Kommt jetzt das Ende?

[Bärin61]

Hallo Sarah, ich finde es normal, dass man seinem Partner auch bei einer Krankheit zur Seite steht und diese Annahme bestätigt sich hier im Forum ja auch. In was für einer Welt würden wir denn leben wenn jeder nur an sich denken würde?
Der schönste Lohn für meine "Mühe" ist ein Lächeln und das bekomme ich reichlich. Ich liebe ihn halt einfach und kann auch nicht anders.
Danke für deine lieben Zeilen und alles gute für dich und deine Familie
LG.................Bärin

[mauseschweinchen]

Hallo ihr Lieben

dir bärin habe ich es ja schon geschrieben- gerd gehts scheisse - atypische pneumonie-

es ist mir jetzt auch egal ob ihm das zimmer in H... so gut gefällt dienstag gehts nach Heidelberg

wäre doch mal ein toller neuer Schlager.... ich hab mein Rezidiv in Heidelberg verloren
auch wenn wir noch keine lauen sommernächte haben....erstmal gehts natürlich darum ihn wieder auf die Füsse zu bekommen ihn fit zu kriegen damit die op auch durchgeführt werden kann - heute kam die parallele Befundung aus Berlin ... auch hier wird dazu geraten
und ehrlich gesagt - ich finde es ne ganz gute Prognose- wieder arbeiten gehen zu können - wieder leben zu können und das mit qualität- im Moment ist er ehrlich gesagt die Ruhe in persona und bei meiner Schwägerin und mir liegen jetzt endgültig die Nerven blank

[mauseschweinchen]

Nochmal an die liebe Bärin

ich hatte den Text von dir garnicht gelesen ... das ist der punkt ... er hat vorher auch temodal bekommen und hatte damit nicht das geringste Problem aber es hat eben auch nichts geholfen
und ehrlich gesagt das grosse Problem ist eben nicht das Rezidiv sondern die zystische Raumforderung - und die muss auch raus und das allein wird ihm schon seine Lebensqualität wieder geben ... mir ist das wurscht was ich für ihn tun muss - was er bekommt braucht er - aber ich weiss das das für ihn alles total demütigend ist weil er ein solcher Dickkopf ist und vor allem stolz wie ein Tudor totz allem ist er fantastischste Mensch den ich kenne ... nicht nur mein Mann sondern auch mein bester Freund

und wenn es irgendetwas gibt was ihm sein Leben - wenn auch vielleicht nur für kurze Zeit wieder gibt dann sollte er es tun

auch wenn ich 20 Jahre jünger bin als mein Mann ,bin ich nicht naiv, es ist mir klar und ich weiss auch meistens damit umzugehen das er früher oder später zum Pflegefall oder sogar sterben wird aber bis dahin hat er noch ein bisschen zeit denke ich ich finde er sollte wenigstens mit einem Enkelkind mal Enten füttern
Trotzdem geht mir ganz schön die Flatter

[mauseschweinchen]

ich könnte das auch nicht - meinen Mann weggeben - wenn er gepflegt werden müsste-

nie niemals

das ist doch kein aufgeben seiner selbst- sondern das was wir versprochen
in Gesundheit und Krankheit

[yogi]

Zitat von mauseschweinchen

ich könnte das auch nicht - meinen Mann weggeben - wenn er gepflegt werden müsste-

nie niemals

das ist doch kein aufgeben seiner selbst- sondern das was wir versprochen
in Gesundheit und Krankheit

Die Bemerkung bezieht sich jetzt wohl auf mich. Hmmm... Wenn Ihr wollt, mach ich hier gern den Buhmann, aber ich meinte nie, den Partner "wegzugeben". Es gibt doch wunderbare mobile Pflegedienste, die wir in Anspruch nehmen können. Wir müssen schon genug wegwischen.

Mit geht es um Lebensqualität – für mich und UND den Partner. Wenn ich mir vorstelle, meine Frau würde mich waschen und mich windeln, wüsste ich, dass ich kein MANN mehr für sie wäre. Das würde mich viel mehr demütigen, als wenn das fremde Dienstleister machen würden.

Jeder macht das beste, was er kann. Und wir haben alle unseren eigenen Weg. Ein Austausch hier kann helfen. Aber die Neigung, über Leute herzufallen, macht auch vor diesem Forum nicht halt. So lese ich in einem anderen Thread, dass ein Hypochonder schwer beschimpft wird. Und keiner weiß, ob es IHM besser geht, als Glio-Patienten.

