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  #1  
Alt 13.06.2008, 23:38
Saatchi Saatchi ist offline
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Registriert seit: 13.06.2008
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Standard Welche Chemo?

Hallo!

Kann mir vielleicht jemand weiterhelfen? Ich bin total verwirrt.

Also, ich weiß, dass es verschiedene Arten von Bronchialkarzinomen gibt. Ist es auch richtig, dass es für jede Art bestimmte Chemos gibt, die am besten dagegen wirken?

Ich mache mir Sorgen, dass mein Vater nicht die "Richtige" bekommt. Mir ist schon klar, dass man das vorher nie wirklich sagen kann, aber mich wundert ein wenig, dass er erst Taxol/Carboplatin bekommen hat, bei erneuten Untersuchungen wurde festgestellt, dass der Tumor zwar etwas kleiner geworden ist, aber die Lymphknoten plötzlich doppelt so groß sind wie vor der Chemo. Darum sollte eine andere Chemo genommen werden, jetzt bekommt er doch weiter Taxol/Caboplatin.

Vielleicht kann mir das jemand etwas erklären?

Grüße
Stefanie
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  #2  
Alt 13.06.2008, 23:44
bettinaco bettinaco ist offline
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Registriert seit: 02.02.2007
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Standard AW: Welche Chemo?

Liebe Stefanie,
das kann ich dir leider auch nicht erklären. Ich weiß aber, dass Taxol beim nichtkleinzelligen und beim kleinzelligen wirkt - oder vielmehr wirken kann. Wenn es dir erste Chemo bei deinem Vater ist, hat vermutlich einen nichtkleinzelligen.
Du solltest vielleicht ein wenig ausführlicher schreiben, dann sind eher Antworten möglich.
Bettina
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  #3  
Alt 14.06.2008, 00:05
Saatchi Saatchi ist offline
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Registriert seit: 13.06.2008
Ort: S-H
Beiträge: 6
Standard AW: Welche Chemo?

Bettina, danke schon mal!

Ich hoffe, ich bringe jetzt nichts durcheinander. Hier steht es ist ein großzelliges Bronchialkarzinom, linker Unterlappen mit Lymphangiosis carcinomatosa, T4N2-3Mx, frgl. ossäre filia acetabulum links. Kennt jemand zufällig all diese Wörter? Das sind zwar ältere Ergebnisse, ich verstehe sie aber trotzdem nicht. Ich weiß, dass die Ärzte nicht sagen können, welche Art es genau ist, weil sie keine Probe von dem Tumor selbst nehmen können. Bei dem letzten CT haben sie entdeckt, dass die Lymphknoten in der Lunge plötzlich doppelt so groß sind wie vor der Chemo (das sollen jetzt Metastasen sein), der Tumor selbst aber etwas kleiner geworden ist. Wegen der Lymphknoten sollte eine andere Chemo gemacht werden, die genauen Mittel weiß ich nicht mehr. Das wurde wieder abgesagt, stattdessen sollte ein Lymphknoten aus der Lunge entnommen werden, damit geklärt werden kann, weshalb die so groß geworden sind. Auch das wurde wieder abgesagt, jetzt gibt es weiter Taxol/Carboplatin.
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  #4  
Alt 18.06.2008, 12:32
Tristanne Tristanne ist offline
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Beiträge: 119
Standard AW: Welche Chemo?

Liebe Stefanie,

es tut mir leid, daß auch Dein Vater erkrankt ist. Hier im Forum bekommst Du jederzeit gute Hilfe und Unterstützung, herzlich willkommen!

Ich möchte Dir gerade noch den Teil Deiner Frage beantworten:
"frgl. ossäre filia acetabulum links" meint hier: "fragliche Knochenmetastase der linken Hüftpfanne". Man vermutet also, daß sich dort eventuell eine befinden könnte. (filia = die Tochter bzw. hier Tochtergeschwulst; os = Knochen)
Die Hüftpfanne (acetabulum) ist der feste Teil des Hüftgelenkes (im Becken).

Diese Vermutung paßt dann auch zu dem Mx (x hinter M = Metastase) und heißt, daß man (noch) keine definitiven Aussagen über das Vorhandensein von Metastasen machen kann bzw. das damals noch nicht konnte, denn Du schreibst, es sei ein älterer Befund.
Hier eine erste Information bei Wiki zu den "TMN-Klassifikationen": http://de.wikipedia.org/wiki/TNM-Klassifikation

Ganz liebe Grüße und viel Kraft und Zuversicht wünsche ich euch!

Anne
__________________
Mami *12. Juni 1938 †3. August 2007
Danke. Hab Dich so lieb. Für immer.


"Weißt Du, ich glaube nicht, daß man völlig tot sein kann. Wir haben doch auch nicht völlig gelebt".
aus: Thomas Lehr "Die Erhörung"
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  #5  
Alt 19.06.2008, 09:52
Saatchi Saatchi ist offline
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Registriert seit: 13.06.2008
Ort: S-H
Beiträge: 6
Standard AW: Welche Chemo?

Ich danke Euch!

Aber ich bin jetzt ein wenig verwirrt: Wenn der Tumorzerfall immer eine "Entzündung" auslöst und dadurch die Lymphknoten anschwellen, wieso weiß der Arzt das nicht?! Wieso können sich die Ärzte nicht erklären, weshalb die Lymphknoten anschwellen?! Das verwundert mich ein wenig.

Habe da nochmal eine Frage: Stimmt es, dass der Tumor auch deshalb kleiner geworden sein kann, weil die Blutversorgung nicht mehr hinterher kommt? Ich meine, dass der Tumor so schnell wächst, das er nicht schnell genug mit Blut versorgt werden kann und er deshalb ein wenig in sich zusammenfällt und er dadurch nur den Eindruck erweckt, er wird kleiner? Keine Ahnung wie ich das erklären soll...

