester fällt es nicht auf. Bei längerer Verzögerung ist es natürlich blöd - aber gerade beim Studium lässt sich was (er)finden, warum es länger gedauert hat.

Große Unternehmen müssen einen bestimmten Prozentsatz behinderter Menschen anstellen. Mit uns Hodenkrebsmenschen fahren diese Unternehmen also ganz gut.

Im öffentlichen Dienst werden bei gleicher Qualifikation behinderte Arbeitnehmer bevorzugt eingestellt (heißt es in den Ausschreibungen). Vielleicht ist daher die Suche im öffentlichen Dienst besonders empfehlenswert?

Ich finde es generell sehr schwer, ob man offen mit der Erkrankung umgehen sollte oder nicht. Mein Arbeitgeber weiss es bspw. nicht, da ich Probleme umgehen will und keine Vorteile sehe, wenn er es weiss.

Vielleicht solltest Du Dir überlegen, wie gut Du im Vorstellungsgespräch für Dich Werbung machen kannst und etwaige Bedenken Deiner Gesprächspartner ausräumen kannst. Es gibt schon ein paar Fakten, die man für sich vorbringen kann, wenn man offen damit umgehen will oder muss:

- Anastasia und Lance Armstrong leisten auch nach ner Krebserkrankung Einiges, auch wenn wir sicherlich nicht alle die Tour de France gewinnen werden.
- Krebspatienten werden genauso selten psychisch krank wie andere Menschen.
- Sicherlich ist man als jüngerer Mensch an so einer Erkrankung gereift.
- ...
Vielleicht können, wenn man es schon nicht verschweigen kann, Offenheit und gute Argumente, einen trotzdem einzustellen, ja durchaus ein Plus sein ... man kann es zumindest hoffen.

Viel Erfolg beim weiteren Studium / bei der Jobsuche

PantaRei
Mit Zitat antworten
  #13  
Alt 17.02.2006, 22:04
Benutzerbild von Achim
Achim Achim ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 27.10.2004
Ort: Ingersheim
Beiträge: 66
Standard AW: Hodenkrebs und Bewerbung

Hallo,

mag ein paar Gedanken hierzu schreiben, von verschiedenen Perspektiven:

1. Als ich krank wurde habe ich meinen Chef darüber informiert, und bin von der Firma gut unterstützt worden (hatte 3 Monate zuvor Bevörderung bekommen, und war noch dabei die neuen Verantwortungen zu regeln).

2. Ich bin selber gerade dabei wieder Personal einzustellen, und dabei hätte ich keine Probleme jemanden wegen der Krankheit einzustellen. Ich habe viele Lebensläufe gesehen die ungewöhnlich aussehen, und jeder erzählt eine andere Geschichte. Mein eigner Lebenslauf ist ein Beispiel davon. Letzten Monat habe ich jemanden eingestellt (53 Jahre, und 3 Jahre nach Herzinfarkt), aber der Mann ist gut und Gesund - warum soll er benachteiligt werden?

3. Behinderung muss man beantragen - das geht meist relativ einfach, kann aber eine Weile dauern. Je nach Grad der Erkrankung gibt es Grad der Behinderung 50% oder 80%. Ich selber habe 80%, auf 5 Jahre befristet. Die Firma profitiert davon, weil sie sonst eine Abgabe machen müsste, nicht weil sie etwas dafür bekommt. Von der Personalabteilung höret ich dann auch, dass es 5 Tage extra Urlaub im Jahr gibt. Schutz bei Kündigungen war mir bekannt.

Gruß

Achim
Mit Zitat antworten
  #14  
Alt 19.02.2006, 23:18
Tina37 Tina37 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 10.10.2005
Beiträge: 247
Standard AW: Hodenkrebs und Bewerbung

Hi Leute,

also ich war 7 Wochen im Krankenstand, brauchte weder Bestrahlung noch Chemo, hatte "nur" eine große Bauchnarbe und als ich an meinem ersten Arbeitstag wieder im Büro saß sprach mein Chef von "betrieblichen" Veränderungen und dass er mich leider ersetzen müsse (ich war ja "nur" ne Teilzeitkraft und er brauchte nun ne Vollzeitkraft). Nöööö, aber nicht wegen der Krankheit... wie ich da drauf denn kämeeeee.... (na wie wohl). Mein Chef wußte über alles Bescheid und somit auch über das Krankheitsbild. Tja. Da hätte ich mal besser meinen Mund gehalten, oder? Jedenfalls bin ich dann auf der Stelle gegangen und saß da keine 15 min. mehr. Er war ganz perplex, hatte sich doch tatsächlich eingebildet, dass ich noch so lange arbeite, bis er für mich jemanden gefunden hat. Nachdem ich nur nach Stunden bezahlt wurde und ich nicht unbedingt eine Kündigungsfrist einzuhalten hatte bin ich gleich gegangen.

