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  #1  
Alt 01.05.2004, 22:16
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Standard Bin so verzweifelt

Hallo,
mein Vater kämpft seit vier Jahren mit DK und Metastasen in Leber und Lunge. Ich habe ungezählte Tränen geweint, ungezählte Nächte durchwacht, bin von Pontius zu Pilatus gelaufen um Infos über diese Scheißkrankheit zu bekommen, habe immer wieder die Hoffnung in meiner Familie und meinem Vater hergestellt doch immer mehr ergreift mich jetzt ein Bewusstwerden mit eiskalter Hand... Ich lebe 800 km von meinem Vater entfernt, ich fliege hin und her, alle sechs bis acht Wochen, für ein paar Tage. Begleite ihn zum Arzt oder telefoniere mit Krankenhaus und Ärzten in der Zeit in der ich nicht bei ihm sein kann.
Sein Krankheitsbild ändert sich ständig und stets zum schlechteren. Neuestes Problem ist Wasser in der Lunge, welches punktiert wird. Mein Vater ist seit Dezember nicht mehr in Therapie - zu schlechte Werte, zu schwacher Gesamtzustand.
Bitte schreibt mir, wenn Ihr Erfahrungen mit diesem "Wasser" habt. Bitte schreibt mir auch sonst. Fühle mich so alleine und hilflos.
Gela
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  #2  
Alt 01.05.2004, 23:31
Trude63 Trude63 ist offline
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Standard Bin so verzweifelt

Liebe Gela,
kann Dir zu Wasser in der Lunge leider keinen Tipp geben, bei meinem Vater haben sie es nicht absaugen können. Immerhin hast du schon 4 lange Jahre für Deinen Vater da sein können und täglich kommt ein weiterer gelebter Tag hinzu. Meinem Vater waren nur 2 Jahre vergönnt.
Freu Dich auf jeden Tag, den Du bei ihm sein kannst, geniesse die Zeit, sei für ihn da.
Liebe Grüße, viel Kraft und Hoffnung
Trude.
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  #3  
Alt 01.05.2004, 23:41
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Standard Bin so verzweifelt

Liebe Trude,
danke für Deine Antwort. Es tut mir sehr leid dass Du Deinen Vater bereits verloren hast. Es ist so schrecklich einen lieben Menschen leiden zu sehen oder zu verlieren. Und wie ergeht es Dir? Ich kann mir diese Welt nicht ohne meinen Vater vorstellen. Ich kann ihn nicht ständig sehen, doch sind wir in Kontakt. Ich lebe heute mein Leben nicht mehr in meiner Heimatstadt und frage mich, ob ich für eine Weile wieder nach Hause ziehen soll. Wieso konnte man bei Deinem Vater nicht absaugen? Ich hoffe ich kränke Dich nicht mit meiner Frage.
Auch Dir viel Kraft und alles Gute.
Gela
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  #4  
Alt 02.05.2004, 08:47
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Standard Bin so verzweifelt

Liebe Gela,
meine mutter hatte wasser im bauch und in den füßen, da hat auch keine tablette und nichts mehr geholfen. sie hatte eierstockkrebs. sie ist dann relativ schnell gestorben-mehr kann ich nicht schreiben, es kommt dann alles wieder hoch..
wenn du irgendwie kannst würde ich zu deinem vater ziehen, diese zeit kannst du nicht zurückholen!
so, sei erstmal lieb gegrüßt
claudia
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  #5  
Alt 02.05.2004, 10:17
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Liebe Gela,
kann dir nur raten, ziehe zu deinem Vater und geniesse die Zeit noch mit ihm. Meinen Vater habe ich vor knapp 16 Jahren an Lungenkrebs verloren, war jeden Tag bei ihm im Krankenhaus, auch wenn es mich viel Kraft gekostet hat, so bereue ich heute nach so langer Zeit nichts.......bin dankbar dafür, dass ich die kurze letzte Zeit noch mit ihm gehen konnte und ihm zeigen konnte, dass er wichtig für mich ist und immer einen Platz in meinem Herzen hat.
Wünsche dir viel Kraft und alles Liebe
Michelle
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  #6  
Alt 03.05.2004, 22:16
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Liebe Claudia, liebe Michelle,
ihr habt so Recht, ich glaube ich wollte es nur mal gesagt bekommen. Es ist nicht so einfach für mich wieder nach Deutschland zu ziehen, zumal ich (wir) uns gerade erst eine Wohnung gekauft haben, aber es ist auch nicht unmöglich. Werde mal sehen, vielleicht kann ich von der Arbeit freigestellt werden und pendeln.
