Wer hat Erfahrungen mit TAC und DANACH erst OP?

[Pandafrau]

Hallo IHR Lieben !!!
Ich bin 32 Jahre alt und neu hier...
Habe vor 3 Wochen erfahren, dass ich BK habe. Hormonpositiv.
Nun hatte ich am Montag meine erste TAC Chemo hinter mir und soll erst DANACH operiert werden. Ist das denn so üblich? Habe totale Probleme damit, dass das "böse" noch in mir ist. Noch habe ich auch keinen Gyn für die OP gefunden. Mein Onkologe empfahl mir eine Klinik in WI...Ich komme aus dem Rhein Main Gebiet.
Hat jemand hier Erfahrungen oder Tipps für mich?
Liebe Grüße

[KarinaW]

Hallo Pandafrau!
Ich habe zwar eine andere Chemo bekommen als du, naemlich TCH, aber auch als neoadjuvante Therapie. Brusterhaltend haette ich auch operiert werden koennen, wenn ich erst OP gehabt haette. Mir wurde vom Radiologen aber der Vorschlag gemacht, Chemo zuerst, dann OP, in erster Linie um zu sehen, dass der Tumor tatsaechlich auf die Chemo anspricht. Hat er getan, es war ein durchschlagender Erfolg. Dieses Wissen, dass die Chemo den Tumor komplett vernichtet hat und danach in der OP nichts mehr gefunden wurde, hilft mir heute durch manch schwere Zeit, wenn ich mal wieder anfange zu zweifeln, ob sich das ueberhaupt alles gelohnt hat... usw.
Fuer mich war es die richtige Entscheidung, erst Chemo und sehen, dass sie wirkt, dann OP.
Alles Liebe
Karina

[Zitronengras]

Hallo Pandafrau,

bei mir war genau wie bei Dir: erst Chemo, dann OP.
Habe auch TAC bekommen, letzte Woche die 6. und damit letzte. Mein Tumor saß in der linken Brust und war innerhalb kürzester Zeit auf ca. 3,8x3,4cm angewachsen.

Das Verfahren, zuerst die Chemo zu bekommen, wird als "neoadjuvant" bezeichnet. Es wird zwar seltener praktiziert als die adjuvante Methode (erst OP, dann Chemo), ist aber durchaus üblich. Aus meiner Sicht hat neoadjuvante Chemo zwei große Vorteile:

1. man "sieht" praktisch, ob der Tumor auf das ausgewählte Schema anspricht. Wenn nicht, kann eine andere Chemo gewählt werden. Ist der Tumor schon weg, bleibt das im Ungewissen. Es geht ja bei der Chemo nicht so sehr um den Tumor selbst, sondern um die ggfs. schon abgesonderten Arschlochzellen, die irgendwo im Körper rumschwimmen. Spricht der Tumor gut auf die Chemo an, ist die Chance größer, dass auch diese Zellen plattgemacht werden.

2. Ist der Tumor ziemlich groß, kann er durch die neoadjuvante Chemo oft verkleinert werden und dann kann auch oft brusterhaltend operiert werden.

Ich fands am Anfang auch unheimlich, aber ich würde es immer wieder so machen! Vielleicht macht Dir das Mut: ich konnte praktisch zugucken, wie der Tumor schmilzt. Klar, war er noch da, aber es war ein tolles Gefühl, dass ich schon ca. 1 Woche nach der ersten Chemo eine Verkleinerung spüren konnte!! Mir gings schlecht durch die Chemo, aber dem Tumorarsch gings noch viel schlechter!!

Bei mir hat TAC reingehauen wie ne Atombombe. Nach der 3. Chemo (Halbzeit) haben sie eine erneute Stanzbiopsie gemacht und siehe da: der Pathologe konnte keine Krebszellen mehr finden. Mir werden nun die Reste am 21.04. rausoperiert.

Also, nur Mut! Ich habe die Chemo ambulant in einer onkologischen Praxis durchführen lassen und würde das immer wieder so machen. Bin froh, so wenig wie möglich mit "Krankenhaus" zu tun zu haben. Werde in einem zertifizierten Brustzentrum betreut und bin sehr zufrieden.

Bin auch nur wenige Jahre älter als Du (35). Wenn Du Fragen hast oder ich Dir irgendwie helfen kann, schick mir doch ne PN.

