Brustkrebs im Endstadium, das unbekannte Phänomen?

[guilia]

Grüß Gott zusammen!

Ich bin 29 Jahre alt und habe Brustkrebs und bin dazu seit 10 Jahren HIV
positiv und vor 4 Jahren ist das Virus ausgebrochen. Durch meine HIV
Medikamente ist mein Körper bereits ziemlich angeschlagen, was dafür sorgte,
dass ich keine Chemotherapien vertragen habe, dreimal stand ich kurz vorm
Kollaps. Als mein Arzt mir eröffnete, dass ich Brustkrebs habe, fanden sich
in meinen beiden Brüsten bereits mehre Tumore. Schon eine Woche später
entdeckte ich erste Geschüre außen an meinen Brüsten, nach 6 Wochen waren
die einzelne Gewäsche in meinen Brüsten zu einen einzigen Masse verwachsen,
jetzt sind fast beide Brüste geschwürig zerfressen. In meinem inneren sieht
es nicht minder schlimm aus, ich habe über fünzig Metastasen größer als eine
Erbse. Am schlimmsten betroffen sind meine Lunge, aber auch mein Gedärm um
mein Lymphsystem. Ich hätte nie gedacht, dass Brustkrebs zu bösartig sein kann.

Wenn ich über Brustkrebs nachforsche, sind die meisten Texte über Füherkennung, ein paar cm kleine Tumore und ein oder zwei Metastasen. Dann lese ich wiederum, die meisten Tumore wachsen langsam. Wachstum heißt hier wohl meistens die ZEit, die sie Brauchen, um ihre Größe zu verdoppeln.von 6 bis 12 Monaten lese ich meisten, ich aber bin mit ein paar Wochen dabei, ich sehe die Geschüre an meiner Brust beim wachsen zu! Manchmal lese ich sogar, wie Frauen riesige Tumore von mehr als 5cm haben. Das habe ich alles schon lange hinter mir. Aber darüber finde ich sogut wie nichts. Ich habe manchmal das Gefühl, entweder die einzige in diesem Stadium zu sein oder dass man solche Befälle am liebsten totschweigt. Ich bin aber noch nicht tot.

Meine Ärztin kann mir nur noch Schmerzmedikamente geben und den
Krankheitsverlauf dokumentieren, sie hat auch noch keine Erfahrung mit einem derart ausgedehntem Befall, wie sie es nennt. Ziehen sich alle anderen einfach zurück? Sterben sie schon viel früher?

Liebe Grüße
Guilia

[Elik]

Hallo Guilia,

dass es dich so schwer getroffen hat, tut mir sehr, sehr leid. Hoffentlich hast Du wenigstens eine effektive Schmerztherapie.

Was die Teilungsrate von Brustkrebszellen betrifft, habe ich in Büchern Angaben von 100 bis 200 Tagen gefunden. Sicher gibt es auch Fälle, in denen sich die Zellen langsamer teilen, v.a. bei älteren Patienten. Genauso gibt es aber auch Fälle, bei denen sich die Tumorzellen bzw. die Metastasen fast explosionsartig vermehren. Wenn Du ein bisschen hier im Forum stöberst, findest Du einige Schicksale. In wieweit deine HIV-Erkrankung das Wachstum der Brustkrebszellen beeinflußt/beeinflussen kann, weiß ich nicht.

An dem Tumor in der Brust stirb so gut wie keiner. Das gefährliche sind die Metastasen, im Gehirn, in der Lunge oder Leber.

Ich wünsche Dir, dass Du zu denen gehörst, die sämtliche Statistiken Lügen strafen.

Die besten Wünsche

Elik

[Sanne72]

Liebe Guilia,

ich weiß nicht, (nicht, dass Dir in Deiner Situation dieses Wissen was brächte), aber könnte das rasante Fortschreiten bei Dir auch was mit dem HIV und dem sowieso sehr sehr geschwächten Immunsystem zu tun haben?

Ich denke, dass Du kaum von solchen Krankheitsverläufen wie dem Deinen lesen kannst, ist z.T. sicher dem geschuldet, dass Du - leider - ein seltener Fall bist.
Bei den allermeisten Frauen verläuft Brustkrebs heute anders, langsamer, lässt sich mit Chemos etc. heilen bzw. für Jahre gut in Schach halten.

Wenn Du aber länger hier liest, wirst Du auch von Frauen lesen, die der Kampf dann auch ins Endstadium und bis zum Tod führt.
Die haben dann aber meist schon Monate bis Jahre mit dem Krebs hinter sich, ja, und sie sind sehr kaputt und wahrscheinlich auch zu schwach, um sich hier noch groß zu äußern.

Es ist sicher unser aller Angst, dass der Krebs auch bei einer jeden von uns so verlaufen könnte.

Dir ein ordentliches Kraftpaket und viel Mut und Kampfgeist!

Susanne

[Ilse Racek]

Liebe Guilia,

was Sanne geschrieben hat, wären auch so ziemlich einvernehmlich meine Worte gewesen.

Ob es aber "heutzutage" wirklich weltweit ein so unbekanntes Phänomen ist, dass eine massive Erkrankung mit der anderen zusammen behandelt werden muss, wage ich allerdings zu bezweifeln.

Wie erfahren schätzt Du Deine Ärzte ein ?

Vielleicht ist ja doch die Möglichkeit, eine Behandlung gegen die Tumoren mit den HIV Medikamenten einigermaßen verträglich zu kombinieren (?)


Ich wünsche Dir den Umständen entsprechend alles erdenklich Gute


LG

[conny37]

Hallo liebe Guilia,
ich wünsche dir von ganzen Herzen alles Gute und viel Kraft.
Es tut mir leid ,das du in so jungen Jahren schon so viel
ertragen mußt.
Alles Gute für Dich.
Conny

[mahanuala]

liebe guilia
ich weiss gar nicht was ich sagn soll...es tut mir sehr leid, daß du in solch einer schier aussichtslosen situation bist.
ich denke, daß es vermutlich damit zusammenhängt das das HI virus einfach dein immunsystem lahmgelegt hat ....man versucht ja das immunsystem bei krebs zu stärken bzw wieder gut in gang zu bringen.
ich habe eine freundin, die ist seit 22 (!) jahren hiv positiv, und seit 5 jahren ist das virus aktiv. seither erhält sie auch die entsprechenden medikamente.
bei ihr artet alles (herpes an der lippe, genitalinfektion etc ) zu großen sachen aus wegen dem immunsystem. jede erkältung droht zur bronchitis oder pneumonie zu werden, jede blasenentzündung nimmt heftige ausmaße an.
daher kenne ich das ein bißchen und denke, daß das vermutlichb bei dem bk ähnlich ist.
ich wünsche dir einfach alles gute und vor allem ärztInnen, zu denen du vertauen habn kannst und die dir so gut sie können helfen und vor allem auch jede frage so gut wie möglich erklären....
liebe grüße mahanuala

[mahanuala]

sorry, hab vergessen eine frage zu stellen:
sprechen deine hiv-ärztE mit deinen onkologInnen, gibt es fallkonferenzen o.ä.
darauf solltest du bestehen, denke ich!!!!