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  #241  
Alt 19.06.2013, 06:41
frieda3 frieda3 ist offline
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Standard AW: Wir stellen uns mal vor (ich und der Krebs)

liebe sandra,

es kann uns nicht gefallen, wie du dich selber niedermachst...
niemand weiss, wem wann die stunde schlägt....niemand sucht sich aus, wann er oder sie geht....bei deinem papa war es leider so wie du berichtest...aber: ich verzeihe mir das nie - geht gar nicht. welche botschaft sendest du deinem körper, deinen zellen damit? lass das, bitte.
du änderst damit gar nichts, nicht für deinen vater. für dich eher etwas zum negativen....such doch bitte hilfe!

zur nachsorge: warum genau wurde kein ultraschall gemacht? bei mir wird der immer gemacht. seltsam. blutentnahme, na klar, tm. dafür drücke ich dir erstmal die däumchen und rede mit dem kleinen goldenen buddha.

es tut mir so leid für dich. dein papa wusste, dass du ihn liebst...das reicht.

liebe grüße
frieda04
  #242  
Alt 22.06.2013, 14:40
berliner-engelchen berliner-engelchen ist offline
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Standard AW: Wir stellen uns mal vor (ich und der Krebs)

Liebe Christin,

ich möchte mich mal den Worten von Frieda anschliessen und Dir sagen, dass das meiner Meinung nach so nicht der richtige Weg ist.

Du kennst mich ja jetzt ein bischen: ich spreche gerne offene Worte.
Liebe Christin, meiner Meinung nach brauchst Du HIlfe. Und zwar professionelle.
Du handelst nicht im Sinne deines Papas - kein Vater würde für sein Kind wollen, dass es sich so "selbst zerfleischst".
Du hättest nichts anders machen können oder sollen. Und du hättest den Lauf des Schicksals auch ncht veränddern können. Durch nichts.
Du musst akzeptieren, so wie es ist. und darauf vertrauen, dass es so, wie es ist, auch seine Ordnung hat.
Viele viele Menschen ziehen sich zum Sterben zurück - das muss man akzeptieren. Mein Vater hat das auch getan, obwohl ich nur ein Zimmer weiter beim Stillen meines Babys war ...

Erst wenn unsere Eltern sterben, werden wir wirklcih erwachsen. Du musst das jetzt akzeptieren.
Nun bist du kein Kind mehr und musst Verantwortung für dich selbst übernehmen und die kann einfach nicht daran bestehen, dich selbst anzuklagen und zu zerfleischen. Dein Vater hätte es so nicht gewollt.

tut mir leid, wenn das alles hart klingt.
Aber Realität ist manchmal so.

Bitte such dir Hilfe, die dich begleitet und unterstützt, deinen WEg in ein selbständiges Leben wieder zu finden.

Liebevolle wohl meinende Grüße von
Birgit
  #243  
Alt 23.06.2013, 03:58
Eagle-Eye Eagle-Eye ist offline
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Standard AW: Wir stellen uns mal vor (ich und der Krebs)

Hallo,

warum kein Ultraschall bei der Nachsorge gemacht wurde... ich hab keine Ahnung. Hat mir nen paar Vorwürfe gemacht meine Onkologin... wieso, weshalb ich noch keine Ausbildung habe und danach durfte ich dann gehen.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass mein Papa gehen wollte, ich weiß es. Wir hatten noch so vieles vor. Ich denke, dass sein Tod für ihn genauso plötzlich kam, wie für uns. 5,5 h zuvor haben wir noch telefoniert. Davor sprach er mir noch "Huhu" auf den AB. Er war eben nicht nur mein Papa, er war ein wundervoller Zuhörer, Ratgeber und wir konnten über Dinge lachen, die niemand verstand. Umso älter ich wurde, umso mehr wusste ich meine Eltern zu schätzen. Wenige Stunde bevor er starb sagte ich zu ihm, dass es das Geld nicht wert ist, dass er dafür von Zuhause weg ist. Er war, ist so liebvoll, gutmütig und so vieles mehr, er fehlt und auch seine täglichen Anrufe in denen oft die Frage kam: Was gibt's Neues? Er hatte so viele Sorgen auf der Arbeit, weil das dort einfach zu viel war, dann meine Erkrankung und, und, und. Er sorgte sich nicht um sich, sondern immer um mich, um uns. Das geht nicht aus meinem Kopf. Ich bin erwachsen Birgit, ich bin es, und dennoch ist es so als hätte man mir das Herz herausgerissen. Es gab keine Möglichkeit des Abschieds, keine Möglichkeit auf das was jetzt ist vorbereitet zu werden. Aber und so habe ich es in der Trauerrede in der Kapelle zur Beerdigung meines Papas gesagt, ich kann nicht in seine Fußstapfen treten, sie sind einfach zu groß und dennoch werde ich alles versuchen, dass er stolz auf mich ist und dass ich ihn bald wiedersehen werde. Ich glaube nicht an einen Gott, aber ich will an einen Himmel glauben, in dem es ihm gut geht und wir uns eines Tages wiedersehen werden.