Wann wird sowas denn normalerweise kontroliert? Das in der Hüfte eine "auffällige" Stelle ist, wurde ja beim ersten CT entdeckt. Das wurde beim zweiten CT gar nicht mehr kontrolliert, dafür sprach der Arzt plötzlich von einer Stelle an den Rippen.
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  #6  
Alt 19.06.2008, 10:20
Benutzerbild von Bianca-Alexandra
Bianca-Alexandra Bianca-Alexandra ist offline
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Ort: Bonn
Beiträge: 1.497
Standard AW: Welche Chemo?

Liebe Stefanie,

zu allererst möchte ich Dir sagen, dass ein bißchen mehr Vertrauen in die Ärzte vielleicht gar nicht so falsch wäre. So wie ich es verstehe scheinst Du bei den Gesprächen selbst nicht anwesend zu sein, es kann daher ja auch möglich sein, dass das ein oder andere vor lauter Aufregung vielleicht nicht gehört wird oder aber nicht genauer hinterfragt bzw. komplett an Dich weitergegeben wird.

Dann ist es natürlcih so, dass die Lymphknoten an den Blutbahnen sitzen. Sie filtern Giftstoffe, zerstörte Zellen, Gewebewasser heraus. Das wiederrum wird über die Lymphbahnen abtransportiert. Aufgrund dieser Tätigkeit KANN es sein, dass selbige Anschwellen, z. B. auch wenn eine Lymphbahn verstopft ist. KANN, muss aber ncith. Ebenso könnte es auch eine Metastase sein. Der Körper ist kein Auto. Es lässt sich also nicht immer direkt mit Sicherheit sagen, was die Ursache ist. Noch dazu reagiert jeder Körper anders, bei mir z. B. sind die Lymphknoten immer sehr schnell dick - was mich schon viele Nächste gekostet hat, mein Vater hatte Lymphknotenkrebs. Die angedachte Entnahme des Lymphknoten stand vermutlich im Raum weil man sogenannte "Mischkrebsformen" ausschließen möchte. Während einer OP kann aber keine Chemo statt finden. Man scheint sich dazu entschlossen zu haben, erst einmal die Chemo vorzuziehen und das weitere Geschehen zu beobachten. Wenn (!) ich mich richtig erinnere geht die Chemo, die Dein Dad bekommt auch auf Knochen, es wäre dann also ein Sicherheitsfaktor falls sich der Verdacht bestätigt.

Was ich damit sagen will: Eine Chemo, ohne möglichst sicher zu sein, dass der Körper sie jetzt verkraftet und das es die richtige ist wäre eine übereilter und gefährlicher Schnellschuß. So gibt es beispielsweise Chemoprodukte, die besonders auf Lymphknoten zielen, auf die Leber, die Lunge.... und es ist wichtig das Medikament zu wählen, dass die besten Chancen bietet. Manchmal hilft leider nur abwarten und beobachten wie der Tumor und die evtl. Metastasen sich verhalten.

Du siehst also, es ist nicht so einfach. Schnell zu handeln, nur um etwas zu tun kann lebensgefährlich sein. Auf mich wirkt es eher, als würden die Ärzte sehr gewissenhaft untersuchen.

Dass die Blutzufuhr zum Tumor nicht ausreicht um den Wachstum zu ermöglichen ist eine Variante. Einige Medikamente bauen auf dieser Wirkungsweise auf. Aber es ist reine Spekulation, genaueres wird der Arzt wissen.

Bedenke bitte, dass Du mit zu vielen Vermutungen unter anderem auch Deinen Vater verunsicherst. Wenn es Deinem Dad recht ist versuche bei einem der Gespräche dabei zu sein, dann hast Du Gelegenheit zu hinterfragen, bzw. selbst nachzufragen. In erster Linie müssen jetzt aber erst einmal alle Untersuchungen abgeschlossen werden. Mit halben Wissen, weder auf Deiner, noch auf der Seite der Ärzte könnt ihr nicht arbeiten.

Wenn dann ein Behandlungsvorschlag besteht habt ihr immer noch die Möglichkeit, eine Zweitmeinung einzuholen. Bis dahin würde ich empfehlen zu versuchen, ein bißchen Ruhe einzubringen. Dein Drang zu helfen ist nicht zu überlesen, aber ich glaube, Du wirst leider noch ein wenig Geduld haben müssen.

Ich weiß, wie schwer das ist.

Was Deine Frage zur Kontrolle angeht, das war für mich auch furchtbar. Zu hören "da müssen wir abwarten". Fakt ist aber, dass die CT ausschließlich Masse aufweist. Sprich sie zeigt den Tumor oder die Metastase in Form von Gewebe. Was sie aber nicht aussagt ist, ob die Zellen, die gesehen werden aktiv oder schon abgestorben sind.

Es gibt bestimmte Zeiten in denen man sich die Reaktionen erhofft. Der Kontrollrythmus wird vermutlich 2-3 Monate dauern, spätestens bei Verabreichung der letzten, geplanten Chemo in dieser Runde. Wird die CT vorher gemacht hast Du zwar Bilder, aber sie sagen nicht viel aus. Den Erfolg der Chemo kann man erst sehen, wenn der Körper Gelegenheit hatte (Lymphknoten) das abgestorbene Material abzutransportieren.

Ich hoffe, ich konnte Dir helfen.
__________________
Liebe Grüße - Bibi
*********************
Dankbarkeit
ist die Erinnerung
des Herzens

Geändert von Bianca-Alexandra (19.06.2008 um 11:18 Uhr)
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