4 ÄrztInnen - 6 Meinungen!

[Busenfreundin]

Hallo, liebe Leute!

Kennt Ihr das Problem auch?

Wenn ich etwas wissen will oder eine Entscheidung zu treffen habe, dann hol ich mir immer mehrere Meinungen bei verschiedenen ÄrztInnen ein.
Und obwohl alles OberärztInnen oder ProfessorInnen sind, gehen die Meinungen total auseiander!!
Z.B.
- Schwangerschaft nach Krebs nicht zu empfehlen versus kein Problem
- Johanniskraut versus ja kein Johanniskraut während AHT
- CT Thorax/Abdomen reicht einmal im Jahr versus unbedingt halbjährlich
- Zometa versus kein Zometa
- AHT 6 Monate vorher abbrechen versus 5 Jahre durchziehen

Das sind nur einige der vielen Punkte, die ich mit den 4 spezialisierten und angesehenen ÄrztInnen besprochen hab und stets eine andere Meinung bekommen hab.

Ich bin jetzt verwirrter als vorher und weiß nicht, wem und was ich glauben soll???

Kennt Ihr das? Wie geht Ihr damit um?

Ich drück Euch ganz lieb,
Sonja!

[Ilse Racek]

Liebe Sonja

da hast Du Recht

Seit ca. 6 Jahren erlebe ich das :

Kürzlich ging's wiedermal um Selen - obwohl dahingehend seit einiger Zeit in allen Medien aufgeklärt wird :

Man/frau kann durchaus den Eindruck bekommen, dass sich Ärzte "nicht auf dem Laufenden" halten


Liebe Grüße und alles Gute für Deine Entscheidungsfindung

[Lara78]

Ich erlebe es auch.

[suze2]

liebe sonja,
mir gehts auch so.
4 ärztInnen frage ich allerdings nicht mehr (nur 3).

meine entscheidungen:

bondronat (statt zometa) nach pause (wegen zahnextraktion) weiter für ein drittes jahr
CT thorax abdomen (hier reicht es von GAR NICHT bis halbjährlich): ab jetzt (nach vier jahren) einmal jährlich - auch wegen der strahlenbelastung, die speziell von einer sehr kompetenten ärztin als problematisch betrachtet wurde.

alles liebe
suzie aus wien

PS.: AHT fragen stellen sich bei mir nicht, da hormonunabhängig...

[Elik]

Hallo Sonja!

Ja, genauso ist es. Aber deshalb holst Du dir doch auch mehrere Meinungen ein, eben weil nicht alle Ärzte dergleichen Ansicht sind!!

Ich finde es gibt zwei Wege: Entweder Du hast einen Arzt, dem Du mehr oder weniger blind vertrauen kannst. Seiner Meinung folgst Du, die Meinungen der anderen Ärzte sind nur Beiwerk, die den Weg Deines Arztes bestärken oder eben falsch liegen. Ein sehr beruhigender und einfacher Weg. Als meine Tochter an Leukämie erkrankte, hatte ich einen solchen Arzt. Dem Arzt-Patienten-Angehörigen-Verhältnis trauere ich jetzt noch nach. Da der Glaube bekanntlich Berge versetzt, dürfte die Erfolgsquote hier selbst dann ganz gut sein, wenn der Vertrauensarzt nicht auf dem letzten Stand der wissenschaftlichen Erkenntnis ist.

Oder aber - wenn man keinen solchen Arzt seines Vertrauens findet oder vielleicht auch aus Prinzip, schließlich ist niemand fehlerlos - man holt sich verschiedene Meinungen, sammelt die Argumente, gewichtet sie, befragt sein Bauchgefühl und entscheidet dann allein. Das ist sicher die aufwendigere und kompliziertere Alternative. Aber die erste steht einem halt nicht immer zur Verfügung. Bei meiner BK-Erkrankung musste ich auch diesen Weg gehen, was mir anfangs etliche schlaflose Nächte gekostet hat. Schließlich finden es die wenigsten Ärzte gut, wenn man sich nicht nach ihren Vorschlägen richtet. Und wer verscherzt es sich schon gern mit einem Arzt auf den er später vielleicht einmal angewiesen ist. Die allermeisten Entscheidungen in der BK-Therapie sind aber statistisch so ungewiß, dass kein Arzt berechtigterweise sagen kann, wenn sie sich an meinen Vorschlag gehalten hätten, wäre der Rückfall nicht gekommen. (Eine Aussage, die m.E. per se schon gegen den Arzt spricht, weil sie a) den Patienten verunsichert ohne für die Zukunft einen Vorteil zu schaffen und b) durch keinerlei Fakten gestützt werden kann.) Vielleicht wäre ja die alternative Entwicklung noch ungünstiger gewesen?!

