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Wuht, Fassungslosigkeit und jetzt nur Kämpfen...
Hallo Liebe Forumsmitglieder,
ich will mich kurz vorstellen. Meine Freundin und ich leben in der nähe von Hannover, Sie 28 und ich 23 Jahre alt. Vor gut 6 Wochen habe ich in Ihrer Brust einen kleinen harten Punkt ertastet. Zu diesem Zeitpunkt haben wir uns noch keine Sorgen gemacht. Wobei ich hier vielmehr von mir sprechen muss. Die Mutter meiner Freundin ist mit 44 Jahren, 1 1/2 Jahre nach auftreten von Brustkrebs gestorben. Meine Freundin ging bisher eigentlich immer regelmäßig zur Krebsvorsorge. Kurz darauf ist Sie zum Arzt gegangen, dieser meinte nach der Untersuchung es sei nichts schlimmes und man müsse sich keine Sorgen machen eine Opperation würde er nicht unterstützen. Meine Freundin wollte aber auf jeden Fall die, ich will es jetzt einmal Erhärtung nennen, entfernt haben. Sie holte sich eine zweite Meinung ein. Die Frauenärztin meinte Sie könne nichts genaues erkennen, Sie würde es aber auch als störend empfinden und schickte meine Freundin in das Vincenz Krankenhaus in Hannover. Hier wurde Ihr eine Gewebeprobe entnommen. Zwei Tage später bekamen wir einen Anruf. Das Krankenhaus meinte wir sollten dringend den gleichen Tag noch ins Krankhaus kommen. Aus beruflichen Gründen waren wir aber anderweitig verplant und sind am nächsten Tag ins Krankhaus. Ab dem Anruf hatte ich zwar ein mulmiges Gefühl war mir der Situartion aber noch nicht wirklich bewusst. Meine Freundin weinte den Tag sehr viel. Anscheinend hatte Ihr weiblicher Instinkt und Ihre Erfahrungen mit Ihrer Mutter nichts gutes in Erwartung gestellt. Am nächten Tag kam die Diagnose, Brustkrebs und bösartig. Die Dame im Krankenhaus ratterte Ihren Standardtext runter. (nett und einfühlsam!) 3x Chemo, Port legen, Untersuchung hier und da... Parücke beantragen, Behindertenausweis.... uff Fassungslosigkeit, Angst und begleiten seitdem meinen Tag. Ich habe das Gefühl das ich mich damit wesentlich schwerer abfinde als meine Freundin. Ich Versuche meine Freundin zu unterstützen wie es geht. Morgen Abend werden wir es Ihren Eltern sagen "müssen". Die ganze Planung für die nächste Zeit ist futsch. Wir haben uns vor kurzen ein Auto zusammen gekauft, da wir fast nebenan arbeiten. Sie wird mindestestens ein halbes Jahr ausfallen, das ist aber alles eher nebensächlich. Derzeit brauche ich dringend mehr Infos: - Sollten wir uns noch eine zweite Meinung holen, vielleicht eine speziealklinik für Krebspatienten? Fahrtwege sind da eher nebensächlich für uns. - Was zahlt die Krankenkasse, sind Fahrtkosten zum Krankenhaus und Untersuchungen erst einmal voll abgedeckt? Obergrenzen? - Eher nebensächlich aber dennoch interessant. Spätfolgen der Chemo, was Kinder kriegen angeht? Ansonsten Sachen die beachtet werden müssen. - Welche Begriffe, Auswertungen der Ärtze sind für uns wichtig, was sagt über den Zustand am meisten aus? Welche Institutionen müssen wir zuerst informieren, welche Wege sind die Wichtigsten. Sofort den Arbeitgeber informieren oder erst die Krankenkasse. Welche Unterstüzung kann -und sollte man beantragen? Laut den letzten Untersuchungen (gestern) CT, Herz-Echo.. meinte der Arzt kurz danach es ist keine Metastasenbildung zu erkennen. Sollte jetzt nicht so schnell es geht der Tumor entfernt werden? Anfänglicher Plan des Krankhauses war es den Tumor mit einer Chemo erst zu verkleinern unter anderem auch zu sehen auf welche Chemo er anspricht. Kann der Tumor wärend der Chemo keine Metastasen Bilden? Ist es wahr, sollte der Tumor Metastasen gebildet habe, ist eine Heilungschance so gut wie ausgeschlossen? Kann man hier nur die ganze Sache verlangsamen/stoppen? Ich bedanke mich für die Zeit die Ihr euch beim lesen dieses Artikels genommen habt und hoffe auf hilfreiche Tips. Grüße, Timo |
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AW: Wuht, Fassungslosigkeit und jetzt nur Kämpfen...
