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  #31  
Alt 09.12.2006, 09:28
graupelchen graupelchen ist offline
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Standard AW: Bitte helft mir die Angst zu verstehen!

Reinhild, dein Beitrag ist toll, danke für die Hilfe.
Der Satz von dir,

"es hat mir immer gut getan, wenn meine Tochter mich "ganz normal" behandelt hat. Lieb, aufmerksam aber nicht aufdringlich." ,

hat mich auf eine Idee gebracht:

Hab mir überlegt wie es für mich ist, wenn ich wegen dieser ganzen Geschichte traurig bin und jemand (Freunde) mit mir spricht der mich aufbauen will. Öfter mal ist es nicht möglich mich aufzubauen. Schon allein weil mich manchmal im Gespräch mit "Niicht-Betroffenen" die Ungerechtigkeit so sauer macht, dass deren Mutter gesund ist.

Vielleicht ist es ist es so, dass aufbauende Worte oft weniger bringen als einfach Verständnis. Vielleicht sollte ich sie einfach oft traurig sein lassen....sonst fühlt sie sich vielleicht nicht verstanden und isolierter.

Ich selbst wär ja so froh wenn ich mal von Freunden/Bekannten verstanden werden könnte, wie froh müsste meine Mutter (als direkt Betroffene) erst sein wenn jemand versucht sie wirklich zu verstehen.


Wünsch euch allen nen schönen 2ten Advent.

Liebe Grüsse,
eure Gabi

Geändert von graupelchen (09.12.2006 um 09:31 Uhr)
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  #32  
Alt 09.12.2006, 13:16
graupelchen graupelchen ist offline
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Standard AW: Bitte helft mir die Angst zu verstehen!

Heute war ein schlimmer, schlimmer Vormittag.
Ein Mann aus der Qi-Gong - Gruppe für Krebskranke (meine Mutter ging da vor der OP regelmäßig hin) ist gestorben.

Hab viel mir ihr geredet (zusammen gekocht).
Sie meint, sie hat so schreckliche Angst vor dem wenn es körperlich bergab gehen sollte, vor dem "Prozess des Sterbens", vor Schmerzen und ähnliches.

Sie sagt, sie fühlt dass sie nicht mehr lange lebt. Sie sieht sich nicht mehr gesund in der Zukunft, meinte sie. Sie sieht sich nicht mehr arbeiten, ein normales Leben führen.

Der Grund für das Gefühl ist unter anderem einfach die schlechte Prognose der Ärzte. Wenn wir halt nur wenigstens EINMAL eine gute Nachricht erhalten hätten, eine Nachricht die uns hoffen, die uns kämpfen lässt.
Oje, die Angst vor dem was noch kommen wird macht sie so kraftlos.

Wollt ich einfach nur loswerden.

Euer trauriges graupelchen
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  #33  
Alt 09.12.2006, 17:34
Gloria-Beetle Gloria-Beetle ist offline
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Daumen hoch AW: Bitte helft mir die Angst zu verstehen!

hallo graupelchen,

ich verfolge deine thread schon die ganze zeit.

auch ich habe brustkrebs und keine gute prognose wegen metastasen im knochenmark. die diagnose war im februar 2006. und der arzt sagte zwischen 1 jahr und 20 jahren lebenszeit wäre alles möglich. bei mir gab es nur eine op, keine chemo, keine bestrahlung und jetzt unterziehe ich mich einer anti-hormon-therapie die offensichtlich z.zt. ganz ordentlich wirkt.

ich lebe jetzt ganz bewußt, in der zwischenzeit mit ziemlichen schmerzen in den knochen, aber ich versuche jeden tag zu genießen, auch wenn ich nur mit einem buch auf dem sofa liege.

leider habe ich keine kinder, vor allem keine tochter die sich so liebevoll um mich kümmert, glücklicherweise aber wirkich gute freundinnen und freunde.

auch ich habe immer wieer angst vor dem wa noch kommt, nicht vor dem tod, aber vor ausfällen und nicht mehr selbststöändig sein können. aber mein unerschütterlicher lebenswille hilft ir immer wieder über diese zeit hinweg.

schade, dass ich deiner mutter nicht etwas davon abgeben kann.

sollterst du meine hilfe brauchen schick mir ne pn, ich steh dir gerne mit rat zur seite.

ich wünsch dir viel kraft und glaub mit, wie heike schon sagt, der eine tag ist so und der andere so, aber nur die guten zählen.

liebe grüße

gloria
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  #34  
Alt 09.12.2006, 20:03
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Rubbelmaus Rubbelmaus ist offline
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Standard AW: Bitte helft mir die Angst zu verstehen!