Meinem Vater gehts immer noch so schlecht. Er muss jetzt jeden Montag, Mittwoch und Freitag zum Ultraschall wegen des Wassers in der Lunge und ggfls. punktiert werden.
Liebe Claudia und Michelle, ich danke Euch für Eure Antwort, bitte fühlt Euch umarmt.
Bitte an alle die mit Wasser in Lunge zu tun hatten, schreibt mir doch bitte Eure Erfahrungen. Woher kommt es und wieso? Und wie könnte es weitergehen?
Ich fühl mich schon ganz hohl vor Ohnmacht, würde mich am liebsten ins Bett legen und die ganze Zeit nur schlafen. Bloss nicht nachdenken, Vogel Strauss Kopf in den Sand.
Mir wird alles zuviel.
Gela
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  #7  
Alt 08.05.2004, 08:35
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Liebe Gela,
wie geht es dir? Ich hab an dich gedacht aber nichts mehr von dir gelesen...
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  #8  
Alt 08.05.2004, 09:04
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Lieebe Gela,
wie geht es dir? Kann deine Gefühle sehr gut verstehen, weiß wie das ist. jeder möchte mal die Decke über den Kopf ziehen.
Kennst die drei Affen, nichts hören, nichts sehen, nichts reden?
So wird es dir jetzt gehen. Glaube mir, du bekommst die Kraft die du benötigst.
Umarme dich in Gedanken und grüsse dich ganz lieb
Michelle
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  #9  
Alt 09.05.2004, 00:12
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Hallo,
gestern habe ich mit meinem Boss gesprochen und ihm gesagt dass ich teilzeit in Deutschland arbeiten möchte. (Arbeite für eine internationale Firma).Jetzt heisst es erst mal Daumen drücken und abwarten. Wenn es keine Möglichkeit gibt muss ich unbezahlten Urlaub nehmen doch das kann ich mir eigentlich nicht leisten.
Ich bin so nervös und kann mich auf nichts mehr richtig konzentrieren. Kennt ihr das auch? Schlüssel verlegen, Treppe runter fallen, mit dem Absatz umknicken, dumme Fragen stellen die vor einer Minute bereits beantwortet wurden usw.
@ Claudia, ich schau jeden Tag ins Forum doch manchmal fällt es mir schwer auszudrücken was ich fühle.
@ Michelle, ja die Affen, sind das nicht sogar die drei weisen Affen? Kann mich nicht mehr richtig an deren Story erinnern.
Wie geht es Euch? Schreibt Ihr in einem bestimmten Tread? Fühlt Euch umarmt,
Gela
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  #10  
Alt 10.05.2004, 14:41
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Jetzt hab ich endlich was im Internet gefunden. Dieses Wasser in der Lunge heisst Pleuroerguss und unter Pleuraerguss gibt es etliche Seite in google.
Leider erreichte mich heute wieder eine niederschmetternde Nachricht, es hat sich wieder soviel Wasser gebildet dass mein Vater wieder ins Krankenhaus muss. Ich habe mit Ihm telefoniert und garnicht seine Stimme erkannt!! Es ist so schlimm.
Gela
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  #11  
Alt 12.05.2004, 10:29
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Hallo,
meine Mutter weint nur noch am Telefon, Sie muss selber Betablocker nehmen wegen Herzstoerungen. Mein Vater leidet vor sich hin, jetzt soll er am Freitag zum Onkologen um eine neue Chemo zu besprechen. Er ist so schwach doch der Internist hat zu mir gesagt, es gibt keine Alternative mehr zur Chemo, er wuerde sterben. Die Chemo wuerde im Krankenhaus stattfinden da er schon so schwach ist und beobachtet werden soll. Mein Gott, wie soll es nur weitergehen? Ich habe jetzt erst mal kurzerhand Urlaub eingereicht und werde heute zu ihm und meiner Mutter fliegen. Bitte drueckt mir die Daumen, weiss nicht mehr was zu tun ist. Wir haben nun 4 Jahre lang alles moegliche ausprobiert und verschiedene Behandlungen in Betracht gezogen, doch irgendwie habe ich das Gefuehl dass sich der Kreis schliesst. Hab solche Angst.
Ich weiss nicht ob ich dort Internetanschluss habe, es kann also ein bisschen dauern bis ich mich wieder melde. Bitte denkt an meinen Vater und meine Mutter. Und an mich.