[Sibylle R]

Hallo Pandafrau, ich kann auch dir Meinung der Anderen bestätigen.Auch ich hatte neoadjavante Chemo allerdings 4 x FEC und danach 4 x TX, aber mit einschlagendem Erfolg. Mein Tumor war 4,5 chm groß und mulitzentrisch also noch 2 weitere Stellen - allerdings sehr kein. Er schrumpfte zusehend unter der Chemo und auch die Nebenwirkungen hielten sich in Grenzen. Meine OP war am 16.03 und weder in der abgenommenen Brust noch in den 30 (sicherheitshalber) entnommenen Lymphknoten fanden sich k e i n e Krebszellen mehr. Nicht einmal Bruch- oder Reststücke. Also nur Mut - bei dieser Art von Behandlung kannst du echt zusehen und fühlen wie der Krebs zurück geht.

Ich wünsche dir von ganzem Herzen alles Gute und ganz ganz viel Erfolg.

Sibylle

[Pandafrau]

Wow, DANKE euch für die Mails bisher.
Hatte immer Skrupel mich in einem Forum anzumelden, aber nun geht es mir wirklich besser...
Hoffe nun, dass es auch kleiner wird...

[knöpfchen59]

Hallo Pandafrau,

ich habe 6 x TAC bekommen und bin dann erst brusterhaltend operiert worden.

Unter der Chemo ist der Tumor vollkommen verschwunden. Vor Weihnachten bin ich noch schnell operiert worden und habe gerade meine 33 Bestrahlungen abgeschlossen.

Der Chemococtail wirkt im ganzen Körper, natürlich in 1. Linie da, wo er soll.
Mein Arzt hat meine Bedenken bzgl. des Tumors in mir zerstreut.
Er meinte: an dem Tumor stirbt man nicht, sondern an dem was er abgibt aber dageben tun wir mit der chemischen Keule ja alles was möglich ist.

Bei meiner OP wurde nur noch "totes Gewebe" entfernt. Ein Tumor war nicht mehr vorhanden

Die Chemozeit war eine harte Phase aber sie geht vorbei.
Wenn ich jetzt zurückblicke, bin ich trotz der ganzen NW und allem was dazu gehört froh, das irgendjemand dieses Ganze erfunden hat und freu mich über das Ergebnis.

Ich wünsche Dir viel Kraft, eine positive Einstellung und ein gutes Ergebnis.

Viele Grüße
knöpfchen59

[Kapi]

Hallo,
bin neu hier im Forum.
Ich habe auch erst Chemo bekommen und wurde dann operiert.
Während der Chemozeit konnte ich richtig ertasten, das der Turmo immer kleiner wurde. Die Hoffnung das Brusterhaltend operiert werden kann ist dann aber doch zerschlagen worden. Es waren überall noch Reste im Drüsengewebe. Hätte ich es anders herum gemacht wäre die rechte Brust
von vorn herein abgenommen worden. Ich wollte halt nichts unversucht lassen und bereue meinen Schritt nicht. Inzwischen geht es mir gut. Mein Mann und meine Familie haben mich immer wieder aufgerichtet.
Euch allen alles Gute
schönes sonniges Wochenende wünscht Euch
Kapi

[Pandafrau]

Hallöschen !!!

Habe mal wieder eine Frage an betroffene (zuerst) TAC und dann OP Forum-Mitglieder!
Ich hatte jetzt am Dienstag die 3.Chemo bekommen (Bergfest-6 waren geplant) und nach der 2. wurde ein Ultraschall gemacht, bei dem rauskam, dass sich der A.... schon um die hälfte verkleinert hat.
Nun meinte heute mein Onkologe, dass nach der 4. nochmal geschaut werden muss, wie es ist wenn alles gut ist schon DIREKT dann zu operieren und gar nicht erst 6 zu geben?
MEINE HORRORVORSTELLUNG ist nun, dass das dann nicht ausreicht etc...(...).
Aber er meinte es killt ja nicht nur das BÖSE, auch das GUTE und daher wenn das böse weg sei oder ready für die OP, dann reicht das vollkommen???
Hmmmh, kann mir jemand was sagen?
Ich bin ratlos, sicher will ICH DA NICHT MEHR HIN !!!
DAS IST WIRKLICH DAS ALLERSCHLIMMSTE !!!
Doch mache ich damit was richtig oder werfe ich es mir ewig vor?

