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  #1  
Alt 11.05.2007, 07:47
Benutzerbild von Jeany
Jeany Jeany ist offline
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Böse Wie ragiert man da?

Guten Morgäääähn Mädels,
ich möchte euch mal etwas erzählen, was mich echt ärgert:
Mein großer Bruder hatte letzte Woche einen Schlaganfall und kam auf Intensievstation (Notoperation wurde auch gemacht). Meine Schwester rief mich an und erzählte es mir. Ich rief dann meine Schwägerin an, wollte wissen, wie es ihm geht, wann ich ihn besuchen kann, sie wimmelte mich aber ab. Ich fuhr dann einfach ins Krankenhaus und wollte ihn besuchen, ich wurde aber nicht zu ihm gelassen, auf Anweisung meiner Schwägerin!! Ich habe keinen Streit mit ihr gehabt oder so, aber seitdem ich den Krebs hatte, wollte sie nicht mehr viel mit mir zu tun haben, so als wenn das ansteckend ist oder so.Wir haben seit meiner Erkrankung kaum noch Kontakt! Ich rief sie dann wieder an und fragte sie, warum sie diese Anweisung gegeben hat, sie meinte, dass Klaus (mein Bruder) keinen Streß haben darf und dass sie keinen Kontakt zu mir will und auch nicht will, dass Klaus zu mir Kontakt hat. Sie sagte, ich könnte schließlich wieder krank werden und vielleicht auch, dadran sterben. Sie sagte, sie hat das in meiner Familie schon zu oft erlebt und will das nicht mehr. Ich bin echt sprachlos, krank werden kann doch jeder!!! Vielleicht denkt mein Bruder jetzt, dass es mich nicht interessiert, wie es ihm geht. Was kann ich tun, um die Situation zu normalisieren? Habt ihr eine Idee??Ich kann ja schließlich nunmal nichts daran ändern, dass ich krank den Mist bekommen habe!!

Liebe Grüße
von Jeany
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Das Leben ist zu schön, um aufzugeben!
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  #2  
Alt 11.05.2007, 08:16
Ilse Racek Ilse Racek ist offline
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Rotes Gesicht AW: Wie ragiert man da?

Liebe Jeany,

ich kann sehr gut verstehen, dass Du über das von Dir geschilderte Verhalten Deiner Verwandten sehr überrascht warst und auch jetzt erstmal tief verletzt bist.

Der beste Weg wird sicher sein, dass Du erst mal ganz in Ruh mit Deiner übrigen Familie sprichst und dabei vielleicht erfährst, dass es Anderen genau so gegangen ist, wie Dir (?)
Wenn jedoch alle anderen Verwandten und Freunde Deinen großen Bruder besuchen "dürfen", würde ich mich wirklich mal eine Zeit lang zurückziehen.
Das wäre sicher meine Reaktion auf Ablehnung.

Sicher ist es auch für Dich "bekömmlicher", mit Freundinnen und Freunden oder wohlmeinenden Verwandten umzugehen, als mit Menschen, die Dich derzeit eher nicht an sich heran lassen wollen.

Ich wünsche Dir alles Gute und Kopf hoch !!! ;o)

Mit herzlichem Gruß
__________________
Ilse
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  #3  
Alt 11.05.2007, 08:42
Benutzerbild von Jeany
Jeany Jeany ist offline
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Standard AW: Wie ragiert man da?

Hallo Ilse,

das mit dem Zurückziehen, das habe ich ja schon gemacht, ne ganze Zeit lang sogar! Schließlich ist meine Diagnose nicht frisch, ich bekam die Diagnose im September 2003 und ab da gings ja auch schon los.
Nur mein bruder rief ab und zu mal an, aber besuchen wollte er mich nie! Wir sind vor 2 Jahren in unser Haus gezogen, was wir neu gebaut haben, mein Bruder und meine Schwägerin waren bis heute nicht einmal bei uns zu Besuch und wir haben sie echt oft eingeladen.
Ich habe mich dann zurückgezogen, weil ich auch selbst mit der Ablehnung seitens meiner Scwägerin nicht klar kam, manchmal muss man ja nichts sagen, man merkt das ja. Auch wenn wir sie mal zwischendurch irgendwo getroffen haben, hat meine Schwägerin immer so getan, als wenn ich nicht da wäre, sie sprach dann nur mit meinem Mann.
Meine Schwester und mein Schwager durften meinen Bruder besuchen!! Großartig mit meiner Familie drüber reden kann ich nicht, meine Eltern sind beide tot und meine Schwester geht mit dem Thema auch manchmal komisch um. Wenn sie z.B. mal ins Krankenhaus muss, dann darf mir niemand etwas sagen, damit ich mich angeblich nicht aufrege, die packt mich in Watte ein und versucht alles von mir fern zu halten. Sie hat mich auch nur auf Drängen meiner Nichte angerufen und mir Bescheid gesagt. Es ist wirklich eine schwierige Situation für mich!

liebe Grüße
Jeany
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Das Leben ist zu schön, um aufzugeben!
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  #4  
Alt 11.05.2007, 10:42
Benutzerbild von Heike 1963
Heike 1963 Heike 1963 ist offline
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Beiträge: 1.038
Standard AW: Wie ragiert man da?