Beste, aber tieftraurige Grüße


Christin
  #244  
Alt 31.07.2013, 05:23
Eagle-Eye Eagle-Eye ist offline
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Standard AW: Wir stellen uns mal vor (ich und der Krebs)

Hallo,

habe mich eine Weile nicht gemeldet, zu tief sitzt der Schmerz und die Traurigkeit durch den Verlust meines lieben Papas.

Für meine Famile und mich ist es noch immer unfassbar, was geschehen ist, so plötzlich, keine Vorzeichen, nichts und nun ist er einfach nicht mehr da.

Ich besuche meinen Papa jeden Tag, bringe ihm Blumen aus seinem Garten, rede mit ihm und auch wenn ich nicht an Gott glaube, so hoffe ich doch, dass da irgendetwas ist und es ihm gut geht.

Gesundheitlich, tja, da gibt es nicht vieles. Immernoch kein Gefühl in den Händen ob etwas nass, fettig oder sonste was ist, aber alles nicht schlimm.

Mein Herz weint und da kommt mir meine Erkrankung eher leicht vor. Ich kann kämpfen, diese Möglichkeit wurde meinem Paps leider nicht gegeben.

Euch allen hier wünsche ich viel Kraft und schöne Momente mit denen, die Euch am Herzen liegen.

Liebe, aber tieftraurige Grüße


Christin
  #245  
Alt 31.07.2013, 10:34
Benutzerbild von Conny
Conny Conny ist offline
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Standard AW: Wir stellen uns mal vor (ich und der Krebs)

Hallo liebe Christin,
Es tut mir so leid dass Du diesen großen Schmerz der Trauer in Dir trägst,versuche aber nicht Deine Gesundheit zu vergessen,Deine Mom und Amy und die Fellnasen brauchen Dich doch.
Ich wünsche Dir alles Gute und weiterhin viel Kraft meine Liebe
Alles Gute Conny
  #246  
Alt 31.07.2013, 11:12
chrissi1969 chrissi1969 ist offline
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Standard AW: Wir stellen uns mal vor (ich und der Krebs)

Liebe Christin
so langsom mache ich mir ernsthaft Sorgen um dich .
Es ist schwer und schmerzhaft einen geliebten Menschen zu verlieren .
Bei dir habe ich das Gefuehl , Schmerz und Trauer fressen dich auf .
Bitte bitte hoer auf mit deiner Selbstzerfleischung . Du hast NICHTS falsch
gemacht . So schlimm wie es ist -nichts bringt deinen Pa zurueck .
Bitte verstehs nicht falsch aber ich glaube du brauchst dringend Hilfe .
Bevor du dich ganz zerstoerst . Bitte kuemmer dich um dich .
Ich wuensch dir ganz viel staerke .
: knuddel:

Liebe Gruesse
Christina
  #247  
Alt 01.08.2013, 04:56
Eagle-Eye Eagle-Eye ist offline
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Standard AW: Wir stellen uns mal vor (ich und der Krebs)

Liebe Conny,

hab vielen Dank für Deine Worte. Ja, meine Mama und Amie brauchen mich... ich renoviere gerade Amie's Zimmer. Hab so etwas noch nie zuvor getan. Meine Mom wollte leider viel zu früh mit dem Streichen beginnen, so dass mir die Tapete wieder entgegenkam. Und die olle Farbe deckt auch nicht so, wie sie sollte. Mein Paps hätte es viel, viel besser gemacht als ich. Ich muss nun nochmals streichen und jetzt auch erst einmal warten, bis wirklich alles trocken ist. Ich will alles so tun, wie mein Papa es getan hätte. Meine Schultern wiegen daher schwer, ich weiß, ich werde gebraucht, aber das Thema "Krebs"... ach da sind so viele Baustellen. Ich hab mich neulich so über Deinen Anruf gefreut, auch wenn ich... na Du weißt schon... mein Papa fehlt einfach so sehr. Ich hoffe, dass es Dir gut gut!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!


