Meine Geschichte..

[sylviaM32]

Hallo Ihr Lieben,

nun möchte ich auch mal meine Geschichte loswerden. Bin schon einige Zeit stille Mitleserin in diesem Forum und hab bis jetzt noch nicht die Muße gehabt zu berichten.

Alles fing im Jahre 2003 an. Ich war damals 28 und eigentlich in der Blüte meines Lebens.
Ich weiß es noch als wäre es gestern gewesen..Mich quälte seit langen eine Steißbeinfistel und im Sommer 03 wollte ich sie mir entfernen lassen. Auf diesem Wege, dachte ich mir..Mensch Du hast doch seit langer Zeit Hämoriden, laß die doch direkt mit entfernen. Tja wie sollte es kommen, meine Eigendiagnose war ein anal-ca T3-N0-MO... es folgten einige Monate der Qual. Erst wollten die Ärzte opereriern, dann habe sie sich für Chemo und Strahlentherapie entschieden. Ich bin durch die Hölle gegangen..Habe alle Nebenwirkungen gehabt, die man sich vorstellen konnte. Therapieende, mit einigen unterbrechungen, war der 20. Dezember 2003... Es folgten schlimme Monate der Verarbeitung und körperlichen Probleme. Bis heute bin ich Krebsfrei und ich hoffe und wünsche mir natürlich das es so bleibt...

Der zweite schwierige Einschnitt kam letztes Jahr... Meine geliebte Mama hat Krebs..Darmkrebs mit Lebermetastasen. Nun ist sie seit einem Jahre am Kämpfen.. Als erstes bekam sie das Folfiri Schema...Ein halbes Jahr genau..Danach war 3 Monate Pause..Weihnachten die schlimme Nachricht die Metastasen sind wieder zurück..Jetzt ist sie seit Dezember im FolFox Schema...ihr geht es nicht gut..Sie baut ziemlich ab und ich bin hilflos..

Ich werde von Zeit zu Zeit etwas über mich und meine Mutter berichten, vielleicht hilft es wenn ich mir alles von der Seele schreibe...

Sylvia

[Claro*]

Hallo Sylvia!

Da hast du ja mit deinen jungen Jahren schon ganz schön am Buckel ... aber du hast das mal für dich persönlich gut rumbekommen. Jetzt heißt es doppelt stark sein: Du leidest mit deiner Mama mit und deine Mama sicher mit dir - und das sollte sich keinesfalls gegenseitig aufschaukeln!!! Denn dann potenziert sich dieser Teufelskreis und das hält wohl keine/keiner so perfekt durch. Also runter mit der Schicksalskurve, jeder von uns hat sein Leben bis zu einem gewissen Grad selbst in der Hand und muß seine Selbstheilungskräft mobilisieren bis zum Geht-nicht-mehr!

Viel Grück für euch und nur das Beste!

[sylviaM32]

Hallo Heinz

danke für Deine Worte...es ist nur so wahnsinnig schwierig das alles zu verpacken. Ich war gerade dabei alles einigermaßen zu verarbeiten und die Nachwirkungen, seelisch wie körperlich zu bekämpfen und dann wird meine Mutter krank.
Ich kann das alles nicht fassen und habe große Angst sie zu verlieren. Ich habe in dem Sinne keine Familie..Meine Mutter ist die letzte..Keine Geschwister, keinen Vater usw. Natürlich liebe Freunde und einen Partner, aber für aussenstehende ist das alles schwierig zu verstehen.
Morgen kommt meine Mutter nach Hause, für 10 Tage, ich hoffe sie kann die Zeit ein wenig geniessen...

Es ist einfach nur schwer und ich bin derzeit sehr traurig

Sylvia

[Claro*]

Hast du schon mit jemandem über den Einsatz von Antikörper gesprochen? Diese werden - zumindest in Österreich - im metast. Stadium schulmäßig eingesetzt. Es gibt davon 2 versch. Typen ... laß dich doch unbedingt von der Krebshilfe oder einer Selbsthilfegruppe in deiner Nähe beraten, es zahlt sich bestimmt aus!

[teddy.65]

Hallo Sylivia,

herzlich willkommen hier in diesem tollen Forum.

Mensch, da hast du ja einiges zu tragen. Schön, dass du dich hier her wendest um etwas von deinen Gedanken zu formulieren und "los zu werden".