Liebe Graupelchen,

als ich damals 2000 das 1. Mal an Krebs erkrankte, war ich 52 Jahre alt, so alt wie deine Mutti jetzt. Ich verstehe deine Mutter sehr gut!

Ich habe damals oft in der Ecke gesessen und um mein altes Leben, dass ich verloren hatte, geweint. Ich wollte dieses Leben mit dem Krebs nicht, ich wollte mein altes, gesundes Leben wir früher wieder haben.

Nur, irgendwann habe ich mich damit abgefunden, mein altes Leben gibt es nicht mehr. Jetzt beschreite ich einen neuen Lebensweg. Er ist nicht besser oder schlechter, sondern nur anders.

Es gibt so viele Auf und Ab im Leben. Mal geht es geradeaus, dann müssen wir wieder Schicksalberge erklimmen. Erst glaubt man, das schafft man nie und wenn man dann oben angekommen ist, platzt man bald vor Stolz.

Das Leben ist so, mit oder ohne Krebs. Als mir die Ärzte damals noch ganz wenig Zeit gaben, dachte ich, ich müsste das Leben in einer Woche nachholen. Doch dann starben in der Zeit 6 Bekannte von mir, ohne Krebs.

Im Jahr 2002 starben innerhalb von 7 Monaten unser Sohn und meine Mutter, da war der Krebs für mich plötzlich völlig nebensächlich geworden. Da habe ich gelernt, es gibt noch viel schlimmeres.

Und wenn ich dann die Leute sehe, die mehrmals die Woche an die künstliche Niere müssen, oder im Rollstuhl sitzen ect., dann denke ich, es gibt noch viel kränkere Menschen als mich und die müssen auch damit umgehen.

Graupelchen, die bist eine wunderbare Tochter. Nur musst du auch lernen, dass du deiner Mutter zwar helfen kannst, aber du kannst nicht ihr Leben leben. Sie alleine muss damit klar kommen. Jeder braucht seine Zeit dafür. Die Eine mehr, die Andere weniger. Aber mit Hilfe der Familie und den Ärzten, Psychologen, Medikamente usw. wird es deiner Mutti auch gelingen. Nur macht ihr keinen Stress und euch auch nicht!

Sieh auch zu, dass du dich nicht verausgabst. Denn auch du musst lernen, dein Leben zu leben, damit du selber gesund bleibst.

Ich grüsse dich und deine Mutter und wünsche euch einen schönen Sonntag,

Heidi
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  #35  
Alt 10.12.2006, 10:17
graupelchen graupelchen ist offline
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Standard AW: Bitte helft mir die Angst zu verstehen!

Guten Morgen,

was für nette Antworten, danke. Ihr sprecht mir so viel Mut zu.
Alles dreht sich hier um mich, die Angehörige, obwohl man meinen könnte euch Betroffene sollte Aufmerksamkeit geschenkt werden...

Gloria, danke für die Worte. Ich wünschte meine Mum würd mit so viel Kraft durchs den Krankheitsverlauf gehen.
Wir würden uns SO SEHR wünschen dass dieser blöde Tumor meiner Mutter hormonabhängig gewesen wäre.
Die größe des Tumors, die schlecht-bis gar nicht helfende Chemo (Taxotere, Epirubicin), die fehlende Hormonabhängigkeit und die 10 befallenen Lymphknoten, tragen nicht zur Erhaltung des Lebenswillens bei.

Erst hatten wir immer den Gedanken "wär schön wenn er hormonabhängig wär" nach der Chemo dachten wir "wenn doch wenigstens die Chemo geholfen hätte" und jetzt denken wir "wieso müssen auch noch 10 Lymphknoten befallen sein"!!!

Ich bin mir sicher ihr könnt diese Art der Denkweise (auch wenn nicht sehr sinnvoll) verstehen.