@chrissi1969

Hallo Christina,

hab vielen Dank für die Antwort. Mach Dir bitte keine Sorgen um mich. Es ist nur so, dass mein Papa und ich eine wirklich besondere Bindung hatten. 5 1/2 Stunden bevor sein Herz aufhörte zuschlagen, haben wir noch miteinander telefoniert. Er sagte nichts von Schmerzen, aber das hätte er wohl auch nicht. Diese ganzen Fragen "Wieso, weshalb, warum, was wäre wenn....?" ja, sie zerreissen mich. Ich frage mich, ob dieser sinnlose Tod hätte verhindert werden können, gab es Anzeichen, die ich übersah...?!?! Ich weiß es leider nicht. Mein Papa fehlt an jedem Tag. Ich bin ihn auch jeden Tag besuchen, nur gestern nicht, weil ich das Zimmer meiner Nichte versucht habe zu streichen. Ja, es frisst mich auf, dass er leider nicht mehr "hier" ist.

Ich weiß, ich muss einen Weg "ohne" meinen Papa finden... ich weiß nur noch nicht wie. Eines weiß ich aber: In meinem Herzen und in dem meiner Nichte und meiner Mom, da lebt er weiter.

Ich hoffe, dass es Dir den Umständen entsprechend geht.

Liebe, aber tieftraurige Grüße an Euch



Christin
  #248  
Alt 01.08.2013, 11:50
SunnyCat SunnyCat ist offline
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Standard AW: Wir stellen uns mal vor (ich und der Krebs)

Liebe Christin,

ich mische mich mal ein, aber vorweg: Ich wünsche dir alles Liebe!

Ich habe nur eine Frage an dich: Meinst du, dein Vater hätte DIES gewollt, dass du in so einen Zustand kommst?


Ich wünsche dir, dass du dein Leben wieder ernst nimmst und dich um dich sorgst und kümmerst,

alles Liebe,
Kathrin

Ps: ich habe meinen von mir sehr geliebten Vater verloren (durch Schlaganfall), als er 54 Jahre alt war, ich war Ende 20 und beim Abschluss meines zweiten Studiums. Ich weiß also, wovon ich rede.
  #249  
Alt 02.08.2013, 02:09
Eagle-Eye Eagle-Eye ist offline
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Standard AW: Wir stellen uns mal vor (ich und der Krebs)

Hallo Kathrin,

ich kümmer mich ja, mache die ganze Papierarbeit, den Garten, Tapezieren, etc. etc. Nächste Nachsorge ist im September... Okay, meine Gemeinschaftspraxis der Onkologen ist nicht wirklich berauschend, aber die einzige hier.

Natürlich hätte mein Papa nicht gewollt, dass ich so an seinem Tod zerbreche, aber er war der wirklich einzige der mir zu hörte, der geduldig war, bei allem was er tat, er war ein ruhiger, sanfter Mensch. Er machte Pläne, was er tat war eigentlich immer perfekt, zumindest für uns als Familie. Mein Papa war vernünftig, er war einfach mein Papa der immer für mich und meine Nichte und meine Mom da war.

Von uns weiß keiner, warum er so plötzlich verstarb. Es gab keine Obduktion. Ein Psychologe kann mir also auch nicht helfen, denn diese Fragen kann man mir nicht beantworten und sie wiegen auch schwer bei all der Trauer.
Ja, ich mache mir Vorwürfe, denn er war immer für alle da und ich versteh nicht, warum ich nicht gemerkt habe, dass es ihm schlecht ging.

Für meine Familie bin ich stark, ich versuche alles so zu machen, wie Papa es gut gefunden hätte und wir waren uns beide eigentlich immer einig. Ich habe viel von ihm.

Beste, aber tieftraurige Grüße



Christin
  #250  
Alt 05.08.2013, 14:33
Sandra43 Sandra43 ist offline
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Standard AW: Wir stellen uns mal vor (ich und der Krebs)

Hallo Chrissi,

wollte nur einen Gruß für Dich da lassen

und eine kleine Anmerkung:
Meine Psychotherapeutin kann mir auch keine Antworten geben, auch nicht warum meine Mutter Lungenkrebs bekommen hat, warum es so spät erst entdeckt wurde (obwohl sie in ärztlicher Behandlung war) und warum sie daran sterben musste.
Aber ich habe das Gefühl, dass das reden mit Ihr mir hilft besser mit der Trauer zu leben.
Ich glaube, dass es auf das warum? einfach keine Antwort gibt.