[mauseschweinchen]

nein das darfst du so nicht verstehen auch für mich ist es schwer gerade auch in der hinsicht das ein Leben als Mann und Frau und das auch in körperlicher Hinsicht einfach nicht mehr stattfinden kann
niemand macht dich deswegen zum "Buhmann" den du sorst dich ja trotzdem sehr um deine Frau

aber trotzdem sehe ich bei meinem Mann der Gott sei dank "diese Art von Hilfe" noch nicht brauchte ausser natürlcih beim Waschen jetzt im Krankenhaus das er natürlich es als weniger schlimm empfindet von mir gewaschen zu werden als von einer wildfremden Person- er hatte ja die wahl und er wollte es eben so - und ich mache es gerne
ich glaube aber das es für einen Mann etwas schwerer ist diesen Weg zu beschreiten irgendwie ist es den meisten Frauen wohl in die Wiege gelegt und wir sind es ja meistens schon gewöhnt Popos abzuputzen, für die Körperpflege zu sorgen und zu füttern - wenn auch diejenigen die das zuerst geniessen etwas kleiner sind und man mit den Zwergen das Problem nicht hat das man 85 Kilo aus dem Bett ins Badezimmer stützen muss sondern sie einfach "über die Schulter schmeissen kann"

also fühl dich nicht als "angeprangert" das lag nicht in meiner absicht

[dayo]

hallo yogi,
wenn 'dich' deine frau heute windeln muesste, waehrest du immer noch ein mann fuer sie..nehm ich mal an..naemlich 'ihr' mann...und ich denke mal, dass sie es lieber haette, von 'dir' gewindelt zu werden, als von einem pflegedienst...
bei mir war es zumindest so..aber ist ja bei jedem anders...
wuensche euch alles gute

[Bärin61]

Und in meiner auch nicht Yogi (bezieht sich auf Mauseschweinchen). Jeder Mensch lebt sein Leben nach besten Wissen und Gewissen und so soll es auch sein. Du darfst aber nicht voraus setzen, dass es nur deinen Weg gibt und das habe ich so verstanden.
Ich möchte von niemandem kritisiert werden weil ich mein Leben so lebe wie ich es zur Zeit tue. Das war alles was ich dir sagen wollte. Wenn deine Frau und du mit dieser Lösung klar kommt dann freut es mich für euch.
Aber ich muss noch etwas los werden: Auch wenn ich meinen Mann pflege, so ist er doch noch der gleiche Mann wie vorher auch, nur leider eben ohne Sex.
Ich wünsche dir einen schönen Tag und das du meine Worte so verstehst wie ich sie gemeint habe.
LG.........................Bärin

[Andorra97]

Zitat von dayo

hallo yogi,
wenn 'dich' deine frau heute windeln muesste, waehrest du immer noch ein mann fuer sie..nehm ich mal an..naemlich 'ihr' mann...und ich denke mal, dass sie es lieber haette, von 'dir' gewindelt zu werden, als von einem pflegedienst...
bei mir war es zumindest so..aber ist ja bei jedem anders...
wuensche euch alles gute

Ich muss hier mal yogis Partei ergreifen. Ich würde auch lieber von einem Pflegedienst als von meinem Mann gepflegt werden. Das hat etwas "Neutrales" und "fachmännisches" und daher weniger entwürdigendes für mich. Und umgekehrt wird es bei uns auch so sein, wenn mein Mann pflegebedürftig wird.

Natürlich möchte mein Mann auch zuhause gepflegt werden, ob das möglich sein wird, kann ich ihm aber noch nicht versprechen. Ich muss ja auch die Familie ernähren und kann nicht aufhören zu arbeiten wenn es soweit sein wird. Und meine Kinder kann ich mit der Situation auch nicht alleine lassen, sie sind noch klein.
Ich lasse das aber auf mich zukommen. Wer weiß wann es soweit sein wird und was dann für eine Situation ist. Meine Eltern gibt es auch noch und die werden uns auch helfen wie es in ihren Kräften steht. Und dann gibt es ja zum Glück auch die Möglichkeit eines Hospizes, wo man eine sehr private und fürsorgliche Atmosphäre hat, wenn es zuhause nicht möglich sein sollte.

Wenn man eins lernt mit dieser Krankheit: Keine Pläne mehr machen, sondern alles auf sich zukommen lassen. Das Schicksal haben wir nicht selbst in der Hand, sondern es kommt zu uns und dann können wir uns damit auseinandersetzen.

