Pathologisches Zweitgutachten

[bine25]

Hallo,

nachdem man immer häufiger liest, dass die pathologischen Untersuchungen als "Schwachstelle" bezeichnet werden und die Ergebnisse in großem Maße von der Erfahrung des Pathologen abhängen, wollte ich Euch fragen, wer das Gewebe der Stanzbiopsie und/oder der OP nochmals von einem anderen Pathologen untersuchen lassen hat.

Gibt es dazu irgendwelche Erfahrungen? Kennt jemand eine Klinik/Adresse, wo man so etwas abwickeln könnte?

Müsste doch von der Krankenkasse als Zweitmeinung bezahlt werden??

Danke + liebe Grüße,

Sabine

[inter]

H@llo, Bine,

ich kann nur von mir berichten: in Berlin wird das Gutachten generell von 2 Pathologen, unabhängig voneinander, erstellt. Und nur, wenn beide Statements übereinstimmen, wird es offiziell und amtlich verfaßt und weitergereicht.
Ich halte das für eine sehr gute Sache, die Sicherheit vermittelt, denn Menschen sind nun mal nicht unfehlbar. Und außerdem wird der eine oder andere noch die Geschichte aus dem nordeutschen Raum kennen, wo ein skrupelloser Geselle von Pathologe mit reichlich krimineller Energie über viele Monate und Jahre Frauen einen Brustkrebs bescheinigte, die in Wirklichkeit gar keinen hatten.
Erst als einem Assistenzarzt auffiel, daß von diesem einen Pathologen so immens viele "Positiv-Ergebnisse" auftauchten, wurde man stutzig und ließ Zweitgutachten anfertigen. So fiel der Schwindel auf und der Doc ging ins Gefängnis. Er hatte aus Gewinnsucht gehandelt, da ein Ergebnis "Brustkrebs" ihm ein viel höheres Honorar bescherte und das hat er dann halt auch bei Frauen verkündet, die gar keinen Krebs hatten. Ich fand das damals sehr schlimm und weinte um die vielen, unnötig geschundenen Frauen...!
Die Geschichte verschwand relativ schnell wieder aus den Schlagzeilen oder wurde totgeschwiegen. Zu peinlich, zu schlimm war so ein Unterfangen.

Uns allen wünsche ich,
daß wir niemals solchen Ganoven ausgeliefert sein mögen!

Ganz, ganz liebe Grüße :-)