Nicht falsch verstehen, will Dich nicht zu einer Psychotherapie überreden, war wirklich nur als kleine Anmerkung gedacht.

Liebe Grüße
Sandra
  #251  
Alt 06.08.2013, 03:56
Eagle-Eye Eagle-Eye ist offline
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Standard AW: Wir stellen uns mal vor (ich und der Krebs)

Liebe Sandra,

ja, da hast Du Recht, die Frage "Warum?" werde ich nie beantwortet bekommen und doch stelle ich diese mir.

Leider wurde mein Papa nicht einmal untersucht, so dass wir uns alle hier fragen müssen, wieso er leider versterben musste.

Das Zimmer meiner Nichte habe ich fertig tapeziert. Ich bin erstaunt, dass die Raufaser und Farbe halten. Habe das noch nie zuvor allein getan... War nur manchmal meinem Paps behilflich. Im Laufe des Tages muss ich ihren kleinen Fernseher an die Wand bringen... Hab noch nie zuvor gebohrt, also so, dass alles wirklich passt... Mal sehen, ob das was wird.

Aber diese Sache mit Amie's Zimmer, Tapezieren, Malern, Möbel aufbauen... all das hätte ich gern mit meinem Papa gemacht bzw. hätte ich ihm gern gezeigt, was ich da so gemacht habe.

Meine Nichte ist seit Montag nun in der 8. Klasse, es gab einen Zettel nach Hause, auf dem auch der Name meines Papas stand, da ja meine Eltern auch die Pflegeeltern sind, diesen "zu korrigieren" fiel mir unheimlich schwer.
Und ich wünschte mir, dass mein Paps bei Amie wäre, wenn sie zum Teenager wird und sie da hindurch begleitet...

Meine Mom war nun den ersten Tag arbeiten und kam vollkommen fertig mit den Nerven nach Hause. Sie brach weinend zusammen. Sie erträgt nicht viele Menschen um sich. Jetzt geht sie arbeiten, weil einige ihrer Kollegen meinten, dass es nun genug mit der Trauer ist.

Es sind 10 Wochen vergangen seitdem wir ohne Papa leben müssen, aber was sind 10 Wochen?

Zu all der Trauer und dem Schmerz mache ich mir Sorgen wegen der Finanzen. Ich verdiene nichts, Hartz4 ist wirklich gerade so, dass man über die Runden kommt, aber ich will, muss meine Familie unterstützen.

Auch der Vermieter macht uns das Leben hier weiterhin schwer. Er kam zwar und fragte, ob er Schuld am Tod meines Papas sei und er seine Anwältin zurückruft und er Frieden und Ruhe will... aber allein beim Zaun... den setzte er jetzt so, dass die eine Seite ohne Nussbaum darin ist und der Zaun nicht mal bis an den Bordstein reicht, sondern dieser willkürlich gekürzt wurde. Ebenso haben wir vor 4 Wochen um einen Elektriker gebeten und um Anpassung des Untermietvertrages von mir - NICHTS. Und das ist ein kirchlicher Vermieter.

Mein Papa fehlt, er fehlt so sehr!!! Er war unser Halt, unser Ruhepol, unser Herz und unsere Seele!!!!

Entschuldige Sandra, so viel wollte ich gar nicht schreiben...

Ich hoffe, dass es Dir den "Umständen entsprechend" geht.

Liebe, aber tieftraurige Grüße



Christin
  #252  
Alt 06.08.2013, 09:14
berliner-engelchen berliner-engelchen ist offline
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Standard AW: Wir stellen uns mal vor (ich und der Krebs)

Liebe Christin, guten Morgen,

ja, wenn jeder Tag des Ertragens eines geliebten Menschens schwer ist, dann sind 10 Wochen nichts oder aber schwer wie ganze Jahre. Es ist wirklich traurig. Ich bin ja in ähnlicher Situation und habe das gefühl, nichts hilft wirklich und so lasse ich jetzt erst mal die Zeit vergehen und versuche, möglichst gut und tapfer da durch zu gehen.