Liebe Grüße an deine Mama

[Birgit4]

Oh liebe Sylvia,
du bist noch so jung ,und deine Seele muß schon so viel tragen.
Ich möchte dir sagen;"Das ich sehr froh bin das du den Krebs besiegt hast"
Meine Diagnose war auch im Sep.2003 ( pT4,pN2,pM2)ich bin 1957 geb.
zwei große OP's haben mir das Leben gerettet.Darm und Leber-OP.
Ich bin Betroffene und Angehörige....ich weiß wie schwer dieser Weg ist.

Liebe Sylvia,ich bitte dich,kämpfe jetzt mit deiner Mama.Verzweifle nicht.
Da du diese Diagnose kennst,und weißt was deine Mama durchmacht,ist alles doppelt so hart.Auch gerade weil es deine Mama hat.
Deine eigenen Wunden,in deiner Seele werden wieder aufgerissen....die Erinnerung wie schlimm alles war.
Deswegen ist für dich alles noch viel schlimmer.
Wie gerne würde ich dich trösten.
Ich nehme dich mal ganz fest in meine Arme,und schicke dir und deiner Mama ganz viel Kraft und Licht in eure Herzen.
Schreibe hier alles was deine Seele nicht allein verarbeiten kann.
Wir sind hier für dich da.
Alles erdenglich liebe
deine Birgit

[teerose10]

Hallo liebe Sylvia

habe mir gerade deine Geschichte durchgelesen und muss sagen, da hast du einiges durchgemacht und machst jetzt einiges durch.

Dich und deine Mutter mal ganz lieb knuddel

Denke positiv und schreibe dir hier alles von der Seele, es ist schön, dass du auf diese Seite gekommen bist, wir sind hier alle gemeinsam stark und schaffen es.

Ganz ganz liebe Grüße an dich und an deine Mutter

Margret

[sylviaM32]

Hallo Ihr Lieben,

tausend Dank für all die lieben Worte. Auch wenn es für alle hier hart ist, ist es gut zu wissen, das man nicht allein ist..Ich habe Eure Wege verfolgt und mir sind oft die tränen gekommen..Ich möchte Euch alle ganz fest drücken...und bin froh, das ich den Weg hierher gefunden habe und mich Austauschen kann...

Ich habe Tage, wo ich Gefühlsmäßig absolut kalt bin und so tue als wäre die Welt in Ordnung. Ist das normal?
An anderen Tagen könnte ich nur weinen und bin tief traurig und verzweifelt..ich möchte meiner Mama so gern helfen! Ich bewundere Sie..Sie ist so stark und zäh! Und jammert kaum! Das schlimmste ist für mich, wenn sie sagt...Sylvia, wenn ich wieder gesund bin, dann...Sie weiß das es nicht so sein wird! Es zerreist mir oft das Herz!
Habe heute mit den Ärzten gesprochen. So wie es aussieht werden sie die FolFox Therapie abbrechen. Sie verträgt das Oxaliplatin nicht. Bekommt ganz dicke Füße und spürt die Zehen nicht mehr. Eventuell kommt die Antikörpertherapie in frage. Kann mir jemand darüber berichten? Wie sind die Nebenwirkungen? Wie verträgt es der Körper?

So lieber Heinz, Liebe Sabine, Liebe Birgit und liebe Magret...Ich wünsche euch ein wunderbares, sonniges und harmonisches Wochenende und freue mich von Euch zu lesen..

Sylvia

[tronic]

hallo sylvia!

es ist wohl normal, das du zwischdurch versuchst komplett abzuschalten.
es ist ok.
diese situation ist wirklich nicht einfach, selber krebs und jetzt ist deine mutter so schwer krank.
schicke dir eine portion kraft rüber

bei mir sind jetzt auch erneut metas, aber in der lunge, aufgetaucht.
diestag beginne ich meine chemo.

folfiri + avastin. wie es sich verträgt kann ich also noch nicht sagen.
habe bis letztes jahr märz das folfox bekommen und eigentlich recht gut vertragen.
so reagiert jeder anders auf die medis.

liebe grüße auch an deine mutter

[sylviaM32]

Hallo liebe Tina,

das tut mir leid zu hören..ich schicke Dir ganz viel Kraft für die nächste Zeit...

Wann hast Du Deine Diagnose bekommen?