[yogi]

Zitat von mauseschweinchen

ich glaube aber das es für einen Mann etwas schwerer ist diesen Weg zu beschreiten irgendwie ist es den meisten Frauen wohl in die Wiege gelegt und wir sind es ja meistens schon gewöhnt Popos abzuputzen, für die Körperpflege zu sorgen und zu füttern - wenn auch diejenigen die das zuerst geniessen etwas kleiner sind ...

Sicher müssen Frauen wohl mehr Popos abwischen als Männer, aber für uns gilt das nicht. Da meine Frau bereits erkrankt war, als wir unser Kind bekamen und die Ärzte wegen der Epilepsiegefahr zu so wenig Schlafunterbrechnungen wie möglich rieten, war ich derjenige, der den Schreihals holte, anlegte und danach wickelte.

Trotzdem ist es für mich undenkbar – UNDENKBAR – meine Frau zu waschen und zu wickeln (was auch zum Glück nicht notwendig ist). Ich bin mir auch sicher, dass 100 % aller Psychologen und Paartherapeuten davon dringend abraten würden.

Aber ich will auf keinen Fall andere Vorgehensweisen kritisieren. Das liegt mir völlig fern, und ich bin mir sicher, dass ich das hier nirgendwo getan habe.

[Binie]

Zitat von Bärin61

Und in meiner auch nicht Yogi (bezieht sich auf Mauseschweinchen). Jeder Mensch lebt sein Leben nach besten Wissen und Gewissen und so soll es auch sein. Du darfst aber nicht voraus setzen, dass es nur deinen Weg gibt und das habe ich so verstanden.
Ich möchte von niemandem kritisiert werden weil ich mein Leben so lebe wie ich es zur Zeit tue. Das war alles was ich dir sagen wollte. Wenn deine Frau und du mit dieser Lösung klar kommt dann freut es mich für euch.
Aber ich muss noch etwas los werden: Auch wenn ich meinen Mann pflege, so ist er doch noch der gleiche Mann wie vorher auch, nur leider eben ohne Sex.
Ich wünsche dir einen schönen Tag und das du meine Worte so verstehst wie ich sie gemeint habe.
LG.........................Bärin

Hallo meine liebe Bärin,

Zitat von Bärin61

Jeder Mensch lebt sein Leben nach besten Wissen und Gewissen und so soll es auch sein.

Das ist doch der springende Punkt und ich finde, das müssen nur beide Partner mit sich vereinbaren und vor sich gegenseitig vertreten können. Wie sich jede der beiden Parteien dabei fühlt, ist und bleibt nunmal individuell. Es gibt in einer solchen beschXXen Zeit in der man solche Entscheidungen treffen muss kein richtig oder falsch für andere sondern nur für sich selber.

Kopf hoch, du machst das richtig und gut, so wie yogi es für sich und seine Frau mit Sicherheit richtig macht oder gemacht hat.

Zitat yogi: [/QUOTE]Bärin, Du schreibst z.B., dass Dein Mann von Dir gepflegt werden möchte. Auch, wenn Dir das wirklich nichts ausmacht, finde ich das schlicht eine unverschämte Forderung.[/QUOTE]

Lieber yogi, sicher meinst du diesen Satz nicht so, aber er kommt ganz schön "poltrig" an. Ich denke keiner hier von uns hat das Recht, so zu urteilen. Klar ist es deine Meinung, auf die du ein Recht hast, meine Meinung ist hierzu aber eine ganz andere. Trotzdem würde ich dir nie vorwerfen, dass du egoistisch bist an dieser Stelle oder gar unverschämt. Jeder eben, wie es für ihn und seinen Partner am besten ist.

[hohesonne]

Ich persönlich finde, daß es ein Unterschied ist,ob man jemanden einige Monate, ein Jahr, oder jahrelang pflegt.
Manche Angehörige brauchen mehr Freiraum - auch um sich die Kraft für den Alltag zu holen.Sie brauchen Abstand um Luft zu schnappen, mal raus, einfach mal was anderes sehen, Kontakte pflegen, andere Eindrücke sammeln...
Letzthin kommt das ja dem Partner sowieso zugute.
Ich erlebe zur Zeit im Khs. so komische Demonstrationen unter den Angehörigen wie: wer von den Angehörigen ist am längsten da und besucht den Kranken die meißte Zeit?
Nur wer die längste Stundenzahl da ist, ist ein "guter" Partner? Nur der liebt seinen Partner wirklich?