Aber Rubbelmaus, wenn ich Deinen Beitrag lese, denk ich mir dass es soviele verschiedene Arten von "Belastung" gibt; der Verlust Deiner Mutter und Deines Sohnes innerhalb so kurzer Zeit ist sicher sehr sehr schwer.
Und trotz dem und der Krankheit sitzt Du vorm PC und schreibst mir so tolle Worte!!! Bewunderswert.
Auch ich betrachte Rollstuhlpatienten, Dialysepatienten, junge Krebskranke in meinem Alter, oder auch z.b. Menschen die körperlich oder geistige Behinderte versorgen jetzt ganz anders.

Ich hoffe das der fehlende Lebensmut die Krankheit nicht sehr schnell weiter fortschreiten lässt.

Eure Gabi
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  #36  
Alt 10.12.2006, 18:39
birgit50 birgit50 ist offline
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Daumen hoch AW: Bitte helft mir die Angst zu verstehen!

Hallo Gabi,

heut hab ich wieder mal deine Zeilen gelesen und ich verstehe das Verhalten deiner Mutter sehr. Mir ging es genau so wie ihr, Knoten 3,2 cm 9 befallene Lymphknoten und als mir der Arzt dann mitteilte es sind keine Rezeptoren da habe ich mich gefreut, denn ich wußte kurz nach der OP im Febr. 04 nicht das es nicht so günstig ist ohne Rezeptoren. Als ich dann nach dem Krankenhausaufenthalt mir das Buch Brustkrebs-Wissen gegen Angst kaufte und das von den Rezeptoren las ,war ich fix und fertig.
Die Diagnose war immer in meinem Kopf. Ich habe dann hier im Forum meine Diagnose mitgeteilt und es haben sich in ganz kurzer Zeit mehrere Frauen gemeldet die mit dieser Diagnose schon 4 -5 Jahre ohne Metastasen leben. Das hat mir viel Mut gemacht. Bei mir werden es jetzt auch bald 3 Jahre und es kommt sicher nicht immer auf die befallenen Lymphknoten und Hormonabhängigkeit an. Sicher sind wir vielleicht schlimmer dran, denn wenn man keine Hormone nimmt, hat man das Gefühl man kann nicht selber genug gegen den Krebs ankämpfen.
Aber ich habe leider auch schon Bekannte verloren, die eine bessere Prognose hatten ,als ich.
Das schlimmste ist für mich immer, wenn ein Mensch, den ich kenne, am Krebs stirbt. Ich brauche 2-3 Wochen um das zu verarbeiten. Aber das geht wahrscheinlich allen hier im Forum so. Mich macht es ganz traurig, wenn junge Menschen sterben, auch beim Autounfall und dann bin ich dankbar das ich mit 52 Jahren noch bleiben kann. Natürlich habe ich auch Angst das es wieder los geht und ich auf Hilfe angewiesen bin . Ich lasse es aber nicht mehr so zu wie früher.
Als ich 2004 im Krankenhaus lag, kam die Nachricht, das der Sohn unsrer Nachbarin mit 38 Jahren an einem Herzinfarkt ganz unerwartet verstorben ist. Als wir undsgetroffen haben ,haben wir beide sehr geweint und ich sagte ihr das ich im Gegensatz zu ihm noch die Chance habe ,zu kämpfen, was ihm nicht möglich war.

Liebe Grüße

Birgit
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  #37  
Alt 10.12.2006, 18:52
birgit50 birgit50 ist offline
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Standard AW: Bitte helft mir die Angst zu verstehen!

Hallo Gabi
Gedicht für deine Mutti ,welches ich damals von einer Freundin bekommen habe.


Ausweg? Wo bist du?

Wenn Du soweit bist und nirgends einen Ausweg siehst,
wenn sich deine Welt nicht mehr dreht,
deine Sonne weder auf noch unter geht,
wenn du immer nur Kälte spührst,
und dich leer und einsam fühlst,
wenn du nicht mehr klar denken kannst
und immer die falschen Entscheidungen triffst,
dann sollst du wissen

Ich bin hier!!!

Ich weiß wie es die geht,
DENN GENAU SO GEHT ES MIR!

