Erfahrungen mit Avastin oder Xeloda?

[sschwester-s]

Hallo an Euch alle,

bei meiner Schwester wurde vor einem Jahr ein Knoten in der Brust diagnostiziert. Ihre Ärztin empfahl eine neoadjuvante Chemotherapie, wobei der Knoten in der Brust belassen wurde, was meiner Familie, Freunden und mir damals schon ziemlich suspekt vorkam.
Sentinel war befundfrei.
Unter der Behandlung der ersten Chemostufe schrumpfte der Knoten von ca. 2cm auf einen Durchmesser von 1cm. Die zweite Behandlungsstufe mit dem Präparat DOC ließ den Knoten wieder von 1cm auf 3cm anwachsen.
Ich habe bereits damals Alarm geschlagen und nach der zweiten Verabreichung von DOC (ohne jede sichtbare Wirkung) darauf gedrängt, dass die Behandlung abgewandelt wird bzw meine Schwester im Anschluß daran eine nächste Therapie beginnt - was meine Schwester alles abgewunken hat. In Ordnung, das ist ein anderes Thema....
Es folgte eine sechswöchtige Bestrahlung der Brust.
Sah alles gut aus. Nach Aussage ihrer Ärztin konnte sie sogar auf orale Verabreichung von Folgepräparaten verzichten, was mich ebenfalls sehr stutzig gemacht hat.

Seit zwei Wochen wissen wir, dass sich Metastasen in beiden Lungen und an mehreren Stellen in den Knochen gebildet haben. Die Herde in der Lunge sind so zahlreich und so klein, dass sie inoperabel sind.
Leber und Kopf sind befundfrei.

Vor zwei Wochen war die erste Lungenpunktion, wo man ihr ca 1,6l aus einer Lunge geholt hat. In dieser Zeit sind wieder 2l nachgekommen, die morgen durch erneute Punktion entfernt werden. Sie hat sehr schlimmen Husten und auch Tropfen und Tabletten verschaffen ihr kaum Linderung.

Als nächstes steht die Verabreichung von Avastin auf dem Plan, in Kombination von Xeloda. Avastin scheint mir ganz vernünftig, bei Xeloda bin ich mir nicht sicher, was ich davon halten soll.

Unabhängig davon, was gerade an unerfreulichem geschieht, gefallen mir die Gesichter der Ärzte nicht. Keiner spricht wirklich offen mit einem.

Hat jemand Erfahrnungen mit Avastin und Xeloda gemacht?

Danke für Eure Beiträge.

[Wamper]

Ich denke, da gibt es nur einen Rat: Bitte rate deiner Schwester dazu, in ein Brustkrebszentrum oder in eine Uniklinik zu gehen. Sie braucht dringend ganz kompetente Ärzte mit viel Erfahrung.

Mein Vater hat Xeloda bei einem Gallenblasenkrebs erhalten und gut vertragen. Ich bin mir sehr unsicher, ob Xeloda bei deiner Schwester ausreichend ist. Mein Vater hatte nach einigen Monaten viel Wasser im Bauchraum. Er hat einen sehr guten Onkologen bei Düsseldorf, der es mit einer Chemo geschafft hat, Metastasen und Wasser im Bauchraum zurück zu drängen. Ohne eine effiziente Chemo hilft keine Lungenpunktion. Das Wasser läuft immer wieder nach.

Laß euch nicht einreden, die Situation sei hoffnungslos. Im Juli dachten wir, mein Vater stirbt bald. Jetzt geht es ihm verblüffend gut. Bei deiner Schwester ist das sicher auch möglich - wenn sie die richtigen Ärzte dazu findet.

Mit liebem Gruß
Dorothea aus Düsseldorf

[Suse1]

Hallo,

zum Thema Lungenmedas kann ich nichts sagen, aber ich bekomme Xeloda im Rahmen einer Studie bei meiner Brustkrebserkrankung.

Die Tabletten schluck ist kein Problem, wird genau berechnet nach Körperoberfläche usw. Ich habe als einzige (und für mich ätzende) Nebenwirkung das Hand und Fußsyndrom. Heist die Hände/Füße werden rot, sieht aus wie verbrannt, gefühllos und schmerzen. Ich bin seit 2 Tagen auf 75% reduziert und hoffe das es etwas besser wird. Die NW soll aber nach beendigung abheilen.

Alles Gute

Gruß
Suse

[sissy]

Liebe Suse, und andere,

ich bekomme auch Xeloda, bei mir wurde die Dosis wg. dem Hand-u. Fußsyndrom auch reduziert.
Es ist schon besser geworden, aber gut ist es auch nicht. Ich muß schon sehr viel schmieren, damit es besser ist.
Sonstige NW bei mir: Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Augen- u. Nasenrinnen.
Sonst wirkt bei mir Xeloda sehr gut. Mein TM ist von 150 auf 24,5 gefallen. Auch mein Schmerzen sind weg. (ich habe Knochenmetastasen).
Ich habe aber schon den 8. Zyklus angefangen und hoffe, dass Xeloda noch lange wirkt.

Lieber Grüße

Sissy

[sschwester-s]

Hallo und vielen Dank für Eure Antworten.

Die Chemo sollte jetzt alsbald losgehen. Befund der Lungenmetas ist jetzt auch schon wieder drei Wochen her!!! Irgendwie hat man das Gefühl, dass wertvolle Zeit vertrödelt wird, bis man dann endlich alle Befunde beieinander hat.

Wir wenden uns für zweite Meinungen an die Humboldt Universität in Berlin, die Uni-Klinik in Köln sowie an einen schweizer Spezialisten in Zürich.

Frankfurter Uni-Klinik kann ich aufgrund unserern gemachten Erfahrungen nicht unbedingt zu raten. Obwohl das Team nett und menschlich sehr integer ist, hat man doch den Eindruck, dass es dort drunter und drüber geht.

Ich wünsche Euch allen von ganzem Herzen eine baldige Genesung und weiterhin viel Kraft und gute Gedanken! Bin immer wieder überwältigt, wenn ich Beiträge in den Foren lese. Ihr seid wunderbare und außergewöhnliche Menschen.

Danke nochmals für Eure Nachrichten.