Liebe Gruesse, Gela
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  #12  
Alt 15.05.2004, 08:59
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Liebe Gela,
das sind ja traurige Nachrichten von euch. Es tut mir sehr leid, dass es deinem Vater so schlecht geht. Ich hoffe dass du und deine Mutter euch gegenseitig stützen könnt dennihr braucht alle Kraft für deinen Vater.
Bei mir liegt das alles schon ein viertel Jahr zurück und ich bin so froh, dass meine Mutter nicht mehr leiden muss. Ich kann dir im Moment nur wünschen, dass ihr die Situation einigermaßen durchstehen könnt. Mehr als dasein und dafür sorgen, dass dein Vater keine Schmerzen hat kann man leider nicht. Habt ihr über ein Hospiz nachgedacht?
Bis bald
Claudia
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  #13  
Alt 18.05.2004, 08:52
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Liebe Gela
überlegt euch das mit der Chemo gut! Wollt ihr euren Vater wirlich noch so quälen? Wenn es dir soviel bedeutet: Hast du keine Möglichkeit, ihn zu dir zu nehmen? Es gibt spitalexterne Dienste, die du in Anspruch nehmen könntest, vorher ev. noch mit der Krankenkasse sprechen. Es tut mir leid, dir das sagen zu müssen, aber ich denke, dein Vater befindet sich in der Endphase seiner Krankheit. Als bei meinem Schatz die Wasseransammlungen begannen, hat er noch 4 Wochen gelebt!!! Er wurde gerademal 61 Jahre alt!! Während dieser Zeit habe ich vor allem darauf geachtet, dass er keine Schmerzen hat. Er war während der ganzen Zeit zuhause, ich hab Urlaub genommen und war ganz für ihn da. Es war eine sehr schmerz- aber auch noch wundervolle Zeit. Das hilft mir jetzt sehr. Ich wünsch dir alles Gute Barbara
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  #14  
Alt 18.05.2004, 18:01
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Hallo Ihr Lieben,
bin wieder zurueck. Ich bin mit meinem Vater und meiner Mutter zum Onkologen gefahren. Wir haben den Rollstuhl mitgenommen so dass er ueberhaupt nicht hat laufen muessen und dieser Ausflug war gerade seine Belastungsgrenze. Der Onkologe hat gemeint warum wir nicht eher gekommen waeren (zuletzt im Dez). Er hat meinen Vater eingehend untersucht und die Lunge punktiert. Diesmal waren es 1.5 Liter. Der Onkologe hat uns trotz der ernsten Lage nochmals Hoffnung gemacht und meinem Vater eine Chemo in TABLETTENFORM verschrieben. Die kann er zuhause einnehmen und seien "sanft". Xeloda heisst das Medikament. Mein Vater sagte zu ihm dass er ja soviele Medikamente nimmt und sich trotzdem so schlecht fuehlt, da koenne er doch gleich aufhoeren Tabletten zu nehmen! Der Doc war ganz sicher dass er sich bald besser fuehlen werde und dass Xeloda dazu beitragen wuerde.
Nun nimmt er die Xelodas seit Freitag und seit gestern fuehlt er sich tatsaechlich besser! Er hat wieder richtig Appetit und isst gut. Ich freue mich darueber riesig, jeder schoene Tag ist ein guter Tag. Der Doc hat gesagt, dass diese Chemo ihm wieder ein bisschen Zeit gibt, noch dazu sich besser fuehlt.
Liebe Claudia, vielen Dank fuer Dein guten Wuensche, ich kann im Moment jeden Zuspruch brauchen. Hospiz darf ich meinem Vater gegenueber nicht mal erwaehnen. Er glaubt daran wieder gesund zu werden.
Liebe Barbara, ich wuerde nichts lieber tun als meinen Vater zu mir nehmen und meine Mutter noch dazu doch leider lebe ich im Ausland. Erstens kann mein Vater nicht mehr reisen und zweitens haben wir ein anderes Gesundheitsystem hier dass ich niemanden zumuten moechte!
Naechste Woche kann ich 3 Tage in unserem Deutschlandbuero arbeiten und so auch fuer meinen Vater da sein. Das hat man mir nun in der Firma erlaubt. Ich wuerde am liebsten ueberhaupt nicht mehr arbeiten sondern nur noch fuer meine Eltern dasein, doch das geht nicht. Ich kann mein Leben nicht komplett aufgeben, werde aber dennoch alles versuchen um recht oft bei ihm zu sein.
Ich melde mich bald wieder, bitte schreibt mir wenn ihr wollt.
Bis Bald,Gela
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  #15  
Alt 19.05.2004, 21:42
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Alles alles Gute für deinen Vater-ich drücke euch ganz doll die Daumen!
Claudia
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