Ich halte es deshalb mit einem Kölner Professor, "ein jeder sollte für seine spezifische Erkrankung Spezialist werden" (Gedächniszitat aus „Überleben Glückssache“ von Sibylle Herbert). Und wenn ich hier im Forum die verschieden Beiträge lesen, sind viele auf diesem Weg schon sehr weit fortgeschritten.

Liebe Grüße

Elik

[Montana]

Hallo Sonja,

ich glaub, das geht uns allen so.
Aber zum Thema Johanniskraut habe ich grünes Licht von meiner Ärztin bekommen. Und das nehm ich jetzt seit fünf Wochen. Und..... ganz wichtig...es hilft bei mir sehr gut!


Liebe Grüße

Montana

[Maphalda]

Selen? Was ist mit Selen???

[Busenfreundin]

Hallo Ihr Lieben!

Vielen lieben Dank für Eure Antworten!

Ich finde es so schwer, den "richtigen Weg" für mich zu finden, vorallem auch, wenn die ÄrztInnen sich nicht einig sind!

Im Prinzip finde ich alle meine ÄrztInnen gut, deshalb möchte ich auch ihre Meinungen hören. Aber jeder denkt irgendwie anders (z.B. Therme).

Ich bin im Moment total verwirrt, kenn mich überhaupt nicht mehr aus.

Mein Bauchgefühl sagt mir schon etwas, aber was ist, wenn das nicht das richtige Bauchgefühl ist, sondern einfach ein Wunschgedanke (möchte die AHT 6 Monate vorher abbrechen).
Ach herrje ist das alles kompliziert....

Obwohl meine Diagnose schon über 4 Jahre her ist, werde ich nach wie vor 1/2 jährlich zur CT geschickt. Der Onko meinte, daß ich einer größeren Strahlenbelastung ausgesetzt sei, wenn ich einmal nach New York fliege. Ich hab das alles schon so satt.

Was ist mit Selen? Darf man das nehmen? Ich nehme es schon seit 4 Jahren!

Liebe Elik!
Ich hoffe, Deiner Tochter geht es wieder gut!!!


Alles Liebe,
Sonja!

[Ilse Racek]

Hallo Ihr Lieben

ich mache an dieser Stelle gerne nochmal auf die Beiträge bzw. Links von BarbaraO in den so benannten Threads aufmerksam.

Liebe Grüße

[patzi]

Hallo Sonja,

ich habe eben Deinen neuen Beitrag gelesen.
Ich hatte Dir ja einen Tipp gegeben; er ist seit vielen Jahren die Vertrauensperson für mich. Ruf doch einfach mal an und entscheide dann, ob Du ihm vertrauen willst oder nicht. Aber hör Dir doch wenigstens mal an, was er zu Deinen Fragen zu sagen hat und wie er seine Antworten begründet.

Ich denke, das wird Dich weiterbringen.

Alles Gute,
Elke

[patzi]

4 Ärztinnen - 6 Meinungen, das ist wirklich schlecht.
Aber was ich damals erlebt habe, als ich BK hatte, bevor die Diagnose feststand:

5 Ärzte - alle einer Meinung!!!
Die Meinung war: Es ist kein Krebs! Die Frau ist überängstlich.

Ich habe mich auf mein Bauchgefühl verlassen, bin ins Krankenhaus gegangen. Der Tumor war 2,5 cm groß, ein Lymphknoten war befallen.
Das hatten mehrere Ärzte weder bei der Mammographie noch bei der Sonographie gesehen. Gefühlt hatte den Knoten jeder.