Leider hilft uns die Frage nach dem Warum nicht weiter. Auch dein Vermieter ist ehrlich gesagt gaga, wenn er so was blödes fragt. Keiner hat schuld. Es gibt nun mal Schicksalsschläge, die wir nicht verstehen können. Herzstillstand, Embolie, Schlaganfall, plötzlicher Kindstod - es gibt eine Reihe von Vorgängen im Körper, die den plötzlichen Tod auslösen. Keine Untersuchung der Welt könnte das aufhalten. Zu viele Dinge haben keinerlei erkennbare Vorzeichen.
Es ist schwer zu verstehen, aber keiner hat etwas versäumt, keiner hätte etwas tun können. Es ist, wie es nur mal tragischerweise ist.

Eine Psychologin könnte für dich vielleicht einfach ein Ort sein, an dem du die Trauer ungefiltert ausleben kannst. Es ist wichtig, diese Trauer an einen bestimmten Ort zu stellen und zu bestimmten Zeitpunkten, damit sie eienn nicht immer und jederzeit und überall "überfällt". Dabei kann ein exerner Mensch ggf. gut helfen.

Tja, und dann geht der Alltag weiter - Sorgen mit eurem Vermieter, Geldsorgen, - aber vielelicht gibt es Witwenrente, sicherich Halbwaiseenrente oder Dein Vater war abgesichert. Ja, auch das wiegt schwer. Hast Du denn mal versucht, Erwerbsminderungsrente zu beantragen? Vielleicht ist auch eine halbe Stelle für dich eine Lösung, oder arbeiten auf 400 euro Basis. Dann hast du das Gefühl, aktiv gegenzusteuern gegen das Problem Geldsorge. ich denke immer mal wieder selbst für mich auch darüber nach. ein bekannter hat mir einen grotten schlecht bezahlten Job in einer Kletterhalle angeboten ... würde mir wenigstens Spass machen. Aber ich schaffe es einfach nicht.

Habe das ganze grosse Haus, all die Baustellen, den Riesen Garten, die kleinen Kinder, die Krankheit, alt werdende Schwiegereltern am anderen Ende Deutschlands, und nun auch noch den Hof meiner Mama und so viele andere Dinge "an der Backe". Mehr geht irgendwie nicht.


so, und jetzt muss ich mal los und muss mich mit Ämtern rumstreiten.
Schule, Hortplätze, Kinderbetreuung, ...

christin, ich lass dir eine grosse kraft spendende Umarmung da.

birgit
  #253  
Alt 06.08.2013, 19:33
Sandra43 Sandra43 ist offline
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Standard AW: Wir stellen uns mal vor (ich und der Krebs)

Hey Chrissi,

bitte entschuldige Dich doch nicht.
Bin ehrlich gesagt -auch wenn das alles nicht schön ist - froh wenn ich wenigstens was von Dir höre. Wenn ich lange nichts von Dir höre mach ich mir sonst so viele Gedanken.

Natürlich wünsche ich Dir von Herzen, dass Du auch bald wieder von kleinen Freuden berichten könntest aber das ist nun mal im Moment nicht so...

Trauer braucht Ihre Zeit und wie lange das ist, ist von Mensch zu Mensch unterschiedlich da gibt es so schnell kein "jetzt ist mal genug"

Auch wenn ich hier im Forum versuche nicht ganz so oft von Trauer zu schreiben so reißt es mich doch auch heute noch täglich in ein schmerzerfülltes Loch und meine Mama ist jetzt über 8 Monate tot...
Aber es tut heute anders weh als 2 oder 3 Monate nach Ihrem Tod.
Ich finde keine Worte dafür, am ehesten würde ich passen "Ich kann heute eher damit Leben" aber das trifft es nur ungefähr.

Deine Mama soll sich bloß nicht von anderen einreden lassen, wann Sie "genug" getrauert hat, das ist Blödsinn und vor allem nach 10 Wochen!!!

Zu Deinen anderen Themen, schreibe ich heute nichts, weil mir auch hier heute die Worte fehlen zum Glück hat Birgit ein paar Worte gefunden.

Aber eines möchte ich dann doch loswerden:
Gratulation zum ersten selbstrenoviertem Zimmer, ich glaube Du kannst stolz auf Dich sein.