Das Problem ist ja, dass ich keinem Arzt mehr traue, weil mein Gyn ja immer "nur von eienr Zyste" sprach und es war BK. Demnach wäre mir wichtig von EUCH was zu hören, vielleicht gibt es da ERFAHRUNGEN?
Vorab gaaanz liebe Grüße
von der
Pandafrau

[conny h.]

Hallo Pandafrau,

ich habe wie Du erst Tac und EC, dann OP und danach Bestrahlung bekommen.
Es wurden 6 Chemos angesetzt, nach der 3. wurde nachgeschaut was das Schalentier bis dahin dazu meinte (er hatte sich schon um die hälfte verkleinert). Mein Onkologe meinte nach diesem Ergebnis mann könne nach die 6. Chemo auch weglassen was ich zu dem zeitpunkt abgelehnt habe. Ich muß aber auch dazusagen das ich relativ wenig Nebenwirkungen hatte. Das lange liegen bei der Chemo war schon nervig aber ich kenne mich und ich weiß wenn dann wieder etwas aufgetreten wäre hätte ich mir dann die Schuld gegeben weil ich die letzte Chemo nicht gemacht habe. Ich hatte natürlich auch die Hoffnung das er nach der 6. Chemo ganz verschwunden ist hat aber nicht funktioniert.

ganz, ganz liebe Grüße
Conny

[Zitronengras]

Hallo,
ich hatte es Dir ja auch schon geschrieben, ich denke, Du solltest die 6 zuende machen. Bei mir haben sie auch gesagt, eventuell schon nach 4 operieren, aber dann hätte ich die 2 letzten Chemos nach der OP machen müssen, das hätte ich auf keinen Fall gewollt.

Der Tumor selbst ist ja nicht das Problem, sondern die Arschlochzellen, die ggfs. schon woanders hngewandert sind. Je länger die Chemozeit ist, umso größer ist die Chance, dass die sich überlegen, och, teilen wär mal nicht schlecht. Und dann werden sie gekillt. Nur die sich teilenden Zellen greift die Chemo an. Mein Onkologe und auch die anderen Ärzte haben mir davon abgeraten, weniger als die geplanten 6 zu machen.

Deswegen würde ich Dir auch raten: mach sie zuende. Mir ging es mindestens so beschissen wie Dir, es ist einfach eine harte Zeit. Zu den letzten zwei Chemos konnte ich nur mit Beruhigungsmitteln gehn. Ich dachte, das hört nie auf! Und doch, irgendwann vergeht auch diese Scheißzeit. Nach der 3. konnte ich mich nicht übers Bergfest freuen, ich konnte nur denken: nochmal 3 nach der 4. wurde es langsam besser, denn es war ferne am Horizont ein Ende in Sicht. Jetzt ist meine letzte Chemo schon 7 Wochen her.

[KarinaW]

Mein Tumor war nach der 4. Chemo (TCH) bereits auf MRT nicht mehr nachweisbar, aber meine Onkologin hat den Abbruch der Chemo noch nicht einmal in Betracht gezogen, ich aber ehrlich gesagt auch nicht. Allerdings habe ich waehrend der Chemo auch nicht sonderlich gelitten, abgesehen von der ueblichen Schwaeche in den naechsten Tagen und dem etwas merkwuerdigen Gefuehl im Magen.
Als ich waehrend der Behandlung mehrmals in der Lage war, evtl etwas entscheiden zu muessen (z.B. 2. OP) habe ich mich immer gefragt, was ist, wenn der Sch... BK wieder kommt. Wuerde ich mir sagen muessen "haettest du damals mal lieber..." oder werde ich sagen koennen "ich habe alles mir moegliche getan". Das war fuer mich mehrfach der Knackpunkt.

[Dirk33]

Hallo,
bei meiner Frau ist es ähnlich Chemo vor der OP, Tumor auch Hormonabhänig.Letzte Woche wurde 14 Tage nach der 2 Chemo auch nachgeschaut und siehe da er hat sich von 5,0cm x 6,0 cm auf 3,0cm x 3,6 cm Reduziert jetzt werden die letzten 2 EC Chemos gemacht dann wird nochmals geschaut ob man da schon Operieren kann. Wenn ja dann wird Operiert jedoch wird egal ob vor oder nach der OP die geplanten weiteren Chemos verabreicht.
Habe da auch mehrfach nachgefragt und im Grunde macht es auch Sinn, denn es sollen doch wenn möglich wirklich alle bösen Zellen die im Körper sein könnten gekillt werden.

Alles Gute weiterhin

Gruß Dirk