Acht Jahre später hatte ich ein Lokalrezidiv. Eine Woche vorher war Nachsorge, wieder nichts gesehen, angeblich alles bestens.
Im Urlaub habe ich dann selbst das winzige Knötchen an der Narbe getastet.
Bin gleich zu einem Krebsspezialisten. Ganz klare Meinung: Kein Krebs!

Als ich wieder zu Hause war, bin ich zu meinem Chirurgen. Selbe Meinung: Kein Krebs.

Und ich habe wieder auf mein Bauchgefühl gehört und darauf bestanden, dass das Ding rauskam.
Und ... es war wieder ein Carzinom!

Ich verlasse mich nicht mehr auf alle möglichen Ärzte. Meine Gynäkologin sagte zu mir, ich solle weiterhin auf mein Bauchgefühl hören, das sei sehr gut.
Das Tamoxifen habe ich wg. des Bauchgefühls nach 1 1/2 Jahren abgesetzt, und es war gut so. Das liegt jetzt neun Jahre zurück.

Soviel zum Bauchgefühl.

Elke

[Elik]

@ Sonja,
meiner Tochter geht es längst wieder gut. Die Diagnose war vor 14 Jahren.

@Patzi,
herzlichen Glückwunsch zu Deinem Bauchgefühl. Ob meins auch so treffsicher ist, probiere ich gerade aus.

LG Elik

[Birgit49]

Liebe Sonja,

meine Diagnose war vor drei Jahren. Mein Bauchgefühl hat mich gegen den Rat meines Gynäkologen in die Klinik geführt.

Ich hatte von Anfang an sehr großes Vertrauen in die Kompetenz dieses Brustzentrums. Allerdings kein "blindes" Vertrauen, denn Information und Nachfragen gehört für mich einfach dazu. Dann ist mein Bähnchen sozusagen auf der Standard - Schiene entlanggerollt. Das war auch sehr entlastend, denn ich musste mir nicht über jede Kleinigkeit den Kopf zerbrechen.

Als die Akutphase mit OP und Bestrahlung vorbei war, hatte ich überhaupt keine Lust, mich mit Krebs zu beschäftigen. Ich wollte soviel wie möglich von meinem alten Leben wieder zurückhaben. Ich habe mich z.B. auch erst zwei Jahre danach im Krebsforum registrieren lassen.

Als dann Probleme mit der AHT ( u.a. Thrombose) auftauchten, fiel ich etwas vom Glauben ab (jaja, Ärzte sind auch nur Menschen). Notgedrungen musste ich mich jetzt selber schlau machen und stand dann vor der Situation: 3 Ärzte - 3 gleiche Meinungen , aber ich wollte etwas anderes.

Ich habe inzwischen ( Bauchgefühl? ) einen Arzt in der Klinik gefunden, dem ich vertraue und auf dessen Therapievorschläge ich guten Gewissens eingehen kann. Und schon läuft das Bähnchen wieder auf seinem Gleis entlang. Wenn eine neue Richtung eingeschlagen werden muss oder das Bähnchen ins Holpern kommt, habe ich noch genug Zeit, um die Weichen wieder neu zu stellen.

Übrigens bin weder ich noch mein Partner bei der DB beschäftigt.

Liebe Grüße

Birgit

[Busenfreundin]

Liebe Elke!

Du hast ja ein unglaublich tolles Bauchgefühl!!!! Wie macht man das??
Ich will das auch !
Schön, daß Du so sehr in Deiner Mitte bist!!


Liebe Elik!

Ich freue mich sehr, daß Deine Tochter wieder ganz gesund ist und das alles schon 14 Jahre her ist!!! SUPER!!!!!!! Das muss ja für eine Mutter die Hölle gewesen sein!!!! Wie alt war Deine Tochter damals?


Liebe Birgit!

Schön, daß Du einen Arzt gefunden hast, dem Du vertraust!!
Du hast recht: Bei mir waren sich im Grunde auch alle einig, daß die Studien darauf hindeuten, daß 5 Jahre AHT am Besten sind. Nur mein "Bauchgefühl" ist da anderer Meinung. Ich bin mir halt nicht sicher, ob das mein Bauchgefühl ist oder ein Wunschgedanke?


Alles Liebe,
Sonja!