Liebe Jeany,

mir scheint, da liegt ganz viel im Nebel in Deiner Familie. Vielleicht respektierst Du diese Haltung ersteinmal. Das hört sich nach totaler Überforderung Deiner Schwägerin an. Noch eine lebensbedrohliche Situation...und dann noch ihr Mann. Diejenigen, die sich nicht damit auseinandersetzen, haben eine enorme Stresssituation, wenn es sie selbst betrifft. Laß jetzt bitte nicht das Helfersyndrom raushängen. Zieh Dich zurück und laß die Dinge geschehen. Bleib dabei zuversichtlich!Ist schwer, aber zu schaffen. Vielleicht ändert sich ja die Haltung Deiner Schwägerin, sobald sie für sich die Situation geklärt hat und sie ihre Fehlhaltung Dir gegenüber vielleicht sogar erkennt. Wenn nicht, dann würde ich sobald Dein Bruder wieder auf den Beinen ist, das offene Gespräch mit allen Familienmitgliedern suchen. In diesem sollte JEDER urteilsfrei darlegen dürfen, was ihn beschäftigt.

Bleib zuversichtlich!

Heike
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Ich habe nicht mit Krebs gerechnet,
der Krebs hat nicht mit mir gerechnet.
Nicht mit meiner Phantasie,
meiner Lernfähigkeit,
meinem Überlebenswillen...

Ursula Goldmann-Posch
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  #5  
Alt 11.05.2007, 10:56
Benutzerbild von Sunpower77
Sunpower77 Sunpower77 ist offline
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Ort: Sprockhövel
Beiträge: 497
Standard AW: Wie ragiert man da?

Arme Jeany!!!

Was ist denn das für eine Familie???? Oh Mann.....

Also ich würde - aber ich bin da eh immer sehr emotional - eine Karte an deinen Bruder persönlich schreiben, damit er weiß, dass du an ihn denkst und dass seine Zicke von Frau dich nicht zu ihm lässt. Damit hast du deiner Pflicht genüge getan. Und deiner Schwägerin würde ich echt mal ganz kräftig in den Hintern treten, die braucht ja wohl absolut dringend eine Therapie!!!!

Ich seh grad du wohnst in Breckerfeld, dann grüß ich mal ganz lieb aus der Nachbarschaft Haßlinghausen....
__________________
LG

Pia


*Streite nie mit einem Dummen - dazu musst du auf sein Niveau herab und dort schlägt er dich mit seiner Erfahrung*
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  #6  
Alt 11.05.2007, 11:30
suzal suzal ist offline
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Beiträge: 226
Standard AW: Wie ragiert man da?

Liebe Jeany!

Tut mir sehr leid, dass Dein Bruder einen Schlaganfall gehabt hat. Kann Dir Deine Schwester nicht etwas helfen? Sie hat Dich doch angerufen und Dir auch mitgeteilt, dass Dein Bruder im Spital liegt.

Vielleicht kann Deine Schwester auch Euren Bruder eine liebe Karte von Dir mitbringen oder ihm ganz liebe Grüße ausrichten?

Da ich immer versucht bin, das Gute im Menschen zu sehen, vielleicht wollte Dich Deine Schwägerin auch nur schonen, dass Du Deinen Bruder - so nicht siehst und hat halt nicht die richtigen Worte gefunden?

Leider können sehr viele Menschen mit einer so schlimmen Erkrankung, wie Krebs nicht umgehen.

Von meiner Schwägerin, die Tochter ist jetzt schon 20 Jahre alt, aber seit meiner Krebserkrankung hat sie mich auch kein einziges Mal besucht. Wenn meine Schwägerin kommt, bleibt sie im Auto sitzen und sagt, sie kann mich so nicht sehen....... Solche Menschen sind arm und Gott möge Ihnen beistehen, dass sie nie selbst einmal krank werden!

Liebe Jeany, es tut mir sehr leid, dass Du anscheinend keine sehr liebevolle Familie hast.

Ich wünsche Dir von ganzen Herzen, dass Dein Bruder wieder gesund wird und dass Deine Schwägerin auch einsichtig wird!

Alles Liebe
Susanne
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  #7  
Alt 11.05.2007, 12:42
Benutzerbild von BarbaraO
BarbaraO BarbaraO ist offline
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Ort: Zamonien
Beiträge: 6.224
Standard AW: Wie ragiert man da?

Ach Jeanymaus,

Kollegen und Familie kann man sich nicht aussuchen. Das ist schon bitter.
Besonders jetzt, am Ende Deiner Ausbildung, kannst Du das überhaupt nicht gebrauchen.
Dass Krebs hochansteckend zu sein scheint, habe ich selbst auch gemerkt.
Das Verhältnis zwischen Dir und Deiner Schwägerin ist so verhärtet, dass es sich auch nicht mehr ändern wird.
Aber sein wir mal ehrlich: Besteht ein Ehepaar nicht aus 2 Leuten? Ich lehne auch den Kontakt mit meiner Schwiegeroma ab. Mein Mann besucht sie trotzdem und telefoniert oft mit ihr. Das geht ganz prima. Ich unterstütze das auch. Er gehört nämlich nicht mir sondern sich selbst und kann auch selbst entscheiden, mit wem er Kontakt haben will und mit wem nicht.

Wenn es Dich so bedrückt, Jeany, dann schreibe ihm eine liebe Karte und kaufe einen bunten Blumenstrauß. Gib beides im KH ab und besinne ich auf Deine eigenen Probleme.
Wenn er wieder gesund ist, solltest Du um ein Gespräch bitten, falls Du Dir etwas davon versprichst.
Mach einer Familie klar, dass Du nicht geschont werden möchtest. Dass Du gesund bist und wieder voll im Leben stehst.

Übrigens: Die langen Haare sehen klasse aus

Lieber Knuddelgruß
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  #8  
Alt 12.05.2007, 08:16
susaloh susaloh ist offline
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Registriert seit: 22.01.2006
Ort: Kiel
Beiträge: 941
Standard AW: Wie ragiert man da?

Hallo JEany, den letzten Beitrag und Barbaras Haltung zu dem Ganzen finde ich vorbildlich - so würde ich es auch glaube ich machen.

LG Susanne
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