Gruß
Birgit
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  #38  
Alt 10.12.2006, 21:33
graupelchen graupelchen ist offline
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Hallo,
vielen Dank Birgit, vor allem auch für das Gedicht. Werd es ihr morgen geben, sie freut sich immer sehr über passende Gedichte! (weil sie sich verstanden fühlt!!)
Auch Du zeigst mir dass es wieder aufwärts gehen wird und dass der Tod nicht so nahe ist wie er ihr momentan erscheint!

Dieses WE hat sie sich sehr mit dem Thema Sterben und Tod auseinandergesetzt. Wohl normal in ihrer Situation.
Sie hat gemeint, sie hat drüber nachgedacht, dass sie momentan keine Fliege erschlagen kann wenn sie doch selber nicht sterben will!

Wir haben auch festgestellt, dass es ja eigentlich schwer ist plötzlich mit der Krankheit zu lernen im "Hier und Jetzt" zu leben, wenn man dass doch sein ganzes Leben eigentlich nie gemacht hat (in unserer "Stress-Gesellschaft").


Kurzes Fazit zu euren Antworten:
Ich habe hier gelernt, dass es ein langsamer Prozess ist die Krankheit zu vearbeiten, dass es Höhen und Tiefen gibt, dass man sich nicht immer so reinsteigern sollte, dass es gute und schlechte Tage gibt in diesem neuen Leben der Krankheit, und dass die Krankheit kein momentaner Zustand ist sondern ein Teil des Lebens werden wird!!
Ich glaub ich begreif dass es ein Prozess ist in dem viel neues auf uns zukommt, aber wir nicht vor jeder neuen Veränderung in ihrem Verhalten gleich mit Panik reagieren müssen.

Durch diese neuen Erkenntnisse bin ich viel sicherer im Umgang mit der Krankheit geworden und kann meine Mum jetzt viel besser einfach mal runterholen wenn sie sich wieder mal in ihrer Angst verliert.
Es geht mir wirklich viel viel besser als noch vor 3 Wochen. Eure Erfahrung hat mir meine Überforderung genommen. Danke.

Eure Gabi
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  #39  
Alt 11.12.2006, 00:43
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Rubbelmaus Rubbelmaus ist offline
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Standard AW: Bitte helft mir die Angst zu verstehen!

Liebe Graupelchen,

apropos Gedicht.

Hier ist mein Lieblingsgedicht, vielleicht kann deine Mutter oder du etwas Kraft für sich daraus ziehen.

STERNSTUNDEN

In jedem Leben gibt es Sternstunden.
Seltene Momente strahlender Freude,
strahlenden Glücks, strahlender Zuversicht.
Sternstunden werden uns geschenkt.
Sie lassen uns strahlen,
sichtbar nach außen, unsichtbar nach innen.

Wir können sie sammeln,
die Strahlen solcher Stunden.
In unseren Herzen.
Für die dunklen Stunden unseres Lebens.
Für Stunden ohne Mut,
ohne Hoffnung, ohne Glück.
Für Stunden der Trauer und der Einsamkeit.
Die Strahlen in unseren Herzen
lassen uns wieder hoffen.
Sie lassen uns hoffen
auf neue Stunden des Glücks,
auf Sternstunden des Lebens.


Heidi Rose
(aus dem Buch „Es ist für uns eine Zeit angekommen“
Butzon und Bercker Verlag, Kevelaer)


Liebe Grüsse an deine Mutter und einen dicken Schmatzer an dich!

Heidi
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  #40  
Alt 19.12.2006, 08:44
graupelchen graupelchen ist offline
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Standard AW: Bitte helft mir die Angst zu verstehen!

Hallo,

ich wollt mich wieder melden und euch mitteilen wie´s uns so geht (nachdem ihr mir Anfang Dezember sooooo toll geholfen habt).

Ich für meinen Teil bin am verarbeiten. Nachdem jetzt schon 2 Wochen keine schreckliche Nachricht kam, beginnt wohl meine Seele sich langsam zu entspannen (als wie wenn sich ein einschnürendes Band lösen würde) und ich merk erst jetzt wie belastend das ganze war.
Lass mir viel Zeit über Weihnachten um die Akkus wieder aufzuladen.