Lieber Timo, da habt Ihr zwei ja keine guten Nachrichten bekommen.Obwohl es paradox erscheint,heisst es jetzt erst einmal durchschnaufen und Ruhe bewahren.Natürlich hat Deine Freundin das Recht eine Zweitmeinung einzuholen.Entweder ein Brustzentrum oder eine onkologische Praxis suchen. Dann wird es sicher in der Reihenfolge OP, Port,Chemo.....bleiben. Sucht hier im Internet auch Seiten,von denen aus man /frau Infobroschüren bestellen kann. z.B. www.onkologie.de Zuzahlungen zur Klinikfahrt und zur Perücke erklärt Euch die Krankenkasse. Aber am allerwichtigsten ist jetzt,das Du und vielleicht auch Deine Eltern Deiner Freundin viel Kraft und Halt vermitteln.Dann werden nach der ersten Hektik eine einigermassen klare Behandlungslinie herraus kommen. Vielleicht kann ja auch Deine Freundin hier mal selbst posten und ihre Fragen direkt an uns stellen. Ich wünsche Euch viel Kraft,gute Auskünfte und das Ihr das gemeinsam meistert.Alles Gute für Deine Freundin!!! LG Birgit
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"Höre nicht darauf,was der Krebs Dir flüstert,sondern darauf, was Dein Herz Dir sagt!" |
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AW: Wuht, Fassungslosigkeit und jetzt nur Kämpfen...
Halllo Timo,
zuallererst einmal herzliche willkommen hier im Forum,auch wenn der Anlass alles andere als erfreulich ist.Das Ihr im Moment ziemlich durch den Wind seit,kann ich sehr gut verstehen.Vielleicht könnt Ihr Euch aber doch noch schnellstmöglich in einem Brustkrebszentrum vorstellen und Euch dort eine Zweitmeinung einholen. So und jetzt mal zu den ganzen Fragen: Bezüglich der Zweitmeinung habe ich ja schon geantwortet.So und jetzt zu den Krankenkosten (OP,Behandlung usw.),diese werden voll von der Krankenkasse übernommen (ich gehe davon aus,das ihr in einer gesetzlichen Krankenkasse versichert seid) ,Eventuell kommt bei einer Chemotherapie ein Eigenanteil auf Euch zu,der aber pro Medikament 10 Euro nicht überschreitet. Ich würde jetzt aber erstmal einen Schritt nach dem anderen machen.Also holt Euch eine Zweitmeinung ein und dann wird man Euch hoffentlich alles ein bisschen besser erklären.Je nachdem welche Chemo gemacht werden soll,kann es sein,das Deine Freundin Ihre verliert,aber die wachsen nach Ende der Chemo wieder nach,und werden dann schöner wie vorher.(Ich spreche aus Erfahrung).So und was den Port angeht,ich habe mir einen legen lassen und ich bin hoch zufrieden damit. Es ist eigentlich ein Routineeingriff.Ein Port ist eine kleine Dose,die mit einer Membrane verschlossen ist.Von dieser Dose geht ein kleiner Schlauch in eine der Hauptvenen.Der Port wird unter die Haut implantiert und ist wirklich eine tolle Sache.Hierüber würden dann die Chemos laufen,und die Hand -und Arrmvenen werden geschont. Vielleicht kannst Du nochmal schreiben,welche Chemos denn geplan sind. Denn es tummeln sich hier ne Menge Fachfrauen die Dir mit Sicherheit auch etwas dazu sagen können. So und jetzt zu Deiner Frage ob Frau mit Metastasen unheilbar ist. Ich selber hatte 2001 einen Tumor,und habe seit 2003 in Folge Knochenmetas,aber als unheilbar bezeichne ich mich eigentlich nicht,sondern nur als chronisch krank.Denn wie Du vielleicht weißt,sind auch Diabetiker oder Herzkranke auch chronisch krank. So ich hoffe das es Euch beiden jetzt ein ganz kleines bisschen besser geht. Aber mit Sicherheit bekommt Ihr hier noch mehr Antworten die Euch bestimmt weiterhelfen werden. Die Mädels die sich hier tumeln sind wirklich kompetent. Liebe Grüssse Elli |
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AW: Wuht, Fassungslosigkeit und jetzt nur Kämpfen...