Als ich das letzte mal (vor über 10 Jahren) versucht habe zu renovieren, bin ich schon daran gescheitert die alte Tapete von den Wänden zu bekommen.
Nach einer Woche !!!! hatten mein Freund (der ist in dieser Hinsicht fast genauso minderbegabt wie ich) und ich nur ungefähr 3 qm "freigelegt". (Trotz so einem Ding, das Löcher in die Tapete macht und trotz nass machen der Tapete).
Nach abwägen unserer Finanzen versus unserer Zeit haben wir dann doch Handwerker engagiert und dieser eine Handwerker hatte die restliche Tapete (also so ca. 90%) in weniger als 1 Stunde unten ...


Viele Liebe Grüße
Sandra
  #254  
Alt 07.08.2013, 04:02
Eagle-Eye Eagle-Eye ist offline
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Standard AW: Wir stellen uns mal vor (ich und der Krebs)

@Liebe Birgit,

hab vielen Dank für Deine Worte, auch wenn Du selbst gerade voll gepackt bist mit schweren "Dingen", die Dein Leben begleiten.

Habe gerade über 2 Stunden die Garage aufgeräumt und alles zur Entsorgung zu den Tonnen gekarrt. Habe nichts persönliches von meinem Paps weggetan, aber so Sachen, die sich leider ab und an "anlagern" und man braucht sie dann doch nicht. In der Garage waren auch die Sachen, die wir aus Papas Auto haben, was so im Kofferraum etc. war, es roch noch so nach ihm und das hat mich ganz schön umgehauen.

Ich hab mit Papa jeden Tag mehrmals telefoniert, und ich ertappe mich hin und wieder, dass ich ihn gern anrufen möchte und dann kommt da der Moment wo einem bewusst wird, dass das leider nicht mehr geht.

Aber, da Du wenige Tage nach mir auch einen enormen Verlust durchleben musstest und musst, weißt Du ja wie ich mich fühle und ich auch wie furchtbar das alles für Dich sein muss. Es gibt wahrlich keinen Trost, man funktioniert, das ist alles. Ich besuche Papa nach wie vor jeden Tag und rede mit ihm, aber mir fehlt seine Stimme, sie hatte immer etwas sanftes, beruhigendes egal wie stürmisch die "Welt" war.

Das mit dem Ämterkram kann ich verstehen... Mache auch die ganzen Papiersachen gerade... da meine Schwester und ich auf's Erbe verzichtet haben, erben Mama und meine Nichte. Und nun muss ich für meine Schwester, da ihre Tochter (wobei Pflegekind meiner Eltern) ausfüllen, was meine Nichte erbt bzw. anteilig erbt. Da will man dann den Wert an Lampen, Vasen und von anderen Gebrauchsgegenständen, Anziehsachen etc. wissen. Ich finde das so......... grausam, zu mal meine Eltern ja alles gemeinsam im Laufe der Jahre anschafften was so zum Leben gehört.

Ja, ich hab über Erwerbsminderungsrente nachgedacht, aber da würde ich nicht viel kriegen... laut Bfa etwas mehr als 174 Euro. Ich wünschte, mir würde jemand eine Chance geben, so dass ich meine journalistische Ader wirklich hervorbringen dürfte. Aber das Glück habe ich nicht. Man, wie war mein Paps stolz auf meinen Artikel im Februar, auch wenn er bemängelte, dass ich viel zu wenig über mich schrieb, sondern mehr über die sozialen Einsätze für einen Verein, für den ich nicht mehr aktiv bin....

Was Du über den Vermieter geschrieben hast, dem kann ich nur beipflichten. Er ist ein böser Mensch und ich bin immer noch dabei herauszufinden, wer höher gestellt ist als der Geschäftsführer und Verwaltungsleiter dieser kirchlichen Einrichtung. Ich will nicht mehr alles hinnehmen müssen, ich will mich wehren und so hatte es mein Paps auch getan, nachdem wir jahrelang ohne das etwas am Haus getan wurde, darin leben mussten mit all den Mängeln (Schimmel etc.)

Habe mich jetzt an unseren ehemaligen Ministerpräsidenten gewandt.. mal sehen ob da eine Antwort kommt.

Liebe Birgit, auch ich sende Dir viel Kraft und auch ich umarme Dich aus der "Ferne".

@Sandra


Liebe Sandra,

8 Monate sind auch keine lange Zeit. Auch Dir danke ich dafür, dass Du mir hier sozusagen die Treue hälst und mir öffentlich und privat schreibst. Ich weiß das sehr zu schätzen.