Wenn man über Jahre pflegt, dann muß man sicher sehr auf sich achten. Es wäre für beide Partner schlecht, wenn der Pflegende "ausblutet", wenn er ausbrennt und dann hat niemand etwas davon!

Früher fand ich es selbst auch verwerflich jemanden in ein Heim zu geben(da fällt immer schnell das Wort "abschieben").
Mittlerweile sehe ich das anders.
Jeder Mensch hat nur begrenzte Kräfte zu verfügung, und jede Lebensgeschichte ist anders.
Man muß den Partner ja nicht weniger lieb haben, nur weil man auf sich selbst achtet.

LG hohesonne

[Binie]

Deinen Ausführungen stimme ich voll und ganz zu!

Zitat von hohesonne

Ich persönlich finde, daß es ein Unterschied ist,ob man jemanden einige Monate, ein Jahr, oder jahrelang pflegt.
Manche Angehörige brauchen mehr Freiraum - auch um sich die Kraft für den Alltag zu holen.Sie brauchen Abstand um Luft zu schnappen, mal raus, einfach mal was anderes sehen, Kontakte pflegen, andere Eindrücke sammeln...
Letzthin kommt das ja dem Partner sowieso zugute.
Ich erlebe zur Zeit im Khs. so komische Demonstrationen unter den Angehörigen wie: wer von den Angehörigen ist am längsten da und besucht den Kranken die meißte Zeit?
Nur wer die längste Stundenzahl da ist, ist ein "guter" Partner? Nur der liebt seinen Partner wirklich?

Wenn man über Jahre pflegt, dann muß man sicher sehr auf sich achten. Es wäre für beide Partner schlecht, wenn der Pflegende "ausblutet", wenn er ausbrennt und dann hat niemand etwas davon!

Früher fand ich es selbst auch verwerflich jemanden in ein Heim zu geben(da fällt immer schnell das Wort "abschieben").
Mittlerweile sehe ich das anders.
Jeder Mensch hat nur begrenzte Kräfte zu verfügung, und jede Lebensgeschichte ist anders.
Man muß den Partner ja nicht weniger lieb haben, nur weil man auf sich selbst achtet.

LG hohesonne

[yogi]

Zitat von Binie

Lieber yogi, sicher meinst du diesen Satz nicht so, aber er kommt ganz schön "poltrig" an. Ich denke keiner hier von uns hat das Recht, so zu urteilen.

Liebe Binie, doch, ich meine den Satz so. Sätze, die "ich finde" beinhalten, sind keine "Urteile", sondern "Meinungen". Und da – finde ich – gibt es überhaupt keine Beschränkungen.

[winnewup]

Hallo zusammen,

ich lese die Diskussion hier schon eine ganze Weile mit ,und möchte nun auch als Betroffene etwas dazu sagen.
Ich habe allergrößte hochachtung vor Euch,die Ihren Partner pflegen und immer für sie da sind.
Allerdings kann ich auch die Meinung von Yogi verstehen.Ich denke auch mein Mann hätte große Probleme mich zu pflegen,..obwohl er mich liebt.
Auch ich möchte mir...ganz ehrlich...nicht von meinem Mann den Popo sauber machen lassen.Ich für meinen Teil habe für mich bestimmt,das sollte ich einmal zum Pflegefall werden,in einem Hospiz untergebracht werde.Ich möchte auf keinen Fall meine Angehörigen diese Arbeit auferlegen,obwohl es sicher angenehmer Zuhause währe.Aber das ist nur meine Meinung,und jeder muß für sich einen Weg zu finden.Ist es nur eine kurzzeitige Pflege..ok...aber jeder Mensch hat auch belastungsgrenzen und das sollte akzeptiert werden.
Ich kann auch verstehen,das Yogi schreibt er habe auch noch ein eigenes Leben.Im ersten moment klingt das sehr hart...aber es ist ja so...das Leben muß ja weitergehen.
Mich hat es am Anfang auch sehr verletzt als mein Mann sein Leben wie immer weitergeführt hat,wo meines doch gerade zusammengebrochen ist.Mittlerweile kann ich es aber verstehen,das er mal etwas anderes hören und sehen will als Krankheit.Und wenn ich ihn brauche ist er ja auch für mich da.Das ist ein sehr schwieriges Thema,und es gibt da viele unterschiedliche Meinungen.Jeder muß aber letztendlich für sich einen weg finden.
Alles Liebe
winnewup