Meiner Mum gehts ähnlich, aber doch irgendwie anders. Die akute Panik und das "Gelähmt-Sein" ist nicht mehr da, aber sie spricht oft davon, dass sie sich oft permanent wie vor einer großen Prüfung fühlt: Herzklopfen, Unruhe etc.
Störend ist dabei dass dieses Gefühl eher andauernd ist.
Die schlechte Prognose der Ärzte macht ihr noch sehr zu schaffen, vor allem morgens.

Sonst macht sie sich gut find ich. Morgens ist sie wie gesagt sehr unmotiviert und hat große Bedenken wegen der Prognose, aber dann mittag kann sie meist schon mitlachen und es kommt ihr alles nicht mehr sooooo schlimm vor.
Sie hat immer noch keinen Appetit aber sie isst aufgrund unserer strengen Augen am Mittagstisch immer ne einigermaßen normale Portion mit.
Schlafen geht auch langsam ohne Schlaftabletten.

Also momentan ist alles ganz stabil hier bei uns. Es tut gut hier auch mal was positiveres rein schreiben zu können. Ich hoffe ich kann damit auch irgendwem Mut machen!!!

Nochmal vielen Dank für die Antworten. Wie schon mal gesagt, ihr habt mir geholfen sie zu verstehen und ihr habt ihr geholfen weil ich besser für sie da sein konnte!

Ich hoff es geht euch allen gut, ich wünsch euch allen alles Gute! (schicke unterstützende Gedanken in alle Richtungen, weiß ja nicht wo ihr seid )

Ganz liebe Grüße
Gabi

Geändert von graupelchen (19.12.2006 um 08:47 Uhr)
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  #41  
Alt 07.01.2007, 18:04
dutzendriege dutzendriege ist offline
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Hallo
der schock bei einer solchen Diagnose ist so stark das man meint eine welt bricht zusammen .jeder geht anders damit um der eine spricht darüber der andere schweigt. hilfe kann auch eine selbsthilfegruppe sein
frauenselbsthilfe nach krebs.ev zum beispiel .in den meisten städte gibt es eine gruppe davon,gehe mit deiner Mutter dort hin und schaue sie dir an,mir hat sie sehr geholfen.Es wird nicht immer über die krankheit gesprochen aber hat man fragen ist man unter betroffene die einem einen rat geben können.
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  #42  
Alt 12.01.2007, 22:29
graupelchen graupelchen ist offline
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Hallo ihr alle!

Ihr habt mir ja Ende letzen Jahres so toll geholfen, vielleicht kann ich jetzt mal eine Hilfe für die ein oder andere Betroffene und natürlich auch Angehörige sein:

Meine Mum hat die Chemo und OP bereits hinter sich gebracht und vorgestern mit den Bestrahlungen begonnen. Es ist also wieder Zeit positiv zu denken, weg zu kommen von der Negativität. Sie hatte jedoch starke Schwierigkeiten damit.

Ihre Psychologin hat ihr folgendes erklärt:

Auch wenn sie wollte, sie könne momentan nicht fröhlich sein. Durch die permanenten schlechten Nachrichten des letzen halben Jahres habe die Serotonin-Produktion in ihrem Körper aufgehört (Serotonin wird gebildet wenn man sich über was freut). Serotonin wird jedoch vom Körper gebraucht um sich über was zu freuen. Es ist also ein blöder Teufelskreis.
Angehörige machen also bei solch einem Fall das Falsche, wenn sie die Betroffene Person mit so Sätzen wie "es wird schon wieder", "denk positiv", "seh doch nicht alles so schwarz" helfen wollen.
Meine Mum kann/konnte körperlich gar nicht fröhlich sein. Sie bekommt jetzt Sertonin in Tablettenform schon seit 1 Monat. Es scheint zu helfen!!!!
Vielleicht ist das generell so?

Weiters hat meine Mum oft nicht die Motivation sich wieder über was zu freuen. Sie sieht keinen Sinn darin sich über etwas zu freuen weil sie eine erneute Diagnose (Rezidiv, Metastasen) sie in ein umso tieferes Loch fallen lassen würde. Sie sagt: "Wenns mir nicht allzu gut geht, kann ich auch psychisch nicht soweit fallen".