lieber timo,
ich bin auch sehr neu hier, hatte vor ca. 1 monat die mammographie, bei der höchster verdacht auf brustkrebs festgestellt wurde. nächste woche habe ich die operation. einer der ersten ärzte mit denen ich in meinem anfänglichen schock telefoniert habe, hat gemeint: "warum die ärzte alle immer in so eine hektik verfallen!? wenn sie sich noch zeit lassen, um sich zu informieren, dann passiert ihnen in den nächsten wochen sicher nichts!" das hat mir so sehr geholfen! mittlerweile hab ich mich informieren können (verschiedene ärzte, komplementärmediziner, betroffene, internet) und habe jetzt die ärzte meines vertrauens gefunden. langsam hat sich alles geklärt. ich bin überzeugt, dass es für mich unglaublich wichtig ist, in dieser situation das gefühl zu haben, selbst noch die dinge in die hand nehmen zu können und dass ich MEINE entscheidungen treffen kann (natürlich zusammen mit den richtigen fachleuten). so, das beantwortet zwar nicht direkt deine fragen, sorry, aber ihr seid ja schon auf dem richtigen weg. viel kraft und alles liebe marsa |
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AW: Wuht, Fassungslosigkeit und jetzt nur Kämpfen...
Hallo Timo,
ich kenne das Vincenz-Krankenhaus zwar nur vom Hörensagen, habe von Betroffenen aber noch nichts Nachteiliges gehört. Ein Vorteil dieses Krankenhauses ist ein Gesprächskreis, der von einer Ärztin und einer Dipl.-Pädagogin mit psychoonkologischer Zusatzausbildung geleitet wird. Hier bekommt man viele Informationen. Solltet ihr noch eine Zweitmeinung wünschen, kann ich euch das Neu-Bethesda in Kirchrode empfehlen, das über sehr viel Erfahrungen mit BK-OPs verfügt. Alles Gute Uschi |
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AW: Wuht, Fassungslosigkeit und jetzt nur Kämpfen...
Lieber Timo,
das tut mir so leid für euch, aber ihr werdet es schaffen! Gut, dass du zu ihr stehst und sie unterstützt, das ist jetzt sehr wichtig für sie. Ich wohne selbst in Hannover, bin im Brustzentrum der MHH in Behandlung, habe aber auch sehr viel Gutes vom Nordstadtkrankenhaus gehört. Bei mir wurde auch eine neoadjuvante Chemo gemacht, um den Tumor zu verkleinern. Wie groß ist der von deiner Freundin denn? Praktisch daran ist eben auch, dass man dann sehen kann, ob die Chemo wirkt. Ich wünsche euch beiden alles Gute! Liebe Grüße, Monika Geändert von Mice (24.10.2005 um 12:48 Uhr) |
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