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  #1  
Alt 05.07.2011, 13:03
Frap Frap ist offline
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Registriert seit: 07.01.2007
Beiträge: 6
Standard Rückschritt?

Meine Freundin ist nun fast ein halbes Jahr tot. Natürlich war es nicht angenehm aber ich war bisher immer der Meinung der "Heilungsprozeß" bei mir würde vorrangehen. Aber seit 2 Wochen etwa ist es eher wieder wie am Anfang..ich will es nicht akzeptieren, lese alte Briefe und Postkarten und heule wie ein Schoßhund...ist das normal? Eine Rolle spielt sicherlich auch das ich nun seit knapp 2 Monaten zu allem Überfluss auch keine Arbeit mehr habe und den ganzen Tag allein rumsitze und mich langweile..da bleibt viel Zeit zum um und aufräumen und nachdenken. Ging es auch so das ihr nach einer gewissen Zeit nochmal so eine Phase hattet?
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  #2  
Alt 05.07.2011, 14:10
chrisi0211 chrisi0211 ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 20.06.2008
Beiträge: 947
Standard AW: Rückschritt?

Hallo,

ja, das ist "normal". Trauern heißt Trauerarbeit zu leisten - und das ist die schwerste Arbeit, die man auferlegt bekommt im Leben.
Und es ist nicht immer gleich, manchmal kommt man damit gut zurecht, ein anderes mal gar nicht und wie Du schreibst, hast Du (leider) nun auch viel Zeit, Zeit zum Grübeln...
und manchmal auch noch nach Jahren überrollt einem dieses Gefühl. Ich finde es wichtig, dass man sich seinen Gefühlen stellt (und heult, wütend ist usw.), nur so kann man verarbeiten.
Wenn Du das Gefühl hast, dass Du alleine damit nicht klar kommst, dann hol Dir Hilfe, vielleicht gibts sowas wie eine Trauergruppe i.d.Nähe oder auch Gespräche mit Psychologen können da sehr wertvoll sein.

Wünsche Dir alles Gute!
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  #3  
Alt 05.07.2011, 20:28
fuzzi fuzzi ist offline
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Registriert seit: 01.01.2011
Beiträge: 40
Standard AW: Rückschritt?

Hi! Ich kenne das auch. Mein Vater ist vor 5 Monaten gestorben. Mir passierts auch oft, dass ich das Gefühl habe ich habe mich unter Kontrolle und so wie du schreibst der "Heilungsprozess" geht voran. Aber dann passiert was und alles kommt einem hoch. Letztens war ich am See und ich konnte nicht zum Eingang des Strandbades sehen weil Erinnerungen wieder hoch gekommen sind. Wir hatten einen tollen letzten Sommer bevor wir die Diagnose im Herbst erhalten haben. Wir waren oft mit ihm dort und es war richtig toll. Als mein Bruder und ich Kinder waren da hatte er sehr wenig Zeit um mit uns an den See zu fahren aber letztes Jahr ist er immer wieder mit uns mit und wir hatten eine tolle Zeit. Ich war heuer noch kein einziges Mal schwimmen - vielleicht probier ich es nächstes Wochenende. Aber die Erinnerung hat so weh getan, dass ich nicht mal richtig hinsehen konnte. Auch mitten während der Arbeit passierts dass ich ganz plötzlich intensiv an ihn denke und irgendeine Erinnerung an eine Situation mit ihm hochkommt.
Eine Arbeitskollegin hat mir erzählt, dass das erste Jahr das schlimmste sei. Es sind eben die ersten Feiern, Feiertage und sonstige wichtige Punkte unterm Jahr die schwersten und schlimmsten sind. Es wird niemals aufhören weh zu tun.
LG
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  #4  
Alt 06.07.2011, 11:09
Frap Frap ist offline
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Registriert seit: 07.01.2007
Beiträge: 6
Standard AW: Rückschritt?

Immerhin..heute kam ein Anruf am 1.8 hab ich wieder ne Arbeit wenn auch nur TZ. Aber ein Anfang.
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  #5  
Alt 06.07.2011, 16:24
tatjana2208 tatjana2208 ist offline
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Registriert seit: 20.07.2010
Ort: Dortmund
Beiträge: 199
Standard AW: Rückschritt?

hallo...

ich denke du wirst öfter diese phasen haben...
lasse es einfach zu..
einige brauchen länger für die trauer..
schön aber das du neue arbeit hast...
so bekommst du auch wieder ein bißchen ablenkung...
ich wünsche dir alles gute
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  #6  
Alt 08.07.2011, 23:24
JeanineK JeanineK ist offline
Registrierter Benutzer
 
Registriert seit: 25.06.2010
Beiträge: 197
Standard AW: Rückschritt?

Ja, das ist normal.
Mir hat eine Therapeutin gesagt, dass man nicht umsonst von dem "Trauerjahr" spricht. Meine Mama war am 02.07.2011 ein Jahr tot und es war nochmal ganz schlimm.
Trauer kommt außerdem in Schüben (habe ich auch von der Therapeutin).
Ich wünsche Dir (uns allen) viel Kraft.

Liebe Grüße
Jeanine
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