ABER: Die Psychologin sagte: Es ist wichtig sich nach der Ersterkrankung und Behandlung wieder zu freuen, weil man dann im Falle einer Neuerkrankung auf positive Zeiten zurück schauen kann und dass sei ganz wichtig!!!!
Klingt ja auch logisch.

Wünsch euch soweit alles Gute und ein Hakuna Matata (König der Löwen, erster Teil)!

Eure Gabi
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  #43  
Alt 12.01.2007, 23:48
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Martha Martha ist offline
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Hallo graupelchen,

das hört sich ja gut an. Hier wurde vor längerer Zeit auch mal über Serotonin diskutiert. Ich Frage mich nur immer, warum die Ärzte ( Onkologen, Frauenärzte usw ), nicht auf die Idee kommen. Ich und viele andere hier, haben ja auch mit Schlafstörungen, Gewichtzunahme zu tun. Mir persönlich ist auch aufgefallen, dass ich nicht mehr so lachen kann wie früher.
Die Frage für mich ist nur, kann man das Serotin einfach so nehmen, oder sollte man einen Arzt befragen. Aber meistens kommt dann die Aussage, - sie brauchen das nicht-. Aber mich hat das jetzt neugierig gemacht, vielleicht wird man dann wieder fit wie ein Turnschuh, das wäre doch toll.
Bin sehr gespannt ob sich noch einige dafür begeistern können und hier ihre Meinungen dazu äußern.
Dann wünsche ich deiner Mum und dir das alles noch besser wird wie es jetzt schon ist.

Liebe Grüße

Martha
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  #44  
Alt 13.01.2007, 15:13
Anke66 Anke66 ist offline
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Liebe Gabi,

ich habe mit einem entsprechenden Medikament sehr gute Erfahrungen gemacht. Ich hatte allen Lebensmut verloren und schon alles Mögliche ausprobiert (Therapien, Meditation, etc.). Lange hatte ich mich dagegen gewehrt, Medikamente zu nehmen. Meine Befürchtung war die, dass ich mich verändern würde. Das habe ich auch! Aber ich habe mich in den Menschen verändert, der ich mal war. Und die Medikamente haben mir geholfen, an einen Punkt zu kommen, an dem ich mir wieder selbst helfen kann. Das dauert aber seine Zeit. Das kommt bei Deiner Mutter bestimmt auch noch.

Ich wünsche Euch alles Liebe und Gute,
Anke
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  #45  
Alt 06.02.2007, 15:00
graupelchen graupelchen ist offline
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Hallo,
ich wollte mal wieder kurz Aktuelles berichten.

Das Serotonin hat meiner Mama wirklich nur geholfen. Meiner Meinung hat sie sich von der Art her (Charakter) überhaupt nicht verändert. Sie wurde nur psychisch stabiler und man merkt es so sehr!
Ich denk man sollte aber unbedingt mit einem Arzt sprechen bevor man es einnimmt.
Das ganze letzte Jahr seit der Diagnose waren ihre Augen trüb und leer, sie war so kraft- und mutlos, aber seit einiger Zeit hat sie sich verändert: Ihre Augen leuchten wieder!! Es macht soviel Mut.

Die psychologische Hilfe ist ihr zusätzlich eine Stütze, lenkt ihre Gedanken ein wenig. Sie verliert sich nicht mehr so sehr in der Angst. Zudem sagt sie jetzt im Nachhinein, eine Psychologin wäre wohl in den ersten Wochen nach der Diagnose sehr gut für sie gewesen. Dies ist vielleicht ein Tipp für alle Neu-Diagnostizierten!

Vor 2 oder 3 Wochen hat sie neben den Bestrahlungen wieder zu arbeiten begonnen. Sie fährt jetzt 1x die Woche für ein paar Stunden in die Firma, einfach um wieder reinzukommen. Es tut ihr gut! Ich bin froh.

Hoffentlich konnte ich dem ein oder anderem aktiven oder auch passiven Mitleser hier ein wenig Mut machen!

Ich schicke allen traurigen und antriebslosen Frauen einen "kleinen Tritt in den Hintern": das Leben geht weiter!!!

Liebe Grüße,
Gabi
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