Ich habe mich dann umgehend wieder beworben, nach 2 Wochen schon eine neue Stelle und da habe ich rein gar nichts erzählt.

Dennoch, in manchen Fällen kommt man mit Ehrlichkeit und Offenheit sicher weiter.

Nachdem mir aber "nix mehr fehlt" (jedenfalls im Moment nicht), sehe ich keinen Grund, meinen jetzigen AG zu informieren über was, das war.

lg
Martina
Mit Zitat antworten
  #15  
Alt 20.02.2006, 21:54
meikelcontrol meikelcontrol ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 16.08.2005
Ort: Herne-NRW
Beiträge: 26
Standard AW: Hodenkrebs und Bewerbung

Hallo Ihr Lieben Hodenkrebspatienten,

auch ich möchte meinen Senf als :
a.) Betroffener
b.) Personalplaner und
c.) Arbeitskostencontroller dazugeben !!!!

Natürlich ist es problematisch, sich mit dem Gedanken bei den heutigen Bewerbungstrainings, mit der Erkrankung gegenüber dem potentiellen Arbeitgeber klarzukommen.
Aber : wie meine Vorschreiber schon sagten !!!!
Das geht den Arbeitgeber; solange Du auf Deine 5 zusätzlichen Urlaubstage bzw. der Gleichstellung verzichtest ; sowas von gar Nichts an !
Es ist einwandfrei lediglich Deine Entscheidung, ob Du eine evtl. Schwerbehinderung angibst.

Ich für meinen Teil habe in Personalauswahlverfahren immer öfter festgestellt, das Bewerber mit "Einschränkungen" wesentlich gefestigter im Sozialverhalten und TEAMPLAY sind, als die völlig "Unbeleckten" !
Sei es der Infarkt, sei es der Krebs, oder sei es auch nur die Schwangerschaft einer ledigen Person !

Stell also Dein Licht nicht unter den Schefeln, sondern ziehe Deinen Nutzen aus Deinen Erfahrungen !

Denn was kann schon schlimmer sein, als die Angst vor dem Tod ????

Gruß
Michael
Mit Zitat antworten
Antwort

Lesezeichen


Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)
 

Forumregeln
Es ist Ihnen nicht erlaubt, neue Themen zu verfassen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, auf Beiträge zu antworten.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Anhänge hochzuladen.
Es ist Ihnen nicht erlaubt, Ihre Beiträge zu bearbeiten.

BB-Code ist an.
Smileys sind an.
[IMG] Code ist an.
HTML-Code ist aus.

Gehe zu


Alle Zeitangaben in WEZ +2. Es ist jetzt 06:32 Uhr.


Für die Inhalte der einzelnen Beiträge ist der jeweilige Autor verantwortlich. Mit allgemeinen Fragen, Ergänzungen oder Kommentaren wenden Sie sich bitte an Marcus Oehlrich. Diese Informationen wurden sorgfältig ausgewählt und werden regelmäßig überarbeitet. Dennoch kann die Richtigkeit der Inhalte keine Gewähr übernommen werden. Insbesondere für Links (Verweise) auf andere Informationsangebote kann keine Haftung übernommen werden. Mit der Nutzung erkennen Sie unsere Nutzungsbedingungen an.
Powered by vBulletin® Version 3.8.7 (Deutsch)
Copyright ©2000 - 2024, vBulletin Solutions, Inc.
Gehostet bei der 1&1 Internet AG
Copyright © 1997-2024 Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V.
Impressum: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Eisenacher Str. 8 · 64560 Riedstadt / Vertretungsberechtigter Vorstand: Marcus Oehlrich / Datenschutzerklärung
Spendenkonto: Volker Karl Oehlrich-Gesellschaft e.V. · Volksbank Darmstadt Mainz eG · IBAN DE74 5519 0000 0172 5250 16 · BIC: MVBMDE55