Ganz lieben Gruß
Sylvia

[sylviaM32]

Zitat von Claro*

Hast du schon mit jemandem über den Einsatz von Antikörper gesprochen? Diese werden - zumindest in Österreich - im metast. Stadium schulmäßig eingesetzt. Es gibt davon 2 versch. Typen ... laß dich doch unbedingt von der Krebshilfe oder einer Selbsthilfegruppe in deiner Nähe beraten, es zahlt sich bestimmt aus!

Hallo Heinz,

habe heute mit den Ärzten gesprochen. Sie werden wohl, wegen den Nebenwirkungen des Oxaliplatin, die Chemo absetzen. Eine Antikörpertherapie ist angedacht. Erfahre nächste Woche mehr.
Jetzt kommt meine Mama erstmal heim... Ich hoffe sie kann die Sonne geniessen!
Wünsche Euch allen ein schönes Wochenende!!

Sylvia

[teerose10]

Hallo liebe Sylvia

ich habe auch Tage dabei wo ich einfach losheule und mich frage warum das alles, jetzt muss meine Mutter, sie hat kein Krebs, operiert werden, sie bekommt am Montag einen Herzschrittmacher eingesetzt, ist nur eine kleine OP aber trotzdem, mache mir da auch Sorgen, vor allen Dingen weil ich sie nicht besuchen kann, denn sie wohnt in Aurich.

Ich versuche weiterhin positiv zu denken, denke auch an meinen Sohn (auch wenn er jetzt bald 24 Jahre wird) braucht er mich ja noch.

Wir schaffen das alle hier.

Dich und deine Mutter ganz lieb drücke

Wünsche dir und deiner Mutter viel Kraft.

Ganz liebe Grüße und trotz allem nochmal ein wunderschönes und sonniges Wochenende

Margret

[sylviaM32]

Hallo Magret,

ich denke ganz fest an Euch..und wünsche Deiner Mama, dass sie die OP gut übersteht. Ich kann Dich verstehen, dass Du Dir Sorgen machst. Es ist und bleibt eben die Mama...und wenn man selber noch sein Päckchen zu tragen hat, macht es die Sache nicht einfacher.

Meine Mutter ist seit gestern daheim. Ihr geht es den Umständen entsprechend. Die Füße sind abgeschwollen nur das taubheitsgefühl ist schlimmer geworden. Hinzu kommt das sie sehr geschwächt ist. Mal schauen was die nächsten Tage bringen werden. Mir selber geht es derzeit auch nicht so doll. Habe teilweise, obwohl mein Krebs 3 Jahre her ist, mit Nachwirkungen zu kämpfen. Die Ärzte sagen das kann nicht sein, eigentlich müsste ich total fit sein. Aber ich kenne meinen Körper besser und es ist seitdem nichts mehr so, wie es früher war.

Einen schönen Tag euch allen..

Sylvia

[teerose10]

Hallo liebe Sylvia,

danke für deine lieben Zeilen. Ich hoffe auch, dass meine Mutter die OP am Montag gut übersteht. Stimmt es ist nicht einfach, wenn man selber sein Päckchen zu tragen hat, werde aber weiterhin positv denken.

Ich denke auch, dass man seinen Körper am besten kennt.

Bisher habe ich die Chemo- und Strahlentherapie gut vertragen und ich fühle mich auch zur Zeit top fit, hoffe, das es so bleibt.

Dich und deine Mama ganz lieb drücke

Wünsche dir auch noch einen schönen Tag

Liebe Grüße
Margret

[Windlicht]

Avastin ist eines der Gentecmedis. Allerdings wirkt es nur zusammen mit
einer Cemo in Tablettenform wie Xeloda.
Mein Vater hat diese Zusammensetzung ca. ein halbes Jahr gehabt.
Die Nebenwirkungen waren bei Ihm im Rahmen. Für die Schleimhäute
habe ich ihm einen Hömopatischen Spray besorgt der ihm recht gut
geholfen hat. Wenn er an die Sonne ging trug er Baumwollhandschuhe
und die Füsse haben wir von Anfang an gut gepflegt, so liessen sich die
Nebenwirkungen im erträglichen Rahmen halten
Jeder reagiert aber anders. Hoffe, dass deine Mutter Glück hat und
es ihr gut geht.
Das Wichtigste an der Sache ist nicht den Lebensmut verlieren und
jede beschwerdefreie Sunde geniessen