Meine Mom trauert sehr und das artet dann auch in gewaltigen Hauruck Aktionen aus... Garage aufräumen, Keller aufräumen... usw. usw. und ich erledige dies dann in der Nacht.

Gestern hat mich meine Mom allerdings sehr mit einer Aussage verletzt. Sie sagte: Wenn A. (meine Nichte) nicht wäre, dann wäre sie jetzt auch nicht mehr". Das war wie ein Stich ins Herz, denn ich gebe mir so viel Mühe ihr zu helfen, nehme ihr den Papierkram ab, putze, fahre einkaufen etc, da ists mir egal ob ich jeden Knochen merke, ich will einfach helfen. Aber ihre Aussage hat wirklich tief gesessen und mich verletzt, dabei bin ich sonst nicht so ein Weichei.

Das mit Eurer Tapezieraktion ist irgendwie... oh man... nun ja, ich war fast so weit, alles wieder runterzureißen, habe dann aber daran gedacht, was mein Papa getan hätte und er hätte Ruhe bewahrt. Das Schlimmste war nicht mal das Abmachen der Tapete zuvor, wobei das auch einiges an Zeit benötigte... aber die Tapetenbahnen Stoß an Stoß.. oh man ich war so nervös und dann wollte meine Mom ja zu früh streichen, wobei alles noch nicht trocken war. Es gab dann hier eine Ecke die sich löste, dann da ein Rand, der nicht mehr an der Wand hielt... Dann hieß es warten, besser deckende Farbe kaufen und zack, es passte dann. Gestern habe ich dann das erste Mal einen Bohrer benutzt um wirklich Löcher in die Wand zu bekommen, damit meine Nichte ihren Fernseher an die Wand bekommt. Blöde war nur, dass die Wand an genau dieser Stelle wie Pulver war und an einer Stelle ging der Bohrer nur halb hinein, weil da richtig harter Beton drin ist... Es hieß dann spachteln, nochmal übermalen, warten und im Laufe des Tages heute, wird der Fernseher hoffentlich die Wand zieren.

Aber bei all dem was ich da mache: mein Paps fehlt. Er hätte mir gesagt, wenn ich's gut hinbekommen habe oder hätte mir Tipps gegeben. Alles, alles einfach Mist ohne ihn.

Gibt es bei Dir schon neue Ergebnisse, Sandra?


Ich drücke die Daumen und denke an Dich!


Liebe, aber tieftraurige Grüße



Christin

Geändert von Eagle-Eye (07.08.2013 um 04:46 Uhr)
  #255  
Alt 14.08.2013, 12:13
Eagle-Eye Eagle-Eye ist offline
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Standard AW: Wir stellen uns mal vor (ich und der Krebs)

Hallo Ihr,

mal wieder so ein Tag der mit Tiefschlägen von Außen beginnt.

Ich hatte doch im Februar diesen Artikel in der Zeitschrift. Und wie mir der Betriebsrat heute mitteilte ist man über diesen wohl, na ich sag mal, sauer.

Darin schrieb ich, dass ich gern Journalistin werden möchte. Habe meine Ausbildung ja auch bei einem großen Medienunternehmen angefangen und auch nie ein Geheimnis draus gemacht.

Nun ja, meine Ausbilderin hat sich seit Monaten nicht mehr gemeldet, auch nicht, als ich ihr schrieb, dass mein geliebter Papa verstarb. Dass da keine Blumen, Karte oder was auch immer kommen würden, ok, aber per Mail ein einfaches "mein Beileid", wäre einfach anständig gewesen. Aber vielleicht erwartete ich da auch zu viel.

Ich stehe also vor dem Nichts, Hartz4 etc. und kriege auch keine Hilfe durch das Integrationsamt oder den IfD. Mein Papa fehlt ohne Ende und dann gibt es Leute, die immer noch ein mal nachtreten.

Seit ein paar Wochen bekomme ich Löckchen, sieht ein wenig aus wie bei einer älteren Dame... arg. Was mich stört sind die Hände, die selbst bei Tätigkeiten einschlafen, also sie kribbeln und sind dann taub. Geht erst seit wenigen Wochen so. Die linke Schulter schmerzt auch von Zeit zu Zeit, nicht so, dass ich den Schmerz nicht aushalten könnte, aber es ist unangenehm.

Was soll's.

Wünsche Euch alles GUTE!

Liebe, aber unendlich traurige Grüße



Christin
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